Welche Rolle spielt Geld in der realen Wirtschaft? Diese Frage gehört seit Jahrhunderten zu den wichtigsten der Wirtschaftswissenschaften. Insbesondere fehlen bis heute allgemein akzeptierte Erklärungen, wie sich beispielsweise eine Änderung der Geldmenge auf die reale Volkswirtschaft auswirkt. Dieser Transmissionsmechanismus stellt das wesentliche Unterscheidungsmerkmal der unterschiedlichen Geldtheorien dar. Angefangen von den Klassikern, die Geld lediglich als Schleier über den realwirtschaftlichen Werten sehen, über die Modifikationen der Neoklassiker, die revolutionären Neuerungen durch Keynes bis zu den Monetaristen, werden die wichtigsten Theorien im historischen Rückblick erläutert.
Eine besondere Bedeutung hat dabei die Quantitätstheorie des Klassischen Erklärungsansatzes, da auf ihr alle weiteren Ansätze basieren. Schwerpunkt dieser kurzen Einführung sind neben den unterschiedlichen Transmissionsmechanismen die Bestimmungsgrößen der Geldnachfrage, da „Geldnachfragetheorien im Kern Transmissionstheorien [sind]“ (Schaal, 1992: 143). Das Geldangebot wird in dieser Arbeit als weitestgehend exogene, durch die Zentralbank bestimmte Größe betrachtet. Es wird nicht weiter erläutert. Zur Heranführung an das Thema werden zu Beginn die Funktionen des Geldes und die Einschätzung der verschiedenen Denkrichtungen angeführt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der unterschiedlichen Sichtweisen und einem Ausblick.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktionen des Geldes
- Neutrales Geld der Klassiker und Neoklassiker
- Realwirtschaftliche Effekte des Geldes der Keynesianer
- Die dynamische Sicht der Monetaristen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Geldes in der realen Wirtschaft anhand verschiedener geldtheoretischer Ansätze. Sie verfolgt das Ziel, die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Transmissionsmechanismus von Geldmengenänderungen im historischen Kontext darzustellen und die jeweiligen Bestimmungsgrößen der Geldnachfrage zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die klassischen, neoklassischen, keynesianischen und monetaristischen Perspektiven.
- Funktionen des Geldes
- Die Quantitätstheorie des Geldes
- Transmissionsmechanismen verschiedener Geldtheorien
- Geldnachfrage und Kassenhaltung
- Historische Entwicklung geldtheoretischer Konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Rolle des Geldes in der Wirtschaft ein und hebt die bis heute fehlenden allgemein akzeptierten Erklärungen für den Einfluss von Geldmengenänderungen auf die reale Wirtschaft hervor. Sie skizziert den historischen Überblick über verschiedene Geldtheorien, von den Klassikern bis zu den Monetaristen, und betont die Bedeutung der Quantitätstheorie als Grundlage weiterer Ansätze. Der Fokus liegt auf den Transmissionsmechanismen und den Bestimmungsgrößen der Geldnachfrage, wobei das Geldangebot als exogen betrachtet wird. Die Einleitung dient als Vorbereitung auf die folgenden Kapitel, die die Funktionen des Geldes und die verschiedenen geldtheoretischen Ansätze detailliert erläutern.
Funktionen des Geldes: Dieses Kapitel analysiert die unterschiedlichen Auffassungen der Funktionen des Geldes im historischen Kontext. Die klassisch-neoklassische Theorie beschränkt sich auf die Funktionen als Recheneinheit und Zahlungsmittel, während Keynes die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel hinzufügt, indem er den Zins in die geldtheoretische Diskussion integriert und zeigt, dass Geld zur Vermögensbildung genutzt werden kann. Der Unterschied in der Betrachtung der Wertaufbewahrungsfunktion verdeutlicht die unterschiedlichen geldtheoretischen Ansätze und ihre Auswirkungen auf das Verständnis der Rolle des Geldes in der Wirtschaft. Die Analyse der Funktionen bildet die Basis für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel, die sich mit den verschiedenen geldtheoretischen Schulen auseinandersetzen.
