Behinderung in der Dritten Welt
dargestellt am Beispiel Kenia
Sozio – Ökonomische Strukturen in Kenia
1.1 Land und Bevölkerung
Alle folgenden Angaben dieses Kapitels sind dem Handbuch der Dritten Welt, 3. Aufl. 1993 entnommen. Bei der letzten Volkszählung im August 1989, wurde in Kenia eine Einwohnerzahl von 21,4 Mio. ermittelt. Das politisch unabhängige Kenia ist fast zweieinhalb mal so groß wie die BRD. Trotz der durchschnittlichen Wachstumsrate von 3,3 % pro Jahr hat es eine deutlich niedrigere Einwohnerzahl als Deutschland. Dennoch ist die Republik überbevölkert und mit Versorgungsproblemen belastet. In der Bevölkerungsverteilung lassen sich regionale Unterschiede in der Bevölkerungsdichte aufweisen. In den westlichen Provinzen Western und Nyanza liegt der Bevölkerungsdurchschnitt bei 300 E. (Einwohner) pro qkm (Quadratkilometer), in den östlichen Regionen 22 – 24 E. pro qkm und in den rein ländlichen Gegenden wie in Kisii und Kakamega 400 – 500 E. pro qkm. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den ländlichen Regionen. Dies bedeutet in einigen Gebieten eine kritische Landknappheit. Ungefähr 40 % der Bevölkerung konzentrieren sich in 8 Distrikten, die ca. 4 % der Gesamtfläche und weniger als 25 % der Ackerfläche ausmachen. Seit 1983 versucht die Regierung dem mit einer distriktorientierten Politik entgegenzuwirken.
Die Lebenserwartung stieg auf 60 Jahre (1990) gegenüber 41 Jahren (1960) an. Die Bevölkerungsstruktur ergibt durch die gleichzeitige Geburtenzunahme und dem Sinken der Kindersterblichkeit eine typische Alterspyramide, mit einem sehr hohen Anteil an jungen Jahrgängen. Circa 50 % sind jünger als 15 Jahre. Im gleichen Zeitraum nahm der Anteil der städtischen Bevölkerung von 7 % auf 24 % zu. 1989 gab es in Kenia schon 45 Städte mit je einer Einwohnerzahl von über 10000.. Die wichtigsten Städte (Daten von 1989) sind Nairobi mit 1,35 Mio., Mombasa mit 465.000, Kisumu mit 185.000, Nakuru mit 163.000, Machakos mit 116.000 und Eldoret mit 15.000 Einwohnern.
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Inhaltsverzeichnis
- Sozio – Ökonomische Strukturen in Kenia
- Land und Bevölkerung
- Wirtschaftliche Struktur
- Zur Arbeitsmarktsituation
- Politische Struktur
- Sozialstruktur
- Gesundheitswesen
- Auswirkungen des Tourismus im sozio-kulturellen Bereich
- Sozio-kulturelle Probleme Behinderter
- Familiäre Einstellungen
- Behinderte in der Gesellschaft
- Traditionelle Einstellungen gegenüber Behinderung
- Luo
- Giarama
- Süd Kikuyu
- Probleme und Ursachen behinderter Menschen in Kenia
- Statistischer Überblick
- Somatische Ursachen
- Sozioökonomische Ursachen
- Infrastrukturelle Benachteiligungen
- Behinderungsformen
- Körperbehinderungen
- Geistige Behinderungen
- Blindheit, eingeschränktes Sehen
- Hörbehinderung, Taubheit
- Mehrfachbehinderungen
- Psychische Behinderungen
- Arbeitsmarktsituation Behinderter
- Chancen auf dem Arbeitsmarkt
- Berufsausbildung und deren Probleme
- Betteln
- Behindertenwerkstätten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Situation behinderter Menschen in Kenia. Sie analysiert die sozio-ökonomischen Strukturen des Landes und beleuchtet die Herausforderungen, denen behinderte Menschen im Alltag und im Berufsleben begegnen. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für die Ursachen und Auswirkungen von Behinderung in Kenia zu schaffen.
- Sozioökonomische Strukturen in Kenia
- Familiäre Einstellungen und gesellschaftliche Wahrnehmung von Behinderung
- Traditionelle und kulturelle Einstellungen gegenüber Behinderung
- Ursachen und Formen von Behinderung in Kenia
- Arbeitsmarktsituation und Chancen für behinderte Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die sozio-ökonomischen Strukturen in Kenia, einschließlich Land und Bevölkerung, Wirtschaft, Politik, Sozialstruktur, Gesundheitswesen und Tourismus. Es zeichnet ein Bild der Lebensbedingungen in Kenia und stellt den Kontext für die Herausforderungen dar, denen sich behinderte Menschen gegenübersehen.
Das zweite Kapitel analysiert die sozio-kulturellen Probleme, denen behinderte Menschen in Kenia begegnen. Es betrachtet familiäre Einstellungen, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Behinderung und traditionell geprägte Einstellungen verschiedener Volksgruppen.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Ursachen und Formen von Behinderung in Kenia. Es betrachtet statistische Daten, somatische und sozioökonomische Ursachen sowie die verschiedenen Formen von Behinderung, einschließlich körperlicher, geistiger, sensorischer und psychischer Behinderungen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Arbeitsmarktsituation behinderter Menschen in Kenia. Es analysiert die Chancen und Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, die Bedeutung von Berufsausbildung und die Rolle von Betteln und Behindertenwerkstätten.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen Behinderung, Kenia, sozio-ökonomische Strukturen, kulturelle Einstellungen, Ursachen von Behinderung, Arbeitsmarkt, Inklusion, Exklusion, Berufsausbildung und soziale Integration.
- Quote paper
- Britt Gaab (Author), 2001, Behinderung in der Dritten Welt - dargestellt am Beispiel Kenia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7841