„Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken“ setzt sich mit einem Thema hoher Aktualität auseinander. Nach jahrelanger Konsolidierung auch im europäischen Wirtschaftsraum ist vorerst noch kein Ende des Trends zum Wachstum durch Zusammenschlüsse abzusehen. Immer wieder kann man den Tageszeitungen entsprechende Meldungen über Fusionen und Akquisitionen - gerade auch unter den größten Banken - entnehmen.
Diese Umstände haben dazu geführt, dass die Problematik des Themengebietes seit Jahrzehnten unter Einsatz verschiedenster methodischer Ansätze erforscht wird. Gerade die Unterschiedlichkeit der Herangehensweisen an die Problematik in den einzelnen Studien und die Weiterentwicklung der Methoden mit der Zeit hat aber dazu geführt, dass der Vergleich der einzelnen Forschungsergebnisse dieser Studien sehr viel schwieriger geworden ist.
An diesem Punkt setzt diese Diplomarbeit an, indem sie zunächst auf die theoretischen Grundlagen von Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken eingeht, dann eine ausführliche Aufbereitung der bisher erschienenen Literatur vornimmt und eine gehaltvolle und übersichtliche Beschreibung der unterschiedlichen Forschungsmethoden enthält. Durch die Katalogisierung von Aufbau, Zielsetzung und Ergebnissen von weit über 100 themenspezifischen Arbeiten bietet die Diplomarbeit ein umfassendes Bild des heutigen Forschungsstandes.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Methodische Vorgangsweise und Aufbau der Arbeit
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Entwicklung des Bankensektors
2.2 Zum Begriff Fusion und Akquisition
2.2.1 Transaktionsgegenstand
2.2.2 Transaktionsrichtung
2.2.3 Transaktionsmodus
2.2.4 Zahlungsmethode
2.3 Typischer Ablauf einer Fusion
2.4 Motive für Fusionen und Akquisitionen
2.5 Perspektiven und Erfolgsbeurteilung von Fusionen und Akquisitionen von Banken
2.6 Quellen von wertsteigernden Effekten von Fusionen zwischen Banken
2.6.1 Trennung der Effektquellen nach finanztechnischen Gesichtspunkten
2.6.1.1 Allgemeines
2.6.1.2 Ertragsbasierte Erwartungen
2.6.1.3 Kostenbasierte Erwartungen
2.6.2 Trennung der Effektquellen nach strategietheoretischen Gesichtspunkten
2.6.2.1 Allgemeines
2.6.2.2 Marktbasierte Sichtweise
2.6.2.3 Ressourcenbasierte Sichtweise
3 Literaturüberblick
3.1 Allgemeines zum Literaturüberblick
3.1.1 Zielsetzung und Aufbau des Literaturüberblicks:
3.1.2 Ablauf der Literaturverarbeitung:
3.1.3 Übersicht der verarbeiteten Literatur
3.2 Methodische Vorgangsweisen der empirischen Studien
3.2.1 Allgemeines
3.2.2 Performancestudien
3.2.2.1 Allgemeine Vorgangsweise der Performancestudien
3.2.2.2 Die Performancekennzahlen im ROI-Schema
3.2.2.3 Variationen der Performancestudien
3.2.2.4 Kritische Würdigung der Performancestudienmethode
3.2.3 Effizienzstudien
3.2.3.1 Allgemeine Vorgangsweise der Effizienzstudien
3.2.3.2 Effizienzbegriffe
3.2.3.3 Variationen der Effizienzstudien
3.2.3.3.1 Zeitlicher Betrachtungsfokus
3.2.3.3.2 Verwendetes Effizienzkonzept
3.2.3.3.3 Schätzverfahren (Estimation Techniques)
3.2.3.3.4 Variationen bezüglich intermediation approach und production approach
3.2.3.4 Kritische Würdigung der Effizienzstudienmethode
3.2.4 Ereignisstudien
3.2.4.1 Allgemeine Vorgangsweise der Ereignisstudien
3.2.4.2 Variationen der Ereignisstudien
3.2.4.3 Kritische Würdigung der Ereignisstudienmethode
3.2.5 Sonstige Studien
3.2.5.1 Preisstudien
3.2.5.2 Kreditangebotsstudien
3.2.5.3 Sonstige Kundenutzenstudien
3.2.6 Übersicht zu den Methoden
3.3 Inhalte ausgewählter, aktueller Studien
3.3.1 Performancestudien
3.3.2 Effizienzstudien
3.3.3 Ereignisstudien
3.3.4 Übersichtstabellen – Untersuchungsinhalte ausgewählter Studien
4 Metaanalyse
4.1 Überblick, Vorgangsweise und Aufbau des Samples
4.2 Deskriptive Beschreibung der untersuchten Studien
4.2.1 Allgemeines zur deskriptiven Beschreibung
4.2.2 Methoden
4.2.3 Erscheinungsdatum
4.2.4 Herkunft, regionaler Fokus
4.2.5 Stichprobengröße
4.2.6 Betrachteter Zeitraum
4.2.7 Ergebnisse
4.3 Analytische Statistik
4.3.1 Allgemeines zur Untersuchung des Datensatzes
4.3.2 Annahmen bezüglich der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Variablen
4.3.2.1 Allgemeines zu den a priori unterstellten Zusammenhängen
4.3.2.2 Ergebnis
4.3.2.3 Methode
4.3.2.4 Region
4.3.2.5 Stichprobengröße
4.3.2.6 Erscheinungsjahr
4.3.2.7 Erstes Jahr der Untersuchungsperiode
4.3.2.8 Länge der Untersuchungsperiode
4.3.2.9 Zusammenfassende Darstellung der Annahmen bezüglich der einzelnen Variablen
4.3.3 Korrelationsanalyse
4.3.3.1 Vorgangsweise
4.3.3.2 Untersuchungsergebnisse
4.3.3.3 Zusammenfassung der Analyseergebnisse
4.3.4 Kreuztabellierung und Kontingenzanalyse
4.3.4.1 Vorgangsweise
4.3.4.2 Untersuchungsergebnisse
4.3.4.2.1 Ergebnis – Methode
4.3.4.2.2 Ergebnis – Region
4.3.4.2.3 Ergebnis – Erscheinungsjahr
4.3.4.2.4 Ergebnis – Periodenbeginn
4.3.4.2.5 Ergebnis – Periodenlänge
4.3.4.2.6 Ergebnis – Stichprobengröße
4.3.4.2.7 Erscheinungsjahr – Methode
4.3.4.2.8 Erscheinungsjahr – Region
4.3.4.2.9 Erscheinungsjahr - Periodenbeginn
4.3.4.2.10 Erscheinungsjahr – Periodenlänge
4.3.4.2.11 Erscheinungsjahr - Stichprobengröße
4.3.4.2.12 Methode – Region
4.3.4.2.13 Methode – Periodenbeginn
4.3.4.2.14 Methode – Periodenlänge
4.3.4.2.15 Methode – Stichprobengröße
4.3.4.2.16 Region – Periodenbeginn
4.3.4.2.17 Region – Periodenlänge
4.3.4.2.18 Region – Stichprobengröße
4.3.4.2.19 Periodenbeginn – Periodenlänge
4.3.4.2.20 Periodenbeginn – Stichprobengröße
4.3.4.2.21 Periodenlänge - Stichprobengröße
4.3.4.3 Zusammenfassung und Übersicht der Kreuztabellierung und Kontingenzanalyse
4.3.5 Logistische Regressionsanalyse
4.3.5.1 Vorgangsweise
4.3.5.2 Untersuchungsergebnisse
4.3.5.3 Zusammenfassung der Analyseergebnisse
4.3.6 Trendanalyse bezüglich der Untersuchungsergebnisse
4.3.6.1 Vorgangsweise
4.3.6.2 Untersuchungsergebnisse
4.3.6.3 Zusammenfassung der Analyseergebnisse
4.3.7 Zusammenfassende Übersicht zu den Analyseergebnissen
4.4 Zusammenfassender Überblick zur Metaanalyse
5 Zusammenfassung
Quellenverzeichnis
Anhang
Korrelationsmatrix
Kreuztabellierung und Kontingenzmaße
Regressionsanalysen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Zielsystem einer Bank
Abbildung 2: Das Unternehmen und seine Stakeholder
Abbildung 3: Finanztechnisches Ursache-Wirkungsschema
Abbildung 4: Ablauf der Untersuchung
Abbildung 5: Zeitliche Untersuchungsgegenstände der empirischen Studien
Abbildung 6: Das Grundschema der ROI-Kennzahlenhierarchie nach Schierenbeck
Abbildung 7: Erweitertes ROI-Schema
Abbildung 8: Zusammenhang zwischen Scale-, Scope- und X-inefficiencies
Abbildung 9: Verwendete Methoden
Abbildung 10: Verteilung des Erscheinungsdatum der untersuchten Studien nach Untersuchungsmethode
Abbildung 11: Regionaler Fokus
Abbildung 12: Verteilung der jeweils ersten Jahre der Untersuchungsperiode der betrachteten Studien
Abbildung 13: Verteilung der gesamten erfassten Untersuchungsperiode der betrachteten Studien
Abbildung 14: Studienergebnisse nach Methode
Abbildung 15: Angenommene Zusammenhänge der Variablen
Abbildung 16: Verteilung der Studienergebnisse auf die von den betrachteten Studien erfassten Untersuchungsperioden
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: OECD - Bankenstatistik
Tabelle 2: Fusionsstatistik gesamt
Tabelle 3: Fusionsstatistik nach Ländern
Tabelle 4: Phasen einer Fusion
Tabelle 5: Verarbeitete Studien
Tabelle 6: Ergebniskategorien der GuV-Rechnung sowie Begriffe der ROI-Analyse
Tabelle 7: Schätzverfahren der Effizienzstudienmethode
Tabelle 8: Übersicht zu den Methoden
Tabelle 9: Übersicht ausgewählter Performancestudien
Tabelle 10: Übersicht ausgewählter Effizienzstudien
Tabelle 11: Übersicht ausgewählter Kurswertstudien
Tabelle 12: Klassifikation der untersuchten Studien
Tabelle 13: Erscheinungsdatum
Tabelle 14: Stichprobengröße
Tabelle 15: Länge des untersuchten Zeitraumes
Tabelle 16: Studienergebnisse
Tabelle 17: Korrelationsmatrix
Tabelle 18: Reihenfolge der Kreuztabellierungen
Tabelle 19: Ergebnisse der Kreuztabellierung und Kontingenzanalyse
Tabelle 20: Abhängigkeiten der Variablen
Tabelle 21: Trendkoeffizienten für die gesamte Zeitspanne
Tabelle 22: Trendkoeffizienten für die Kernperiode
Tabelle 23: Trendkoeffizienten für die erste Hälfte des Betrachtungszeitraumes
