Juvenals achte Satire ist von moralischen Zügen, die an ein Verhalten gemäß der virtus appellieren, und gleichzeitig zynischen Beschreibungen adeliger, untugendhafter Lebensweisen geprägt. Die Interpretation dieser Arbeit thematisiert dabei den moralischen Standpunkt des Satirikers: Beabsichtigt der Autor die Darlegung adeligen Fehlverhaltens oder erhebt er sich zum Moralapostel gegenüber den degenerierten Adeligen seiner Zeit, indem er ernstgemeinte moralische Ratschläge erteilt?
„Adel verpflichtet“ oder wie Highet schreibt „noblesse oblige“, so lautet der Tenor der achten Satire Juvenals, auf deren letzten 40 Verse sich die in dieser Arbeit dargelegten Ausarbeitungen bezüglich Übersetzung, Kommentar und Interpretation beschränken werden, wobei der Textarbeit die Teubnerausgabe von Willis zugrunde liegt.
Über Juvenals Leben liegen keine wissenschaftlich fundierten Kenntnisse vor und auch die Satiren des Juvenal sind von einer solchen autobiographischen Schweigsamkeit gekennzeichnet, dass eine Rekonstruktion seiner näheren Lebensumstände nicht möglich ist. Es wird vermutet, dass „der letzte herausragende Satirendichter Roms“ aus Aquinum stammte und im Jahr 67 n. Chr. geboren wurde.
Die Veröffentlichung seiner ersten beiden Bücher ereignete sich wohl erst in den letzten Jahren der Regierungszeit Trajans, während seine Hauptschaffensperiode in die des Hadrian fiel. Über seinen Tod ist ebenfalls wenig bekannt; man schließt nicht aus, dass Juvenal vielleicht erst unter Antonius Pius gestorben ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Übersetzung Iuven., sat. 8,236-275
- 2. Kommentar
- 3. Interpretation
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der achten Satire Juvenals und analysiert den moralischen Standpunkt des Satirikers in Bezug auf das Verhalten der römischen Nobilität. Dabei werden die letzten 40 Verse der Satire (V. 236-275) übersetzt, kommentiert und interpretiert.
- Der Begriff der "virtus" und seine Bedeutung für das Verständnis der römischen Nobilität
- Die Kritik Juvenals an der degenerierten Lebensweise der römischen Adeligen
- Die Frage nach dem moralischen Anspruch des Satirikers: beabsichtigt er die bloße Darstellung adeligen Fehlverhaltens oder erhebt er sich zum Moralapostel?
- Die Rolle von Herkunft und Leistung im römischen Gesellschaftssystem
- Die Ironie und der Sarkasmus, die Juvenal in seiner Kritik verwendet
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und begrenzt den Fokus auf die letzten 40 Verse der achten Satire Juvenals. Der Autor beschreibt Juvenals Leben und Werk und stellt die zentrale Frage der Arbeit: Was ist der moralische Standpunkt des Satirikers in Bezug auf die dargestellten adeligen Lebensweisen?
II. Hauptteil
1. Übersetzung Iuven., sat. 8,236-275
Dieser Abschnitt bietet eine Übersetzung der relevanten Verse der achten Satire. Die Übersetzung wird durch den Kommentar im folgenden Abschnitt näher erläutert.
2. Kommentar
Der Kommentar erläutert die Übersetzung der Verse 236-275. Dabei wird die Argumentation Juvenals analysiert und in den Kontext der römischen Gesellschaft gestellt. Der Kommentar bezieht sich auf wichtige wissenschaftliche Quellen, die sich mit der Thematik der "virtus" und der Nobilität in der römischen Antike befassen.
3. Interpretation
Dieser Abschnitt bietet eine Interpretation der Verse 236-275 unter Berücksichtigung der in der Einleitung und im Kommentar aufgeworfenen Fragen. Die Interpretation fokussiert sich auf die Kritik Juvenals an der römischen Nobilität und analysiert die moralischen Implikationen seiner Argumentation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen "virtus", "Nobilität", "Satire", "Moralischer Standpunkt", "Römische Antike", "Juvenal", "Achte Satire", "Adel", "Gesellschaftssystem", "Ironie", "Sarkasmus".
- Quote paper
- Thorben Knake (Author), 2007, Und die Moral von der Satir'. Der moralische Standpunktes des Satirikers in der achten Satire Juvenals, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78820