Die verwirrend veränderte Wahrnehmung einer zunehmend technoindustrialisierten beschleunigten Umwelt prägen das Zeiterlebnis des modernen Gegenwartsmenschen und seines Gegenwartbewusstseins eines zeitgleichen Universalismus, den Technik uns vermittelt. In Bezug darauf verlangt Döblin daher nach einem Kinostil, der, wie festgestellt wurde, durchaus in einer gewissen filmischen Schreibweise präsent sein kann, allerdings nicht in Kaemmerlings Definition, deren größtes Verdienst es ist, nebenbei auf die filmische Lesart hinzuweisen, die für die Lektüre von BA angebracht ist. Weitaus treffender ist der Begriff ultra-kinematografisch, der die filmische Schreibweise einschließt und ihre Möglichkeiten noch übersteigt. Dieser funktioniert durch literarische Montage von Schriftstücken und Musikstücken sowie Assoziationen jeglicher Provenienz, einen bauend-dynamisierenden Simultanstil und polyperspektivische bis aufgelöste Erzählsitutionen, was zusammengenommen einer Intermultimedialen Epik zugeordnet werden kann, in der ein mythisches Technobild produziert wird, das vom assoziativen Sprachstrom eines entselbsteten Autors geprägt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der,Kinostil'
- 1.1 Döblins Haltung dem Film und seiner Kunstfähigkeit gegenüber
- 1.2 Döblins,,Kinostil❞
- 2. Die filmische Schreibweise.
- 2.1 Literarische contra filmische Montage
- 2.2 Perspektiven- und Stimmenvielfalt in BA: zur Erzählsituation
- 2.3 Ultra-kinematografische Schreibweise
- 2.4 Intermultimediale Epik
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ im Kontext der filmischen Schreibweise und beleuchtet den Einfluss von Film und Montage auf die literarische Gestaltung des Romans. Sie untersucht Döblins eigenes Verständnis von „Kinostil“ und seine Haltung zum Medium Film. Außerdem wird die Frage behandelt, inwiefern die Erzählstruktur des Romans von filmischen Techniken beeinflusst ist.
- Döblins Verhältnis zum Film und seine Vorstellungen von „Kinostil“
- Die Verwendung von Montage und filmischen Techniken in der Schreibweise von „Berlin Alexanderplatz“
- Die Intermedialität des Romans und die Verbindung von Literatur und Film
- Die Erzählsituation und Perspektivenvielfalt im Roman
- Die Rolle der filmischen Schreibweise für die Darstellung der Großstadt und des Lebens in der Weimarer Republik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „filmische Schreibweise“ ein und beleuchtet Döblins Haltung zum Film. Sie stellt den Roman „Berlin Alexanderplatz“ in den Kontext der literarischen Strömungen der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus.
Das Kapitel 1 befasst sich mit Döblins Vorstellung von „Kinostil“. Es analysiert Döblins Position zum Film und seine Kritik an dessen Kunstfähigkeit. Außerdem untersucht es Döblins eigene Definition von „Kinostil“ im Vergleich zu seinen theoretischen Überlegungen zum Roman.
Kapitel 2 analysiert die filmische Schreibweise in „Berlin Alexanderplatz“. Es untersucht die Verwendung von Montage, Perspektivenwechsel und Stimmenvielfalt in Bezug auf den Roman und setzt diese Elemente in Beziehung zu filmischen Techniken. Außerdem wird die Intermedialität des Romans und seine Verbindung zur Kinematographie thematisiert.
Schlüsselwörter
Alfred Döblin, „Berlin Alexanderplatz“, filmische Schreibweise, Kinostil, Montage, Intermedialität, Erzählstruktur, Perspektivenvielfalt, Neue Sachlichkeit, Expressionismus, Weimarer Republik.
- Citar trabajo
- Konstantin Seitz (Autor), 2007, Untersuchung zur „filmischen Schreibweise“ in Bezug auf Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz" , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80087