In den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts beschrieb der Amerikaner Benjamin Lee Whorf (1897 - 1941) in wenigen Aufsätzen ein sprachliches Relativitätsprinzip, welches einen prägenden Einfluss des sprachlichen Hintergrundes eines Menschen auf seine Denkstrukturen postulierte. Der Chemiker war nach Abschluss seines Studiums zunächst als Versicherungsangestellter tätig gewesen, um sich dann der Ethnolinguistik indianischer Sprachen zuzuwenden, welche er ab 1931 bei Edward Sapir studierte und einige Jahre später selbst lehrte. Sapir hatte im Laufe seiner Untersuchungen bereits eine gewisse Interdependenz zwischen Sprache und Kognition vermutet; erst Whorf aber formulierte diesen vagen Zusammenhang als Prinzip, das wegen seiner starken Beeinflussung durch Sapir später als die „Sapir-Whorf-Hypothese“ bezeichnet wurde.
Diese Hypothese gilt als umstritten. Tatsächlich sind die von Whorf formulierten Thesen nicht nur wegen ihrer Inhalte problematisch, sondern auch wegen des unsicheren Fundamentes, auf dem sie sich bewegen. Angesichts der Tragweite seiner Theorie, die ein allgemein gültiges Prinzip sein will, liefern die etwa 140 von ihm zu diesem Thema formulierten Seiten nur wenig Material: Whorfs Schlussfolgerungen gründen vor allem auf seine Beobachtungen an Hopi-Indianern und deren Sprache, was den Vorwurf der Subjektivität aufbrachte. Auf eine Bezugnahme auf linguistische oder philosophische Positionen sowie weitere empirische Untersuchungen verzichtet Whorf zudem weitestgehend.
Die vorliegende Arbeit wird sich dieser Problemlage auf drei Weisen nähern. Der erste Teil stellt die „Sapir-Whorf-Hypothese“ mit ihren deskriptiven Argumenten sowie Gegenargumenten vor und reduziert sie auf ihre Hauptthesen, welche im weiteren Verlauf der Arbeit als Ausgangspunkt der Fragestellung dienen werden. Ein philosophischer Diskurs zwischen Universalisten und Relativisten soll die Theorie der sprachlichen Relativität im zweiten Teil in die philosophische Tradition einspannen und zunächst auf rein rationalem Wege zu ersten Ergebnissen bezüglich ihrer Plausibilität führen. Im dritten Teil sollen dann jene Fragen des Spracherwerbs und der kognitiven Beeinflussung durch Sprache geklärt werden, auf welche nur die Empirie sinnvolle Antworten geben kann. Schließlich soll sich ein transparenteres Gesamtbild der sprachlichen Relativitätstheorie ergeben, dessen Gehalt und Grenzen sich aufgrund der erarbeiteten Argumente und Fakten ersehen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Die Sapir-Whorf-Hypothese
1.1 Der Einfluss von Wort-Kategorien
1.2 Der Einfluss der Grammatik
1.3 Ausblick
2. Der philosophische Diskurs: Universalismus vs. Relativismus
2.1 Kant: Das Sprachapriori
2.2 Herder: Kant-Kritik
2.3 Früher sprachlicher Relativismus: Wilhelm von Humboldt
2.4 Noam Chomsky: cartesianische Linguistik
2.5 Resultate
3. Empirische Ansätze
3.1 Lässt sich der Spracherwerb auf empirischem Weg erklären?
3.2 Bestätigt die Empirie einen sprachlichen Einfluss auf die Kognition?
4. Schluss
Anhang
Literaturverzeichnis
Einleitung
In den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts beschrieb der Amerikaner Benjamin Lee Whorf (1897 - 1941) in wenigen Aufsätzen ein sprachliches Relativitätsprinzip, welches einen prägenden Einfluss des sprachlichen Hintergrundes eines Menschen auf seine Denkstrukturen postulierte. Der Chemiker war nach Abschluss seines Studiums zunächst als Versicherungsangestellter tätig gewesen, um sich dann der Ethnolinguistik indianischer Sprachen zuzuwenden, welche er ab 1931 bei Edward Sapir studierte und einige Jahre später selbst lehrte. Sapir hatte im Laufe seiner Untersuchungen bereits eine gewisse Interdependenz zwischen Sprache und Kognition vermutet; erst Whorf aber formulierte diesen vagen Zusammenhang als Prinzip, das wegen seiner starken Beeinflussung durch Sapir später als die „Sapir-Whorf-Hypothese“ bezeichnet wurde.
Diese Hypothese gilt als umstritten. Tatsächlich sind die von Whorf formulierten Thesen nicht nur wegen ihrer Inhalte problematisch, sondern auch wegen des unsicheren Fundamentes, auf dem sie sich bewegen. Angesichts der Tragweite seiner Theorie, die ein allgemein gültiges Prinzip sein will, liefern die etwa 140 von ihm zu diesem Thema formulierten Seiten nur wenig Material: Whorfs Schlussfolgerungen gründen vor allem auf seine Beobachtungen an Hopi-Indianern und deren Sprache, was den Vorwurf der Subjektivität aufbrachte. Auf eine Bezugnahme auf linguistische oder philosophische Positionen sowie weitere empirische Untersuchungen verzichtet Whorf zudem weitestgehend.
