Die Namen der Gegenpäpste Theoderich, Albert und Silvester IV. sind wahrscheinlich nicht sehr bekannt- und doch soll es in dieser Arbeit um die Bedeutung dieser drei Männer in ihrer Zeit gehen. Dass sie eine nur geringe Bedeutung für die Nachwelt hatten, kann man kaum von der Hand weisen.
Doch in ihrer Zeit, also um die Jahrhundertwende vom elften zum zwölften Jahrhundert, waren sie Gegenpäpste und damit die Nachfolger von Clemens III.
Sie unterschieden sich allerdings in einem wichtigen Punkt von ihrem berühmten Vorgänger: weder Theoderich noch Albert wurden von Heinrich IV. unterstützt.
Silvesters Rolle in der Geschichte steht noch unter einem anderen Gesichtspunkt, denn er war Gegenpapst unter Heinrich V. und dem zu Folge ergeben sich hier andere Bewertungsmaßstäbe.
Was soll nun also in dieser Arbeit geleistet werden? Ich werde die drei Gegenpäpste anhand der wenigen vorhandenen Fakten vorstellen, angefangen mit der Zeit kurz vor Clemens III Tod bis hin zu den Verhandlungen zwischen Heinrich V. und Paschalis II 1111.
Dabei werden folgende Probleme auftreten: die Frage nach der Unterstützung des Kaisers, die Motive dafür und die Rolle Silvesters in den Verhandlungen 1111. Ich werde dabei auch untersuchen, welche Rolle der römische Adel spielte, wie das Verhältnis des Kaisers zum legitimen Papst war und einige andere Grundprobleme.
Um ein Bild von den drei Gegenpäpsten zu gewinnen, ist es nötig, sich jede noch so kleine Begebenheit anzuschauen, d.h. wie bei einem Puzzle viele kleine Dinge zu einem Großen zusammenzufügen. Denn es gibt kaum Quellen zu diesen drei Männern. Wenn ihre Namen genannt werden, dann meist im Zusammenhang mit anderen bedeutenderen Persönlichkeiten oder als Randnotiz, so zum Beispiel in der Chronik von Ekkehard von Aura oder in den Werken des Liber Pontificalis oder in der Biblioteca rerum Germanicum. Individuelle Stücke sind selten, so beispielsweise der Abdankungseintrag von Silvester IV. in der MGH Const. I. Erhalten ist weiterhin der Grabstein Theoderichs, in der Abtei zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit La Cava die Tierni bei Salerno.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Einordnung in die Ereignisgeschichte
- Das Verhältnis zwischen Heinrich IV., Paschalis II. und den Gegenpäpsten Theoderich und Albert
- Die Rolle Silvester IV
- Auf Spurensuche
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der drei Gegenpäpste Theoderich, Albert und Silvester IV. im Kontext der Ereignisse um die Jahrhundertwende vom elften zum zwölften Jahrhundert. Sie untersucht ihre Rolle und ihre Beziehungen zum Kaiser Heinrich IV. und dem legitimen Papst Paschalis II. im Kontext des Investiturstreits.
- Die Frage nach der Unterstützung des Kaisers für die Gegenpäpste und deren Motive.
- Die Rolle des römischen Adels in den Auseinandersetzungen.
- Das Verhältnis des Kaisers zum legitimen Papst.
- Die Rolle von Silvester IV. in den Verhandlungen von 1111.
- Die Suche nach Quellen und die Bedeutung von wenigen verfügbaren Informationen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die drei Gegenpäpste vor und erläutert die Forschungslücken und Herausforderungen bei ihrer Analyse.
- Einordnung in die Ereignisgeschichte: Dieser Abschnitt beschreibt das Verhältnis zwischen Kaiser Heinrich IV., Clemens III. und den legitimen Päpsten von 1080 bis 1100 und beleuchtet die Bedeutung des Investiturstreits.
- Das Verhältnis zwischen Heinrich IV., Paschalis II. und den Gegenpäpsten Theoderich und Albert: Das Kapitel analysiert die Beziehungen zwischen dem Kaiser und den Gegenpäpsten Theoderich und Albert, beleuchtet die politischen und religiösen Konflikte der Zeit und die Rolle des römischen Adels.
- Die Rolle Silvester IV: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Rolle des dritten Gegenpapts, Silvester IV, und seine Verbindung zu Heinrich IV. und Paschalis II. im Kontext der Verhandlungen von 1111.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gegenpapstum, Investiturstreit, Heinrich IV., Paschalis II., Theoderich, Albert, Silvester IV., römischer Adel, Kaiser, Quellenforschung und Historiografie des 11. und 12. Jahrhunderts.
- Citar trabajo
- Maxi Sohnekind (Autor), 2007, Die Gegenpäpste Theoderich, Albert und Silvester IV. - Versuch einer Einordnung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78130