Tabelle 24: Trendkoeffizienten für die zweite Hälfte des Betrachtungszeitraumes
Tabelle 25: Auswertungstabelle zu den Untersuchungsergebnissen
Tabelle 26: Korrelationsmatrix
Tabelle 27: Kreuztabelle Ergebnis-Methode
Tabelle 28: Chi-Quadrat-Tests Ergebnis-Methode
Tabelle 29: Kontingenzmaße Ergebnis-Methode
Tabelle 30: Richtungsmaße Ergebnis-Methode
Tabelle 31: Kreuztabelle Ergebnis-Region
Tabelle 32: Chi-Quadrat-Tests Ergebnis-Region
Tabelle 33: Kontingenzmaße Ergebnis-Region
Tabelle 34: Richtungsmaße Ergebnis-Region
Tabelle 35: Kreuztabelle Ergebnis-Erscheinungsjahr
Tabelle 36: Chi-Quadrat-Tests Ergebnis-Erscheinungsjahr
Tabelle 37: Kontingenzmaße Ergebnis-Erscheinungsjahr
Tabelle 38: Richtungsmaße Ergebnis-Erscheinungsjahr
Tabelle 39: Kreuztabelle Ergebnis-Periodenbeginn
Tabelle 40: Chi-Quadrat-Tests Ergebnis-Periodenbeginn
Tabelle 41: Kontingenzmaße Ergebnis-Periodenbeginn
Tabelle 42: Richtungsmaße Ergebnis-Periodenbeginn
Tabelle 43: Kreuztabelle Ergebnis-Periodenlänge
Tabelle 44: Chi-Quadrat-Tests Ergebnis-Periodenlänge
Tabelle 45: Kontingenzmaße Ergebnis-Periodenlänge
Tabelle 46: Richtungsmaße Ergebnis-Periodenlänge
Tabelle 47: Kreuztabelle Ergebnis-Stichprobengröße
Tabelle 48: Chi-Quadrat-Tests Ergebnis-Stichprobengröße
Tabelle 49: Kontingenzmaße Ergebnis-Stichprobengröße
Tabelle 50: Richtungsmaße Ergebnis-Stichprobengröße
Tabelle 51: Kreuztabelle Erscheinungsjahr-Methode
Tabelle 52: Chi-Quadrat-Tests Erscheinungsjahr-Methode
Tabelle 53: Kontingenzmaße Erscheinungsjahr-Methode
Tabelle 54: Richtungsmaße Erscheinungsjahr-Methode
Tabelle 55: Kreuztabelle Erscheinungsjahr-Region
Tabelle 56: Chi-Quadrat-Tests Erscheinungsjahr-Region
Tabelle 57: Kontingenzmaße Erscheinungsjahr-Region
Tabelle 58: Richtungsmaße Erscheinungsjahr-Region
Tabelle 59: Kreuztabelle Erscheinungsjahr-Periodenbeginn
Tabelle 60: Chi-Quadrat-Tests Erscheinungsjahr-Periodenbeginn
Tabelle 61: Kontingenzmaße Erscheinungsjahr-Periodenbeginn
Tabelle 62: Richtungsmaße Erscheinungsjahr-Periodenbeginn
Tabelle 63: Kreuztabelle Erscheinungsjahr-Periodenlänge
Tabelle 64: Chi-Quadrat-Tests Erscheinungsjahr-Periodenlänge
Tabelle 65: Kontingenzmaße Erscheinungsjahr-Periodenlänge
Tabelle 66: Richtungsmaße Erscheinungsjahr-Periodenlänge
Tabelle 67: Kreuztabelle Erscheinungsjahr-Stichprobengröße
Tabelle 68: Chi-Quadrat-Tests Erscheinungsjahr-Stichprobengröße
Tabelle 69: Kontingenzmaße Erscheinungsjahr-Stichprobengröße
Tabelle 70: Richtungsmaße Erscheinungsjahr-Stichprobengröße
Tabelle 71: Kreuztabelle Methode-Region
Tabelle 72: Chi-Quadrat-Tests Methode-Region
Tabelle 73: Kontingenzmaße Methode-Region
Tabelle 74: Richtungsmaße Methode-Region
Tabelle 75: Kreuztabelle Methode-Periodenbeginn
Tabelle 76: Chi-Quadrat-Tests Methode-Periodenbeginn
Tabelle 77: Kontingenzmaße Methode-Periodenbeginn
Tabelle 78: Richtungsmaße Methode-Periodenbeginn
Tabelle 79: Kreuztabelle Methode-Periodenlänge
Tabelle 80: Chi-Quadrat-Tests Methode-Periodenlänge
Tabelle 81: Kontingenzmaße Methode-Periodenlänge
Tabelle 82: Richtungsmaße Methode-Periodenlänge
Tabelle 83: Kreuztabelle Methode-Stichprobengröße
Tabelle 84: Chi-Quadrat-Tests Methode-Stichprobengröße
Tabelle 85: Kontingenzmaße Methode-Stichprobengröße
Tabelle 86: Richtungsmaße Methode-Stichprobengröße
Tabelle 87: Kreuztabelle Region-Periodenbeginn
Tabelle 88: Chi-Quadrat-Tests Region-Periodenbeginn
Tabelle 89: Kontingenzmaße Region-Periodenbeginn
Tabelle 90: Richtungsmaße Region-Periodenbeginn
Tabelle 91: Kreuztabelle Region-Periodenlänge
Tabelle 92: Chi-Quadrat-Tests Region-Periodenlänge
Tabelle 93: Kontingenzmaße Region-Periodenlänge
Tabelle 94: Richtungsmaße Region-Periodenlänge
Tabelle 95: Kreuztabelle Region-Stichprobengröße
Tabelle 96: Chi-Quadrat-Tests Region-Stichprobengröße
Tabelle 97: Kontingenzmaße Region-Stichprobengröße
Tabelle 98: Richtungsmaße Region-Stichprobengröße
Tabelle 99: Kreuztabelle Periodenbeginn-Periodenlänge
Tabelle 100: Chi-Quadrat-Tests Periodenbeginn-Periodenlänge
Tabelle 101: Kontingenzmaße Periodenbeginn-Periodenlänge
Tabelle 102: Richtungsmaße Periodenbeginn-Periodenlänge
Tabelle 103: Kreuztabelle Periodenbeginn-Stichprobengröße
Tabelle 104: Chi-Quadrat-Tests Periodenbeginn-Stichprobengröße
Tabelle 105: Kontingenzmaße Periodenbeginn-Stichprobengröße
Tabelle 106: Richtungsmaße Periodenbeginn-Stichprobengröße
Tabelle 107: Kreuztabelle Periodenlänge-Stichprobengröße
Tabelle 108: Chi-Quadrat-Tests Periodenlänge-Stichprobengröße
Tabelle 109: Kontingenzmaße Periodenlänge-Stichprobengröße
Tabelle 110: Richtungsmaße Periodenlänge-Stichprobengröße
Tabelle 111: Modellanpassung Gesamtmodell
Tabelle 112: Güte der Anpassung Gesamtmodell
Tabelle 113: Pseudo-R-Quadrat Gesamtmodell
Tabelle 114: Likelihood-Quotienten-Tests Gesamtmodell
Tabelle 115: Klassfikationsmatrix Gesamtmodell
Tabelle 116: Parameterschätzer Gesamtmodell
Tabelle 117: Modellanpassung Modell II
Tabelle 118: Güte der Anpassung Modell II
Tabelle 119: Pseudo-R-Quadrat Modell II
Tabelle 120: Likelihood-Quotienten-Tests Modell II
Tabelle 121: Klassfikationsmatrix Modell II
Tabelle 122: Parameterschätzer Modell II
Tabelle 123: Modellanpassung Modell III
Tabelle 124: Güte der Anpassung Modell III
Tabelle 125: Pseudo-R-Quadrat Modell III
Tabelle 126: Likelihood-Quotienten-Tests Modell III
Tabelle 127: Klassfikationsmatrix Modell III
Tabelle 128: Parameterschätzer Modell III
Tabelle 129: Modellanpassung Modell IV
Tabelle 130: Güte der Anpassung Modell IV
Tabelle 131: Pseudo-R-Quadrat Modell IV
Tabelle 132: Likelihood-Quotienten-Tests Modell IV
Tabelle 133: Klassfikationsmatrix Modell IV
Tabelle 134: Parameterschätzer Modell IV
Tabelle 135: Modellanpassung Modell V
Tabelle 136: Güte der Anpassung Modell V
Tabelle 137: Pseudo-R-Quadrat Modell V
Tabelle 138: Likelihood-Quotienten-Tests Modell V
Tabelle 139: Klassfikationsmatrix Modell V
Tabelle 140: Parameterschätzer Modell V
Formelverzeichnis
Formel 1: Splittung Umsatz
Formel 2: Splittung Kosten
Formel 3: Kostenfunktion
Formel 4: Cost Efficiency Ratio
Formel 5: Standard Profit Efficiency
Formel 6: Standard Profit Ratio
Formel 7: Alternative Profit Efficiency
Formel 8: Alternative Profit Ratio
Formel 9: Berechnung abnormaler Renditen
Formel 10: Market-and-risk-adjusted-Modell
Formel 11: Um Brancheneinfluß erweitertes Modell
Formel 12: Market-adjusted-return-Modell
Formel 13: Mean-adjusted-return-Modell
Formel 14: Berechnung durchschnittlicher abnormaler Renditen
Formel 15: Kumulierte abnormale Renditen
Formel 16: Berechnung der abnormalen Rendite der Gesamtheit aus Käufer und Target
Formel 17: Herfindahl-Hirschman-Index
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken. Dieses Themengebiet ist einerseits von ständiger Aktualität, wie auch immer wieder aus der Tagespresse zu entnehmen ist, und andererseits von zunehmender Bedeutung, wenn sowohl die Anzahl als auch die Transaktionssummen bei Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken betrachtet werden. Der hohe Stellenwert, den die Bankensektoren in der modernen Wirtschaftswelt einnehmen und die möglichen Auswirkungen von Fusionen und Akquisitionen auf die Wettbewerbsstruktur lassen dieses Themengebiet zudem in den Fokus der volks- und betriebswirtschaftlichen Forschung rücken. Die Zielsetzungen der wissenschaftlichen Untersuchungen im Zusammenhang mit Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken und die jeweiligen verwendeten Untersuchungsmethoden sind jedoch relativ breit gefächert und lassen auf den ersten Blick keine Vergleichbarkeit der Untersuchungsergebnisse zu. Diese Diplomarbeit befasst sich nun davon ausgehend damit, einen Überblick zu der Forschung bezüglich Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken zu bieten.
1.2 Zielsetzung der Arbeit
Die Zielsetzungen dieser Diplomarbeit bestehen darin,
- die theoretischen Grundlagen im Zusammenhang mit Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken zu klären,
- die vorhandene, empirische Literatur zu dem Themengebiet umfassend zu katalogisieren,
- die unterschiedlichen Forschungsmethoden zur Bewertung von Fusionen darzustellen, wobei insbesondere wertorientierte Forschungsansätze im Fokus der Betrachtung stehen sollen,
- und eine Metaanalyse anhand der katalogisierten Studien durchzuführen, um Erkenntnisse hinsichtlich der Transaktionserfolge und deren Einflussfaktoren zu erhalten.