Die vorliegende Arbeit wird sich dieser Problemlage auf drei Weisen nähern. Der erste Teil stellt die „Sapir-Whorf-Hypothese“ mit ihren deskriptiven Argumenten sowie Gegenargumenten vor und reduziert sie auf ihre Hauptthesen, welche im weiteren Verlauf der Arbeit als Ausgangspunkt der Fragestellung dienen werden. Ein philosophischer Diskurs zwischen Universalisten und Relativisten soll die Theorie der sprachlichen Relativität im zweiten Teil in die philosophische Tradition einspannen und zunächst auf rein rationalem Wege zu ersten Ergebnissen bezüglich ihrer Plausibilität führen. Im dritten Teil sollen dann jene Fragen des Spracherwerbs und der kognitiven Beeinflussung durch Sprache geklärt werden, auf welche nur die Empirie sinnvolle Antworten geben kann. Schließlich soll sich ein transparenteres Gesamtbild der sprachlichen Relativitätstheorie ergeben, dessen Gehalt und Grenzen sich aufgrund der erarbeiteten Argumente und Fakten ersehen lassen.
1. Die Sapir-Whorf-Hypothese
„Wir gelangen daher zu einem neuen Relativitätsprinzip,
das besagt, dass nicht alle Beobachter durch die gleichen
physikalischen Sachverhalte zu einem gleichen Weltbild
geführt werden, es sei denn, ihre linguistischen Hintergründe
sind ähnlich oder können in irgendeiner Weise auf einen
gemeinsamen Nenner gebracht werden.“ Benjamin Lee Whorf[1]
Prämisse für jede Art von abstraktem Denken ist die Aufteilung wahrgenommener Dinge in Klassen. Nur so kann die Flut an Eindrücken zweckmäßig geordnet und für weitere kognitive Prozesse verwendet werden. Erst eine Kategorisierung macht also menschliches Denken effektiv. Diese Klassen, so Whorf, resultieren jedoch nicht aus einer biologischen Veranlagung oder dem a priori gegebenen „gesunden Menschenverstand“, sondern sind Resultat des Wortschatzes und vor allem der Grammatik der jeweiligen Muttersprache.[2] „Die Kategorien und Typen, die wir aus der phänomenalen Welt herausheben, finden wir nicht einfach in ihr – etwa weil sie jedem Beobachter in die Augen springen; ganz im Gegenteil präsentiert sich die Welt in einem kaleidoskopartigen Strom von Eindrücken, der durch unseren Geist organisiert werden muss – das aber heißt weitgehend: von dem linguistischen System in unserem Geist.“[3] Die Künstlichkeit der sprachlichen Kategorien zeige sich an der Unterschiedlichkeit der Kategorien und Benennungen in verschiedenen Sprachkreisen. So besitzen einige Sprachen nur eine Benennung für eine Objektklasse, die im indoeuropäischen „Standard Average European“ (SAE) durch verschiedene Bezeichnungen differenziert werden kann; oder umgekehrt gibt es in exotischen Sprachkreisen eine Vielzahl von Bezeichnungen für ein einziges SAE-Wort.[4]
Dass die jeweiligen Strukturen einer Sprache keine universelle Gültigkeit für sich beanspruchen können, will Whorf anhand eines Vergleichs der SAE-Sprachen mit der indianischen Hopi-Sprache zeigen.[5] Unterschiede zur SAE-Sprachgemeinschaft durchziehen hier die gesamte Grammatik. Diese bleiben jedoch, und hier liegt der Kern der Whorfschen Hypothese, nicht an der Oberfläche, sondern bestimmen auch die jeweilige Weltsicht. „Ein Wechsel in der Sprache kann unsere Auffassung des Kosmos umformen.“[6] Die jeweilige Sprache eines Menschen kreiert seine „thought world“, welche Whorf den Mikrokosmos nennt, der zur Erkenntnis des Makrokosmos seiner Umwelt dient. An welchen Stellen Whorf strukturelle Merkmale der SAE-Sprachen in Abgrenzung zum Hopi ausmacht und welche Konsequenzen er für die jeweilige Kultur sieht, soll im Folgenden dargestellt werden.
1.1 Der Einfluss von Wort-Kategorien
Jede Sprache, in Whorfs Fall die englische, verbietet die willkürliche Formung eines Wortes. Bestimmte zugrundeliegende Regeln bestimmen über die Abfolge der Buchstaben, sodass nur eine begrenzte Anzahl von Wortschöpfungen überhaupt möglich ist, deren Klang dem Sprecher sinnvoll erscheint.[7] Des weiteren stoßen Benennungen wegen der oben beschriebenen Kategorisierung an ihre Grenzen. Da eine einzige sprachliche Bezeichnung für eine Vielzahl an Dingen gebraucht wird, die durchaus unterschiedlich sein können oder in der Natur nicht klar umrissen sind, muss es notwendig zu undefinierbaren Grenzbereichen kommen, die in der Sprache nicht abgebildet werden. Die Kategorisierungsmethode der SAE-Gemeinschaft besteht laut Whorf in der Projektion materialistischer Sprachkategorien auf die Umwelt, sodass entweder nicht-räumliche oder nicht fest umrissene Begriffe in der Sprache wie Objekte behandelt werden.
