Wohl kaum eine Rede ist der Nachwelt als so großes Beispiel für die nationalsozialistische Propaganda in Erinnerung geblieben wie die Sportpalastrede des Dr. Joseph Goebbels vom 18. Februar 1943 und seine Proklamation des „Totalen Krieges“. Doch war die Rede mehr als nur eine Verschleierung der Krise des deutschen Reiches und auch mehr als ein rein propagandistisches Werkzeug, um den Kampfeswillen des Volkes nach dem Fall von Stalingrad aufrecht zu erhalten.
Die nachfolgende Arbeit soll, aufzeigen, dass es neben der offensichtlichen Zielsetzung der Rede, der Mobilisierung der Massen und Aufrechterhaltung des Durchhaltewillens, eine zweiten, persönlichere Intention für die Rede gab, die politische Ziele auf der Führungsebene der Nationalsozialisten verfolgte.
Einen Hauptbezugspunkt dieser Arbeit werden die Tagebucheinträge des Dr. Joseph Goebbels bilden.
Im Zentrum der Auswertung wird dabei der Beginn des Jahres 1943 stehen, der sowohl die Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad, als auch die Rede im Sportpalast vom 18. Februar 1943 umfasst.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Die Tagebücher des Joseph Goebbels (Quellenkritik)
- III Die Winterkrise 1941/42 und der erste Radikalisierungsversuch
- IV Die zweite Winterkrise und der Rat zur Totalisierung des Krieges
- V Die Sportpalast-Rede und ihrer langfristige Auswirkungen
- VI Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Sportpalastrede Joseph Goebbels' vom 18. Februar 1943 und die Proklamation des "Totalen Krieges". Sie geht über die offensichtliche Zielsetzung der Mobilisierung der Massen hinaus und analysiert eine zweite, persönlichere Intention Goebbels', die politische Ziele auf Führungsebene verfolgte. Die Tagebücher Goebbels' bilden den Hauptbezugspunkt, insbesondere der Zeitraum um die Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad und die Sportpalastrede.
- Analyse der Sportpalastrede als propagandistisches Werkzeug und Ausdruck persönlicher Absichten Goebbels'.
- Untersuchung der Quellenkritik der Goebbels-Tagebücher als Grundlage der Analyse.
- Die Rolle der Winterkrisen 1941/42 und die ersten Versuche der "Totalisierung" des Krieges.
- Der Einfluss Ludendorffs Konzept des "Totalen Krieges" auf Goebbels' Propaganda.
- Die langfristigen Auswirkungen der Sportpalastrede auf die Kriegsführung und die deutsche Bevölkerung.
Zusammenfassung der Kapitel
I Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Sportpalastrede Joseph Goebbels' ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den persönlichen Absichten Goebbels' hinter der Proklamation des "Totalen Krieges". Sie hebt hervor, dass die Rede nicht nur ein propagandistisches Werkzeug zur Aufrechterhaltung des Durchhaltewillens war, sondern auch politische Ziele auf der Führungsebene verfolgte. Die Tagebücher Goebbels', insbesondere der Zeitraum um den Beginn des Jahres 1943, werden als Hauptquelle identifiziert.
II Die Tagebücher des Joseph Goebbels (Quellenkritik): Dieses Kapitel befasst sich mit der Quellenkritik der Tagebücher Goebbels'. Es betont den subjektiven Charakter der Einträge und die Lücken in der Überlieferung aufgrund des Kriegsverlaufs und der späteren Geschichte der Tagebücher. Es wird darauf hingewiesen, dass intime und familiäre Einblicke fehlen und dass eine direkte Kritik an führenden Persönlichkeiten des Naziregimes oder an Hitler selbst nicht zu erwarten ist. Trotz dieser Einschränkungen werden die Tagebücher als wertvolle Quelle für Rückschlüsse auf die persönliche und politische Umgebung Goebbels' bewertet.
