Man stelle sich eine Strasse in der City einer kleinen idyllischen Stadt vor; ein Mann sitzt in einem Café und schreit hemmungslos – er verspürt Hunger, am Tisch nebenan sitzt eine Frau und weint herzerweichend, sie hat eine schlechte Nachricht bekommen und ist traurig. Auf der Strasse ist ein Pärchen, die lauthals singen, weil sie glücklich sind, zur gleichen Zeit kommt ihnen ein Mann entgegen, der wild mit der Faust schüttelt und sehr aggressiv wirkt, er ist wütend. Eine weitere Frau greint heftig, sie hat Durst, aber kein Getränk greifbar.
Solche und noch endlos weitere Beispiele zeigen, wie die Welt aussehen würde, wenn wir nie gelernt hätten unsere Emotionen und Handlungen zu regulieren. Säuglinge und kleine Kinder hingegen verhalten sich in den genannten Situationen indessen genau so und das ist völlig legitim. Von älteren Kindern mit diesem Verhalten sagen wir bereits, sie seien schlecht erzogen.
Was passiert im Laufe der Entwicklung, dass Kinder vom demonstrativen Zeigen ihrer Emotionen zur selbstständigen Regulation gelangen und an wem orientieren sie sich dabei? Gibt es Unterschiede bezüglich des Geschlechts und welche Rolle spielen dabei die Sozialisationsbedingungen? Diesen Fragen möchte ich in diesem Aufsatz nachgehen und versuchen anhand von Studien und Definitionen eine Erklärung zu geben. Zu Beginn möchte ich erst einmal erklären, welcher Abstammung das Wort „Emotion“ ist und wie sie sich, sowie ihre Regulation definiert. Da die Emotionsregulation eng verbunden ist mit der Bindungstheorie, findet auch die hier ihren Platz. Anhand der Studie von Friedelmeier und Trommsdorff möchte ich zeigen, wie sich das Verhalten im Alter ändert und dass auch das Verhalten der Bezugspersonen eine entscheidende Rolle spielt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Etymologie von „Emotion“
- Definition von „Emotion“
- Definition von Emotionsregulation
- Bindungstheorie
- Ontogenese und ihre Sozialisationsbedingungen der Emotionsregulation
- Entstehung der interpsychischen Regulation unter proximalen Sozialisationsbedingungen
- „Social referencing“ – weniger proximale Sozialisationsbedingungen
- Die Ausgliederung der intrapsychischen aus der interpsyschichen Regulation unter distalen Sozialisationsbedingungen
- Studie
- Einführung
- Methode
- Verlauf der emotionalen Reaktionen
- Regulationsstrategie des Kindes
- Ergebnisse
- Emotionsregulation bei externalisierendem Problemverhalten
- Einfluss der gleichgeschlechtlichen peer-groups auf aggressives Verhalten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz befasst sich mit der Emotionsregulation bei Kindern im Kindergartenalter. Ziel ist es, die Entwicklung der Emotionsregulation von der frühen Kindheit bis zum Kindergartenalter zu beleuchten und die Bedeutung der Sozialisationsbedingungen zu untersuchen.
- Definition und Entwicklung der Emotionsregulation
- Die Rolle der Bindungstheorie bei der Emotionsregulation
- Einfluss von Sozialisationsbedingungen auf die Emotionsregulation
- Der Zusammenhang zwischen Emotionsregulation und externalisierendem Problemverhalten
- Studie zur Emotionsregulation bei Kindern im Kindergartenalter
Zusammenfassung der Kapitel
Der Aufsatz beginnt mit einer Einführung in das Thema und erklärt die Etymologie des Wortes „Emotion“. Anschließend werden verschiedene Definitionen von Emotion und Emotionsregulation vorgestellt, wobei die Bindungstheorie als ein wichtiger Einflussfaktor hervorgehoben wird. Kapitel 6 befasst sich mit der Ontogenese der Emotionsregulation und untersucht die Rolle von Sozialisationsbedingungen in verschiedenen Entwicklungsphasen. In Kapitel 7 wird eine Studie zur Emotionsregulation bei Kindern im Kindergartenalter vorgestellt, die die Entwicklung des emotionalen Verhaltens und die Regulationsstrategien der Kinder untersucht. Schließlich wird in Kapitel 8 der Zusammenhang zwischen Emotionsregulation und externalisierendem Problemverhalten diskutiert, wobei der Einfluss von Gleichaltrigen auf aggressives Verhalten im Fokus steht.
Schlüsselwörter
Emotionsregulation, Entwicklung, Sozialisation, Bindungstheorie, Kindergartenalter, externalisierendes Problemverhalten, Studie, peer-groups, aggressives Verhalten.
- Citar trabajo
- Heike Doll (Autor), 2007, Emotionsregulation bei Kindern im Kindergartenalter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77562