Zum einen gelte dies für Attribute. Räumliche Bezeichnungen wie „lang“, „kurz“, „groß“, „klein“ werden neben der Tatsache, dass sie aufgrund ihres relativen Verhältnisses zur Umwelt schon prinzipiell keine festen Begriffe sind, fälschlich auch auf abstrakte Objekte angewendet – so ist Dauer „lang“ und Intensität „hoch“. Im Reich des Abstrakten werde so ein Raum vorgetäuscht. Nur wenige Ausdrücke sind speziell auf einen abstrakten Bereich gerichtet, wie zum Beispiel „früh“ oder „spät“. Im Hopi dagegen, so Whorf, werde Unräumliches auch unräumlich bezeichnet, und zwar durch eine spezielle Wortklasse der „Tensoren“.
Für ebenso inadäquat hält Whorf im SAE die Verwendung von Substantiven bei physikalisch eigentlich ineinander übergehenden Gegenständen, wie schon weiter oben angedeutet wurde. Objekte wie „Blitz“ oder „Welle“ beispielsweise sind weder klar umrissen, noch langanhaltend, sondern machen sich vor allem durch eine Bewegung bemerkbar. In der Hopi-Sprache würden solche Dinge, zu denen auch „Sturm“ oder „Wolke“ gehören, mithilfe von Verben ausgedrückt. „Ein mehrfaches Wogen ereignet sich“[8] diene so als Bezeichnung für das Substantiv „Welle“. Whorf stellt hier die Frage, aus welchem Grund sie also nicht auch im SAE zur Klasse der Verben gehören sollten und will hiermit zumindest darauf hinweisen, dass die Kategorien europäischer Sprachen nicht ohne weiteres als wirklichkeitsabbildend verstanden werden können. Als ein weiteres Beispiel nennt Whorf die Unterscheidung von begrenzten und nicht begrenzten Stoffen: Im SAE wird unterschieden zwischen individuellen Gegenständen wie „Baum“ und Materialien und Stoffen wie „Wasser“, die nur im Singular vorkommen. Erstens ist diese Unterscheidung nicht immer in dieser Form in der Natur zu finden, wie beispielsweise ersichtlich an den Worten „Fleisch“ oder „Glas“. Zweitens benötigt die Klasse der unbegrenzten Substantive einen Relationsbegriff, der die Menge festlegt, wie „ein Glas Wasser“ oder „ein Stück Salz“. Diese Aufteilung in einen Behälter und seinen Inhalt habe laut Whorf weitreichende Folgen für die Denkstrukturen des SAE-Sprechers - nämlich die Annahme der Existenz einer zugrundeliegenden Substanz. Mit dieser These liefert Whorf einen Lösungsvorschlag zu einem Problem der westlichen Philosophie, der „Materie-Substanz-Dichotomie“, welche er hiermit als ein rein sprachliches Scheinproblem zu enttarnen versucht. Erst durch die sprachliche Aufteilung in einen „Behälter“ (den Relationsbegriff) und seinen „Inhalt“ (das eigentliche Objekt) entstehe die naive philosophische Unterscheidung zwischen Materie und Substanz, welche so „auf der Basis der allgemeinen Sprachgewohnheit als Begriffe des ‚gesunden Menschenverstandes’ ohne weiteres akzeptabel“[9] würden. Wahrgenommenes werde so in „formloses Etwas plus Form“ aufgespalten, obwohl es in der Natur als Einheit vorkommt.[10] Dass dieses Phänomen besonders charakteristisch für den europäischen Sprachraum ist, zeige sich exemplarisch am außereuropäischen Hopi. Hier gibt es keine Unterscheidungen verschiedener Substantivklassen. Alle Nomen existieren im Singular und Plural, ihre Benennung ist zugleich an eine bestimmte Menge oder Ausdehnung gebunden, die Allgemeinheit einer Aussage wird nur durch Verben erreicht.
Whorf schließt zusammenfassend, dass Wörter weder eine natürlich determinierte, noch klar umrissene Bedeutung haben, sondern im Kontext einer Situation oder eines Satzes verstanden werden müssen. Er behauptet keineswegs, dass ein Gedanke ohne das zugehörige Wort nicht existieren könne, wie ihm oft vorgeworfen wurde[11]. Im Gegenteil spricht er sich an anderer Stelle gegen einen Determinismus dieser Art aus. Sprache sei zwar der „autokratischere Faktor“[12], weil sie ein festes System ansetze; trotzdem sei eine gegenseitige Beeinflussung von Sprache und Kognition gegeben.
1.2 Der Einfluss der Grammatik
Den Zwang ganzer syntaktischer Sinnzusammenhänge hält Whorf für größer als den einzelner Wörter, da Sprache ausweglos auf ihrem Fundament aufgebaut werden muss. Die deutlichsten Charakteristiken von SAE sieht er dabei im Bereich des objekt-bezogenen kategorischen Satzaufbaus sowie der vergegenständlichten zeitlichen Formen.
