Seit Jahren schwelt ein Konflikt zwischen der größten deutschen Zeitung, der BILD-Zeitung, und dem einzigen autorisierten Selbstkontrollorgan der deutschen Presse, dem Presserat. So brachte es der FAZ.net Autor Stefan Niggemeier im Januar 2006 auf den Punkt.
Im Zusammenhang mit der Miles & More-Affäre im Jahr 2002 ging der Chefredakteur der BILD, Kai Diekmann, sogar soweit, die „Sinnhaftigkeit dieser Institution“ in Frage zu stellen und bezeichnete den Presserat sarkastisch als „Gralshüter der sauberen Recherche“.
Die BILD-Zeitung ist das Presseobjekt, das von dem Organ der Freiwilligen Selbstkontrolle mit Abstand am öftesten gerügt wurde und wird: So wurde im Jahr 2003 die BILD-Zeitung zum Abdruck von 5 öffentlichen Rügen verpflichtet – von insgesamt 20 ausgesprochenen Rügen des Presserats in diesem Jahr.
Die wichtigsten Stationen dieses Konflikts mit seinen Anfängen in der ersten Phase der (Beschwerde-)Arbeit des Presserats bis heute soll in dieser Arbeit dargestellt werden. Dazu muss auch ein Blick auf das Selbstverständnis der beiden Konfliktparteien geworfen werden.
Gleichzeitig soll versucht werden aufzuzeigen, warum dieser Konflikt schon seit Jahrzehnten schwelt und im Fazit, wie eine Änderung der Verhältnisse herbeigeführt werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Der Konflikt
- 2. Meinungsführer und Organ der Freiwilligen Selbstkontrolle
- 2.1 Selbstverständnis des Presserats
- 2.2 Selbstverständnis der BILD-Zeitung
- 3. Konfliktpotential
- 3.2 Die Wallraff-Affäre
- 3.3 BILD und der Presserat heute
- 3.3.1 Die bildblog.de Affäre
- 3.3.2 Außenansicht des Presserats
- 4. Zukunftsaussichten - Reformen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den langjährigen Konflikt zwischen der BILD-Zeitung und dem Deutschen Presserat. Ziel ist es, die Selbstverständnisse beider Konfliktparteien zu beleuchten, die Ursachen des Konflikts zu analysieren und mögliche Wege zu einer Verbesserung der Situation aufzuzeigen.
- Das Selbstverständnis des Deutschen Presserats als Organ der freiwilligen Selbstkontrolle.
- Das Selbstverständnis der BILD-Zeitung und ihre Positionierung gegenüber dem Presserat.
- Konfliktpotenziale und -ursachen, u.a. die Rolle der öffentlichen Rügen.
- Analyse der Wallraff-Affäre und der bildblog.de-Affäre als bedeutende Konfliktpunkte.
- Mögliche Zukunftsaussichten und Reformen zur Verbesserung des Verhältnisses.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Der Konflikt: Der erste Abschnitt beschreibt den andauernden Konflikt zwischen der BILD-Zeitung und dem Deutschen Presserat, der durch öffentliche Rügen und kritische Äußerungen von Seiten der BILD-Zeitung, insbesondere ihres Chefredakteurs Kai Diekmann, gekennzeichnet ist. Die BILD-Zeitung wird als das Presseobjekt dargestellt, welches am häufigsten vom Presserat gerügt wurde. Der Abschnitt legt den Fokus auf die Darstellung der wichtigsten Konfliktpunkte und kündigt die tiefergehende Untersuchung des Selbstverständnisses beider Parteien und die Analyse der Konfliktursachen an. Es wird die Absicht geäußert, Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation aufzuzeigen.
2. Meinungsführer und Organ der Freiwilligen Selbstkontrolle: Dieses Kapitel analysiert das Selbstverständnis sowohl des Presserats als auch der BILD-Zeitung. Der Presserat wird als eine Institution der Selbstkontrolle in der Demokratie vorgestellt, die sich für Pressefreiheit und ethisches Handeln einsetzt und Beschwerden von Außenstehenden bearbeitet. Seine Arbeit basiert auf einem Pressekodex mit Richtlinien für die journalistische Arbeit. Die Rolle des Presserats als moralische Instanz im Gegensatz zu einer Standesgerichtsbarkeit wird betont. Im Gegenzug wird das Selbstverständnis der BILD-Zeitung als erfolgreiche und einflussreiche Zeitung skizziert, die eine große Leserschaft erreicht. Der Fokus liegt auf dem Kontrast zwischen dem Selbstverständnis beider Parteien und dem impliziten Spannungsfeld, das dadurch entsteht.
