Im Rahmen strategischer Entscheidungsprozesse stellt sich in der unternehmerischen Praxis oft folgende Fragestellung: Warum ist das eine Unternehmen erfolgreicher als das andere? - bzw. wovon hängt dieser Erfolg ab? Wie gelingt es einem Unternehmen langfristig im Wettbewerb zu bestehen, sich ständig verändernden Bedingungen anzupassen und sich gleichzeitig vom Wettbewerber zu differenzieren?
Grundsätzlich lag das Augenmerk der Forschung in den letzten Jahrzehnten darauf, den Wettbewerbserfolg ausschließlich über unternehmensexterne Einflussfaktoren zu erklären, und dadurch auf Fragen des strategischen Managements abzustellen. So wurden der strategischen Führung zahlreiche Controllinginstrumente an die Hand gegeben, um komplexe unternehmensexterne Determinanten auf ein empirisch nachvollziehbares Fundament zu stellen, und auf diese Weise den Erfolg von Unternehmen zu erklären bzw. zu gestalten. Rasche relativierte 1994 den Aussagewert der vorherrschenden unternehmensextern basierenden Managementgedanken und konfrontierte diese mit der ressourcenorientierten Unternehmensführung. Der Grundgedanke besteht darin, dass das interne Handlungsfeld des Unternehmens welches zu Erschließung der Erfolgspotenziale dient, ausschließlich über die Ressourcenausstattung zu erklären ist. Greift man diese Frage literarisch auf, wird in diesem Zusammenhang oft der Begriff der Kernkompetenzen diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit
- 1.1 Einführung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2. Grundzüge des ressourcenorientierten Managements
- 2.1 Strategische Alternativen
- 2.2 Ressource Based View of Strategy
- 2.3 Kausalität zur marktorientierten Sichtweise
- 3. Kernkompetenzen - die Diskussion um einen Begriff
- 3.1 Herleitung des Kernkompetenzansatzes
- 3.2 Von Wissen und Fähigkeiten zu Kernkompetenzen
- 3.3 Die Kernkompetenzdebatte
- 4. Kernkompetenzen - Einordnung zum Wettbewerb
- 5. Identifikation und Management von Kernkompetenzen
- 5.1.1 Inventur von Ressourcen und Fähigkeiten
- 5.1.2 Skill Mapping als Bestandsanalyse
- 5.1.3 Skill Cluster Verfahren zur Begründung von Kernkompetenzen
- 5.2 Das kompetenzorientierte Portfoliomanagement
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff der Kernkompetenzen im Kontext des ressourcenorientierten Managements. Ziel ist es, den vielschichtigen Begriff zu definieren und seine Bedeutung für den Unternehmenserfolg zu beleuchten. Die Arbeit analysiert den Ursprung der Kernkompetenztheorie und zeigt auf, wie Unternehmen Kernkompetenzen identifizieren und managen können.
- Ressourcenorientierter Ansatz im strategischen Management
- Definition und Entstehung des Kernkompetenzbegriffs
- Eigenschaften von Kernkompetenzen
- Identifikation und Management von Kernkompetenzen
- Bedeutung von Kernkompetenzen für den Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit: Die Arbeit untersucht die Frage nach dem Unternehmenserfolg im Wettbewerb und hinterfragt die traditionellen, externen Faktoren. Sie fokussiert den ressourcenorientierten Ansatz und die Bedeutung von Kernkompetenzen für langfristigen Erfolg und Differenzierung. Die Einführung beleuchtet den Wandel von externen zu internen Erfolgsfaktoren und führt den Begriff der Kernkompetenzen als zentralen Untersuchungsgegenstand ein. Der Gang der Untersuchung skizziert den methodischen Ansatz, der den Ressource Based View nutzt, um den Ursprung und die Eigenschaften von Kernkompetenzen zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Identifikation von Kernkompetenzen und deren Einfluss auf den Unternehmenserfolg.
2. Grundzüge des ressourcenorientierten Managements: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Untersuchung der Kernkompetenzen. Es präsentiert den Ressource Based View (RBV) der Strategie, der den internen Ressourcen eines Unternehmens als primäre Quelle des Wettbewerbsvorteils betrachtet. Es werden die Eigenschaften nicht-substituierbarer, unternehmensspezifischer, nicht-imitierbarer Ressourcen und deren Fähigkeit zur Nutzenstiftung am Markt erläutert. Die Kausalität zwischen dem ressourcenorientierten und dem marktorientierten Ansatz wird ebenfalls diskutiert, um die verschiedenen Perspektiven des strategischen Managements zu beleuchten und die Bedeutung interner Ressourcen zu unterstreichen.
3. Kernkompetenzen - die Diskussion um einen Begriff: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem vielschichtigen und oft uneinheitlich verwendeten Begriff der "Kernkompetenz". Es analysiert die Herleitung des Kernkompetenzansatzes und die Entwicklung des Begriffs von Wissen und Fähigkeiten zu Kernkompetenzen. Die Diskussion um den Begriff, die verschiedenen Interpretationen und das Fehlen einer allgemein akzeptierten Definition werden kritisch beleuchtet. Die Bedeutung des Begriffs wird im Kontext der wissenschaftlichen Debatte und seiner praktischen Anwendung für Unternehmen herausgearbeitet.