Der Satzbau europäischer Sprachen zentriert sich um Substantive und Verben. Diese materiell ausgerichtete Teilung in „Täter“ und Handlung ist verbindlich für jede korrekte Formulierung. Handelt es sich nicht um einen Imperativ, so muss jeder Satz mindestens ein Subjekt beinhalten, welches dann durch das Verb in Aktion oder Beziehung tritt und durch ebenfalls kategorisch von ihm getrennte Attribute näher bestimmt werden kann. Eben diese Einteilung macht Whorf verantwortlich für die im westlichen Sprachraum verwurzelte Annahme, dass das Substantiv einer reellen Substanz entspreche, während das Verb nicht für sich bestehen könne, sondern abhängig von ersterem sei. Zur Institution sei diese Form der Logik in der Antike geworden: „Die Griechen und ganz besonders Aristoteles haben den Gegensatz ‚Substantiv: Verb’ noch hervorgehoben und ein Gesetz der Vernunft daraus gemacht“[13]. Whorf bezeichnet SAE-Sprachen wegen dieser bausteinartigen additiven Konstruktionsweise als „mechanisch“.[14]
Dass Grammatik jedoch auch grundsätzlich anders funktionieren kann, zeigt Whorf anhand der Indianersprache Nootka[15], welche er kontrastiv als „chemisch“ bezeichnet. Nicht das Material, sondern die Aktion stehe hier im Mittelpunkt. Der Satz „Er lädt die Leute zu einem Festessen“ wird so zu einer Abfolge von „Kochen + Resultat (=Gekochtes) + essen + Agens (essende) + holen + tut er“.[16] Auch haben zwei Sätze, die sich im SAE scheinbar auf ähnliche Dinge beziehen („Das Boot ist am Ufer auf Grund gelegt“ und „Das Boot ist mit Leuten bemannt“) im Nootka einen jeweils unterschiedlichen Aufbau, der sich nicht in beiden Fällen um das Substantiv „Boot“ zentriert. Die Übersetzungen der obigen Sätze lauten dagegen sinngemäß: „Es ist auf dem Ufer als punktweises Ereignis von Kanubewegung“ und „Sie sind im Boot als Mannschaft ausgewählter Männer“[17]
Selbst die Wahrnehmung von Zeit ist laut Whorf abhängig von der jeweiligen Sprachgemeinschaft. Im SAE wird Zeit als eine dreigeteilte Entität verstanden, die aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besteht, was sich im Bereich der temporalen Verbformen manifestiert. Zeit werde so als eine Art von räumlichem Begriff verstanden. Die Hopi-Indianer dagegen unterteilen die Zeit in unbewusste und bewusste Zustände. Zeit wird eher im Sinne von „später“ und „früher“ erlebt. Verben besitzen dementsprechend auch keine Tempora, sondern „Gültigkeits-formen“, welche zwischen allgemeinen Aussagen, berichtenden Aussagen oder hoffenden Aussagen unterscheiden.[18] Etwas missverständlich wird Whorfs Theorie, wenn er darlegt, dass die Zeitstrukturen der Hopis denen der europäischen Sprachen tendenziell ähneln. Sensuell wahrgenommenes ist so betrachtet unsere „Gegenwart“, das subjektive Reich des Gedächtnisses die „Vergangenheit“ und subjektive Hoffnung und Glauben die „Zukunft“. So bleibt letztendlich unklar, ob es sich bei dem europäischen und indianischen Zeitsystem nun um unähnliche oder grundsätzlich ähnliche Systeme handelt. Letztere Möglichkeit würde Whorf allerdings selbst widerlegen, wie Michael Devitt richtig feststellt.[19]
Zeitliche Phasen wie Jahreszeiten werden im SAE ebenfalls in Form von Nomen und damit greifbaren Dingen bezeichnet. Der eigentlich formlose „Sommer“ zum Beispiel werde als eine Art „Zeitbehälter“[20] behandelt. Objektiviert werde auch da, wo sich dieselbe Zeit scheinbar zyklisch wiederholt: „Sommer“ und Winter“ werden jedes Jahr - und schon dies sei eine sprachliche Festlegung - auf einen bestimmten quantifizierten Zeitraum angelegt. Weder aber gebe es tatsächlich diese Abgrenzung, noch den einen sich fortwährend wiederholenden Sommer. „Die Macht der sprachlichen Analogie ist aber so groß, dass wir zyklische Phasen in der Tat so verdinglichen.“[21] Solche Phasenbegriffe erhalten im Hopi nicht die Form von Dingen, sondern werden durch eine bestimmte adverbiale Wortklasse ausgedrückt. Dementsprechend wird ein Morgen etwa in Form des Satzes „während sich die Morgenphase ereignet“ bezeichnet. Anstatt dem Jahresabschnitt des Sommers einen Namen zu geben, werden vielmehr seine Phänomene oder das Fortschreiten der Zeit geschildert. Zeit wird hier also eher als Vorgang, denn als Material behandelt.
