Das heutige Gesellschaftsrecht ist von diversen Unternehmensformen geprägt. Man unterscheidet hierbei Personen- und Kapitalgesellschaften. Im Laufe der Rechtsentwicklung haben sich aber auch spezielle Mischformen herausgebildet. Im Rahmen des geltenden Rechtes haben Gesellschafter die Möglichkeit bestehende Gesellschaftstypen nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen miteinander zu kombinieren. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Typenvermischung, wobei zwei grundverschiedene Gesellschaftstypen aufeinander stoßen, ihre rechtliche Selbständigkeit dabei aber beibehalten. Das in der Praxis wohl bedeutsamste Beispiel hierfür ist die GmbH & Co. KG, welche kein eigenständiger Gesellschaftstyp, sondern eine gesellschaftsrechtliche Ausgestaltung darstellt, bei dem sich zwei Handelsgesellschaften für ein einziges Unternehmen (eine einzige Betätigung) zusammenschließen. Die rechtliche Zulässigkeit dieser Mischform ist zunächst heftig bestritten worden, aber nunmehr schon seit langer Zeit anerkannt. Nach der Bestätigung des Bayerischen Oberlandesgerichtes (1912) und der Anerkennung des Reichsgerichtes (1922) hat auch der deutsche Gesetzgeber seit der GmbH-Novelle von 1980 durch eine Vielzahl von Bestimmungen im HGB die Anerkennung der Zulässigkeit der GmbH & Co. KG fixiert.
Als Verbindung von Personen- und Kapitalgesellschaft ist die GmbH & Co. KG in Deutschland heute häufig anzutreffen und die Zahl der Neugründungen nimmt ständig zu. Laut Statistischen Bundesamt existierten im Jahre 2004 in Deutschland 116.632 steuerpflichtige Kommanditgesellschaften (KG). Davon zählten 94.585 zu den GmbH & Co. KGs. Die Zahlen belegen, dass die GmbH & Co. KG heute vor einer reinen KG bevorzugt wird. Beliebt und verbreitet ist sie besonders im Mittelstand und eignet sich am besten für Familienunternehmen. Aber auch größere Unternehmen entscheiden sich häufig für die Kombination von Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft. Die Gründe für die Wahl einer solchen Unternehmensform werden in dieser Arbeit erläutert. Auch auf die Gründungsmöglichkeiten, den Ablauf einer Neugründung der GmbH & Co. KG sowie auf die Rechtsstellung der Gesellschafter wird detailliert eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeine Wesensmerkmale und Rechtsgrundlagen
- 2.1 Personenidentische GmbH & Co. KG
- 2.2 Einmann-GmbH & Co. KG
- 2.3 Nicht personenidentische GmbH & Co. KG
- 2.4 Einheits-GmbH & Co. KG
- 2.5 Mehrstufige GmbH & Co. KG
- 2.6 Publikums-KG
- 3. Gründe für die Wahl einer GmbH & Co. KG
- 3.1 Steuerrechtliche Aspekte
- 3.2 Gesellschaftsrechtliche Aspekte
- 4. Gründung der GmbH & Co. KG
- 4.1 Entstehungsmöglichkeiten
- 4.2 Prozess der Neugründung
- 4.3 Die Firma der GmbH & Co. KG
- 5. Rechtsstellung der Gesellschafter der GmbH & Co. KG
- 5.1 Geschäftsführung
- 5.2 Vertretung
- 5.3 Haftung
- 6. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der GmbH & Co. KG als Mischform aus Personen- und Kapitalgesellschaft. Sie analysiert die besonderen Merkmale und Rechtsgrundlagen dieser Gesellschaftsform und untersucht die Gründe für ihre Beliebtheit in der Praxis, insbesondere im Mittelstand und in Familienunternehmen.
- Wesensmerkmale und Rechtsgrundlagen der GmbH & Co. KG
- Gründe für die Wahl der GmbH & Co. KG
- Gründungsprozess der GmbH & Co. KG
- Rechtsstellung der Gesellschafter
- Bedeutung und Entwicklung der GmbH & Co. KG in der deutschen Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der GmbH & Co. KG ein und beleuchtet ihre rechtliche Konstruktion als Kombination aus Personen- und Kapitalgesellschaft. Es zeigt die Entwicklung und Verbreitung dieser Gesellschaftsform auf.
Kapitel zwei behandelt die allgemeinen Wesensmerkmale und Rechtsgrundlagen der GmbH & Co. KG, insbesondere die Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten wie personenidentische, Einmann- und nicht personenidentische GmbH & Co. KG. Es beleuchtet auch die Relevanz der Rechtsvorschriften im HGB für diese Gesellschaftsform.
Kapitel drei untersucht die Gründe für die Wahl der GmbH & Co. KG in der Praxis. Dabei werden sowohl steuerrechtliche als auch gesellschaftsrechtliche Aspekte beleuchtet, die diese Gesellschaftsform attraktiv machen.
Kapitel vier befasst sich mit der Gründung der GmbH & Co. KG. Es beschreibt verschiedene Entstehungsmöglichkeiten und den Ablauf einer Neugründung, einschließlich der Firma der GmbH & Co. KG.
Kapitel fünf analysiert die Rechtsstellung der Gesellschafter der GmbH & Co. KG, insbesondere ihre Aufgaben bei der Geschäftsführung, Vertretung und Haftung.
Schlüsselwörter
GmbH & Co. KG, Personengesellschaft, Kapitalgesellschaft, Handelsgesellschaft, Komplementär, Kommanditisten, Steuerrecht, Gesellschaftsrecht, Gründung, Rechtsstellung, Haftung, Geschäftsführung, Vertretung.
- Quote paper
- Susanne Oppe (Author), 2006, Die GmbH & Co. KG als Verbindung von Personen- und Kapitalgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78288