Dieses Zitat zeigt, dass Sprachpolitik nicht gleich Sprachpolitik ist, und dass selbst ein und dieselbe Sprache in verschiedenen Regierungen auf unterschiedliche Art und Weise behandelt wird. Am Beispiel des Baskischen, einer der ältesten Sprachen Europas, um deren Ursprung noch immer gerätselt wird, lässt sich dies besonders gut veranschaulichen. Würde man eine Umfrage unter Nicht-Romanisten starten, wo Baskisch gesprochen wird, würde der Großteil wahrscheinlich antworten - wenn er überhaupt schon einmal etwas davon gehört hat – in Spanien. Dass es auch in Frankreich Minderheitensprachen gibt, die es zu schützen gilt, ist nur wenigen bekannt, und das ist kein Zufall. Lange Zeit und immer wieder wurden Sprachen wie Baskisch, Okzitanisch oder Bretonisch negiert und unterdrückt, abwertend als „patois“ bezeichnet und seine Sprecher bestraft. Im Gegensatz zu diesem stiefmütterlichen Umgang mit solch einem Kulturgut steht Spanien, dass zwar auch Phasen durchlebte, in denen Minderheiten- und Regionalsprache unterdrückt wurden, das sich aber schnell wieder erholte und mittlerweile geradezu als Vorzeigemodell für eine vielsprachige Nation gilt. Die vorliegende Arbeit versucht nun näher auf diese sprachpolitischen Unterschiede einzugehen, indem zunächst ein Überblick über die Sprache im Allgemeinen, über sprachpolitische Maßnahmen der letzten Jahrhunderte sowie neuere Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die aktuelle Situation gegeben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Minderheitensprachen und Sprachpolitik
- Sprachpolitik im Baskenland
- Geschichtliche Entwicklung
- Aktuelle Sprachpolitik und ihre Auswirkungen
- Abschließende Gedanken und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unterschiede in der Sprachpolitik gegenüber dem Baskischen in Frankreich und Spanien. Ziel ist es, den Einfluss unterschiedlicher Sprachpolitiken auf die Vitalität der baskischen Sprache zu beleuchten.
- Sprachpolitik als Instrument der Sprachentwicklung
- Die Behandlung von Minderheitensprachen in Frankreich und Spanien
- Der Einfluss von Sprachpolitik auf die Verbreitung und den Erhalt des Baskischen
- Die Rolle von Kultur und Identität in der Sprachpolitik
- Der Vergleich zwischen der historischen und aktuellen Sprachpolitik im Baskenland
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Zitat von Richard Y. Bourhis stellt die These auf, dass unterschiedliche Sprachpolitiken unterschiedliche Auswirkungen auf die Vitalität einer Sprache haben können. Die Arbeit analysiert am Beispiel des Baskischen, wie diese Aussage in der Praxis umgesetzt wird.
- Minderheitensprachen und Sprachpolitik: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Minderheitensprache und beleuchtet verschiedene Typen von Minderheitensprachen. Dabei wird die Bedeutung von Identifikation und Prestige für den Fortbestand einer Minderheitensprache hervorgehoben. Es werden auch die verschiedenen Ebenen der Sprachpolitik und ihre Auswirkungen auf die Sprachentwicklung diskutiert.
- Sprachpolitik im Baskenland: Dieses Kapitel beleuchtet die geschichtliche Entwicklung der Sprachpolitik im Baskenland, sowohl in Frankreich als auch in Spanien. Es werden die wichtigsten Maßnahmen der letzten Jahrhunderte analysiert und deren Auswirkungen auf die aktuelle Situation der baskischen Sprache bewertet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sprachpolitik, Minderheitensprachen, Baskisch, Frankreich, Spanien, Sprachentwicklung, Sprachvitalität, Kultur, Identität, Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Im Fokus stehen insbesondere die historischen und aktuellen Sprachpolitiken in Frankreich und Spanien sowie deren Auswirkungen auf die Verbreitung und den Erhalt der baskischen Sprache.
- Quote paper
- Nadine Seidel (Author), 2007, Sprachpolitik am Beispiel des Baskischen - Ein französisch-spanischer Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78854