3. Konfliktpotential: Dieses Kapitel taucht tiefer in die Konfliktpunkte zwischen der BILD-Zeitung und dem Presserat ein. Es thematisiert die Wallraff-Affäre als ein historisch bedeutendes Ereignis, das den Konflikt geprägt hat, und beleuchtet die aktuelle Situation mit Bezug auf die bildblog.de-Affäre. Die unterschiedlichen Perspektiven auf den Presserat und seine Rolle in der Medienlandschaft werden erörtert, wobei sowohl die Innen- als auch die Außenansicht betrachtet werden. Der Abschnitt stellt somit die zentralen Konfliktursachen und -entwicklungen vor.
Schlüsselwörter
BILD-Zeitung, Deutscher Presserat, Pressefreiheit, Selbstkontrolle, Medienethik, Pressekodex, Rüge, Konflikt, Wallraff-Affäre, bildblog.de-Affäre, journalistische Praxis, Meinungsführerschaft, freiwillige Selbstregulierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Der Konflikt zwischen BILD-Zeitung und Deutschem Presserat"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den langjährigen Konflikt zwischen der BILD-Zeitung und dem Deutschen Presserat. Sie beleuchtet das Selbstverständnis beider Parteien, analysiert die Konfliktursachen und sucht nach möglichen Wegen zur Verbesserung der Situation.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das Selbstverständnis des Deutschen Presserats als Organ der freiwilligen Selbstkontrolle, das Selbstverständnis der BILD-Zeitung und ihre Positionierung gegenüber dem Presserat, Konfliktpotenziale und -ursachen (u.a. öffentliche Rügen), die Analyse der Wallraff-Affäre und der bildblog.de-Affäre als wichtige Konfliktpunkte sowie mögliche Zukunftsaussichten und Reformen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Der Konflikt; 2. Meinungsführer und Organ der Freiwilligen Selbstkontrolle (mit den Unterkapiteln 2.1 Selbstverständnis des Presserats und 2.2 Selbstverständnis der BILD-Zeitung); 3. Konfliktpotential (mit den Unterkapiteln 3.2 Die Wallraff-Affäre und 3.3 BILD und der Presserat heute, inklusive 3.3.1 Die bildblog.de Affäre und 3.3.2 Außenansicht des Presserats); und 4. Zukunftsaussichten - Reformen.
Wie wird der Konflikt zwischen BILD und Presserat dargestellt?
Der Konflikt wird als andauernder Konflikt beschrieben, gekennzeichnet durch öffentliche Rügen und kritische Äußerungen der BILD-Zeitung, insbesondere ihres Chefredakteurs. Die BILD-Zeitung wird als das am häufigsten vom Presserat gerügte Presseobjekt dargestellt. Die Arbeit analysiert die zentralen Konfliktpunkte und untersucht die Selbstverständnisse beider Parteien und die Konfliktursachen, um Möglichkeiten zur Verbesserung aufzuzeigen.
Welche Rolle spielt der Deutsche Presserat in der Arbeit?
Der Deutsche Presserat wird als Institution der Selbstkontrolle in der Demokratie vorgestellt, die sich für Pressefreiheit und ethisches Handeln einsetzt und Beschwerden bearbeitet. Seine Arbeit basiert auf einem Pressekodex. Die Arbeit untersucht sein Selbstverständnis und seine Rolle im Konflikt mit der BILD-Zeitung.
Welche Rolle spielt die BILD-Zeitung in der Arbeit?
Die BILD-Zeitung wird als erfolgreiche und einflussreiche Zeitung mit großer Leserschaft dargestellt. Die Arbeit analysiert ihr Selbstverständnis und ihre Positionierung gegenüber dem Presserat, insbesondere im Kontext der Konflikte und öffentlichen Rügen.
Welche konkreten Konflikte werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Wallraff-Affäre und die bildblog.de-Affäre als bedeutende Konfliktpunkte zwischen der BILD-Zeitung und dem Deutschen Presserat. Diese Affären werden als Beispiele für die unterschiedlichen Perspektiven und Konfliktursachen untersucht.
Was sind die Schlüsselwörter der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: BILD-Zeitung, Deutscher Presserat, Pressefreiheit, Selbstkontrolle, Medienethik, Pressekodex, Rüge, Konflikt, Wallraff-Affäre, bildblog.de-Affäre, journalistische Praxis, Meinungsführerschaft, freiwillige Selbstregulierung.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht keine expliziten Schlussfolgerungen im FAQ-Abschnitt, sondern konzentriert sich auf die Darstellung des Inhalts. Die Schlussfolgerungen finden sich im Haupttext der Arbeit selbst, der die Analyse der Konflikte und mögliche Zukunftsaussichten und Reformen beinhaltet.
- Quote paper
- Ina Fuchshuber (Author), 2006, "Ein zu vernachlässigendes Gremium.“- Das Verhältnis von BILD-Zeitung und Deutscher Presserat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80259