Diese und einige weitere Beispiele sollen der Untermauerung der These dienen, dass abstrakte Vorstellungen wie die der Zeit im SAE kaum ohne die Hilfe einer räumlichen Metapher ausgedrückt werden können. Und dies sei eben deswegen von Bedeutung, da im SAE-Sprecher hierdurch der Eindruck entstehe, Zeit wäre ähnlich gegenständlich aufzufassen wie ein physischer Gegenstand. Der in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gerasterte Begriff der Zeit sei ein Konstrukt der westlichen Sprachgemeinschaft, der für ein stimmiges Realitätsbild jedoch keineswegs notwendig sei. So komme das Hopi offenbar ohne einen solchen Zeitbegriff aus - im Mittelpunkt stehe hier anstatt dessen das dem Bewusstsein Zugängliche wie Begriffe der Dauer, nicht aber der Geschichte oder der Gleichzeitigkeit. Als Folge der zeitlichen Objektivierung und der damit veränderten Wahrnehmung entstehe eine allgemeine Historizität in SAE-Gemeinschaften. Klare Zeitphasen werden unterschieden, verglichen und festgehalten, was sich sowohl an der Institution der Geschichtswissenschaften, als auch an alltäglichen Gegenständen wie Tagebüchern, Kalendern und Uhren zeige.
Im Hopi dagegen werde Realität vornehmlich als Ereigniswelt denn als Objektwelt aufgefasst. Dieses Weltbild habe natürlich auch bei den Hopis seine spezifischen Auswirkungen. So spiele hier die Vorbereitung eine entscheidende Rolle, die Beeinflussung von Ereignissen durch rituelle und spirituelle Handlungen. Diese beinhalten „gewöhnliches Üben, Wiederholungen, Sich-fertig-machen, Formalitäten des Vorstellens, Bereitung spezieller Speisen etc. (all das in einem Grad, der uns übertrieben erscheinen mag).“[22] Die Vorbereitung einer Situation sei oft genauso wichtig oder gar wichtiger als die Situation selbst. Ebenso wichtig sei der subjektive Gedanke, welcher den Ablauf der Dinge bestimmen soll.
Whorfs Annahmen zur sprachlichen Relativität führen jedoch noch weiter: Er bezeichnet die gesamte abendländische Logik als Produkt der sprachlichen Strukturen. Folglich seien auch die für allgemeingültig und objektiv gehaltenen Naturwissenschaften dieser spezifisch sprachlich geformten Logik ausgesetzt. Whorf behauptet, der wissenschaftliche Fortschritt bestehe in erster Linie aus einer veränderten Rede über einen Sachverhalt.[23] „Es ist falsch, der Anschauung die Schuld zuzuschieben, wenn wir bei der Entdeckung der Geheimnisse des Kosmos, z.B. der Geheimnisse der Relativität von Raum, Zeit und Materie, nur langsam vorankommen. Die richtige Antwort lautet: Newtons Raum, Zeit und Materie sind gar keine Anschauungen. Es sind Derivate aus Kultur und Sprache.“[24] Dass sich die Naturwissenschaften so einstimmig über empirisch festgestellte „Wahrheiten“ sei, resultiere nur aus der Einstimmigkeit ihrer Sprachgemeinschaft. Die Wissenschaft müsse schon die sprachliche Realitätsebene verlassen, um zu wirklich neuen Erkenntnissen zu kommen. Die physikalische Relativitätstheorie Einsteins sei ein positives Beispiel hierfür.
1.3 Ausblick
An Whorfs scheinbar extremem Determinismus störten sich eine große Zahl von Kritikern. Bei vielen dieser Kritikpunkte handelte es sich jedoch um bloße Unterstellungen. Jerry Fodor schreibt zum Beispiel: „It [das Relativitätsprinzip] seems to follow that whatever stimuli the language calls by the same name should be homogeneous for cognitive purposes, and vice versa.”[25] Michael Devitt legt dar, dass sich nur die Erfahrung der Welt in unterschiedlichen Sprachgemeinschaften unterscheide, und nicht die Welt selbst.[26] Er wirft Whorf vor, die Welt mit der Erfahrung der Welt zu vermischen. Whorf selbst sprach jedoch stets von einer starken Beeinflussung und widersprach der Gleichsetzung von Denken und Sprechen.[27] Unterstellt man Whorf eine deterministische Sprachphilosophie, ist es nicht schwer, ihn zu widerlegen. Denn sieht man die Kognition als völlig bestimmt durch die Sprache, ergeben sich unbedingte Widersinnigkeiten in zahlreichen Punkten: Man könnte sich keine Dinge vorstellen, die nicht namentlich genannt sind, was nicht der Fall ist. Sprache müsste auf mysteriöse Weise vor der kognitiven Sprachfähigkeit - durch die ja erst die Sprache entwickelt worden sein kann - entwickelt worden sein. Sprecher unterschiedlicher Sprachen würden sich überhaupt nicht verstehen, da Wörter in keiner Weise übersetzbar wären.
