„Die psychedelische Selbsterforschung ist das psychologische Äquivalent der Quantenphysik, das subjektive Zusammentreffen zwischen dem Glauben und dem Mysterium, wobei der Glaube herausgefordert wird, bis nichts mehr so ist, wie wir glaubten, daß es sei: wo alte Prämissen zerstört und neue gezeugt werden. Nicht jeder ist daran interessiert, diese Reiche zu erforschen.“
Doch fast überall auf unserer Welt gibt es Naturvölker und Stämme, die seit Jahrtausenden ihrem Glauben in religiösen Riten, Heilzeremonien oder psychedelischen Reisen Ausdruck verleihen. Dabei bedienen sie sich meist psychoaktiven Pflanzen, „[...] die auf spezifische Art und Weise einen bestimmten Teil des Zentralnervensystems beeinflussen.“
Unter den nahezu 500 000 Arten der irdischen Flora, befinden sich etwa 150 Pflanzenarten, die als Rauschmittel verwendet werden. Im vegetationsarmen Afrika wächst Iboga, die Wurzel einer Pflanze der Hundsgiftgewächse. In Asien ist der Hanf als wohl bekanntestes Rauschmittel weit verbreitet und in vielen Variationen (z.B. Haschisch, Marihuana) erhältlich. Einige Stämme im eisigen Sibirien verehren den Fliegenpilz, der wahrscheinlich identisch ist mit Soma, der heiligen altindischen Rauschdroge hinduistischer Götter. In Europa erreichte die Verwendung von Halluzinogenen vor allem im Mittelalter ihre Blütezeit. Bekannt waren unter anderem Nachtschattengewächse wie Tollkirsche, Alraune, Bilsenkraut und Stechapfel.
Vielfalt und Intensität des Gebrauchs psychoaktiver Pflanzen betreffend, stellt Mexiko zweifelsfrei das bedeutendste Land der Erde dar. Dort gibt es psilocybinhaltige Pilzgattungen und „[...] mindestens 24 Arten dieser Pilze finden bis heute im Süden Mexikos Verwendung.“ Und Ololiuqui, die Samen der Trichterwinde, werden zum Herbeiführen von Visionen ebenso gebraucht wie die Meskalbohne.
Die wichtigste heilige Rauschpflanze hier ist jedoch der Peyote-Kaktus. Durch seine stark halluzinogene Wirkung verdient er eine besondere Beachtung und seine rituelle Anwendung gelangte deshalb schon in prähistorischer Zeit zu einem ausgedehnten Kult.
Dieser bewährte sich im alten Aztekenreich Mexikos (ca. 1000 n. Chr. bis 1521) und verbreitete sich ab dem Neunzehnten Jahrhundert über ganz Nordamerika, wo er auch heute noch von über 40 Stämmen praktiziert wird. Als „[...] eine der ersten von den Europäern entdeckten Drogen [...]“ , ist Peyote heute eines der besterforschtesten Halluzinogene überhaupt. ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wissenswertes über Peyote
- 2.1 Zur Botanik
- 2.2 Historischer Überblick
- 2.3 Inhaltsstoffe und Wirkung
- 3. Rituelle Verwendung
- 3.1 Schamanistische Tradition
- 3.2 Native American Church of North America
- 3.2.1 Wesen und Werden der NAC
- 3.2.2 Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Ritual
- 4. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die rituelle Verwendung von Peyote, insbesondere innerhalb der Native American Church (NAC). Die Zielsetzung besteht darin, einen umfassenden Überblick über die botanischen Eigenschaften, die historische Entwicklung und die rituellen Praktiken im Zusammenhang mit Peyote zu geben. Dabei liegt der Fokus auf der NAC und deren Rolle in der Bewahrung und Transformation des Peyote-Kultes in Nordamerika.
- Botanische Eigenschaften und Wirkstoffe des Peyote-Kaktus
- Historische Entwicklung des Peyote-Gebrauchs in Mexiko und Nordamerika
- Die Rolle des Peyote in schamanistischen Traditionen
- Die Entstehung und Entwicklung der Native American Church
- Vergleich von Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Ritualen innerhalb der NAC
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der rituellen Verwendung psychoaktiver Pflanzen bei Naturvölkern ein und hebt die besondere Bedeutung des Peyote-Kaktus hervor. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich auf die botanischen, historischen und rituellen Aspekte konzentriert, mit besonderem Fokus auf die Native American Church of North America (NAC).
2. Wissenswertes über Peyote: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den Peyote-Kaktus. Es beschreibt seine botanischen Eigenschaften, seinen langsamen Wuchs und seine Verbreitung in den Wüstengebieten von Texas bis Mittelmexiko. Der historische Überblick beleuchtet den prähistorischen Gebrauch bei den Tarahumara und Huichol, die spanische Verfolgung und die spätere Verbreitung in Nordamerika, insbesondere die Rolle von Quanah Parker und Delaware John Wilson bei der Entwicklung einer neuen Peyote-Religion. Schließlich werden die Inhaltsstoffe und die halluzinogene Wirkung von Peyote, insbesondere Meskalin, detailliert analysiert, einschließlich der Beschreibung von Erfahrungen mit Meskalin nach Huxley.
