Das Hauptseminar, das sich mit der Last der Vergangenheit von Nachgeborenen der Täter des NS-Regimes beschäftigte, bot viele Ansatzmöglichkeiten, um sich mit diesem vielschichtigen Thema auseinander zu setzen. Um einen systematischen Seminarverlauf zu gewährleisten, setzten die Teilnehmer Akzente und prüften ausgewählte Biographien von Kindern mit NS-Eltern auf folgende Schwerpunkte: Es galt herauszufinden, welchen womöglich bleibenden Einfluss die nationalsozialistischen Eltern auf die Generation ihrer Kinder ausübten. Deshalb thematisierten wir den Anlass des sich offenbarenden „Täterkindes“ ein Buch zu schreiben und es der Öffentlichkeit zu präsentieren. Weiterhin suchten wir nach Anhaltspunkten über die Beziehung der Kinder zu ihren Eltern und versuchten herauszufinden, ob und wann das jeweilige Kind von den Taten der Eltern erfahren hat. Als Konsequenz daraus ergab sich der Schritt, zu untersuchen, welche Wirkung die Machenschaften der Eltern auf das Leben der Kindergeneration hatte und hat.
Diese verschiedenen Kategorien konnten nun wie eine Schablone auf die einzelnen Schicksale der Kinder des NS-Regimes gelegt werden.
In dieser Arbeit möchte ich mich exemplarisch mit Monika Göth und ihrem Vater, dem Kommandanten von Plaszow, Amon Göth, beschäftigen und den oben benannten Leitfaden verwenden. Anhand von Vergleichen zu anderen „Täterkindern“ (Niklas Frank und Martin Bormann) soll am Ende der Arbeit ein resümierendes Fazit stehen.
Diese Bilanz stellt jedoch kein allgemein gültiges Bild dar!, es ist der Versuch, sich mit dieser breitgefächerten Thematik zum einen aus der Perspektive der Kinder der Täter (wobei die Opferperspektive außen vor bleibt), zum anderen unter Einbeziehung festgelegter Kriterien zu nähern und zum (besseren) Verstehen der Kinder von Nazi-Tätern beizutragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Monika Göth: „Ich muss doch meinen Vater lieben, oder?“
- Familienbande
- Die Last der Vergangenheit
- „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
- Zwischenbilanz
- Zum Vergleich: Niklas Frank
- Einordnung in den Seminarkontext
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss nationalsozialistischer Eltern auf ihre Kinder, exemplarisch dargestellt am Leben von Monika Göth, Tochter des KZ-Kommandanten Amon Göth. Ziel ist es, die Beziehung zwischen Monika Göth und ihrem Vater zu analysieren, ihren Umgang mit der Familiengeschichte zu beleuchten und die Auswirkungen der Taten Amon Göths auf Monikas Leben zu erforschen. Der Vergleich mit anderen "Täterkindern" soll die Ergebnisse einordnen.
- Der Einfluss der nationalsozialistischen Vergangenheit auf die Nachkommen.
- Die Beziehung zwischen Monika Göth und ihrem Vater Amon Göth.
- Monikas Umgang mit der Wahrheit über die Verbrechen ihres Vaters.
- Die Rolle der Familie in der Verdrängung und Aufarbeitung der Vergangenheit.
- Der Vergleich mit anderen "Täterkindern" im Kontext des Seminars.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Hauptseminar zum Thema „Last der Vergangenheit“ von Nachgeborenen der Täter des NS-Regimes und erläutert die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es wird der Fokus auf die Analyse des Einflusses nationalsozialistischer Eltern auf ihre Kinder gelegt, anhand der Biographie Monika Göths und im Vergleich zu anderen "Täterkindern". Die Arbeit zielt darauf ab, das Verständnis für die Situation dieser Kinder zu verbessern.