4. Kernkompetenzen - Einordnung zum Wettbewerb: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Kernkompetenzen im Wettbewerbsumfeld. Es analysiert, wie Kernkompetenzen zu einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil führen können und wie Unternehmen diese einsetzen können, um sich von Konkurrenten zu differenzieren. Der Fokus liegt auf der strategischen Bedeutung von Kernkompetenzen und deren Beitrag zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs im dynamischen Marktgeschehen.
5. Identifikation und Management von Kernkompetenzen: Dieses Kapitel beschreibt praxisorientierte Methoden zur Identifikation und zum Management von Kernkompetenzen. Es erläutert verschiedene Ansätze wie die Inventur von Ressourcen und Fähigkeiten, Skill Mapping und Skill Cluster Verfahren. Diese Methoden dienen der systematischen Analyse der vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten, um Kernkompetenzen zu identifizieren. Darüber hinaus wird das kompetenzorientierte Portfoliomanagement vorgestellt, das strategische Entscheidungen auf Basis der identifizierten Kernkompetenzen ermöglicht und somit die Entwicklung und den Einsatz von Kernkompetenzen im Unternehmen unterstützt.
Schlüsselwörter
Kernkompetenzen, Ressourcenorientierter Ansatz, Ressource Based View (RBV), Wettbewerbsvorteil, strategisches Management, Ressourcenanalyse, Skill Mapping, Skill Cluster, Kompetenzmanagement, Unternehmenserfolg.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Kernkompetenzen im ressourcenorientierten Management
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Begriff der Kernkompetenzen im Kontext des ressourcenorientierten Managements. Ziel ist die Definition des Begriffs und die Darstellung seiner Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Analysiert werden der Ursprung der Kernkompetenztheorie und Methoden zur Identifikation und zum Management von Kernkompetenzen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: den ressourcenorientierten Ansatz im strategischen Management, die Definition und Entstehung des Kernkompetenzbegriffs, die Eigenschaften von Kernkompetenzen, die Identifikation und das Management von Kernkompetenzen sowie die Bedeutung von Kernkompetenzen für den Wettbewerb.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Problemstellung und Zielsetzung, 2. Grundzüge des ressourcenorientierten Managements, 3. Kernkompetenzen – die Diskussion um einen Begriff, 4. Kernkompetenzen – Einordnung zum Wettbewerb und 5. Identifikation und Management von Kernkompetenzen. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten und eine Zusammenfassung der Schlüsselwörter.
Was ist der ressourcenorientierte Ansatz im strategischen Management?
Die Arbeit erläutert den Ressource Based View (RBV) der Strategie, der interne Ressourcen als primäre Quelle des Wettbewerbsvorteils betrachtet. Es werden die Eigenschaften nicht-substituierbarer, unternehmensspezifischer, nicht-imitierbarer Ressourcen und deren Fähigkeit zur Nutzenstiftung am Markt beschrieben. Der Unterschied und die Beziehung zum marktorientierten Ansatz werden ebenfalls diskutiert.
Wie wird der Begriff "Kernkompetenz" definiert und diskutiert?
Das dritte Kapitel befasst sich eingehend mit dem vielschichtigen Begriff "Kernkompetenz". Es analysiert die Herleitung des Ansatzes, die Entwicklung des Begriffs von Wissen und Fähigkeiten zu Kernkompetenzen und die wissenschaftliche Debatte um seine Definition und Anwendung in Unternehmen.
Wie tragen Kernkompetenzen zum Wettbewerbsvorteil bei?
Kapitel 4 untersucht die Rolle von Kernkompetenzen im Wettbewerb. Es analysiert, wie Kernkompetenzen zu einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil führen und Unternehmen von Konkurrenten differenzieren können. Der Fokus liegt auf der strategischen Bedeutung und dem Beitrag zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs.
Welche Methoden zur Identifikation und zum Management von Kernkompetenzen werden vorgestellt?
Kapitel 5 beschreibt praxisorientierte Methoden wie die Inventur von Ressourcen und Fähigkeiten, Skill Mapping und Skill Cluster Verfahren zur systematischen Analyse vorhandener Ressourcen und Fähigkeiten zur Identifizierung von Kernkompetenzen. Zusätzlich wird das kompetenzorientierte Portfoliomanagement vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kernkompetenzen, Ressourcenorientierter Ansatz, Ressource Based View (RBV), Wettbewerbsvorteil, strategisches Management, Ressourcenanalyse, Skill Mapping, Skill Cluster, Kompetenzmanagement, Unternehmenserfolg.
- Quote paper
- Diplom-Betriebswirt FH Andre Zohles (Author), 2006, Kernkompetenzen - Was ist das überhaupt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80444