In der vorliegenden Arbeit soll der Versuch unternommen werden, das alle Lebensbereiche erfassende Phänomen der gewandelten Werte aus soziologischer Perspektive zu betrachten. Dafür sollen zwei äußerst einflussreiche Ansätze zu diesem Thema gegenübergestellt werden:
Ronald Inglehart’s Theorie der „Silent Revolution“ gab 1977 den Startschuss für die im engeren Sinne wissenschaftliche Diskussion um den Wertewandel. Die von ihm geprägte Dichotomie von Materialistischen und Postmaterialistischen Werten forderte viele Kritiker heraus, unter ihnen Helmut Klages, der mit seinem Konzept einer „Wertsynthese“ einen Gegenentwurf lieferte.
Die beiden Ansätze sollen hier zunächst inhaltlich gegenübergestellt werden, bevor näher auf die Thesen Klages’ eingegangen wird. Hierbei soll ein besonderer Fokus auf der Betrachtung des Werttypus des „Aktiven Realisten“ liegen, welcher nach Klages’ Meinung am besten für eine erfolgreiche Bewältigung künftiger Herausforderungen geeignet ist.
Eine besondere Verantwortung für die Sicherung der Zukunft fällt der Politik zu. Daher soll in einem eigenen Kapitel auf die Implikationen eingegangen werden, welche die Theorie der Wertesynthese für diesen Bereich mit sich bringt.
Im letzten Punkt soll anhand einer empirischen Untersuchung von Sigrid Roßteutscher der Frage nachgegangen werden, ob der Wertewandel tatsächlich den zukunftsfähigen Menschen in Form des „Aktiven Realisten“ gleichsam von selbst mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Gegenwart und Zukunft im Zeichen gewandelter Werte
- Ingleharts „Silent Revolution“
- Wertewandel nach Helmut Klages
- Kritik am Konzept Ingleharts
- Plicht- und Akzeptanz vs. Selbstentfaltung
- Der „Aktive Realist“ als Zukunftsmodell
- In der Praxis: „Verantwortungsrollen“
- Wertsynthese und Politik
- Herausforderungen des Wertewandels
- Szenarien für mögliche politische Entwicklungen
- Wertehierarchie vs. Wertesynthese
- Anomie und Konformismus
- Non-Response
- Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen des Wertewandels aus soziologischer Perspektive und setzt sich mit zwei einflussreichen Theorien auseinander: Ronald Ingleharts Theorie der „Silent Revolution“ und Helmut Klages' Konzept der „Wertsynthese“. Die Arbeit vergleicht diese Ansätze und analysiert insbesondere Klages' These vom „Aktiven Realisten“ als zukunftsfähigem Wertetyp. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Wertesynthese für die Politik beleuchtet.
- Gegenüberstellung der Theorien von Inglehart und Klages
- Analyse des Werttypus „Aktiver Realist“ nach Klages
- Bedeutung der Wertesynthese für die Politik
- Empirische Überprüfung der Theorie der Wertesynthese
- Implikationen des Wertewandels für die Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Gegenwart und Zukunft im Zeichen gewandelter Werte: Dieses Kapitel stellt den Wertewandel als ein allgegenwärtiges Phänomen dar, das alle Lebensbereiche erfasst. Es werden die Auswirkungen des Wertewandels auf die moderne Gesellschaft sowie die Frage nach der Bedeutung von Werten in der heutigen Zeit beleuchtet.
- Kapitel 2: Ingleharts „Silent Revolution“: Dieses Kapitel stellt die „Silent Revolution“-Theorie von Ronald Inglehart vor, die den Wertewandel als Folge einer Verschiebung von materialistischen zu postmaterialistischen Werten begreift. Die Theorie wird anhand der „Mangelhypothese“ und der „Sozialisationshypothese“ erläutert.
- Kapitel 3: Wertewandel nach Helmut Klages: Dieses Kapitel präsentiert Helmut Klages' Konzept der „Wertsynthese“ als Gegenentwurf zu Ingleharts Theorie. Es werden die Kritik Klages' an Inglehart sowie dessen Ansatz der Wertsynthese und die Rolle des „Aktiven Realisten“ als Zukunftsmodell dargestellt.
- Kapitel 4: Wertsynthese und Politik: Dieses Kapitel betrachtet die Implikationen der Wertesynthese für die Politik und untersucht die Herausforderungen, die der Wertewandel für den politischen Bereich mit sich bringt. Es werden mögliche politische Entwicklungen im Kontext des Wertewandels skizziert.
- Kapitel 5: Wertehierarchie vs. Wertesynthese: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob der Wertewandel eine Hierarchie von Werten oder eine Synthese verschiedener Werte impliziert. Es werden die Phänomene der Anomie und des Konformismus im Zusammenhang mit dem Wertewandel analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Wertewandel, „Silent Revolution“, Wertsynthese, „Aktiver Realist“, materialistische Werte, postmaterialistische Werte, Politik, gesellschaftlicher Wandel, Anomie, Konformismus.
- Quote paper
- Wolfgang Weinseis (Author), 2007, Wertesynthese - Antwort auf die Herausforderungen des Wertewandels?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79201