Substantieller ist die Kritik an Whorfs Beobachtungen an den Hopis, welche sich vor allem auf den angeblich unübersetzbaren Unterschied zum SAE bezieht. Devitt geht generell davon aus, dass der Einfluss einer Sprache vor allem von ihrer Übersetzbarkeit abhängt; und Hopi hält er nicht wie Whorf für unübersetzbar. Für Max Black ist der sprachliche Unterschied nicht mehr als zum Beispiel der Unterschied zwischen Alltagssprache und wissenschaftlicher Sprache und kann durch Übersetzung getilgt werden. Roger Brown legt dar, dass selbst vom Französischen ins Englische nicht immer wörtlich übersetzt werden könne, trotz einer unkorrekten Übersetzung der Sinn aber nicht verloren geht – zum Beispiel bei der Übersetzung von „Comment allez-vouz“ in „How are you“. Whorf erlaube diese freie Übersetzung bei exotischen Sprachen allerdings nicht und schließe hieraus, dass sie einem anderen Weltbild entspringen.[28]
Der Auszug der Kritik zeigt, dass eine Klärung der Problemlage sehr schwierig ist. Während der Vorwurf des radikalen Determinismus deutlich an Whorfs Theorie vorbei zielt, sind die verschiedenen Einwände zum Thema Übersetzbarkeit sinnvoll. Die Frage ist hier nur, ob dieses Problem trotz der eigenen sprachlichen Subjektivität verifizierbar ist. Die einfache Tatsache, dass Übersetzungen verstanden werden - zu denen auch Whorfs eigenes Buch gehört - und mehrsprachige Sprecher aufgrund der unterschiedlichen Weltbilder offenbar nicht unter einer gespaltenen Persönlichkeit leiden, spräche für die Übersetzbarkeit und gegen Whorfs Annahme von sprachlichen Parallelwelten. Festzustellen ist jedoch auch, dass es Whorf nicht um einzelne freie Übersetzungen geht, sondern vielmehr um tiefere Strukturmerkmale wie die generelle Aufteilung in Wortklassen oder Satzteile, welche sich im indoeuropäischen Sprachraum stark ähneln. Somit sind Einwände derjenigen Kritiker anzufechten, welche das Verhältnis von SAE zu Hopi mit dem einzelner SAE-Sprachen untereinander gleichsetzen.
Whorf bezieht nicht Stellung zu möglichen Problemen seiner Theorie, womit er versäumt, den sprachlichen Relativismus von seiner Mystik zu befreien. Aber auch die rein deskriptiven Ansätze seiner Kritiker führen nicht zu eindeutigeren Erkenntnissen. Dem Problem muss also auf anderen Ebenen begegnet werden, um sich einer Lösung zu nähern.
Die Sapir-Whorf-Hypothese beinhaltet gleich mehrere Hypothesen.[29] An dieser Stelle soll es reichen, Whorfs Argumentation noch einmal nachzuzeichnen, um das Problem zu systematisieren, um dessen Untersuchung es im folgenden gehen soll.
Whorf vertritt folgende Thesen:
1. Sprachliche Kategorien sind künstlich erzeugt. Dies zeigt sich an der Unterschiedlichkeit der Sprachfamilien auf der Welt. Durch die Übermacht der indoeuropäischen Sprachfamilie wird diese häufig fälschlich mit der Sprache gleichgesetzt.
2. Sprache und Kognition sind nicht unabhängig voneinander.
3. Die Sprache hat nicht die Rolle eines Spiegels der jeweils unterschiedlichen Kognition, sondern eine konstitutive. Sowohl Semantik als auch Syntax beeinflussen die menschliche Logik und Handlungsweise. Erkenntnis ist mithin relativ zur Sprache.
Während Punkt 1 durch empirische Fakten leicht zu belegen ist, sind die Punkte 2 und 3 scheinbar waghalsige Behauptungen, die sich nur schwerlich verifizieren lassen. In den folgenden zwei Kapiteln soll der Versuch unternommen werden, sich ihrer Klärung auf philosophischem und empirischem Wege anzunähern. Whorfs Beobachtungen an indianischen Stämmen, die er zur Untermauerung seiner Thesen heranzieht, können an dieser Stelle nicht weiter untersucht werden, da hierzu eine spezielle empirische Exkursion vonnöten wäre.
2. Der philosophische Diskurs: Universalismus vs. Relativismus
Whorfs Theorie ist in wenigen Aufsätzen formuliert, die so knapp sind, dass sie ein dünnes Taschenbuch füllen. Er beschränkt sich vor allem auf die Formulierung seiner Thesen, welche er durch teils zu vage, teils subjektiv eingefärbte empirische Fakten zu beweisen versucht. An einem philosophisch argumentierenden sowie abgesicherten empirischen Fundament mangelt es. Die philosophische Beweisführung des Relativismus soll im Folgenden anhand einer Gegenüberstellung zur alternativen Theorie des Universalismus vollzogen werden.
Bis ins 18. Jahrhundert wurde eine inhaltsbezogene Sprachphilosophie, welche der Sprache mehr als nur die Funktion eines abbildhaften Zeichensatzes zugestand, weitestgehend nicht praktiziert. Was das Verhältnis zwischen Denken und Sprache anbetrifft, so galt als unangefochtene Prämisse, dass sich die Kategorien des Denkens in der Sprache manifestieren. Beispielhaft für diese Tradition war die Schule von Port-Royal, einem Dominikanerinnenkloster, in dem die Logiker Claude Lancelot und Antoine Arnauld wirkten. In der Schrift „Grammaire générale et raisonnée de Port-Royal“ von 1660 identifizieren sie in aristotelischer Tradition grammatische Wortarten als Spiegel von Denkformen. Gemäß dieser Auffassung bildet die Sprache die Vernunft ab und ist universal im Menschen angelegt. Bei diesem Mentalismus handelte es sich um den weitverbreitetsten Erklärungsansatz für das Wesen der Sprache bis in die Epoche des Barock.[30] Der „Endpunkt dieser Entwicklung“[31] ist Immanuel Kants Transzendentalismus. Im Anschluss an Kant meldeten sich erste relativistische Denker zu Wort, welche erstmals von einer - denkbefähigten - Tabula rasa des menschlichen Geistes ausgingen, dessen Strukturen sich zusammen mit der erlernten Sprache entwickeln.
