In einer Umfrage wurden 630 junge österreichische Schüler und Schülerinnen folgendes gefragt: "Folgende Menschen sind mir in meinem Leben Vorbild. Bitte Namen aufschreiben und angeben, warum sie Vorbilder sind."
Hier einige Antworten aus dieser Befragung:
"Meine Mutter, weil sie Situationen meistert, die oft ausweglos erscheinen, und Dinge leistet, an denen sich manche Menschen ein Beispiel nehmen könnten." (Gymnasiastin, 16)
"Musiker wie Bon Jovi, hat es im Leben zu mehr gebracht, ist glücklich verheiratet, hat genug Geld und spendet an arme Leute." (Gymnasiastin, 16)
"Anita Wachter: Ich fahre sehr gerne Ski und ich glaube, dass sie eine gute Skifahrerin ist, die durch Erfolge nicht überheblich wirkt, sondern immer natürlich und sympathisch." (Gymnasiastin, 15)
"Der Bankräuber, der die Perwanger Raiffeisenfiliale überfallen hat und bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gefasst wurde." (Gymnasiast, 15)
Schon aus dieser kleinen Auswahl der Antworten ist zu erkennen, dass es eine große Vielfalt an Vorbildern gibt. Angefangen von den nahen Verwandten bis hin zu "fernen" Vorbildern wie z.B. der Bankräuber in der letzten Antwort. Doch was sind Vorbilder wirklich und wie werden Vorbilder ausgewählt? Welche Vorbilder gab es früher, welche gibt es heute?
Auf diese und andere Fragestellungen will ich in den folgenden Seiten näher eingehen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die sozial - kognitive Theorie nach Albert Bandura
- Bedingungen des Modellernens
- Die Rolle der Bekräftigung beim Modell
- Erzieherische Relevanz der sozial – kognitiven Theorie
- Aus der Identitätsentwicklung des Neoanalytikers Erik Erikson
- Unterscheidung der Begriffe „Vorbilder“ – „Idole“
- Merkmale von Idolen
- Merkmale von Vorbildern
- Vorbilder - gestern und heute
- Vorbilder früher
- Vorbilder heute
- Eltern als Vorbilder
- „Vorbild quelle“ Massenmedien
- Die wirklichen Vorbilder sind gefährdet
- Beispiel Lady Di - Mutter Teresa
- Beispiel „Forschungsprojekt „Jugend und Religion\n666
- Ein möglicher Grund für das „Aussterben“ wirklicher Vorbilder
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den Begriff des Vorbilds und befasst sich mit der Frage, wie Vorbilder ausgewählt werden, welche Vorbilder es früher gab und welche es heute gibt. Die Arbeit untersucht die sozial-kognitive Theorie nach Albert Bandura und die Rolle des Modellernens in der Entwicklung von Vorbildern. Außerdem wird die Unterscheidung zwischen Idolen und Vorbildern beleuchtet und die Frage erörtert, warum wirkliche Vorbilder in der heutigen Gesellschaft möglicherweise seltener werden.
- Die sozial-kognitive Theorie nach Albert Bandura
- Die Rolle des Modellernens bei der Auswahl von Vorbildern
- Die Unterscheidung zwischen Idolen und Vorbildern
- Die Entwicklung von Vorbildern im Wandel der Zeit
- Die Frage nach dem „Aussterben“ wirklicher Vorbilder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Seminararbeit vor und führt anhand von Beispielen aus einer Schülerbefragung die vielfältige Bedeutung von Vorbildern in der heutigen Gesellschaft vor Augen. Das zweite Kapitel erläutert die sozial-kognitive Theorie nach Albert Bandura, die das Modellernen als zentralen Lernmechanismus beschreibt. Dabei werden die Bedingungen des Modellernens und die Rolle der Bekräftigung im Lernprozess betrachtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Unterscheidung der Begriffe „Vorbilder“ und „Idole“ und untersucht die jeweiligen Merkmale beider Kategorien. Im vierten Kapitel wird die Entwicklung von Vorbildern im Laufe der Zeit beleuchtet, wobei ein Vergleich von Vorbildern früher und heute im Mittelpunkt steht. Dieses Kapitel untersucht insbesondere die Rolle von Eltern und Massenmedien als „Vorbildquellen“ und beleuchtet die Problematik des „Aussterbens“ wirklicher Vorbilder.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Vorbilder, Idole, Modellernen, sozial-kognitive Theorie, Albert Bandura, Identitätsentwicklung, Bekräftigung, Massenmedien und die Frage nach dem „Aussterben“ wirklicher Vorbilder. Die Arbeit analysiert das Phänomen der Vorbildwahl im Kontext der modernen Gesellschaft und betrachtet verschiedene Aspekte, die die Entwicklung und die Bedeutung von Vorbildern beeinflussen.
- Quote paper
- Marion Dürr (Author), 2000, Was sind Vorbilder und wie werden sie ausgewählt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7870