"Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muß weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich (...) Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihnen sein. (...) Stark und schön will ich meine Jugend. Ich werde sie in allen Leibesübungen ausbilden lassen. Ich will eine athletische Jugend. Das ist das Erste und Wichtigste. (...) So kann ich das Neue schaffen. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend(...) Sie sollen mir in den schwierigsten Proben die Todesfurcht besiegen lernen."
Fragt man jedoch heute noch einige ehemaligen Jungmannen der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NPEA oder landläufig NAPOLA genannt), so sehen viele ihre Zeit in den NAPOLAs, trotz der Intention Hitlers, die durch das Zitat nur zu deutlich wird, immer noch in positivem Licht. Ist es ihnen zu verdenken, wenn sie als 10-jährige Knirpse aus oft zerrütteten Verhältnissen in solch privilegierte Umgebung kamen, die ihnen als Paradies erscheinen musste? Kann eine Kritik an der eigenen Erziehung nicht per se erst im Nachhinein stattfinden, wenn das Blendwerk von Segelbooten, -fliegern, Golfplätzen, Auslandsaufenthalten, Projektarbeiten und dem Wissen zur Elite zu gehören verblasst? Verblasst, um den Blick freizugeben auf eine Erziehung ausgerichtet nach brutalsten Normen, die jeglichen Idealismus und jegliche Sensibilität aus den Jungen verbannen sollte.
Welche Ideologie diesem Elitedenken zugrunde liegt und in welche Schulpolitik die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten eingebettet waren, welchem Vorbild sie folgten und unter welchen Kriterien die Erziehungspraxis der NPEAs stattfand, soll nachfolgend unter Einbeziehung des Beispiels der NAPOLA Reichenau erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Grundlagen der nationalsozialistischen Ideologie
- 2.1 Adolf Hitler (1889-1945)
- 2.2 Ernst Krieck (1882-1947)
- 2.3 Alfred Bäumler (1887-1968)
- 3. Das allgemeine Schulwesen im Dritten Reich
- 4. Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten
- 4.1 Politische Hintergründe
- 4.2 Vorbild der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten
- 4.3 Nationalpolitische Erziehungsanstalten und Adolf-Hitler-Schulen
- 4.4 Ausleseverfahren
- 4.5 Erziehungspraxis der NPEAs
- 5. Das Beispiel „NAPOLA Reichenau“
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Erziehungsmethoden der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NPEA) im Dritten Reich. Sie beleuchtet die ideologischen Grundlagen dieser Einrichtungen und analysiert ihre Erziehungspraxis im Kontext der nationalsozialistischen Ideologie. Die Arbeit untersucht den Einfluss führender Persönlichkeiten wie Hitler, Krieck und Bäumler auf die Konzeption und Umsetzung der NAPOLA-Erziehung.
- Die ideologischen Grundlagen der NS-Erziehung
- Die Einbettung der NPEAs in das allgemeine Schulwesen des Dritten Reichs
- Die Erziehungspraxis der NPEAs und ihre Methoden
- Das Auswahlverfahren für die Aufnahme in die NPEAs
- Die Rolle der NPEAs in der Ausbildung einer nationalsozialistischen Elite
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der nationalsozialistischen Erziehungsanstalten (NAPOLAs) ein und stellt die scheinbar widersprüchliche Wahrnehmung ehemaliger Schüler gegenüber. Während Hitlers Intentionen eine brutale und gewalttätige Erziehung propagierten, erinnern sich viele ehemalige Schüler positiv an ihre Zeit in den NAPOLAs. Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach den ideologischen Grundlagen, der Einbettung in die Schulpolitik und der Erziehungspraxis der NPEAs, unter Einbezug des Beispiels der NAPOLA Reichenau.
2. Die Grundlagen der nationalsozialistischen Ideologie: Dieses Kapitel untersucht die ideologischen Wurzeln der NS-Erziehung, basierend auf sozialdarwinistischen und anti-intellektuellen Prinzipien. Hitlers Ablehnung intellektueller Bildung zugunsten körperlicher Ertüchtigung und nationaler Willenskraft wird analysiert, ebenso wie die Rolle rassistischer und militaristischer Ideologien. Die Kapitel unterstreicht die Bedeutung von „Treue, Opferwilligkeit und Verschwiegenheit“ als zentrale Eigenschaften der angestrebten Führungselite. Die Ideologien Hitlers, Kriecks und Bäumlers werden als Grundlage dieser Erziehung dargestellt.
4. Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten: Dieses Kapitel beleuchtet die NPEAs im Kontext ihrer politischen Hintergründe, Vorbilder und Beziehung zu den Adolf-Hitler-Schulen. Es analysiert das Ausleseverfahren zur Selektion zukünftiger Führungskräfte und beschreibt detailliert die Erziehungspraxis der NPEAs, die darauf ausgerichtet war, eine nationalsozialistische Elite zu formen. Die Zusammenfassung dieses Kapitels würde die verschiedenen Aspekte der Ausbildung, der Ideologievermittlung und der angestrebten Persönlichkeitsentwicklung der Schüler in den NPEAs untersuchen.
Schlüsselwörter
Nationalpolitische Erziehungsanstalten (NPEA), NAPOLA, Nationalsozialismus, NS-Pädagogik, Adolf Hitler, Ernst Krieck, Alfred Bäumler, Rassenideologie, Sozialdarwinismus, Elitebildung, Erziehungspraxis, Militarisierung, Charakterbildung, Führerprinzip.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit über Nationalpolitische Erziehungsanstalten (NPEA)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NPEA), auch bekannt als NAPOLAs, im Dritten Reich. Sie analysiert deren Erziehungsmethoden, ideologischen Grundlagen und die Einbettung in das allgemeine Schulsystem des NS-Regimes. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erziehungspraxis und dem Einfluss wichtiger Persönlichkeiten wie Hitler, Krieck und Bäumler.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit den ideologischen Grundlagen der NS-Erziehung (Sozialdarwinismus, Rassenideologie etc.), der Einordnung der NPEAs in das allgemeine Schulwesen, den konkreten Erziehungsmethoden der NPEAs, dem Auswahlverfahren für die Schüler und der Rolle der NPEAs in der Ausbildung einer nationalsozialistischen Elite. Das Beispiel der NAPOLA Reichenau dient als Fallstudie.
Welche Personen spielen eine wichtige Rolle in der Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf die ideologischen Einflüsse von Adolf Hitler, Ernst Krieck und Alfred Bäumler auf die Konzeption und Umsetzung der NAPOLA-Erziehung. Ihre jeweiligen Ideologien und ihre Bedeutung für die Ausbildung der angestrebten Führungselite werden analysiert.
Wie werden die ideologischen Grundlagen der NPEAs dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet die sozialdarwinistischen und anti-intellektuellen Prinzipien, die der NS-Erziehung zugrunde lagen. Hitlers Ablehnung intellektueller Bildung zugunsten körperlicher Ertüchtigung und nationaler Willenskraft wird ebenso thematisiert wie die Rolle rassistischer und militaristischer Ideologien. "Treue, Opferwilligkeit und Verschwiegenheit" werden als zentrale Eigenschaften der angestrebten Führungselite hervorgehoben.
Wie beschreibt die Arbeit die Erziehungspraxis in den NPEAs?
Die Arbeit analysiert detailliert die Erziehungspraxis der NPEAs, die darauf ausgerichtet war, eine nationalsozialistische Elite zu formen. Sie beschreibt die Ausbildungsmethoden, die Ideologievermittlung und die angestrebte Persönlichkeitsentwicklung der Schüler. Das Ausleseverfahren zur Selektion zukünftiger Führungskräfte wird ebenfalls untersucht.
Welche Rolle spielt die NAPOLA Reichenau in der Arbeit?
Die NAPOLA Reichenau dient als Fallbeispiel, um die allgemeinen Erkenntnisse über die NPEAs zu illustrieren und zu konkretisieren. Sie ermöglicht eine detailliertere Analyse der Erziehungspraxis und der Lebensbedingungen in einer spezifischen NAPOLA.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Nationalpolitische Erziehungsanstalten (NPEA), NAPOLA, Nationalsozialismus, NS-Pädagogik, Adolf Hitler, Ernst Krieck, Alfred Bäumler, Rassenideologie, Sozialdarwinismus, Elitebildung, Erziehungspraxis, Militarisierung, Charakterbildung, Führerprinzip.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, welche ideologischen Grundlagen den NPEAs zugrunde lagen, wie diese Einrichtungen in die Schulpolitik des Dritten Reichs eingebettet waren und wie ihre Erziehungspraxis konkret aussah. Die scheinbar widersprüchliche Wahrnehmung ehemaliger Schüler (positive Erinnerungen trotz brutalem Erziehungskonzept) wird ebenfalls thematisiert.
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- Heike Doll (Author), 2006, Die Erziehungsmethoden der nationalpolitischen Erziehungsanstalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77569