1.3 Methodische Vorgangsweise und Aufbau der Arbeit
Diese Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte und folgt dem hier beschriebenen Aufbau: Der erste Arbeitsabschnitt enthält die theoretischen Grundlagen und Begriffsdefinitionen im Zusammenhang mit Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken. Es wird einerseits die Relevanz dieses Themas aufgezeigt und andererseits werden die Ansatzpunkte zur Bewertung von Fusionen vorgestellt. Im zweiten Abschnitt wird die zu diesem Thema verfügbare empirische Literatur katalogisiert und verarbeitet. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die verschiedenen methodischen Ansätze der Fusionsbewertung gelegt. Der dritte Abschnitt enthält eine Metaanalyse der empirischen Studien und ist nach den angewandten statistischen Untersuchungsinstrumenten gegliedert. Eine ausführliche Zusammenfassung schließt die Arbeit ab.
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Entwicklung des Bankensektors
Betrachtet man die Entwicklung der Bankensektoren der Mitgliedsstaaten der Organization for Economic Cooperation and Development (OECD) wird offensichtlich, dass die Anzahl der Bankinstitute in diesen Staaten in den letzten zehn Jahren tendenziell abnahm. Tabelle 1 enthält eine Übersicht zu der Anzahl der Banken in den jeweiligen OECD Mitgliedsstaaten.[1] Die Gesamtzahl an Banken sank im Zeitraum von 1991 bis 2001 um etwa 30%.[2] Dieser Trend ist in den meisten OECD-Mitgliedsstaaten festzustellen. Die Banksektoren, bei denen keine abnehmende Tendenz der Anzahl an Bankinstituten festzustellen ist, weisen alle eine relativ geringe Anzahl an Bankinstituten auf. Es ist anzunehmen, dass der Großteil dieser Abnahme an Bankinstituten aufgrund der speziellen Charakteristiken des Bankgeschäfts, die nicht ohne weiteres Liquidationen zulassen, auf Fusions- und Akquisitionstätigkeiten zurückzuführen ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: OECD - Bankenstatistik
Quelle: OECD – Bankenstatistik (2004), Internet.
Tabelle 3 enthält eine Übersicht zu der Anzahl der Bankfusionen im Vergleich zur jeweiligen Gesamtanzahl an Fusionen in den einzelnen OECD-Mitgliedsstaaten im Zeitraum von 1990 bis 1999. Im Vergleich mit der vorhergehenden Tabelle wird daraus ersichtlich, dass vermutlich ein großer Teil der Abnahme der Anzahl an Banken auf Fusionen zurückzuführen sind. Beispielsweise ging die Zahl an Banken in den USA von 1990 bis 1999 laut OECD-Statistik um 3747 zurück, und es fanden 2497 Bankfusionen in den USA in diesem Zeitraum statt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Fusionsstatistik gesamt
Quelle: Thomson Financial, zitiert in: Focarelli, Pozzolo (2001), S. 2311.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Fusionsstatistik nach Ländern
Quelle: Thomson Financial, zitiert in: Focarelli, Pozzolo (2001), S. 2312.
Die Fusionstätigkeit zwischen Banken erreichte wie die allgemeine Fusionstätigkeit Ende der neunziger Jahre ihren Höhepunkt. Seit 1998 ist der Trend bei Zahl und Wert der Fusionen rückläufig.[3]
In den Vereinigten Staaten von Amerika fanden im Zeitraum von 1980 bis 1998 über 8000 Fusionen zwischen Banken mit einem Transaktionswert von rund 2,4 Billionen Dollar statt.[4] Die Anzahl an banking organizations in den Vereinigten Staaten sank von etwa 12300 im Jahr 1980 auf rund 6800 im Jahr 1998.[5] Studien, welche die Fusionstätigkeit im amerikanischen Bankensektor betrachten, prognostizieren mittels linearer Extrapolationen einen Bestand an Banken von 5500[6], 4771[7] beziehungsweise 2390[8] im Jahr 2010.
In dem Gebiet der Europäischen Union ging die Anzahl an Kreditinstituten im Zeitraum von 1989 bis 1998 um etwa 26% auf rund 7000 zurück.[9] Die Anzahl an europäischen Banken entspricht somit gegen Ende der neunziger Jahre in etwa der Anzahl an Banken in den Vereinigten Staaten von Amerika. Auch die tendenzielle Abnahme der Bankenzahl ist vergleichbar.
Auch in Österreich, das eine der höchsten Bankstellendichte je Einwohner in der ganzen Europäischen Union aufweist[10], kam es in den letzten Jahrzehnten zu einer Reduktion der Anzahl an Banken. Die Zahl der selbständigen Kreditinstitute ging im Zeitraum von 1990 bis 2003 von 1210[11] auf 897[12] zurück. Der Umstand, dass sich die Anzahl an Geschäftstellen im selben Zeitraum allerdings kaum veränderte, deutet auch hier auf eine rege Fusionstätigkeit zwischen Banken hin.[13]
2.2 Zum Begriff Fusion und Akquisition
In diesem Abschnitt werden verschiedene Begriffe im Zusammenhang mit Fusionen und Akquisitionen näher betrachtet und erläutert. Die Vorgangsweise besteht dabei jeweils in einer Gegenüberstellung von Begriffspaaren.
2.2.1 Transaktionsgegenstand
Als Fusion wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem zwei oder mehrere Unternehmen ihre rechtliche und wirtschaftliche Selbständigkeit aufgeben, um miteinander zu einem einzigen Unternehmen zu verschmelzen.[14] Die Verschmelzung kann dabei durch Übertragung des Vermögens der beteiligten Gesellschaften auf eine der bestehenden Gesellschaften erfolgen, oder durch Übertragung der Vermögenswerte aller beteiligten Gesellschaften auf eine zu diesem Zweck neugegründete Gesellschaft.[15] Je nachdem, welche dieser beiden Vorgangsweisen gewählt wird, spricht man von Verschmelzung durch Aufnahme beziehungsweise von Verschmelzung durch Neugründung.
Unter einer Akquisition wird hingegen die Übernahme eines Unternehmens durch ein anderes Unternehmen verstanden. Es kann hierbei zwischen einer vollen Akquisition und einer teilweisen Akquisition unterschieden werden. Bei einer vollen Akquisition wird das Target zur Gänze gekauft, während eine teilweise Akquisition schon bei Übernahme eines Anteilspaketes gegeben ist. Üblicherweise wird dann von einer Akquisition gesprochen, wenn der übernommene Anteil an einem anderen Unternehmen maßgeblichen Einfluss über dieses ermöglicht. Die Einheit aus übernehmendem Unternehmen und übernommenen Unternehmen wird als Konzern bezeichnet.
2.2.2 Transaktionsrichtung
Weiters können Fusionen und Akquisitionen anhand der Eigenschaften der beteiligten Unternehmen eingeteilt werden in horizontale, vertikale und konglomerate Fusionen und Akquisitionen.[16] Horizontale Transaktionen liegen dann vor, wenn die beteiligten Unternehmen die gleichen Zielgruppen bedienen oder die gleichen Abschnitte in der Wertkette aufweisen. Das charakteristische Kriterium einer vertikalen Transaktion ist hingegen, dass die beteiligten Unternehmen an unterschiedlichen Abschnitten der Wertkette positioniert sind. Je nach Richtung der Wertkettenerweiterung werden Vorwärts- und Rückwärtsintegrationen unterschieden. Wenn zwischen den beteiligten Unternehmen kein unmittelbarer Zusammenhang hinsichtlich der Produkte und Märkte gegeben ist, spricht man letztlich von konglomeraten Transaktionen.
Es kann in diesem Zusammenhang auch zwischen kongruenten und komplementären Fusionen und Akquisitionen unterschieden werden.[17] Kongruent sind die Transaktionen dann, wenn beide beteiligten Unternehmen die gleichen Zielgruppen ansprechen und die gleichen Geschäftsfelder bedienen. Von komplementären Fusionen beziehungsweise Akquisitionen spricht man hingegen, wenn sich die beteiligten Unternehmen hinsichtlich ihrer Zielgruppen und Geschäftsfelder unterscheiden und somit nach der Transaktion ergänzen. Die zweite Variante wird immer dann gegeben sein, wenn ein Eintritt in ein neues Geschäftsfeld durch eine Fusion oder Akquisition erfolgt.
2.2.3 Transaktionsmodus
Eine weitere Unterscheidung von Fusionen und Akquisitionen kann hinsichtlich der taktischen Vorgangsweise getroffen werden. Die Unterscheidung besteht diesbezüglich in einer freundlichen (friendly) oder feindlichen (hostile) Vorgangsweise.[18] Als freundlich wird eine Transaktion dann angesehen, wenn die Managementteams der betroffenen Unternehmen zu einer einheitlichen Beurteilung gekommen sind und beide die Transaktion befürworten. Lehnt das Management des betroffenen Targets die Transaktion ab, spricht man von einem feindlichen Übernahmeversuch. Möglicherweise antwortet das Management des vom Versuch einer feindlichen Übernahme betroffenen Unternehmens mit defensiven Maßnahmen. Diese können in der Einladung an einen white knight, um das eigene Unternehmen mitzubieten, bestehen,[19] oder in der Anwendung von sogenannten poison pills, die das eigene Unternehmen für den als bedrohlich erachteten Käufer uninteressant machen sollen.
2.2.4 Zahlungsmethode
Zuletzt kann noch unterschieden werden, wie die Bezahlung des Fusionspartners erfolgen soll. Grundsätzlich sind zwei Arten der Zahlung üblich: Die Zahlung in Aktien oder die effektive Zahlung durch liquide Mittel. Je nach Zahlungsmethode wird von sharedeal oder cashdeal gesprochen.[20] Es ist zu beachten, dass die Entscheidung für oder gegen eine dieser Zahlungsmethoden neben den offensichtlichen Liquiditätsaspekten auch von steuerlichen Gesichtspunkten beeinflusst werden kann.
2.3 Typischer Ablauf einer Fusion
Eine Fusion oder Akquisition findet vermutlich in den seltensten Fällen ohne entsprechende Vorarbeiten und Vorbereitungen statt. Wie sieht der Ablauf einer Fusion nun in groben Schritten aus? Ein exemplarischer Ablauf einer möglichen Fusion ist die folgende, chronologisch gereihte Aufstellung: Erstens muss im Rahmen der Strategieentwicklung die Durchführung einer Fusion als erstrebenswert erachtet werden. Das wird besonders dann der Fall sein, wenn die strategische Position des Unternehmens durch eine Fusion verbessert wird. Ist die Absicht, sich durch externes Wachstum zu vergrößern, einmal gefasst, können in einem zweiten Schritt die möglichen Partnerunternehmen untersucht werden. Diese Phase wird auch Screening-Phase genannt. Neben der strategischen Bedeutsamkeit jedes Kandidaten werden in der Regel dabei vor allem die Kompatibilität mit dem eigenen Unternehmen und die Kosten, die mit dem Zusammenschluss verbunden sind, im Vordergrund der Untersuchung stehen. Die Transaktion kann dabei sowohl von einem Käufer als auch von einem Verkäufer initiiert werden.[21] Hat sich das Management für einen bestimmten Fusionspartner entschieden, kommt es zu Verhandlungen und allenfalls zu einem Vertragsabschluß.
