In den Jahren von 1959 bis 1961 lässt sich eine Annäherung zwischen Kuba und der Sowjetunion und eine damit einhergehende Verschlechterung der kubanisch-amerikanischen Beziehung erkennen. Diese Entwicklung muss im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg gesehen werden und wirft Fragen zur kubanischen Rolle im Ost-West-Konflikt auf: War für die Weiterführung der kubanischen Revolution ein Anschluss an die Sowjetunion notwendig? Wie kam es zu einer Annäherung? War Kuba Spielball der beiden Blockstaaten oder Nutznießer des Konflikts?
Zur Beantwortung dieser Fragen soll zunächst die Entwicklung der Beziehung Kubas zu den Vereinigten Staaten aufgezeigt werden. Danach erfolgt die Betrachtung des Verhältnisses zur Sowjetunion. In beiden Fällen liegt der Fokus auf der Herausarbeitung des politisch-ideologischen und wirtschaftlichen Verhältnisses, da an diesen Themenfeldern eine Annäherung festgemacht werden kann.
Den zeitlichen Rahmen der Analyse bilden zum einen der Sieg der Revolution vom 1. Januar 1959, zum anderen die Bekennung Castros zum Marxismus-Leninismus im Dezember 1961, da damit die Annäherungsphase als abgeschlossen betrachtet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Kubas Beziehung zu den Vereinigten Staaten von Amerika
2.1 Politisch-ideologisch
2.2 Wirtschaftlich
3. Kubas Beziehung zur Sowjetunion
3.1 Politisch-ideologisch
3.2 Wirtschaftlich
4. Auswertung
5. Literatur
Quellen:
Sekundärliteratur:
1. Einleitung
In den Jahren von 1959 bis 1961 lässt sich eine Annäherung zwischen Kuba und der Sowjetunion und eine damit einhergehende Verschlechterung der kubanisch-amerikanischen Beziehung erkennen. Diese Entwicklung muss im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg gesehen werden und wirft Fragen zur kubanischen Rolle im Ost-West-Konflikt auf: War für die Weiterführung der kubanischen Revolution ein Anschluss an die Sowjetunion notwendig? Wie kam es zu einer Annäherung? War Kuba Spielball der beiden Blockstaaten oder Nutznießer des Konflikts?
Zur Beantwortung dieser Fragen soll zunächst die Entwicklung der Beziehung Kubas zu den Vereinigten Staaten aufgezeigt werden. Danach erfolgt die Betrachtung des Verhältnisses zur Sowjetunion. In beiden Fällen liegt der Fokus auf der Herausarbeitung des politisch-ideologischen und wirtschaftlichen Verhältnisses, da an diesen Themenfeldern eine Annäherung festgemacht werden kann.
Den zeitlichen Rahmen der Analyse bilden zum einen der Sieg der Revolution vom 1. Januar 1959, zum anderen die Bekennung Castros zum Marxismus-Leninismus im Dezember 1961, da damit die Annäherungsphase als abgeschlossen betrachtet werden kann.
2. Kubas Beziehung zu den Vereinigten Staaten von Amerika
2.1 Politisch-ideologisch
Vor der Revolution hatte die USA großen Einfluss auf den nur 90 Meilen entfernten Inselstaat Kuba. Die Interessen lagen dabei hauptsächlich im sicherheits- und wirtschaftspolitischen Sektor. So wickelte Kuba 1959 circa 70% seines Außenhandels mit den USA ab.[1]
Grund für die gute amerikanisch-kubanische Beziehung war die Politik des kubanischen Präsidenten Fulgencio Batista. Sie zeichnete sich vor allem durch „politcal stability, encouragement of tourism, protection of foreign investment, and an expanding market for industrial products“[2] aus und zog amerikanische Investoren an. Auch Batistas antisowjetische Ausrichtung[3] förderte das Verhältnis der beiden Staaten. Innenpolitische Probleme, wie soziale Ungerechtigkeit, Analphabetismus, Armut großer Teile der Bevölkerung und die Abhängigkeit der kubanischen Wirtschaft von der Zuckerernte, wurden jedoch nicht gelöst.
Nach der Machtübernahme der Revolutionäre wurde das Verhältnis zu den USA frühzeitig auf die Probe gestellt. Im Zuge der Landreform vom 17.05.1959 kam es zu Enteignungen von US-amerikanischem Besitz. Da Entschädigungen seitens Kubas ausblieben, reagierte Washington mit der Verhängung eines Handelsembargos.
Der kubanische Staatschef Fidel Castro Ruz nahm daraufhin weitere Verstaatlichungen von amerikanischem Eigentum vor, wodurch sich das Verhältnis zusehends verschlechterte[4] und zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen im Januar 1961 führte.[5]
Bereits im Frühjahr 1960 hatten die Vereinigten Staaten begonnen Exilkubaner militärisch auszubilden und finanziell zu unterstützen.[6] So kam es im April 1961 zur Invasion in der Schweinebucht, bei der eine Schar Exilkubaner, mit Hilfe der CIA, an der kubanischen Küste landete.[7] Ziel der Invasion war das Einsetzen einer pro-amerikanischen Regierung. Die revolutionäre Regierung um Castro war bereits so gefestigt, dass die Invasoren keine Unterstützung vom kubanischen Volk bekamen und schnell zurückgeschlagen wurden.[8]
Daraufhin wurde die Sowjetunion die Schutzmacht Kubas[9], was verdeutlicht, dass die Vereinigten Staaten endgültig ihren Einfluss auf Kuba verloren hatten.[10]
[...]
[1] Furtak, Robert K., Die kubanisch-sowjetische Partnerschaft. Entwicklung, aktueller Stand,
Probleme (= Berichte des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale
Studien, Bd. 28 (1980)), Köln 1980, S. 65.
[2] Langley, Lester D., The Cuban Policy of the United States. A Brief History, New York
1968, S. 168.
[3] Ders., S. 167.
[4] Krakau, Knud, Die kubanische Revolution und die Monroe-Doktrin. Eine Herausforderung
der Vereinigten Staaten (= Untersuchungen zur Auswärtigen Politik, Bd. 5), Frankfurt am
Main 1968, S. 26ff.
[5] Langley, Cuban Policy, S. 176.
[6] Ebd, S. 32.
[7] Fursenko, Aleksandr/Naftali, Timothy, „One Hell of a Gamble“. Khrushchev, Castro, and
Kennedy 1958-1964, New York 1997, S. 87ff.
[8] Werz, Nikolaus, Die kubanische Revolution 1958/59, in: Wende, Peter [Hg.], Große
Revolutionen der Geschichte. Von der Frühzeit bis zur Gegenwart, München 2000, S. 285.
[9] Vgl. Seite 7.
[10] Furtak, Partnerschaft, S. 9.
- Quote paper
- Daniel Hitzing (Author), 2007, Kuba zwischen Ost und West - Zur Notwendigkeit der Annäherung Kubas an die Sowjetunion in den Jahren 1959 bis 1961 , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76716
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