Insgesamt lässt sich innerhalb der philosophiegeschichtlichen Entwicklung eine lockere Beziehung aufzeichnen zwischen empiristischen und relativistischen Theorien einerseits und rationalistischen und universalistischen Theorien andererseits. Im Folgenden wird die Argumentation beider Lager zu prüfen sein, um der sprachlichen Relativitätstheorie zu einer theoretischen Grundlage zu verhelfen.
2.1 Kant: Das Sprachapriori
„Denken ist das Erkenntnis durch Begriffe.“[32]
Immanuel Kant
In der „Kritik der reinen Vernunft“ erforscht Kant die Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit, d.h. der erfahrungsunabhängigen verstandesmäßigen Bedingung für die Aufnahme von Sinnesdaten. Als Antwort auf die Frage „Was kann ich wissen?“ entwickelt er eine transzendentale, auf die Gesetze des Verstandes beschränkte Logik, welche die formale Logik ablösen soll.[33]
Indem Kant die Bedingung der Wahrnehmung weg vom Objekt und hin zum Subjekt verlagert, vollzieht er die kopernikanische Wende der neuzeitlichen Philosophie. Jene dem Menschen a priori gegebene Veranlagung soll in diesem Kapitel zur Diskussion stehen. Die Behauptung wird lauten, dass der Hintergrund der transzendentalen Erkenntnismöglichkeit nicht unabhängig von Erfahrung zu verstehen ist. Es wird zu sehen sein, dass es sich bei Kant um einen Universalisten handelt, der einen Großteil seiner Erkenntnisphilosophie auf dem streitbaren Fundament von Begriffen aufbaut.[34]
Kant gelingt mit seinem Hauptwerk, sich zwischen den scheinbar unvereinbaren Strömungen des Empirismus und des Rationalismus zu positionieren. Weder schließt er wie Descartes die Außenwelt bei der Suche nach „wahrer Erkenntnis“ aus, noch hält er den menschlichen Geist wie Locke für eine Tabula rasa, die erst mit Sinnesdaten beschrieben werden muss. Kants Lösung ist eine Mischung: Der Mensch bringt eine a priori gegebene Veranlagung mit, um seine Umwelt zu erfahren. Die Empirie ist unerlässlich, da die vorhandenen Verstandesbegriffe sonst leere Hüllen wären, die auf nichts angewandt werden könnten. Erfahrung strömt von der Außenwelt auf den Menschen zu, Erkenntnis kann aber nur in ihm stattfinden.[35] Wahrheit ist also immer abhängig vom Subjekt, nicht vom Objekt. „Die Ordnung und Regelmäßigkeit also an den Erscheinungen, die wir Natur nennen, bringen wir selbst hinein, und würden sie auch nicht darin finden können, hätten wir sie nicht, oder die Natur unseres Gemüts ursprünglich hineingelegt.“[36]
Interessant ist die Parallele zu Whorf, denn wie bereits gesehen geht auch dieser von einer Kategorisierung des „kaleidoskopartigen Stroms“[37] an Sinnesdaten aus, welche menschliche Erkenntnis in der uns bekannten Form möglich macht. Grundsätzlich unterschiedlich ist aber die Art der Kategorien, die Kant und Whorf jeweils zugrunde legen. Während Whorf die Sprache als konstitutiv ansieht, kommt für Kant diese Möglichkeit nicht in Frage; das Raster der Erkenntnisfähigkeit ist angeboren und – anders als die Sprache – unveränderlich. In der Folge kann es bei Kant auch zu einer absoluten Erkenntnis kommen, während Whorf sich auch hier dem Relativismus verpflichtet. Die angeborenen geistigen Eigenschaften bestehen einerseits aus den „Anschauungen“ Raum und Zeit der transzendentalen Ästhetik, welche die Art der Wahrnehmung bestimmen, und andererseits aus den Kategorien des reinen Verstandes.[38] Von Belang ist an dieser Stelle Kants Kategorienlehre.
Jene „reinen Verstandesbegriffe“ oder – Aristoteles zitierend – „Kategorien“ sind Basis für das Urteil, Ausdruck der synthetischen Erkenntnis. Das Subjekt kann „durch sie allein etwas bei dem Mannigfaltigen der Anschauung verstehen, d.i. ein Objekt derselben denken“[39]. Kant stellt folgende Verstandesbegriffe als a priori gegeben fest:[40]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Trotz der Parallele zu Aristoteles distanziert Kant sich von der Willkür dessen Kategorien, die dieser durch bloße Induktion gefunden habe. „Warum denn gerade diese und nicht andre Begriffe dem reinen Verstande beiwohnen“[41], sieht er bei Aristoteles als nicht begründet an. Kant nimmt die Idee der Kategorien von Aristoteles, korrigiert ihre von ihm unterstellte Willkürlichkeit und ersetzt sie durch „denknotwendige“ Formen. Sie ermöglichen es dem Menschen, Begriffe zu bilden; oder wörtlicher: sich einen Begriff von seiner Umwelt zu machen.