Die bisher beschriebenen Phasen betreffen Fusionen. Bei Akquisitionen wird ein ähnlicher Ablauf anzunehmen sein, mit dem Unterschied, dass die letzte der oben beschriebenen Phasen auch einfach in der Übernahme des betroffenen Unternehmens bestehen kann. Damit steht in beiden Fällen das Synergiepotential, das aus der Fusion realisierbar ist, fest. Die Realisierung dieses Potentials findet nach Abschluss der Fusion beziehungsweise Akquisition statt. Diese Phase wird Integrationsmanagement genannt.
Folgende Tabelle enthält eine exemplarische Aufstellung der möglichen Phasen einer Fusion:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Phasen einer Fusion
Quelle: Eigene Darstellung
Dem Integrationsmanagement wird im Zusammenhang von Fusionen zwischen Banken ein hoher Stellenwert beigemessen. So zeigt eine Studie, dass regelmäßig nur etwa 40% der erhofften Synergieeffekte aus Fusionen realisiert werden können.[22] Ein Grund dafür können Probleme bei der Integration der Unternehmen sein.
Singh und Zollo bestätigen diese Vermutung in einer Studie, in der sie untersuchen, wie Wert nach Bankfusionen entsteht und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen.[23] Neben der Relevanz der Post-acquisition-strategy für die Wertgenerierung finden sie noch einen Zusammenhang mit der Erfahrung der betroffenen Unternehmen mit Fusionen und der Charakteristik des Targets hinsichtlich der betriebswirtschaftlichen Qualität.
„Ziele werden verfehlt, Synergien nicht realisiert oder unerwartete Kosten machen die Fusionsvorteile zunichte.“[24] schreiben Schiereck und Timmreck und beziehen sich damit ebenfalls auf die Bedeutung des Integrationsmanagements für Bankfusionen. Sie sehen die Quellen von Synergieeffekten jedoch im Transfer immaterieller Ressourcen und davon ausgehend die Mitarbeiter der betroffenen Unternehmen als Quelle potentieller Dissynergien, die Fusionen scheitern lassen. Daher kommt aus ihrer Sicht der Unternehmenskultur im Rahmen von Fusionen die größte Bedeutung hinsichtlich des Fusionserfolgs zu.
Burchard und Bongartz stellen sich ebenfalls die Frage: „Warum ist gerade die Integrationsphase nach Fusionen im Bankensektor so kritisch?“[25], und führen diesen Sachverhalt auf die Charakteristiken des Bankgeschäfts zurück. Sie sehen die Geschwindigkeit der Integration als die werttreibende Kraft bei Bankfusionen.
Abschließend kann zu dem Ablauf einer Fusion in Bezug auf die an dieser Stelle angeführten Literaturbeiträge gesagt werden, dass die Fähigkeiten des Managements des betroffenen Unternehmens zur erfolgreichen Durchführung einer Fusion mindestens ebensoviel beizutragen scheinen, wie die Fähigkeiten, die richtigen Fusionspartner auszuwählen.
2.4 Motive für Fusionen und Akquisitionen
Worin besteht nun eigentlich die grundsätzliche Zielsetzung einer Bank und was lässt sich daraus auf die Erwartungen an Fusionen und Akquisitionen schließen? Der Frage nach dem Zielsystem einer Bank und den daraus ableitbaren Fusions- und Akquisitionsmotiven widmet sich dieser Abschnitt.
Grundsätzlich wird im Folgenden davon ausgegangen, dass eine Bank durch ein Managementteam geleitet wird, das im Interesse des Unternehmens handelt. Dies wird auch beispielsweise durch das österreichische Aktiengesetz so normiert: „Der Vorstand hat unter eigener Verantwortung die Gesellschaft so zu leiten, wie das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses es erfordert.“[26] Unter dieser Prämisse kann angenommen werden, dass die Gewinnerzielung das von jeder Bank verfolgte Oberziel ist. Das Zielsystem einer Bank kann wie in der folgenden Abbildung dargestellt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Zielsystem einer Bank
Quelle: Eigene Darstellung, Vgl. Süchting, Paul (1998), S. 207.
Direkt aus dem Grundauftrag der Bank ergibt sich die Erfordernis des Gewinnstrebens. Denn unabhängig davon, ob die Bank die Einkommenserzielung für die Eigentümer, die Förderung der Mitglieder oder die Gemeinnützigkeit als Grundauftrag verfolgt, ergibt sich aus verschiedenen Gründen das Oberziel Gewinn. So müssen erwerbswirtschaftlich orientierte Banken direkt aus ihrem Grundauftrag heraus Gewinne erzielen, während etwa Sparkassen einem Zwang zur Gewinnthesaurierung aufgrund des Wachstumszwangs am Markt unterliegen und Genossenschaftsbanken aufgrund des offenen Mitgliederkreises Rücklagen bilden müssen.[27] Durch die besondere Bedeutung der Gewinnerzielung für den Bankbetrieb wird im Folgenden in dieser Arbeit eine wertorientierte Unternehmensführung unterstellt.
Das Management einer Bank muss aber nicht unbedingt eine Wertsteigerung oder Verbesserung der Rentabilität verfolgen. Einige empirische Studien über Fusionen zwischen Banken kommen sogar zu dem Schluss, dass eher nicht-wertsteigernde Motive ausschlaggebend sein dürften. Als nicht-wertsteigernde Motive sind vor allem Motive, die aus der Principal-Agency-Theorie abgeleitet sind, vorstellbar. Die Principal-Agency-Theorie beschreibt Problemstellungen der personellen Koordination zwischen Auftraggebern (Eigentümern) und Ausführenden (Managern), wie sie sich bei Vorliegen von asymmetrischer Informationsverteilung und partiell konfliktären Interessenskonflikten ergeben.[28] In Anlehnung an diese Theorie ist es vorstellbar, dass Bankmanager ihren Handlungsspielraum nicht im Interesse des Unternehmens sondern zu ihrem eigenen Interesse nutzen und so vor allem die Eigentümer schädigen.
2.5 Perspektiven und Erfolgsbeurteilung von Fusionen und Akquisitionen von Banken
In der Theorie der Unternehmensführung hat sich der sogenannte Stakeholder -Ansatz durchgesetzt. Als Stakeholder (Anspruchsgruppen) werden Personen, Gruppen und Institutionen bezeichnet, die „Einfluss auf die Erreichung der Unternehmensziele nehmen oder deren eigene Zielerreichung von der Unternehmung beeinflusst werden kann.“[29] Üblicherweise wird eine Einteilung der verschiedenen Stakeholder -Gruppen in interne und externe Stakeholder getroffen.[30] Interne Anspruchsgruppen sind beispielsweise das Management und die Mitarbeiter, während etwa Kunden, Lieferanten, Eigentümer und andere von „außen“ auf das Unternehmen einwirkende Gruppen als externe Anspruchsgruppen zu klassifizieren sind. Abbildung 2 enthält eine Darstellung der als am wichtigsten erachteten Stakeholder -Gruppen Eigentümer, Management, Mitarbeiter, Kunden und Staat.[31]
Die einzelnen Stakeholder-Gruppen betrachten das Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven. Je nach Perspektive variieren die Ansprüche der einzelnen Stakeholder -Gruppen. Innerhalb jeder dieser Perspektiven können auch Differenzen bezüglich der Ansprüche an das Unternehmen auftreten. Die Aufgabe der Unternehmensführung ist es, die verschiedenen Ansprüche der für den Fortbestand des Unternehmens entscheidenden Gruppen festzustellen und zu sichern.[32]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Das Unternehmen und seine Stakeholder
Quelle: Eigene Darstellung, Vgl. Freeman (1984), S. 55.
Bezüglich der Beurteilung des Erfolges von Fusionen zwischen Banken ist anzunehmen, dass jede Stakeholder -Gruppe einen an ihren eigenen Ansprüchen an das Unternehmen ausgerichteten Maßstab zur Messung des Erfolges heranzieht. Die Erfolgsbeurteilungen der einzelnen Anspruchsgruppen können folglich je nach Perspektive variieren. Die Eigentümer werden in der Regel an einer Wertsteigerung ihrer Investition sowie an einem Zugewinn an Einfluss auf das Management interessiert sein. Das Management ist mit der Leitung des Unternehmens betraut. Interessen des Managements sind aber neben der Erzielung eines hohen Einkommens, die Verwirklichung schöpferischer Ideen, die Erzielung von hohem Prestige und der Ausbau der eigenen Machtbasis bezüglich der Unabhängigkeit von einzelnen Eigentümern und Einfluss auf das Unternehmen und seine Umwelt.[33] Die Interessen der Mitarbeiter bestehen vermutlich in der Sicherung der eigenen Arbeitsplätze, der Steigerung des eigenen Einkommens, aber auch an zwischenmenschlichen Beziehungen und in einem gewissen Maß an Selbstverwirklichung. Die Kunden sind an für sie günstigen Geschäftskonditionen und anzunehmenderweise auch an stabilen Geschäftsbeziehungen interessiert. Die Interessen des Staates und der Allgemeinheit bestehen vor allem im Steueraufkommen und der Bereitstellung von Arbeitsplätzen.
Wie schon im vorigen Abschnitt angesprochen, verfolgt jede der Stakeholder -Gruppen ihre eigenen Ziele. Nur wenn der Fortbestand des Unternehmens der Zielerreichung der einzelnen Gruppen dient, sind diese auch an einem Fortbestand des Unternehmens interessiert. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist und der Fortbestand des Unternehmens Bank wie oben gezeigt wurde eine Gewinnerzielung erfordert, werden folglich alle Stakeholder -Gruppen an einer Gewinnerzielung durch die Bank interessiert sein.
2.6 Quellen von wertsteigernden Effekten von Fusionen zwischen Banken
2.6.1 Trennung der Effektquellen nach finanztechnischen Gesichtspunkten
2.6.1.1 Allgemeines
Aus finanztechnischen Gesichtspunkten kann eine Fusion mit einer Steigerung der Rentabilität begründet werden.[34] Unter Rentabilität wird dabei die Fähigkeit mit dem eingesetzten Kapital einen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen verstanden. Das kann prinzipiell sowohl durch ertrags- als auch kostenseitige Verbesserungen erfolgen. Ein höherer Gewinn ergibt sich nämlich aus der Differenz der Erträge zu den Kosten. Daher verbessert sich die Gewinnsituation immer dann, wenn die Erträge in einem stärkeren Ausmaß steigen als die Kosten oder die Kosten in einem stärkeren Ausmaß sinken als die Erträge. Aus dieser Erkenntnis lässt sich folgendes Ursache-Wirkungsmodell ableiten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Finanztechnisches Ursache-Wirkungsschema
Quelle: Eigene Darstellung
Die erzielten Erträge werden von den zwei Komponenten Preise und Absatzvolumen beeinflusst. Die verursachten Kosten werden durch die Komponenten Absatzvolumen und Stückkosten beeinflusst.
2.6.1.2 Ertragsbasierte Erwartungen
Ertragsbasierte Verbesserungen resultieren aus der multiplikativen Berechnung der Erträge aus den Preisen und dem Absatzvolumen.