Monika Göth: „Ich muss doch meinen Vater lieben, oder?": Dieses Kapitel stellt Monika Göth und ihr Buch vor, welches die Grundlage dieser Arbeit bildet. Es beschreibt Monikas langjährige Verdrängung der Wahrheit über ihren Vater und die Herausforderungen, die damit verbunden waren. Der Fokus liegt auf der Entstehung des Buches und der prekären Ausgangssituation, in der Monika sich lange weigerte, ihren Vater eindeutig als Täter zu identifizieren, obwohl ihre Lebensumstände diese Haltung eigentlich widerlegen. Die Angst vor der Wahrheit und die „unheilige Allianz“ aus Angst und Selbstmitleid werden als prägende Faktoren hervorgehoben.
Familienbande: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss der Familiengeschichte auf Monikas Leben. Es wird deutlich, wie der Name Göth sie ungewollt in der Öffentlichkeit positionierte und sie Anfeindungen ausgesetzt war, die sie zunächst nicht verstand. Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Mutter, die die Verbrechen Amon Göths verharmloste und Monikas Suche nach der Wahrheit behinderte. Die ambivalente Beziehung zu ihrer Mutter und das Versteckspiel der Familie werden als zentrale Aspekte hervorgehoben, die Monikas Auseinandersetzung mit der Vergangenheit erschwerten.
Schlüsselwörter
Monika Göth, Amon Göth, Täterkinder, NS-Vergangenheit, Verdrängung, Familiengeschichte, Schuld, Verantwortung, Identität, Aufarbeitung, Holocaust, Schindlers Liste.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Biographie Monika Göths
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert den Einfluss nationalsozialistischer Eltern auf ihre Kinder, anhand des Lebensbeispiels von Monika Göth, Tochter des KZ-Kommandanten Amon Göth. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Monika und ihrem Vater, ihrem Umgang mit der Familiengeschichte und den Auswirkungen der Verbrechen Amon Göths auf Monikas Leben. Ein Vergleich mit anderen "Täterkindern" dient der Einordnung der Ergebnisse.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss der nationalsozialistischen Vergangenheit auf die Nachkommen, die Beziehung zwischen Monika Göth und ihrem Vater, Monikas Umgang mit der Wahrheit über die Verbrechen ihres Vaters, die Rolle der Familie in der Verdrängung und Aufarbeitung der Vergangenheit und einen Vergleich mit anderen "Täterkindern".
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist das Buch von Monika Göth. Zusätzlich wird auf den Seminarkontext und Vergleiche mit anderen "Täterkindern" Bezug genommen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Monika Göth und ihr Buch, ein Kapitel über die Familienbande, sowie Kapitel zu der Verdrängung der Vergangenheit, einer Zwischenbilanz, einem Vergleich mit Niklas Frank, der Einordnung in den Seminarkontext und einem Fazit.
Was ist das zentrale Thema des Kapitels über Monika Göth?
Dieses Kapitel stellt Monika Göth und ihr Buch vor. Es beschreibt ihre langjährige Verdrängung der Wahrheit über ihren Vater und die damit verbundenen Herausforderungen. Die Angst vor der Wahrheit und die „unheilige Allianz“ aus Angst und Selbstmitleid werden als prägende Faktoren hervorgehoben.
Worauf konzentriert sich das Kapitel "Familienbande"?
Dieses Kapitel analysiert den Einfluss der Familiengeschichte auf Monikas Leben, insbesondere die Rolle ihrer Mutter, die die Verbrechen Amon Göths verharmloste und Monikas Suche nach der Wahrheit behinderte. Die ambivalente Beziehung zu ihrer Mutter und das Versteckspiel der Familie werden als zentrale Aspekte hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Monika Göth, Amon Göth, Täterkinder, NS-Vergangenheit, Verdrängung, Familiengeschichte, Schuld, Verantwortung, Identität, Aufarbeitung, Holocaust, Schindlers Liste.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss nationalsozialistischer Eltern auf ihre Kinder zu untersuchen und das Verständnis für die Situation dieser Kinder zu verbessern.
Wie wird die Methodik der Arbeit beschrieben?
Die methodische Vorgehensweise wird in der Einleitung erläutert. Sie basiert auf der Analyse der Biographie Monika Göths und einem Vergleich mit anderen "Täterkindern".
- Citar trabajo
- Manuela Skala (Autor), 2007, "Distanz und Perspektiven" dargestellt an der Lebensgeschichte Monika Göths, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78028