III Die Winterkrise 1941/42 und der erste Radikalisierungsversuch: Dieses Kapitel analysiert den Kontext der ersten Versuche Goebbels, die Kriegsführung zu "totalisieren", in der Winterkrise 1941/42. Es verbindet Goebbels' Verwendung des Begriffs "Totaler Krieg" mit dem Werk Erich Ludendorffs und zeigt auf, dass Goebbels ein bereits existierendes "Modewort" aufgriff und für seine propagandistischen und persönlichen Zwecke nutzte. Der "Blitzkrieg" gegen die Sowjetunion war zum Erliegen gekommen und die katastrophale Lage an der Ostfront erforderte eine neue Strategie, die bereits vor der Sportpalastrede erste Ansätze zur Totalisierung des Krieges zeigte.
Schlüsselwörter
Joseph Goebbels, Sportpalastrede, Totaler Krieg, Propaganda, Nationalsozialismus, Tagebücher, Quellenkritik, Winterkrise 1941/42, Radikalisierung, Erich Ludendorff.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Sportpalastrede Goebbels
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Sportpalastrede Joseph Goebbels' vom 18. Februar 1943 und die damit verbundene Proklamation des "Totalen Krieges". Sie untersucht nicht nur die offensichtliche propagandistische Zielsetzung der Massenmobilisierung, sondern auch die persönlichen politischen Intentionen Goebbels' auf Führungsebene.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist das Tagebuch Joseph Goebbels', insbesondere der Zeitraum um die Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad und die Sportpalastrede. Die Arbeit beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit den Quellen und deren Limitationen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Analyse der Sportpalastrede als Propagandainstrument und Ausdruck persönlicher Absichten Goebbels'; Quellenkritik der Goebbels-Tagebücher; die Rolle der Winterkrisen 1941/42 und die ersten Versuche der "Totalisierung" des Krieges; der Einfluss Ludendorffs Konzept des "Totalen Krieges" auf Goebbels' Propaganda; die langfristigen Auswirkungen der Sportpalastrede auf die Kriegsführung und die deutsche Bevölkerung.
Wie wird die Sportpalastrede analysiert?
Die Analyse betrachtet die Sportpalastrede als propagandistisches Werkzeug, beleuchtet aber vor allem die persönlichen Absichten Goebbels' dahinter. Die Arbeit untersucht, wie Goebbels seine politischen Ziele auf der Führungsebene durch die Rede zu verfolgen versuchte.
Welche Rolle spielt die Quellenkritik?
Die Quellenkritik der Goebbels-Tagebücher ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit. Es wird der subjektive Charakter der Einträge, die Lücken in der Überlieferung und die fehlenden kritischen Äußerungen gegenüber führenden Nazis und Hitler selbst thematisiert. Trotzdem werden die Tagebücher als wertvolle Quelle für die Rekonstruktion der politischen und persönlichen Umgebung Goebbels' eingeschätzt.
Welchen Einfluss hatte die Winterkrise 1941/42?
Die Arbeit analysiert den Kontext der ersten Versuche Goebbels, den Krieg zu "totalisieren", während der Winterkrise 1941/42. Es wird gezeigt, wie Goebbels ein bereits existierendes "Modewort" aufgriff und für seine Zwecke adaptierte. Die katastrophale Lage an der Ostfront erforderte eine neue Strategie, die bereits vor der Sportpalastrede erste Ansätze zur Totalisierung zeigte.
Welche langfristigen Auswirkungen hatte die Sportpalastrede?
Die Arbeit untersucht die langfristigen Auswirkungen der Sportpalastrede auf die Kriegsführung und die deutsche Bevölkerung. Dieser Aspekt wird im Kontext der Gesamtstrategie des NS-Regimes betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Joseph Goebbels, Sportpalastrede, Totaler Krieg, Propaganda, Nationalsozialismus, Tagebücher, Quellenkritik, Winterkrise 1941/42, Radikalisierung, Erich Ludendorff.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Quellenkritik der Goebbels-Tagebücher, ein Kapitel zu den Winterkrisen und den ersten Versuchen der Totalisierung des Krieges, sowie ein Kapitel zur Sportpalastrede und ihren langfristigen Auswirkungen und schliesslich ein Schluss.
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- Stephan Happel (Author), 2006, Der totale Krieg des Dr. Joseph Goebbels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78872