Umsatz = Preise * Absatzvolumen
Formel 1: Splittung Umsatz
Quelle: Eigene Darstellung
Es ist jedoch zu beachten, dass in der Regel zwischen Preisen und Absatzvolumina eine Wechselwirkung besteht, d.h. ein höherer Preis führt in der Regel zu einer niedrigeren Nachfrage und ein größeres Angebot führt zu niedrigeren Preisen. Die Preise bilden sich nämlich durch die Wettbewerbssituation am Markt und können nur in einem monopolistischen Bereich nachhaltig beeinflusst werden.
Die ertragsbasierten Erwartungen an Fusionen und Akquisitionen können somit vor allem aus Steigerungen des Absatzes über das Niveau von vor der Transaktion bestehen oder durch Durchsetzung höherer Preise für die angebotenen Finanzdienstleistungen. Dies kann einerseits durch Cross-Selling, d.h. gegenseitige Ergänzung der Angebotspaletten der beteiligten Unternehmen, oder durch ein Ausüben von vergrößerter Marktmacht geschehen.
2.6.1.3 Kostenbasierte Erwartungen
Kostenbasierte Verbesserungen basieren auf Veränderungen des Absatzvolumens und/oder der Stückkosten.
Kosten = Stückkosten * Absatzvolumen
Formel 2: Splittung Kosten
Quelle: Eigene Darstellung
Wie bei Veränderungen der ursächlichen Parameter für die Erträge ist auch hier eine Wechselwirkung gegeben. Die gesamten Kosten ergeben sich aus der Multiplikation der Stückkosten mit den Absatzvolumina. Das Absatzvolumen bestimmt jedoch zu einem gewissen Teil die Stückkosten mit, da diese sich nicht ausschließlich aus variablen Kosten, sondern auch einem Anteil an den Fixkosten zusammensetzen. Bezüglich der variablen Kosten wird unterstellt, dass sie direkt von der Leistungsmenge abhängen, während die fixen Kosten als kurzfristig nicht abbaubar und bei jeder Leistungsmenge anfallend betrachtet werden. Durch eine Variation der Absatzmenge verändern sich somit die Anteilswerte der variablen beziehungsweise fixen Kosten an den Gesamtkosten.[35] Bei einer höheren Absatzmenge verteilen sich die Fixkosten auf eine größere Anzahl an Absatzeinheiten und die Stückkosten sinken.[36]
Die kostenbasierten Erwartungen an Fusionen und Akquisitionen betreffen somit anzunehmenderweise vor allem den gemeinsamen Fixkostenblock der beteiligten Banken. Einerseits ist es denkbar, die Fixkosten pro Stück durch eine Absatzerhöhung zu senken, andererseits kann möglicherweise die Summe der Fixkosten durch Reorganisation des Back-Office -Bereichs und den Transfer und Einsatz verbesserter Technologien reduziert werden.
2.6.2 Trennung der Effektquellen nach strategietheoretischen Gesichtspunkten
2.6.2.1 Allgemeines
Die Strategie eines Unternehmens betrifft die Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und gibt somit den Handlungsrahmen für das operative Geschäft vor.[37] Im Gegensatz zu der finanztheoretischen Sichtweise von Fusionen und Akquisitionen basieren die strategietheoretischen Gesichtspunkte dieser Transaktionen auf weitaus schwerer zu messenden und zu bestimmenden Faktoren.
Im Folgenden wird auf zwei besonders angesehene und verbreitete Denkschulen der betriebswirtschaftlichen Strategieforschung eingegangen. Es sind dies die marktbasierte Sichtweise und die ressourcenbasierte Sichtweise der Unternehmung. Die Trennung dieser zwei Denkschulen ist bezüglich der angestrebten Effekte von Strategien nicht immer klar durchführbar und es sind auch viele Gemeinsamkeiten zu bemerken. Beide Sichtweisen zielen letztlich darauf ab, einen Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen zu erschaffen, d.h. höhere Renditen als der Wettbewerb zu erzielen.
2.6.2.2 Marktbasierte Sichtweise
Die marktbasierte Sichtweise (Market-based View) baut auf einer Umgehung der in einer Branche vorherrschenden Wettbewerbskräfte durch die eigene Marktpositionierung auf. Traditionell erfolgt die Positionierung gegenüber den Wettbewerbskräften des Five-Forces-Modell von Porter.
Als Hauptziele von Fusionen und Akquisitionen unter Zugrundelegung der marktbasierten Sichtweise sind die Erzielung höherer Preise für die erbrachten Dienstleistungen, niedrigere Lohnniveaus, staatliche Schutzmaßnahmen (Garantien – to-big-to-fail) und ein Schutz vor Konkurrenten anzunehmen. Diese Ziele werden durch eine Ausweitung der Verhandlungsmacht gegenüber den jeweiligen Gruppen erzielt, was in der Regel einer Vergrößerung des Unternehmens im Sinne eines größeren Marktanteils gleichkommen dürfte.
2.6.2.3 Ressourcenbasierte Sichtweise
Bei der ressourcenbasierten Sichtweise (Resource-based View) steht eine Umgehung der auf das Unternehmen einwirkenden Wettbewerbskräfte durch die Beherrschung einzigartiger Ressourcen und Fähigkeiten im Vordergrund. Der Wettbewerb zwischen den einzelnen Marktteilnehmern verlagert sich so auf das Erkennen und Aufbauen von Ressourcen und Fähigkeiten, die als in Zukunft wettbewerbsentscheidend erachtet werden.
Im Zusammenhang mit Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken bietet die ressourcenbasierte Sichtweise Erklärungsansätze, die einen Transfer von Ressourcen und Fähigkeiten beinhalten. Durch Fusionen und Akquisitionen kann auch die Produktpalette einer Bank erweitert werden, wie auch folgende Zitate zeigen: „When a bank faces sufficient strategic skills uncertainty – arising from a dearth of knowledge about its own future skills an the skills that will be needed to compete effectively in a particular market in the future – it may benefit the bank’s shareholders if there is an expansion of scope.”[38], „When banks are uncertain about what skills will be needed in the future, mergers allow them to diversify into activities, with high potential profits, that require deep pockets and new skills.“[39] Fusionen und Akquisitionen lassen sich demnach strategietheoretisch aus einer ressourcenbasierten Sichtweise primär als Erwerb von zusätzlichen Ressourcen und neuen Fähigkeiten beschreiben.
3 Literaturüberblick
3.1 Allgemeines zum Literaturüberblick
3.1.1 Zielsetzung und Aufbau des Literaturüberblicks:
Das Ziel dieses Abschnitts ist es, eine Bestandsaufnahme der bisher erschienen Literatur zur Bewertung der Auswirkungen von Fusionen zwischen Banken vorzunehmen. Im Fokus der Betrachtung steht dabei die jeweils verwendete Bewertungsmethode und deren Variationen.
Der Literaturüberblick hat folgenden Aufbau: Zunächst wird der Ablauf der Literaturverarbeitung, welche die Grundlage dieser Arbeit darstellt, kurz skizziert. Danach wird eine Übersicht der verarbeiteten Literatur in Form einer Tabelle, welche die Namen der Autoren und das Erscheinungsjahr der im Literaturüberblick enthaltenen Studien beinhaltet, geboten. Der nachfolgende Abschnitt geht ausführlich auf die verschiedenen Methoden der empirischen Bewertung der Auswirkungen von Fusionen zwischen Banken ein. Anschließend werden ausgewählte, aktuelle Studien zur Illustration der Vorgehensweise und der Anwendungsvarianten der verschiedenen Methoden betrachtet. Der Aufbau des Literaturüberblicks kann auch folgender Aufstellung entnommen werden:
- Ablauf der Literaturverarbeitung
- Übersichtstabelle
- Methodische Vorgangsweise der Studien
- Inhalte ausgewählter, aktueller Studien
3.1.2 Ablauf der Literaturverarbeitung:
Der Ablauf der Verarbeitung der in dieser Arbeit enthaltenen Literatur kann in drei Phasen gegliedert werden. Die erste Phase bestand im Sichten und Sammeln von geeigneten Literaturbeiträgen in anerkannten Fachzeitschriften und Fachbüchern. In der Folge wurden diese Beiträge in der nächsten Phase auf ihre Brauchbarkeit im Rahmen dieser Arbeit überprüft, ausführlich studiert und verarbeitet. Abschluss dieser Phase war die Verdichtung der Literatur zu einem statistisch auswertbaren Datensatz. Die dritte Phase bestand in der Auswertung und Analyse dieses Datensatzes im Sinne einer Metaanalyse des Untersuchungsgegenstandes Bankfusionen. Diese dritte Phase wird im dritten Teil dieser Arbeit behandelt. Folgende Abbildung soll den Ablauf der Untersuchung grafisch verdeutlichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Ablauf der Untersuchung
Quelle: Eigene Darstellung
3.1.3 Übersicht der verarbeiteten Literatur
Folgende Tabelle enthält die im Literaturüberblick verarbeitete empirische Literatur nach Autoren und Erscheinungsjahr. Die hier enthaltenen Studien werden in weiterer Folge in verschiedene methodische Ansätze eingeteilt und eingehender untersucht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 5: Verarbeitete Studien
Quelle: Eigene Darstellung
3.2 Methodische Vorgangsweisen der empirischen Studien
3.2.1 Allgemeines
Im folgenden Kapitel wird beschrieben, welche Vorgangsweisen bei der Untersuchung der Auswirkungen und Effekte von Fusionen zwischen Banken in der empirischen Literatur verbreitet sind und welche Problemstellungen sich im Allgemeinen bei der Messung dieser Auswirkungen ergeben.
Die Zielsetzung der hier untersuchten Studien ist die Bewertung der Fusionseffekte aus wertorientierter oder kundennutzenorientierter Sichtweise. Um diese Zielsetzung erreichen zu können, ist das Aufstellen eines Modells, um Effekte von Unternehmenszusammenschlüssen zwischen Banken erkennen und bewerten zu können, notwendig. Mögliche Anforderungen an ein solches Modell sind:
- Erkennbarkeit der Fusionseffekte
Welche Veränderungen sind eingetreten oder sind zu erwarten?
- Bewertbarkeit der Fusionseffekte
Wie ist die Veränderung in Hinblick auf exogene Faktoren zu werten?
- Ableitbarkeit von Erfolgsfaktoren
Unter welchen Voraussetzungen gab es positive Veränderungen?
- Abschätzbarkeit der Erfolgsaussichten zukünftiger Fusionen
Welche Veränderungen sind in Zukunft zu erwarten?
Die in der Literatur vertretenen Modelle basieren auf unterschiedlichen Vorgangsweisen, was die untersuchte Datenbasis und deren Auswertung betrifft. Gemeinsam haben die verschiedenen Methoden jedoch, dass sie Daten aus einer Periode vor der Fusion mit Daten aus einer Periode nach der Fusion vergleichen. Folgende Grafik soll diese Vorgangsweise darstellen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Zeitliche Untersuchungsgegenstände der empirischen Studien
Quelle: Eigene Darstellung
Um die Anforderung der Vergleichbarkeit der Daten aus der Periode vor der Fusion mit denen aus der Periode nach der Fusion zu erfüllen, müssen zwei Problemstellungen berücksichtigt werden. Erstens existieren bis zum eigentlichen Fusionszeitpunkt zwei Unternehmen, danach allerdings nur mehr eines. Die der Bewertung zugrundegelegten Daten sollten daher für den Zeitraum vor der Fusion in einer Form aggregiert werden, die direkte Vergleiche erlaubt. Zweitens müssen, um eine korrekte Bewertung zu ermöglichen, exogene Effekte von den Effekten der Fusion unterschieden und getrennt werden. Dies geschieht üblicherweise durch den Einbezug einer Kontrollgruppe, die den gleichen exogenen Einflüssen ausgesetzt ist.
