Die drei verschiedenen didaktischen Konzepte der Hermeneutik, des Konstruktivismus und des Poststrukturalismus folgen unterschiedlichen Maximen und Grundannahmen. Auf den Literaturunterricht bezogen stellen sie die Frage nach Leser und Text. Welchen Status diese im theoretischen Rahmen innehaben, möchte ich in der vorliegenden Arbeit klären.
Um die gewonnenen Erkenntnisse nicht in der Schwebe der Theorie zu belassen, habe ich mir die Frage gestellt, inwiefern im eigentlichen Literaturunterricht die Aspekte der Konzepte übernommen werden. Hat ein Lehrender eine klare Vorstellung von den verschiedenen Ansätzen, die er- mehr oder weniger wissentlich- in seinen Unterricht integriert? Meiner Hypothese zufolge sind in den unterrichtlichen Konzepten eines Lehrers zwar Ansätze theoretischer Überlegungen vorhanden; jedoch werden sie von diesem gemischt. Welche Konzepte kombiniert verwendet werden und in welchem Ausmaß, möchte ich im Folgenden klären. Um meine Hypothese zu untersuchen, habe ich einen Leistungskurs der Jahrgangsstufe 12 besucht. In der hospitierten Unterrichtsreihe des Lehrers K. wurde Büchners „Woyzeck“ gelesen.
Mir ist bewusst, dass die Hospitationsprotokolle den hospitierten Unterricht nur rudimentär wiedergeben können. Ich musste teilweise auf Beschreibungen des Geschehenen zurückgreifen, da ich kein Diktiergerät verwenden durfte und die Sprechgeschwindigkeit von Schülern und Lehrer meine Schreibgeschwindigkeit überstieg.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Drei didaktische Konzepte- Hermeneutik, Konstruktivismus und Poststrukturalismus
- 2.1 Hermeneutik
- 2.2 Konstruktivismus
- 2.3 Poststrukturalismus
- 3.0 Didaktische Ansätze im Unterricht
- 3.1 Bezug auf die Didaktik, Hermeneutik
- 3.2 Bezug auf die Didaktik, Konstruktivismus
- 3.3 Bezug auf die Didaktik, Poststrukturalismus
- 4.0 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung und Anwendung von drei didaktischen Konzepten – Hermeneutik, Konstruktivismus und Poststrukturalismus – im Literaturunterricht. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen der Konzepte und beleuchtet deren Relevanz für die Interpretation von Literatur.
- Der Status von Leser und Text im Rahmen der jeweiligen Konzepte
- Die Integration der Konzepte in den realen Literaturunterricht
- Die Kombination unterschiedlicher Konzepte in der Praxis
- Die Analyse eines konkreten Unterrichtsbeispiels
- Die Relevanz der Konzepte für die Literaturdidaktik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Es beschreibt die drei didaktischen Konzepte – Hermeneutik, Konstruktivismus und Poststrukturalismus – und erläutert deren theoretische Grundlagen. Das zweite Kapitel widmet sich der Hermeneutik und deren Bedeutung für die Literaturinterpretation. Der dritte Teil der Arbeit befasst sich mit dem Konstruktivismus und dessen Relevanz für den Literaturunterricht. Das vierte Kapitel untersucht den Poststrukturalismus und dessen Einfluss auf die Interpretation von Literatur. Abschließend wird in einem fünften Kapitel ein Resümee der gewonnenen Erkenntnisse gezogen.
Schlüsselwörter
Hermeneutik, Konstruktivismus, Poststrukturalismus, Literaturdidaktik, Textinterpretation, Leserrolle, Unterricht, Hospitation, „Woyzeck“, Büchner
- Quote paper
- Susanne Decker (Author), 2006, Literaturdidaktische Konzepte im Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77387