Nach der Lektüre von Thomas Hobbes Werken "Vom Bürger" und "Leviathan" stellt sich die Frage, wo Hobbes überhaupt von Gewaltenteilung spricht. Es ist zwar von Anfang an deutlich, dass Hobbes jede Form der Gewaltenteilung ablehnt - ja aufgrund seiner Definition des Souveräns ablehnen muss, der Begriff selbst taucht nur an wenigen Stellen auf.
Um seine Ansichten nachvollziehen und verstehen zu können, ist es notwendig, seine Herleitung des Staates und seinen Souveränitätsbegriff von Anfang an zu verfolgen. Deshalb habe ich die vorliegende Arbeit so aufgebaut, wie auch Hobbes in seinem Werk vorgeht. Auf eine Einordnung Hobbes in den geschichtlichen Kontext und auf ein Kapitel über die Person Thomas Hobbes habe ich bewusst verzichtet, um den Umfang der Arbeit nicht unnötig aufzublähen.
Im folgenden zweiten Kapitel werde ich die Situation des Menschen im Naturzustand, d.h. vor dem Zusammenschluss mit anderen Menschen zu einen Staat, darstellen.
Im darauffolgenden Kapitel wird die Staatsgründung mittels der Vertragstheorie erörtert und im vierten Kapitel die verschiedenen Staatsformenmodelle nach Hobbes skizziert.
Im fünften Kapitel werde ich mich dann auf der Grundlage der vorhergegangenen Kapitel explizit mit Hobbes Äußerungen zur und seiner Kritik an der Gewaltenteilung auseinandersetzen.
In einem abschließenden Kapitel möchte ich einige Ansatzpunkte der Kritik aufzeigen, die an Hobbes Theorie nach heutigem Verständnis auffallen.
Hobbes Herleitung des Staates ist nicht stringent und verändert sich auch in seinen verschiedenen Büchern über die Jahre, aufgrund von eigenen Einsichten und Kritiken auf seine Schriften. Ich will und kann in dieser Arbeit nicht die verschiedenen Argumentationsstränge von Hobbes in seinen verschiedenen Werken aufzeigen; die Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Dazu gibt es bereits geeignete Sekundärliteratur. Mir geht es vor allem darum, aus der Darstellung der Entstehung des Staates nach Hobbes seine Kritik an der Gewaltenteilung zusammenzufassen und mit heutigen Maßstäben zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Mensch im Naturzustand
- Staatsgründung
- Vertragstheorie
- Arten von Staaten
- Der Souverän
- Die Untertanen
- Die verschiedenen Staatsformen
- Staatsformenmodell
- Monarchie, Aristokratie, Demokratie
- Gewaltenteilung bei Hobbes
- Ansätze der Kritik an Hobbes
- Das Menschenbild
- Souveränitätsbegriff
- Die Untertanen
- Formen der Gewaltenteilung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Position von Thomas Hobbes zur Gewaltenteilung, insbesondere seine Ablehnung dieser. Sie analysiert Hobbes' Staatsgründungstheorie, seine Definition des Souveräns und seine Kritik an verschiedenen Staatsformen. Die Arbeit betrachtet die philosophischen Grundlagen von Hobbes' Denken und beleuchtet seine Kritik an der Gewaltenteilung im Kontext seines Menschenbildes.
- Der Naturzustand und seine Folgen
- Hobbes' Vertragstheorie und Staatsgründung
- Der Souverän und seine Macht
- Hobbes' Kritik an verschiedenen Staatsformen
- Kritik an Hobbes' Theorie aus heutiger Sicht
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel behandelt den Naturzustand nach Hobbes. Dieser wird als ein Zustand der Freiheit und Gleichheit beschrieben, jedoch gleichzeitig als ein Krieg aller gegen alle, geprägt von Furcht, Misstrauen und Konkurrenz. Hobbes' Naturgesetz, das den Frieden anstrebt, wird eingeführt.
Schlüsselwörter
Thomas Hobbes, Naturzustand, Vertragstheorie, Souverän, Gewaltenteilung, Staatsformen, Kritik, Menschenbild, Naturgesetz, Krieg aller gegen alle, Leviathan
- Quote paper
- Andreas Streim (Author), 1993, Thomas Hobbes - Ein Gegner der Gewaltenteilung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7788