Im folgenden Abschnitt werden einzelne, besonders häufig in der Literatur vertretene Methoden zur Messung der Auswirkungen von Fusionen zwischen Banken im Detail beschrieben und jeweils die wichtigsten in der Literatur erwähnten Kritikpunkte angeführt. Die Abfolge der beschriebenen Methoden kann der nachfolgenden Aufstellung entnommen werden:
- Performancestudien
- Effizienzstudien
- Ereignisstudien
- Sonstige Studien
3.2.2 Performancestudien
3.2.2.1 Allgemeine Vorgangsweise der Performancestudien
Performancestudien werden in der Literatur als die simpelste Form einer Bewertungsmethode genannt. Diese Methode basiert auf der Berechnung von Kennzahlen anhand von Bilanz- und Erfolgsrechnungsdaten. Die Performancestudien werden daher auch als Kennzahlenstudien bezeichnet.
Die eigentliche Bewertung der Fusionseffekte besteht im Vergleich der Kennzahlen aus der Periode vor der Fusion mit den Kennzahlen nach der Fusion. Um die Kennzahlen für die unterschiedlichen Perioden vergleichbar zu machen, bietet es sich an aggregierte Kennzahlen für die Periode vor der Fusion zu berechnen. Dies kann dadurch geschehen, dass ein gewichteter Mittelwert der Kennzahlen der später fusionierten Einzelbanken gebildet wird. Welcher Gewichtungsfaktor dabei gewählt wird, hängt in erster Linie von der betrachteten Kennzahl ab.
Die in den Performancestudien üblicherweise verwendeten Kennzahlen lassen sich auch dem Kennzahlenschema nach Schierenbeck entnehmen, das im nächsten Abschnitt vorgestellt wird.
3.2.2.2 Die Performancekennzahlen im ROI-Schema
Die ROI-Analyse nach Schierenbeck ist ein „integriertes Kalkulations- und Kennzahlensystem, mit dessen Hilfe die sachlogischen Zusammenhänge zwischen der Bankrentabilität und den rentabilitätsbeeinflussenden Determinanten transparent gemacht werden.“[40] Die Zielsetzung einer ROI-Analyse liegt demnach darin eine möglichst wahrheitsgetreue Darstellung der Rentabilität sowie der einzelnen Ergebniskomponenten zur Beurteilung der Ergebnissituation einer Bank zu liefern.
Der Kern der ROI-Analyse besteht in der Berechnung eines Kennzahlensystems, das Größen der Erfolgsrechnung in Verhältnis zu Bilanzgrößen setzt. Die dazu notwendigen Daten können entweder auf bankinternen Einzelgeschäftsdaten oder auf den Gesamtbankdaten der externen Rechnungslegung basieren. Für die externe Analyse von Fusionseffekten bietet sich die ROI-Analyse anhand von Daten aus der externen Rechnungslegung an, daher wird im folgenden auf diese Variante eingegangen.
Ausgangsbasis für die ROI-Analyse auf Basis der externen Rechnungslegung ist die Periodenerfolgsrechnung sowie die Bilanz. Die Periodenerfolgsrechnung einer Bank sollte in folgende Erfolgskategorien aufgespaltet werden:[41]
- Zinsüberschuss (Saldo der Zinserträge und Zinsaufwendungen)
- Provisionsüberschuss (Saldo der Provisionserträge und Provisionsaufwendungen)
- Nettoerträge aus dem Handelsgeschäft (Saldo der Erträge und Aufwendungen aus dem Eigenhandel)
- Sonstige betriebliche Erträge (Nicht anderwärtig zuordenbare Posten)
- Betriebsaufwendungen (Personal- und Sachkosten inklusive Abschreibungen)
- Risikoaufwendungen (Saldo aus Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen und Zuschreibungen bzw. Auflösungen von Rückstellungen)
- Außerordentliches Ergebnis (Alle Aufwendungen mit Ausnahmecharakter)
Die Kennzahlen der ROI-Analyse ergeben sich als Verhältniskennzahlen mit Bezug auf das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme) bzw. das Eigenkapital. Folgende Übersichtstabelle stellt die Ergebniskategorien der Periodenerfolgsrechnung den jeweiligen Begriffen des ROI-Schemas gegenüber und enthält eine Übersicht der Ergebniskategorien der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie der jeweiligen Begriffe der ROI-Analyse nach Schierenbeck.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 6: Ergebniskategorien der GuV-Rechnung sowie Begriffe der ROI-Analyse
Quelle: Schierenbeck (2001), S. 417.
Diese Kennzahlen lassen sich ähnlich den ROI-Schema von Du-Pont in einem sachlogischen Wirkungsschema darstellen. Die grafische Verknüpfung der einzelnen Kennzahlen in einem Diagramm ergibt das ROI-Grundschema, das in Abbildung 6 dargestellt ist.
Ausgangspunkt des Schemas ist die Eigenkapitalrentabilität (ROE), in der sich das Oberziel des bankbetrieblichen Zielsystems, die Gewinnerzielung, widerspiegelt. Die einzelnen Kennzahlen lassen sich dabei direkt aus den Finanzdaten ermitteln oder auch aus den Grundkennzahlen am rechten Ende des Schemas errechnen. Die einzelnen Spannen sind dabei additiv und subtraktiv verknüpft, während die Eigenkapitalrentabilität sich durch die divisionale Verknüpfung der Reingewinnspanne mit der Eigenkapitalquote errechnet. Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern ergibt sich aus der Multiplikation der Eigenkapitalrentabilität vor Steuern mit der reziproken Steuerquote.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Das Grundschema der ROI-Kennzahlenhierarchie nach Schierenbeck
Quelle: Eigene Darstellung, Vgl. Schierenbeck (2001), S. 421.
Aus dem ROI-Grundschema lassen sich noch weitere Kennzahlen berechnen, die tiefergehende Erkenntnisse ermöglichen. Es sind dies Strukturkennzahlen, Intensitäts- und Produktivitätskennzahlen sowie auf den Marktwert bezogene Kennzahlen. Strukturkennzahlen ermöglichen Aussagen hinsichtlich der horizontalen und vertikalen Ertrags-, Kosten-, und Ergebnisstruktur. Berechnet werden diese Strukturkennzahlen durch Relation der Kennzahlen der ROI-Analyse zueinander. Schierenbeck unterscheidet die horizontale Ertragsstruktur, die horizontale Kostenstruktur, die horizontale Ergebnisstruktur und die vertikale Ergebnisstruktur. Zur Berechnung der Intensitäts- und Produktivitätskennzahlen werden die Erträge, Kosten und Geschäftsvolumina in Verhältnis zu ursachenbezogenen Bezugsgrößen gesetzt. Üblicherweise erfolgt die Dimensionierung der Kennzahlen anhand der Hilfsgröße Mitarbeiteranzahl als Bezugsgröße.[42] Die kapitalmarktorientierten Kennzahlen werden von Schierenbeck ergänzend an das ROI-Grundschema angefügt und erweitern dieses bis hin zum Marktwert des Eigenkapitals. Dadurch können letztlich die Auswirkungen von Veränderungen von Kennzahlen des ROI-Schemas auf den Marktwert des Unternehmens dargestellt werden. Dieses Instrument der wertorientierten Unternehmensführung ermöglicht es somit, eine am Shareholder-Value ausgerichtete Geschäftspolitik umzusetzen und zu dokumentieren. In den untersuchten Forschungsarbeiten zu Fusionseffekten werden neben den Kennzahlen des ROI-Grundschemas fast keine der beschriebenen, weiterführenden Rentabilitätskennzahlen analysiert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Erweitertes ROI-Schema
Quelle: Eigene Darstellung, Vgl. Schierenbeck (2001), S. 426.
3.2.2.3 Variationen der Performancestudien
Die Performancestudienmethode besteht in einem Vergleich solcher Kennzahlen aus der Periode vor der Fusion mit solchen aus der Periode nach der Fusion. Zur Überprüfung der Signifikanz und Validität der Kennzahlenvergleiche werden hauptsächlich univariate T-Tests und multivariate Regressionsanalysen eingesetzt. Die Abgrenzung von fusionsbedingten Effekten zu den Auswirkungen exogener Einflüsse wird dabei in der Regel anhand von Kontrollgruppen, die aus Banken bestehen, die ähnliche Charakteristika wie die Banken in der untersuchten Stichprobe aufweisen, getroffen.
In der Literatur findet sich eine Vielzahl an Varianten bezüglich der Größe der untersuchten Objekte, des Stichprobenumfangs, des untersuchten Zeitraums, der Länge des Untersuchungsintervalls und des regionalen Fokus. Bezüglich der Größe der untersuchten Objekte ist vor allem eine Einteilung in Studien über sogenannte Megamergers und Studien über kleine Fusionen zu finden. In Summe scheinen aber Betrachtungen kleinerer Banken zu dominieren.[43] Der Umfang der Stichprobe, auf den die Performancestudienmethode angewendet wird, variiert in der untersuchten Literatur stark und reicht von einer einzelnen Beobachtung bis über 1000 Beobachtungen. Die vorliegenden Performancestudien streuen sich bezüglich des untersuchten Zeitraumes relativ gleichmäßig über die letzten Jahrzehnte. Die Länge des Zeitraumes, aus dem Fusionen zur Betrachtung herangezogen wurden, schwankt von Momentaufnahmen bis zu einer Periode von über 16 Jahren. Bezüglich des regionalen Fokus ist generell feststellbar, dass mehr amerikanische Studien vorliegen als Studien aus sonstigen Regionen der Welt. Die amerikanischen Performancestudien beziehen sich regional allerdings fast immer nur auf bestimmte Bundesstaaten oder Teile davon.
3.2.2.4 Kritische Würdigung der Performancestudienmethode
In diesem Abschnitt werden die Vor- und Nachteile der Performancestudienmethode aufgezählt und gegenübergestellt.
Die Zielsetzung dieser Methode besteht in der Messung der Auswirkungen von Fusionen zwischen Banken auf deren in Bilanz- und Periodenerfolgsrechnungen abgebildete Performance. Darin liegen die Vorteile und Stärken dieser Methode begründet. Die zur Anwendung dieser Methode notwendigen Daten sind zumeist relativ einfach erhältlich, da sie zumindest bei den börsennotierten Banken öffentlich zugänglich sind. Die Daten sind direkt messbar und soweit das die Bilanzierungsvorschriften zulassen auch direkt vergleichbar. Weiters sind Performancedaten in der Hinsicht zuverlässige Größen, dass sie nicht wie etwa Kursdaten von unsicheren Erwartungen beeinflusst werden.
