n einem Kompendium der Aventis Crop Science Deutschland GmbH – Stand: April 2000 - über Gentechnologie und Lebensmittel wird die Herstellung, die Verarbeitung und das Haltbarmachen von Nahrungsmitteln als eine der bedeutendsten kulturellen Errungenschaften der Menschheit dargestellt. In diesem Zusammenhang formuliert der Autor fünf Axiome :
Wie können wir uns genügend Lebensmittel beschaffen?
Wie können wir die Nahrung konservieren und aufbewahren?
Wie können wir das Essen ernährungsphysiologisch und geschmacklich verbessern?
Wie können wir die Zubereitung der Nahrungsmittel optimieren?
Wie können wir deren Sicherheit gewährleisten?
Fraglich bleibt, ob Gentechnik allein die Antwort darauf liefern kann. Gentechnik wird in vielen Quellen als Methode der modernen Biotechnologie angepriesen, mittels derer es möglich ist, „gezielt einzelne vorteilhafte Eigenschaften in einen Organismus einzubauen oder eine unerwünschte Eigenschaft daraus zu entfernen.“ Der einzige Unterschied zur traditionellen Züchtung läge darin, so die Befürworter, dass die Änderungen rascher und effizienter herbeigeführt werden könnten. Wäre dem wirklich so, stellt sich eine neue Frage, nämlich die, warum Gentechnik dann noch so umstritten bleibt. 1989 wurden in Deutschland die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen (am Max-Planck-Institut in Köln) freigesetzt. Bereits fünf Jahre später wurde in den USA mit der Flavr Savor-Tomate erstmals ein gentechnisch veränderter Organismus als Lebensmittel für die Vermarktung zugelassen. Im März 2000 waren weltweit schon 90 verschiedene gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen, darunter vier transgene Maislinien (Novartis, Aventis, Monsanto, Pioneer), eine transgene Sojabohnenlinie (Monsanto) sowie drei transgene Rapslinien (Aventis). Neben der Optimierung der Anbaueigenschaften ist ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet die Produktion von Enzymen, Aroma-, Zusatz- oder Verarbeitungshilfsstoffen durch gentechnisch veränderte Mikroorganismen. In Europa werden derzeit ca. 30 verschiedene Enzyme auf diese Weise gewonnen. Sie finden Einsatz in der Lebensmittelherstellung wie auch in der Futtermittelproduktion. Gentechnisch veränderte Pflanzen dürfen in Zukunft auch zur Herstellung von Impfstoffen, Medikamenten oder z.B. menschlichen Antikörpern benutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kernpunkte der Gendebatte
- Vorteile für den Verbraucher
- Vorteile für den Saatgutproduzenten
- Vorteile für den Landwirt
- Rechtliche Aspekte
- Gesetzliche Regelungen
- Die Novel Food-Verordnung
- Kennzeichnungsvorschriften
- Gesetzliche Regelungen
- Anwendungsbeispiele - Transgene Pflanzen
- Sojabohne
- Mais
- Wie viel „Transgen“ ist wirklich nötig – USA und ihr Außenhandel mit Agrarprodukten
- Weizen
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat befasst sich mit der Entwicklung der Grünen Gentechnik aus Sicht des Verbrauchers. Es beleuchtet die Vorteile und Nachteile der Technologie und analysiert die verschiedenen Standpunkte in der Gendebatte.
- Vorteile und Nachteile der Grünen Gentechnik für den Verbraucher
- Rechtliche Aspekte der Grünen Gentechnik
- Anwendungsbeispiele für transgene Pflanzen
- Die Rolle der USA im internationalen Agrarhandel
- Die öffentliche Wahrnehmung der Grünen Gentechnik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Grünen Gentechnik ein und stellt die zentralen Fragen der Lebensmittelproduktion in den Vordergrund. Kapitel 2 analysiert die Vorteile der Gentechnik für verschiedene Akteure, insbesondere den Verbraucher, den Saatgutproduzenten und den Landwirt. Es beleuchtet dabei die Argumente für die Nutzung der Gentechnik sowie die Bedenken und Kritikpunkte. Kapitel 3 befasst sich mit den rechtlichen Aspekten der Grünen Gentechnik, insbesondere mit der Novel Food-Verordnung und den Kennzeichnungsvorschriften. Kapitel 4 präsentiert Anwendungsbeispiele für transgene Pflanzen wie Sojabohne, Mais und Weizen und diskutiert die Rolle der USA im internationalen Agrarhandel.
Schlüsselwörter
Grüne Gentechnik, Verbraucher, Saatgutproduzent, Landwirt, Lebensmittelproduktion, Rechtliche Aspekte, Novel Food-Verordnung, Kennzeichnungsvorschriften, Transgene Pflanzen, Sojabohne, Mais, Weizen, USA, Agrarhandel.
- Quote paper
- Robert Nagel (Author), 2002, Grüne Gentechnik: Entwicklungsstadien aus Sicht des Verbrauchers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78705