Ziel dieser Arbeit ist es, Ansätze zu finden, die vor dem Hintergrund des mittelalterlichen Menschenverständnisses eine Erklärung dafür liefern, inwiefern dieses als Disposition für die Hexenprozesse des Mittelalters und der frühen Neuzeit verstanden werden kann.
Zuerst sollen anhand einiger meiner Ansicht nach für die Erklärung rele-vanter Aspekte grundsätzliche Züge des mittelalterlichen Menschen-bildes herausgearbeitet werden.
Das zweite Kapitel liefert grundlegende Informationen zu Hexenwahn und Hexenprozessen, vermittelt also einen Überblick über das Themen-gebiet, um im nächsten Schritt auf der Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse den Versuch einer Erklärung zu unternehmen, wie es zu den Hexenprozessen kommen konnte.
Bei der für diese Arbeit notwendigen Eingrenzung des Mittelalters auf einen bestimmten Zeitraum halte ich mich an die in der Forschung am weitesten verbreitete, wenn auch nicht unumstrittene, Meinung, nach der die Zeitgrenzen für den Beginn am Anfang des 8. Jahrhunderts und für das Ende mit Luthers Thesen 1517 gesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- UNTERSCHIEDLICHE ASPEKTE ZUR VERDEUTLICHUNG DES MITTELALTERLICHEN MENSCHENBILDES
- Die Bedeutung von Tod und Leiden und ihr Einfluss auf das Leben im christlichen Mittelalter
- Das mittelalterliche Verständnis des Unterschiedes zwischen den Geschlechtern
- Medizin und Heilkunde im Mittelalter
- MITTELALTERLICHER TEUFELS- UND HEXENGLAUBE
- Definition und Charakterisierung der Hexerei und Zauberei
- Die Identifizierung einer Hexe
- Der Umgang mit vermeintlichen Hexen
- VERSUCH EINER ERKLÄRUNG DES HEXENWAHNS
- Antifeminismus als Grundlage der Hexenprozesse ?
- Andere mögliche Grundlagen der Hexenverfolgung
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des mittelalterlichen Menschenverständnisses für die Entstehung von Hexenprozessen im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Durch die Analyse bestimmter Aspekte des mittelalterlichen Weltbildes sollen Faktoren identifiziert werden, die als Disposition für die Hexenverfolgung angesehen werden können.
- Die prägende Rolle des Todes und des Leidens im mittelalterlichen Leben
- Das mittelalterliche Verständnis von Geschlecht und die Rolle der Frau
- Die Entstehung des Hexenwahns und der Glaube an Teufelspakt und Zauberei
- Die Bedeutung von gesellschaftlichen Faktoren und Machtstrukturen für die Hexenverfolgung
- Die Rolle von antifeministischen Tendenzen in den Hexenprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit vor und erläutert den methodischen Ansatz. Das erste Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte des mittelalterlichen Menschenbildes, insbesondere die Bedeutung des Todes und des Leidens im christlichen Kontext sowie die mittelalterliche Sicht auf die Geschlechterrollen. Das zweite Kapitel liefert grundlegende Informationen zu Hexenwahn und Hexenprozessen, indem es die Definition und Charakterisierung von Hexerei und Zauberei sowie die Identifizierung und den Umgang mit vermeintlichen Hexen im Mittelalter beschreibt.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Menschenbild, Hexenwahn, Hexenprozess, Tod, Leiden, Geschlecht, Frau, Teufelspakt, Zauberei, Antifeminismus, gesellschaftliche Faktoren, Machtstrukturen.
- Quote paper
- Kathrin Fehrholz (Author), 2004, Das mittelalterliche Menschenbild und sein Einfluss auf die Verbreitung des Hexenwahns in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77449