Aus dem Bezug auf Bilanz- und Periodenerfolgsrechnungsdaten ergeben sich allerdings auch die wichtigsten Nachteile dieser Methode zur Messung der Auswirkungen von Fusionseffekten. Die zugrundegelegten Daten sind vergangenheitsorientiert, beinhalten den Niederschlag externer Effekte und sind buchhalterische Größen und nicht Marktwerte. Erschwerend kommt noch hinzu, dass möglicherweise entscheidende Detailinformationen nicht enthalten sind oder durch die vorgenommenen Berechnungen verloren gehen. So enthalten die Daten, welche die Grundlage der Performancestudienmethode bilden, keine Daten zum Produktmix oder der Produktqualität, sehr wohl aber die Kosten der Fusion selbst. Dadurch kann es zu Ergebnisverfälschungen kommen, was die Beurteilung des Fusionserfolgs betrifft.
3.2.3 Effizienzstudien
3.2.3.1 Allgemeine Vorgangsweise der Effizienzstudien
Die Effizienzstudienmethode basiert wie die Performancestudienmethode auf Daten der Bilanz und der Periodenerfolgsrechnung. Sie wird in der theoretischen Literatur deshalb auch teilweise gemeinsam mit der Performancestudienmethode als rechnungswesensbasierte Methode betrachtet.[44]
Im Fokus der Effizienzstudienmethode liegt aber nicht wie bei der Performancestudienmethode die Messung von Veränderungen bei bestimmten Kennzahlen, sondern es werden ausgehend von Kosten- und Ertragsfunktionen Effizienzveränderungen gemessen. Dies geschieht in der Regel über Bildung eines Effizienzwertes oder Effizienzranges innerhalb einer betrachteten Kontrollgruppe. Neben diesen beiden Vorgangsweisen können durch diese Methode auch noch erwartete Effizienzveränderungen für zukünftige Bankfusionen berechnet werden.
Die Effizienzwerte berechnen sich anhand des relativen Abstands der unternehmenseigenen Kosten- oder Ertragsfunktion zur Kosten- beziehungsweise Ertragsfunktion des Unternehmens, das die höchste Effizienz besitzt, oder einer grenzeffizienten Gruppe von Unternehmen. Der Abstand zur dieser sogenannten efficiency frontier wird als Effizienzpotential bezeichnet.[45] Zur Bildung von Effizienzrängen werden die betrachteten Unternehmen nach ihrer Effizienz beziehungsweise Ineffizienz gereiht.
3.2.3.2 Effizienzbegriffe
Zunächst stellt sich im Zusammenhang mit dieser Methode die Frage, wie sich der Begriff Effizienz definieren und abgrenzen lässt. In der deutschsprachigen Literatur zu dem Thema findet sich eine eher volkswirtschaftliche Abgrenzung und Unterscheidung in technische und ökonomische Effizienz.[46] Die Problematik einer fehlenden betriebswirtschaftlichen Begriffsabgrenzung im deutschsprachigen Raum besteht allerdings nur bei naheliegender Übersetzung des Wortes efficiency mit Effizienz. Dieses Wort bedeutet im Deutschen neben Effizienz aber auch Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Rentabilität.[47] Diese Begriffe sind in der Betriebswirtschaftslehre gut eingeführt.
Als Produktivität wird „..das Verhältnis der hervorgebrachten Leistungen zu den eingesetzten Faktormengen“[48] bezeichnet. Diese Maßgröße eignet sich zur Messung der reinen technischen Effizienz auf Basis von Input- und/oder Outputmengen.
Wirtschaftlichkeit ist dann gegeben, wenn das ökonomische Prinzip erfüllt ist, d.h. mit einem gegebenen Mittelbestand ein möglichst großer Bedarfsdeckungseffekt erzielt wird, beziehungsweise ein gegebener Bedarfsdeckungseffekt mit einem möglichst geringen Mitteleinsatz realisiert wird.[49] Diese Maßgröße ist der Produktivität übergeordnet[50] und eignet sich zur Messung der ökonomischen Effizienz auf Basis von Wertgrößen. Wie weiter unten in dieser Arbeit noch gezeigt wird, ist die Wirtschaftlichkeit die in der Effizienzforschung eingesetzte Maßgröße.[51]
Die Rentabilität eines Unternehmens kann als Kapitalrentabilität oder Umsatzrentabilität gemessen werden. Je nachdem, welche Rentabilität berechnet werden soll, wird der Gewinn des Unternehmens in Verhältnis zu dem investierten Kapital oder dem Umsatz gesetzt.[52]
Die Effizienzstudienmethode ermöglicht es Effizienzunterschiede zwischen einzelnen Unternehmen zu messen. Die solcherart gemessene Ineffizienz kann jedoch weiter aufgespaltet werden in Abweichungen aufgrund der Unternehmensgröße (scale-efficiencies), Abweichungen aufgrund der Produktpalette (scope-efficiencies) und Abweichungen aufgrund der Managementleistung (X-efficiencies).[53]
Im Zusammenhang mit der Bewertung von Fusionen zwischen Banken wird meist die X-inefficiency gemessen, da sie die scale- und scope-inefficiencies dominiert.[54]
Folgende Abbildung soll den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Ineffizienzen übersichtlich darstellen. Die Annahme, dass alle Vektoren der Effizienzabweichungen in etwa die gleiche Länge aufweisen, dient ausschließlich der besseren Illustration.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Zusammenhang zwischen Scale-, Scope- und X-inefficiencies
Quelle: Eigene Darstellung
Die gesamte Ineffizienz eines Unternehmens bezieht sich auf das Abweichen von der efficient frontier, dem effizientesten Unternehmen oder der effizientesten Gruppe von Unternehmen der Branche. Scale- und Scopeinefficiencies sind auf der efficient frontier gegeben, während der Abstand zu dieser als x-inefficiencies bezeichnet wird.
Die x-inefficiencies messen per Definition die Abweichung vom „optimalen“ Inputmix und können in weiterer Folge noch in die Komponenten technische Ineffizienz und allokative Ineffizienz aufgespaltet werden.[55] Technische Ineffizienz bezieht sich auf die mengenmäßige Abweichung von der effizienten Inputmenge. Allokative Ineffizienz bezeichnet die Effizienzabweichung durch Wahl eines ineffizienten Inputmix.
3.2.3.3 Variationen der Effizienzstudien
3.2.3.3.1 Zeitlicher Betrachtungsfokus
Der Einsatz von Effizienzstudien kann hinsichtlich des zeitlichen Betrachtungsfokus auf zwei verschiedene Arten erfolgen. Die Effizienzstudienmethode erlaubt nämlich sowohl statische, als auch dynamische Betrachtungen. Die statische Betrachtungsweise wird vor allem für die Schätzung von Effizienzpotentialen im Sinne von erwarteten Scale- und Scopeefficiencies eingesetzt und besteht in einem Vergleich unterschiedlicher Banken zum gleichen Zeitpunkt. Die dynamische Betrachtungsweise eignet sich besser für die Messung tatsächlich realisierter Fusionseffekte, da sie die Effizienzwerte für einen Zeitraum nach einer Fusion mit den Effizienzwerten für den Zeitraum vor der Fusion vergleicht.
3.2.3.3.2 Verwendetes Effizienzkonzept
Bezüglich der im Modell verwendeten Effizienzfunktion kann zunächst einmal das der Untersuchung zugrundegelegte Effizienzkonzept unterschieden werden. Berger und Mester unterscheiden die grundlegenden Konzepte Kosteneffizienz und Ertragseffizienz.[56]
Zunächst soll die Kosteneffizienz (Cost Efficiency) dargestellt werden. Die Kosteneffizienz misst den Abstand der Kosten einer Bank zu den Kosten, die in der jeweiligen Referenzbank anfallen würden, wenn diese den gleichen Output unter den selben Bedingungen (ceteris paribus) produzieren würde.[57]
Berger und Mester formulieren folgende Kostenfunktion im Zusammenhang mit der Effizienzmessung:
Ln C = f (w, y, z, v) + (ln (uc) + ln (εc))
Formel 3: Kostenfunktion
Quelle: Vgl. Berger, Mester (1997), S. 898.
Wobei die verwendeten Platzhalter für folgende Inhalte stehen:
w = Preisvektor der variablen Inputs, y = Mengenvektor der variablen Outputs,
z = Vektor aller fixen Netputs, v = Variable für Umwelteinflüsse,
uc = Ineffizienz-Faktor, εc = Statistischer Fehlerterm.
Die Gleichung ist durch Anwendung des Logarithmus naturalis logarithmiert. Die Funktion beinhaltet einen Preisvektor der variablen Inputs, einen Mengenvektor der variablen Outputs, einen Vektor aller fixen Netputs und Variablen für Umwelteinflüsse. Der Ineffizienzfaktor und der statistische Fehlerterm werden zur leichteren Berechnung multiplikativ von der restlichen Funktion getrennt, wobei der Term (ln (uc) + ln (εc)) als composite error term bezeichnet wird.
Das Kostenpotential errechnen Berger und Mester durch eine cost efficiency ratio, die angibt, wie effizient eine Bank im Vergleich zu der effizientesten Bank ist. Die cost efficiency ratio liegt im Bereich von 0 bis 1 und wird als Prozentzahl dargestellt.[58]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Formel 4: Cost Efficiency Ratio
Quelle: Vgl. Berger, Mester (1997), S. 899.
wobei E(ucmin) das Minimum (ucb) aller Banken des Samples ist.
Die Differenz der errechneten Zahl zu dem maximalen Wert 1 gibt an, wieviel Prozent der angefallenen Kosten von der effizientesten Bank ceteris paribus vermieden worden wären.
Weiters ist es möglich die Ertragseffizienz (Profit Efficiency) zu berechnen. Bezüglich des Konzeptes der Ertragseffizienz unterscheiden Berger und Mester in eine Standard-Ertragseffizienz und eine alternative Ertragseffizienz.
Die Standard-Ertragseffizienz errechnet sich nach folgender Formel, und beinhaltet Input und Outputpreise.[59]
Ln (π+θ) = f(w, p, z, v) + (ln (uπ) + ln(επ))
Formel 5: Standard Profit Efficiency
Quelle: Vgl. Berger, Mester (1997), S. 899.
Wobei (π+θ) aus den Komponenten variabler Profit (π) und einer zugegebenen Konstante (θ) besteht. p = Preisvektor der variablen Outputs.
Die standard profit ratio berechnet sich analog der cost efficiency ratio und wird auch ähnlich interpretiert. Die Differenz des Wertes auf den maximalen Wert 1 gibt an, wieviel weniger Ertrag die betrachtete Bank im Vergleich zu der effizientesten Bank ceteris paribus verdient hat.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Formel 6: Standard Profit Ratio
Quelle: Vgl. Berger, Mester (1997), S. 900.
Die alternative Ertragseffizienz verwendet anstelle der Outputpreise Outputmengen als Funktionsparameter.
Ln (π+θ) = f(w, y, z, v) + (ln (uaπ) + ln(εaπ))
Formel 7: Alternative Profit Efficiency
Quelle: Vgl. Berger, Mester (1997), S. 901.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Formel 8: Alternative Profit Ratio
Quelle: Vgl. Berger, Mester (1997), S. 901.
