Als Einleitung zu diesem Thema möchte ich zunächst kurz die Grundlagen der wirtschaftlichen Entwicklung im Kongo des letzten Jahrhunderts erläutern. In den 50er Jahren wuchs die Wirtschaftskraft des Landes unter der Führung der Kolonialmacht Belgien zum Teil deutlich an. Dieser Aufschwung wurde allerdings in den frühen 60er Jahren in Folge der nun erlangten Unabhängigkeit gebremst, zu wirtschaftlicher Stabilität kam es erst wieder 1965 unter dem neuen Staatsoberhaupt Mobutu.
In den folgenden Jahrzehnten tauchten aber immer wieder wirtschaftliche Probleme auf, was auch an dem ständigem Missbrauch und der leider sehr verbreiteten Korruption lag. Besonders die 90er Jahre waren von Hyperinflation, Unruhen und Misswirtschaft geprägt, sodass die Demokratische Republik (DR) Kongo mittlerweile das wirtschaftliche Schlusslicht in Zentralafrika bildet. Eine Tilgung der Schulden in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar erscheint unmöglich.
Manche behaupten sogar, dass die ‚offizielle’ Wirtschaft sowie die Staatsverwaltung des Kongo seit Ende der 80er Jahre aufgehört hat zu existieren. Infolge dessen kam es Anfang der 90er Jahre auch zu einem Zusammenbruch der kontrollierten Ressourcenausbeutung (vgl. Riehl, 2003, S.866).
Wenn man von diesen Ressourcen bzw. Bodenschätzen im Kongo spricht, ist festzustellen, dass die DR Kongo eines der rohstoffreichsten Länder der Welt ist. Vor allem Edelmetalle wie Gold oder Diamanten, aber auch Coltan, Öl, Gas, Uran, Kupfer, usw. sind zum Teil in scheinbar unerschöpflichen Mengen vorhanden. Auf das Mineral Coltan werden wir in dieser Arbeit noch genauer eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Ressourcenkrieg im Kongo
- 2.1 Historischer Hintergrund
- 2.2 Motoren des Krieges
- 2.3 Konfliktursache: Gewaltökonomie
- 2.4 Folgen des Konflikts
- 2.5 Die Coltan-Problematik
- 2.6 Die Rolle Deutschlands
- 2.6.1 Politische Rolle
- 2.6.2 Wirtschaftliche Rolle
- 3 Der Einfluss Belgiens, Frankreichs und der USA
- 3.1 Der Einfluss Belgiens
- 3.2 Der Einfluss der USA
- 3.3 Der Einfluss Frankreichs
- 3.4 Die UN und EUFOR Missionen
- 4 Wege aus der Krise
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die wirtschaftliche Bedeutung des Kongo, insbesondere die Rolle der Bodenschätze in der Region, zu beleuchten. Dabei werden die Ursachen des anhaltenden Ressourcenkrieges, der historischen Hintergründe und der politischen und wirtschaftlichen Einflüsse verschiedener Akteure betrachtet.
- Der Ressourcenkrieg im Kongo und seine historischen Wurzeln
- Die Rolle von Bodenschätzen, insbesondere Coltan, als Konfliktursache
- Der Einfluss von Belgien, Frankreich und den USA auf die Situation im Kongo
- Die Bedeutung von internationalen Organisationen wie UN und EUFOR
- Mögliche Wege zur Bewältigung der Krise und zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung im Kongo
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die wirtschaftliche Entwicklung des Kongo im letzten Jahrhundert, mit Schwerpunkt auf die Herausforderungen nach der Unabhängigkeit. Kapitel 2 beleuchtet den Ressourcenkrieg, seine historischen Hintergründe und die Rolle der Bodenschätze als Konfliktursache. Es werden die Motoren des Krieges sowie die Gewaltökonomie in der Region analysiert. Kapitel 3 behandelt den Einfluss von Belgien, Frankreich und den USA auf die politische und wirtschaftliche Situation im Kongo. Schließlich werden internationale Missionen wie die der UN und EUFOR im Kontext der Konfliktlösung erwähnt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Kongo, Ressourcenkrieg, Bodenschätze, Coltan, Gewaltökonomie, politische und wirtschaftliche Einflüsse, Belgien, Frankreich, USA, UN, EUFOR, Konfliktlösung.
- Arbeit zitieren
- Christoph Färber (Autor:in), 2007, Wirtschaft und Bodenschätze des Kongo, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79044