[...]
[1] Whorf (2003: 12)
[2] Whorf baut hier auf einer Erkenntnis auf, die bereits durch Edward Sapir und dessen Lehrer Franz Boas tradiert wurde. Boas erklärte die sprachlichen Kategorien mit der Abstraktionsfähigkeit des menschlichen Geistes, welcher Ähnliches in Klassen zusammenfassen kann, um schneller zu kommunizieren. Die Kategorien der Sprache können deswegen nicht identisch sein mit denen des Denkens, da sonst alle Sprachen dieselben Klassifikationen aufweisen würden, was nicht der Fall ist. Als Ursache für die Kategorienbildung einer Sprache sieht er die kulturelle Notwendigkeit an. Vgl. Werlen (1989: 129)
[3] Whorf (2003: 12)
[4] Im indianischen „Hopi“ existiert nur eine Wortklasse für fliegende Objekte (bis auf Vögel); man bezeichnet also ein Flugzeug und ein Insekt mit demselben Terminus. Die Eskimos dagegen haben mehrere Bezeichnungen für „Schnee“. Kleinere Variationen der Wortklassen gibt es auch innerhalb der SAE-Sprachgemeinschaft.
[5] Bei den Hopi-Indianern handelt es sich um einen alten Indianerstamm, der vermutlich vor vielen tausend Jahren aus Mexiko nach Arizona auswanderte. Heute existieren zwölf Hopi-Dörfer im Norden Arizonas, die in drei Areale („mesas“) untergliedert sind. Die Hopi-Sprache ist ein „Shoshone“-Dialekt“ der uto-aztekischen Sprachfamilie und ist geografisch gesehen isoliert von den umgebenden Sprachen. Deswegen eignet sie sich hervorragend zu einem „unverfälschten“ vergleichenden Sprachstudium.
[6] Whorf (2003: 66)
[7] So ein „Strukturschema“ für mögliche Wörter kann konkret durch eine logische Formel ausgedrückt werden. Vgl. Whorf (2003: 25)
[8] Whorf (2003: 65)
[9] Whorf (2003: 81)
[10] Vgl. Whorf (2003: 100)
[11] Michael Devitt ist einer der Kritiker, die Whorf einen extremen Determinismus unterstellen, demzufolge ein Gedanke ohne das zugehörige Wort nicht gedacht werden könne. Vgl. Devitt (1987: 219 f.) Von einer solchen Überzeugung Whorfs kann aber keinesfalls gesprochen werden.
[12] Whorf (2003: 98)
[13] Whorf (2003: 41)
[14] Zu Satzaufbau und Wortkategorien der deutschen und englischen Sprache vgl. weiterführend Leisi (1971)
[15] Indianerstamm von etwa 5500 Menschen, der heute in Reservate auf den Westen von Vancouver Island, den Süden British Columbias und Kanadas verteilt ist.
[16] Whorf (2003: 43)
[17] Whorf (2003: 35)
[18] So erhält „er rennt“ und „er rannte“ dieselbe Bezeichnung „wari“, wenn die Aussage sich auf eine aktuelle oder gerade passierte Situation bezieht. Erzählt der Sprecher jedoch aus der Erinnerung, so heißt es „era wari“ Allgemeine Aussagen, die im SAE gewöhnlich im Präsens ausgedrückt werden („er spielt Fußball“) erhalten eine spezielle Form (mit einer „kngwe“-Endung). Die Zukunft ist auch eigens ausgezeichnet, bezieht sich aber weniger auf eine messbare Tatsache, als auf eine subjektive Erwartung.
[19] Vgl. Devitt (1987: 223)
[20] Werlen (1989: 147)
[21] Whorf (2003: 83)
[22] Whorf (2003: 90)
[23] Vgl. Whorf (2003: 19)
[24] Whorf (2003: 94)
[25] Fodor (1974: 385)
[26] Devitt (1987: 249)
[27] Vgl. Whorf (2003: 111, Fußnote)
[28] Vgl. Brown (1958: 231)
[29] Zu einer detaillierten Auflistung der einzelnen Teiltheorien siehe Brown (1958: 10). Siehe hierzu auch Fishman (1960), Lee (1996) und Trager (1959).
[30] Vgl. Miller (1968: 14)
[31] Stetter (1997: 395)
[32] Kant (1998: 146, B 94)
[33] Die transzendentale Logik bezeichnet er als eine „Wissenschaft des reinen Verstandes- und Vernunfterkenntnisses, dadurch wir Gegenstände völlig a priori denken.“ Kant (1998: 135, A 57)
[34] Vgl. Brandt (1991: 1)
[35] Vgl. Kant (1998: 129, A 50/B 74)
[36] Kant (1998: 229, A 125)
[37] Whorf (2003: 12)
[38] Vgl. Kant (1998: 188, B 146)
[39] Kant (1998: 157, B 106)
[40] Kant (1998: 156, B 106)
[41] Kant (1998: 157, B 107)
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