Die Verwendung des Konzepts der alternativen Ertragseffizienz sehen Berger und Mester dann als sinnvoll an, wenn die Qualität der angebotenen Bankleistungen zwischen den einzelnen Banken variiert, die Outputmengen nicht vollständig variabel sind, auf den Absatzmärkten keine vollkommene Konkurrenz besteht oder die Outputpreise nicht richtig gemessen werden können.[60] In allen diesen Fällen würde der Einbezug der Outputpreise als Parameter zu irreführenden Ergebnissen bei der Effizienzmessung führen.
3.2.3.3.3 Schätzverfahren (Estimation Techniques)
Hat man sich für ein bestimmtes Konzept entschieden, stellt sich die Frage nach der Vorgangsweise bei der Schätzung der jeweiligen Grenzeffizienzfunktion. Da die wirkliche Grenzeffizienzfunktion unbekannt ist, muss sie zur Berechnung der Ineffizienzen geschätzt werden.[61] Die Schätzung beruht dabei auf einer oder mehreren Banken, welche die höchste Effizienz aufweisen. Die Problemstellung besteht hauptsächlich in der Trennung von Effizienzniveau und Standardfehler, also der Spaltung des composite error terms.
Zunächst kann zwischen parametrischen und nicht-parametrischen Schätzverfahren unterschieden werden. Parametrische Schätzverfahren treffen Annahmen hinsichtlich des Standardfehlers, nicht-parametrische Schätzverfahren können dies nicht. Darüber, welches Schätzverfahren sich am besten eignet, um die Effizienz zu messen, besteht in der Literatur keine einheitliche Meinung.[62] Die parametrischen Schätzverfahren sind der Stochastic Frontier Approach (SFA) bzw. Econometric Frontier Approach (ECA), der Thick Frontier Approach (TFA) und der Distribution Free Approach (DFA).[63]
Der S tochastic Frontier Approach (SFA) unterstellt, dass die Effizienzabweichung asymmetrisch halbnormalverteilt ist, der Standardfehler symmetrisch normalverteilt ist, und sich beide orthogonal zu den exogenen Variablen der Effizienzfunktion verhalten.[64] Dieses Schätzverfahren geht demnach durch die Annahme von Normalverteilungen davon aus, dass die meisten Banken nahe an der Grenzeffizienz liegen.
Der Thick Frontier Approach (TFA) sieht die Abweichungen innerhalb des ersten Effizienzquartils als den Standardfehler an, während die Abweichungen zwischen den Quartilsniveaus die Effizienzabweichungen angeben. Dieses Schätzverfahren gibt daher nur die Effizienzunterschiede von Gruppen an.[65]
Der Distribution Free Approach (DFA) geht davon aus, dass die Effizienzabweichungen sich konstant im Zeitablauf verhalten, während sich der Standardfehler im Zeitablauf ausgleicht.[66]
Die nicht-parametrischen Schätzverfahren lassen den Standardfehler bei der Schätzung der Effizienzfunktion außer betracht. Es wird daher unterstellt, dass jede gemessene Differenz bezüglich Kosten oder Erträgen aus Ineffizienzen beruht. Die nicht-parametrischen Schätzverfahren sind die Data Envelopment Analysis (DEA) Methode und die Free Hull Disposal (FHD) Methode.[67]
Die Data Envelopment Analysis -Methode (DEA) sieht die Effizienzfunktion der effizientesten Bank oder eine lineare Kombination der Effizienzfunktionen der effizientesten Banken im Datensatz als die Grenzeffizienzfunktion an.[68]
Die Free Hull Disposal -Methode (FHD) ist eine Modifikation der Data Envelopment Analysis -Methode (DEA), bei der die Scheitelpunkte der linearen Kombination nach der DEA-Methode das Production Possibillity Set einschließen.[69]
Folgende Tabelle gibt eine Gesamtübersicht zu den einzelnen Schätzverfahren:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 7: Schätzverfahren der Effizienzstudienmethode
Quelle: Eigene Darstellung
3.2.3.3.4 Variationen bezüglich intermediation approach und production approach
Neben der Wahl des Effizienzkonzepts und des Schätzverfahrens für die Grenzeffizienzfunktion, müssen noch die einzelnen Variablen, die in die Funktion einbezogen werden, ausgewählt werden. Es bieten sich grundsätzlich zwei Vorgangsweisen an, den Bankbetrieb zu betrachten: Einerseits gibt es den Produktionsansatz, der Finanzdienstleistungen des Aktiv- und Passivgeschäfts als durch die Bank produziert und vertrieben ansieht, andererseits gibt es den Intermediationsansatz, der von einer Produktion von Assets durch die Vermittlung von Kapital ausgeht.
Je nachdem, welcher Ansatz der Betrachtung des Bankbetriebes gewählt wird, werden unterschiedliche Variablensätze in die Betrachtung miteinbezogen. So sind typische Inputs des Produktionsansatzes die Personal- und Sachaufwendungen (Non-interest-expenses), während die Inputfaktoren des Intermediationsansatzes auch die gezahlten Zinsen beinhalten und damit die total-expenses betrachten.
3.2.3.4 Kritische Würdigung der Effizienzstudienmethode
Die Vorteile der Anwendung der Effizienzstudienmethode bestehen vor allem darin, dass eine Trennung der Herkunft von Effizienzveränderungen möglich ist und der jeweilige Product-mix explizit berücksichtigt wird. So ist es zum Beispiel möglich, Preis- und Marktmachteffekte voneinander zu trennen.
Die Nachteile dieser Forschungsmethode sind darin zu sehen, dass keine marktseitige Einschätzung der Fusionsaussichten erfolgt, nur ein Bezug zur jeweils effizientesten Gruppe der untersuchten Kontrollgruppe geschaffen wird und keine direkte Wertaussage möglich ist. Der Effizienzstudienansatz ist zudem sehr komplex und erfordert einen großen Datensatz und viele zusätzliche Schätzungen und Inputparameter.[70] Gerade die Vielfalt an Variationen der Effizienzstudienmethode reduziert die Vergleichbarkeit der Aussagen der Effizienzstudien untereinander.
[...]
[1] Die Zahlen in der Tabelle geben jeweils die Anzahl aller Banken im jeweiligen Land an, außer bei folgenden Ländern, für die nur die Werte der Kategorie Commercial Banks enthalten sind: Canada, Dänemark, Griechenland, Island, Irland, Japan, Korea, Luxemburg, Mexiko, Portugal, Schweden, Türkei, Großbritannien und Vereinigte Staaten von Amerika.
[2] Bei der Berechnung wurde eine Bereinigung der Anzahl an Banken für 2001 um die Staaten, die 1991 noch nicht in der Tabelle enthalten sind, vorgenommen.
[3] Vgl. EZB (2002), S. 14.
[4] Vgl. Rhoades (2000), S. 31.
[5] Vgl. ebd., S. 23f.
[6] Vgl. Hannan, Rhoades (1992), in: Hanweck, Shull (1999), S. 255.
[7] Vgl. Hanweck, Shull (1999), S. 255.
[8] Vgl. Holland et. al. (1996), in: Hanweck, Shull (1999), S. 255.
[9] Vgl. Hille, Hedayati, Deiser (2003), S. 12.
[10] Vgl. Bruckner (2001), S. 41.
[11] Vgl. Bruckner (2001), S. 150.
[12] Vgl. OENB (2003), o.S.
[13] Vgl. Hille (2003), S.9, 24 und 33.
[14] Vgl. Lechner, Egger, Schauer (1999), S. 184.
[15] Vgl. §219 Österreichisches Aktiengesetz in der Fassung vom 1.2.2000.
[16] Vgl. Bruckner (2002), S.6 und Holzmüller (2001), S. 7f.
[17] Vgl. Burchard, Bongartz (1998), S. 392.
[18] Vgl. Bruckner (2002), S.6f.
[19] Vgl. Bruckner, O’Shea (2002), S. 6.
[20] Vgl. Bruckner, O’Shea (2002), S. 7.
[21] Vgl. Beitel (2002), S.12.
[22] Vgl. Burchard, Bongartz (1998), S. 392.
[23] Vgl. Singh, Zollo (1998), S. 2-4.
[24] Schiereck, Timmreck (2002), S. 164.
[25] Burchard, Bongartz (1998), S. 393.
[26] Österreichisches Aktiengesetz §70, Abs.1.
[27] Vgl. Süchting, Paul (1998), S.206.
[28] Vgl. Speckbacher (2003), S. 3-5.
[29] Lechner, Egger, Schauer (1999), S. 87.
[30] Lechner, Egger, Schauer (1999), S. 87.
[31] Abbildung in Anlehnung an Freeman (1984), S. 55.
[32] Vgl. Speckbacher (2002), S. 3.
[33] Vgl. Speckbacher (2002), S. 4.
[34] Unter finanztechnischen Gesichtspunkten wird hier die operative Seite des Bankbetriebes verstanden.
[35] Wobei hier unterstellt wird, dass die Absatzmenge, wie im Bankgeschäft üblich, der Produktionsmenge entspricht.
[36] Wobei die Grenzkosten wie üblich als konstant angenommen werden.
[37] Seiwald (2000), S. 22.
[38] Milbourn, Boot, Thakor (1999), S. 199.
[39] Focarelli, Panetta, Salleo (2002b), S. 1050.
[40] Schierenbeck (2001), S. 304.
[41] Vgl. Schierenbeck (2001), S. 416.
[42] Vgl. Schierenbeck (2001), S. 428.
[43] Vgl. Beitel (2002), S. 103.
[44] Vgl. Rhoades (1994), S. 1-4.
[45] Vgl. Beitel (2002), S. 93.
[46] Vgl. Holzmüller (2001), S. 11f.
[47] Vgl. Weidacher (1990), S. 32.
[48] Lechner, Egger, Schauer (1999), S. 72.
[49] Lechner, Egger, Schauer (1999), S. 73.
[50] Vgl. Faller, Riebesmeier, u.a. (1992), S. 30.
[51] Siehe Kapitel Effizienzkonzepte
[52] Vgl. Lechner, Egger, Schauer (1999), S. 71.
[53] Vgl. Van Rooij (1997), S. 1f.
[54] Vgl. Berger (1993), S. 228.
[55] Vgl. Van Rooij (1997), S. 2.
[56] Vgl. Berger, Mester (1997), S. 897.
[57] Vgl. Berger, Mester (1997), S. 898.
[58] Vgl. Berger, Mester (1997), S. 899.
[59] Vgl. Berger, Mester (1997), S. 899.
[60] Vgl. Berger, Mester (1997), S. 902.
[61] Vgl. Van Rooij (1997), S. 8.
[62] Vgl. Ralston et al. (2001), S. 2286.
[63] Vgl. Beitel (2002), S. 94.
[64] Vgl. Ralston et al.(2001), S. 2287.
[65] Vgl. Ralston et al.(2001), S. 2287.
[66] Vgl. Ralston et al.(2001), S. 2287.
[67] Vgl. Beitel (2002), S. 94.
[68] Vgl. Ralston et al.(2001), S. 2287.
[69] Vgl. Ralston et al.(2001), S. 2287.
[70] Vgl. Beitel (2002), S.100.
- Quote paper
- Magister Christian Hille (Author), 2004, Fusionen und Akquisitionen zwischen Banken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78635
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