Der 1896 in der Schweiz geborene Biologe, Entwicklungspsychologe und Konstruktivist Jean Piaget hat eine der bedeutendsten Theorie zur kognitiven Entwicklung der kindlichen Intelligenz begründet. Mithilfe seiner wissenschaftlichen Untersuchungsmethode Méthode clinique (V-Raue 1997) fand er heraus, dass das Kind in Interaktion mit seiner Umwelt aktiv strukturen konstruiert. Die zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhandenen Denkstrukturen definieren, wie das Kind die Welt erlebt und darstellt. In insgesamt vier Entwicklungsstadien werden die Strukturen durch Auseinandersetzung mit der Umwelt immer differenzierter und äquilibrierter und ein höheres Niveau erreichen. Im Alter von 15 Jahren hat der junge Mensch sich alle Operationen angeeignet. (Piaget 1991)
Zu Beginn der Klausur werde ich die Grundbegriffe der Entwicklungstheorie Piagtes Assimilation, Akkomodation, Adaption und Äquilibration erklären. Danach komme ich auf seine Stadientheorie zu sprechen und werde die präoperationale Phase besonders hervoheben. Abschließend stelle ich kritisch die positiven sowie negativen Aspekte seiner Theorie dar.
Grundbegriffe der Entwicklungstheorie Piagets
Der 1896 in der Schweiz geborene Piaget geht von einer interaktionistischen Grundannahme aus: die Erkenntnis entspringt der Interaktion von Subjekt und Objekt und nicht einem einzigen Bereich (Piaget 1991). Der Erwerb von Wissen ist somit ein allmählicher Entwicklungsprozess in Auseinandersetzung des Subjekts mit seiner Umwelt.
Das Kind leistet einen ständigen Prozess interaktiver Auseinandersetzung mittels seiner selbstregulierenden Funktionen Assimilation und Akkomodation. Dass eine rein assimilierte oder rein akkomodierte Aktivität auftritt, ist nach Piaget unmöglich. Nur ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen beiden Faktoren ist produktiv für die Entwicklung. Beide treten in jeder Entwicklungsstufe auf (Scharlau 1996).
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Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Grundbegriffe der Entwicklungstheorie Piagets
- Stufen der geistigen Entwicklung
- sensumotorische
- präoperationale
- symbolisches/ präkonzeptuelles Denken
- anschauliches/ intuitives Denken
- Weitere Kennzeichen der präoperationalen Phase
- konkretoperationale
- formaloperationale
- Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit stellt die Entwicklungstheorie von Jean Piaget vor, welche die kognitiven Entwicklungen der kindlichen Intelligenz beleuchtet. Im Fokus steht das Konzept der vier Entwicklungsstadien, wobei die präoperationale Phase besondere Aufmerksamkeit erhält. Die Arbeit untersucht die zentralen Grundbegriffe von Piagets Theorie und beleuchtet kritisch die positiven und negativen Aspekte seiner Ansätze.
- Grundbegriffe der Entwicklungstheorie Piagets: Assimilation, Akkomodation, Adaption und Äquilibration
- Vier Stadien der geistigen Entwicklung: sensumotorische, präoperationale, konkretoperationale und formaloperationale Phase
- Besondere Betrachtung der präoperationalen Phase
- Kritische Analyse der Stärken und Schwächen von Piagets Theorie
- Einflussfaktoren auf die kognitive Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einführung stellt Jean Piaget als bedeutenden Vertreter der kognitiven Entwicklungspsychologie vor und führt seine Forschungsmethode "Méthode clinique" ein. Sie beschreibt die vier Entwicklungsstufen von Piaget und die Bedeutung der Interaktion zwischen Kind und Umwelt.
Grundbegriffe der Entwicklungstheorie Piagets
Dieser Abschnitt erklärt die fundamentalen Begriffe von Piagets Theorie: Assimilation, Akkomodation, Adaption und Äquilibration. Er erläutert die Interaktion zwischen Subjekt und Objekt als Grundlage für den Erkenntnisprozess und die Bedeutung der selbstregulierenden Funktionen Assimilation und Akkomodation.
Stufen der geistigen Entwicklung
Dieses Kapitel präsentiert Piagets vier Entwicklungsstufen: Die sensumotorische Phase, die präoperationale Phase, die konkretoperationale Phase und die formaloperationale Phase. Es hebt die Bedeutung der konstanten Reihenfolge der Phasen hervor und führt die Unterscheidung anhand spezifischer Fortschritte der kindlichen Logik und des Gegenstandsverständnisses aus.
Sensumotorische Phase (0 - 2 J.)
Die sensumotorische Phase, die erste Phase der kindlichen Entwicklung, wird hier erläutert. Sie beschreibt die Dominanz von Sensorik und Motorik in dieser Phase und geht auf die verschiedenen Stufen der Entwicklung ein, darunter die Übung angeborener Reflexe.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Jean Piaget, kognitive Entwicklung, Entwicklungspsychologie, Méthode clinique, Assimilation, Akkomodation, Adaption, Äquilibration, sensumotorische Phase, präoperationale Phase, konkretoperationale Phase, formaloperationale Phase, Entwicklungsstufen, Interaktion, Umwelt, Erkenntnisprozess.
- Quote paper
- Jessica Freis (Author), 2002, Die Phasen der geistigen Entwicklung nach Jean Piaget, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7650