3. Rituelle Verwendung: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der rituellen Verwendung von Peyote. Es beginnt mit der Beschreibung der schamanistischen Traditionen in Mexiko und deren Bedeutung für die Heilung und die Verbindung mit dem Übernatürlichen. Der Hauptteil des Kapitels widmet sich der Native American Church (NAC), ihrer Entstehung, ihren Lehren und ihrer Organisation. Der Vergleich von Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Ritualen zeigt die Verschmelzung indianischer und christlicher Elemente in den rituellen Praktiken der NAC. Die Beschreibung der Rituale, einschließlich der verwendeten Utensilien (Peyote-Stab, Wassertrommel, Zedernholz) und der Rollen der einzelnen Teilnehmer (Wegmann, Feuerhüter, Zedernmann, Trommler), vermittelt ein detailliertes Bild der Zeremonien.
Schlüsselwörter
Peyote, Lophophora williamsii, Native American Church, Meskalin, Halluzinogen, Schamanismus, Ritual, Mondfeuer-Ritual, Kreuzfeuer-Ritual, Quanah Parker, religiöse Verwendung, indianische Kultur, psychoaktive Pflanzen, Ethnobotanik, Spiritualität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rituelle Verwendung von Peyote in der Native American Church
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die rituelle Verwendung von Peyote, insbesondere innerhalb der Native American Church (NAC). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Die Arbeit untersucht die botanischen Eigenschaften des Peyote-Kaktus, seine historische Entwicklung, seine Rolle in schamanistischen Traditionen und die Entstehung und Entwicklung der NAC, einschließlich eines detaillierten Vergleichs der Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Rituale.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Botanische Eigenschaften und Wirkstoffe des Peyote-Kaktus; Historische Entwicklung des Peyote-Gebrauchs in Mexiko und Nordamerika; Rolle des Peyote in schamanistischen Traditionen; Entstehung und Entwicklung der Native American Church; Vergleich von Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Ritualen innerhalb der NAC; Beschreibung der Rituale, einschließlich der verwendeten Utensilien und Rollen der Teilnehmer.
Was sind die Zielsetzung und die Schwerpunkte der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, einen umfassenden Überblick über die botanischen Eigenschaften, die historische Entwicklung und die rituellen Praktiken im Zusammenhang mit Peyote zu geben. Der Fokus liegt dabei auf der NAC und ihrer Rolle in der Bewahrung und Transformation des Peyote-Kultes in Nordamerika.
Welche Kapitel umfasst das Dokument und worum geht es in jedem Kapitel?
Das Dokument umfasst folgende Kapitel: 1. Einleitung: Einführung in die Thematik und Überblick über den Aufbau. 2. Wissenswertes über Peyote: Botanische Eigenschaften, historischer Überblick, Inhaltsstoffe und Wirkung. 3. Rituelle Verwendung: Schamanistische Traditionen, die Native American Church (NAC), Vergleich von Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Ritualen. 4. Schlusswort: (Inhalt nicht im Auszug spezifiziert).
Was sind die wichtigsten Schlüsselwörter des Dokuments?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Peyote, Lophophora williamsii, Native American Church, Meskalin, Halluzinogen, Schamanismus, Ritual, Mondfeuer-Ritual, Kreuzfeuer-Ritual, Quanah Parker, religiöse Verwendung, indianische Kultur, psychoaktive Pflanzen, Ethnobotanik, Spiritualität.
Welche Rolle spielt die Native American Church (NAC) in diesem Dokument?
Die NAC steht im Mittelpunkt des Dokuments. Es wird ihre Entstehung, ihre Lehren, ihre Organisation und ihre rituellen Praktiken, insbesondere der Vergleich von Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Ritualen, detailliert beschrieben. Die Rolle der NAC in der Bewahrung und Transformation des Peyote-Kultes in Nordamerika wird hervorgehoben.
Wie werden die Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Rituale verglichen?
Der Vergleich der Mondfeuer- und Kreuzfeuer-Rituale innerhalb der NAC zeigt die Verschmelzung indianischer und christlicher Elemente in den rituellen Praktiken. Die Beschreibung beinhaltet die verwendeten Utensilien und die Rollen der einzelnen Teilnehmer.
Welche Informationen über die botanischen Eigenschaften und die Wirkung von Peyote werden gegeben?
Das Dokument beschreibt die botanischen Eigenschaften des Peyote-Kaktus (Lophophora williamsii), seinen langsamen Wuchs und seine Verbreitung. Es analysiert detailliert die Inhaltsstoffe und die halluzinogene Wirkung von Peyote, insbesondere Meskalin, und bezieht sich auf die Beschreibung von Meskalin-Erfahrungen nach Huxley.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit der rituellen Verwendung von Peyote. Es eignet sich für Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich für Ethnobotanik, Schamanismus und die Kultur der Native American Church interessieren.
- Citar trabajo
- Diana Bryg (Autor), 2003, Peyote und seine rituelle Verwendung in der Native American Church of North America, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80103