Neutrales Geld der Klassiker und Neoklassiker: Dieses Kapitel beschreibt das Verständnis der Klassiker vom Geld, das im Wesentlichen auf der Quantitätstheorie (Hume, 1752) basiert. Der Transmissionsmechanismus sieht die nominale Geldmenge als Einflussgröße und das Preisniveau als zu erklärende Größe. Der Fokus liegt auf dem direkten und indirekten Effekt einer Geldmengenänderung auf die Preise, wobei reale Effekte ausgeschlossen werden. Die Quantitätstheorie wird mathematisch dargestellt und mit dem Konzept der Umlaufgeschwindigkeit erweitert. Die Kassenhaltungstheorie wird als Abwandlung der Quantitätstheorie mit dem Kassenhaltungskoeffizienten ("Cambridge k") eingeführt. Dieses Kapitel bildet das Fundament für das Verständnis der folgenden Kapitel, die alternative geldtheoretische Ansätze beleuchten.
Schlüsselwörter
Geldtheorien, Quantitätstheorie, Transmissionsmechanismus, Geldnachfrage, Kassenhaltung, Klassiker, Neoklassiker, Keynesianer, Monetaristen, Preisniveau, Geldmenge, Zinsen, Umlaufgeschwindigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Geldtheorien - Ein Überblick
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Geldes in der realen Wirtschaft, indem sie verschiedene geldtheoretische Ansätze vergleicht und deren unterschiedliche Sichtweisen auf den Transmissionsmechanismus von Geldmengenänderungen im historischen Kontext darstellt. Ein besonderer Fokus liegt auf den klassischen, neoklassischen, keynesianischen und monetaristischen Perspektiven und den Bestimmungsgrößen der Geldnachfrage.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Funktionen des Geldes, die Quantitätstheorie des Geldes, die Transmissionsmechanismen verschiedener Geldtheorien, die Geldnachfrage und Kassenhaltung sowie die historische Entwicklung geldtheoretischer Konzepte. Die verschiedenen Kapitel beleuchten detailliert die Ansätze der Klassiker, Neoklassiker, Keynesianer und Monetaristen.
Welche Geldtheorien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die klassischen, neoklassischen, keynesianischen und monetaristischen Geldtheorien. Es wird untersucht, wie diese Theorien die Funktionen des Geldes, den Transmissionsmechanismus von Geldmengenänderungen und die Bestimmungsgrößen der Geldnachfrage verstehen.
Wie wird der Transmissionsmechanismus behandelt?
Der Transmissionsmechanismus, also der Weg, wie sich Veränderungen der Geldmenge auf die reale Wirtschaft auswirken, wird für jede der vier genannten Geldtheorien separat analysiert. Die Unterschiede in der Betrachtung des Transmissionsmechanismus verdeutlichen die unterschiedlichen geldtheoretischen Ansätze.
Welche Rolle spielt die Quantitätstheorie des Geldes?
Die Quantitätstheorie des Geldes bildet die Grundlage für das Verständnis der klassischen und neoklassischen Ansätze. Sie wird mathematisch dargestellt und im Kontext der Umlaufgeschwindigkeit und der Kassenhaltungstheorie (Cambridge k) erläutert. Die Arbeit zeigt auf, wie spätere Theorien auf der Quantitätstheorie aufbauen oder sie modifizieren.
Welche Bedeutung hat die Geldnachfrage?
Die Geldnachfrage und ihre Bestimmungsgrößen werden als zentraler Aspekt der verschiedenen geldtheoretischen Ansätze behandelt. Die Arbeit beleuchtet, wie die verschiedenen Schulen die Faktoren beeinflussen, die die Entscheidung der Wirtschaftssubjekte zur Kassenhaltung bestimmen.
Wie werden die Funktionen des Geldes dargestellt?
Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Auffassungen der Funktionen des Geldes im historischen Kontext. Es wird gezeigt, wie sich das Verständnis der Funktionen des Geldes (Recheneinheit, Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel) in den verschiedenen Theorien unterscheidet und welche Konsequenzen sich daraus für das Verständnis der Rolle des Geldes in der Wirtschaft ergeben.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Geldtheorien, Quantitätstheorie, Transmissionsmechanismus, Geldnachfrage, Kassenhaltung, Klassiker, Neoklassiker, Keynesianer, Monetaristen, Preisniveau, Geldmenge, Zinsen, Umlaufgeschwindigkeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, die mit einer Einleitung beginnen und mit einer Zusammenfassung enden. Zwischen diesen Abschnitten werden die verschiedenen Geldtheorien (klassisch, neoklassisch, keynesianisch, monetaristisch) sowie die Funktionen des Geldes und der Transmissionsmechanismus detailliert erläutert.
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- Axel Bergt (Author), 2002, Theorie des Geldes im historischen Rückblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8038