In den vergangenen 20 Jahren kam es auf dem Kapitalmarkt sowohl zu positiven als auch zu negativen Ereignissen. Eine zunehmende Nachfrage an der Börse, verstärkt durch eine bessere Informationstechnologie, bewirkte einerseits ein ansteigendes Wachstum der Aktienkurse, andererseits kam es vermehrt zu stärkeren Aktienkursschwankungen, spekulativen Blasen und Crashs. Zudem hinterließen Finanz- und Währungskrisen (z.B. Asien 1997/1998) ihre Spuren an den Börsen.
Eine Frage die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist, wie sich die Marktteilnehmer nun vor, während und nach solchen turbulenten Phasen verhalten. Um menschliches Verhalten erklären zu können, wird häufig das von der modernen Ökonomie entwickelte Verhaltensmodell, in dessen Zentrum der >homo oeconomicus< steht, herangezogen. Demnach verhalten sich die Akteure auf den Märkten streng rational, d.h. dass sie vernünftig und nicht affektiv handeln, um so ihre Ziele bestmöglich zu erreichen. Aber verhalten sich die Individuen wirklich rational und lassen sich damit die Kuriositäten an den Aktienmärkten erklären? Fungiert nur der >homo oeconomicus< an der Börse oder sind Anzeichen vorhanden, die darauf hindeuten, dass die Individuen vom Rationalverhalten abweichen.
Ausgehend von der dargestellten Problematik, ist das Anliegen der vorliegenden Arbeit, Verhaltensweisen zu verdeutlichen, die sich nicht rational begründen lassen und somit das ökonomische Verhaltensmodell in Frage stellen. Darüber hinaus wird untersucht, in welchem Zusammenhang diese >Irrationalitäten< bzw. >Anomalien< mit spekulativen Blasen stehen. Die Arbeit legt ihre Betrachtung überwiegend auf den Aktienmarkt. In Bezug auf Spekulationsblasen wird insbesondere auf Aktienmärkte der Emerging Markets eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erklärung menschlichen Verhaltens auf Kapitalmärkten
- Das ökonomische Modell individuellen Verhaltens (homo oeconomicus)
- Erkenntnisse der Psychologie zum individuellen Verhalten
- Behavioral Finance
- Psychische Irrationalitäten (Anomalien)
- Folgen psychischer Irrationalitäten
- Das Phänomen der spekulativen Blasen
- Charakteristika, Entstehung und Platzen spekulativer Blasen
- Spekulationsblasen auf Emerging Markets
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das menschliche Verhalten auf Kapitalmärkten im Kontext von spekulativen Blasen. Sie hinterfragt die Annahmen des ökonomischen Modells des „homo oeconomicus“ und beleuchtet den Einfluss psychologischer Faktoren auf Anlageentscheidungen. Die Arbeit analysiert, wie irrationales Verhalten zu Phänomenen wie starken Kursschwankungen und Blasenbildung beitragen kann.
- Rationales vs. irrationales Verhalten auf Finanzmärkten
- Grenzen des ökonomischen Modells (homo oeconomicus)
- Einfluss von Behavioral Finance auf Anlageentscheidungen
- Entstehung und Platzen spekulativer Blasen
- Spekulationsblasen an Emerging Markets
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, indem sie auf die starken Schwankungen an den Aktienmärkten in den letzten 20 Jahren und die damit verbundenen Fragen nach dem Verhalten der Marktteilnehmer eingeht. Sie stellt die Forschungsfrage auf, inwiefern sich das Verhalten von Marktteilnehmern rational erklären lässt und ob Abweichungen vom rationalen Verhalten zu Phänomenen wie spekulativen Blasen führen. Die Arbeit fokussiert sich auf den Aktienmarkt und insbesondere auf Emerging Markets.
Erklärung menschlichen Verhaltens auf Kapitalmärkten: Dieses Kapitel analysiert das menschliche Verhalten auf Kapitalmärkten aus ökonomischer und psychologischer Perspektive. Zunächst wird das ökonomische Modell des „homo oeconomicus“ vorgestellt und dessen Grenzen aufgezeigt. Im Anschluss daran wird Behavioral Finance eingeführt, um Verhaltensweisen zu erklären, die vom rationalen Modell abweichen. Das Kapitel untersucht verschiedene Anomalien an den Finanzmärkten und deren mögliche Zusammenhänge mit irrationalem Verhalten und Phänomenen wie starken Kursschwankungen oder spekulativen Blasen.
Das Phänomen der spekulativen Blasen: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Phänomen spekulativer Blasen. Es definiert den Begriff, benennt Faktoren, die zur Entstehung und zum Platzen einer Blase beitragen können, und untersucht, welche Verhaltensweisen Individuen in solchen Situationen zeigen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse von spekulativen Blasen an den Aktienmärkten von Emerging Markets, wobei die chinesische Börse als Beispiel angeführt wird.
Schlüsselwörter
Rationales Verhalten, Homo oeconomicus, Behavioral Finance, Spekulative Blasen, Emerging Markets, Aktienmärkte, Irrationalität, Anomalien, Kursschwankungen, Psychologie, Ökonomie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Menschliches Verhalten auf Kapitalmärkten im Kontext von spekulativen Blasen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht das menschliche Verhalten auf Kapitalmärkten, insbesondere im Kontext von spekulativen Blasen. Sie analysiert, inwieweit sich das Verhalten von Marktteilnehmern rational erklären lässt und ob Abweichungen vom rationalen Verhalten zu Phänomenen wie starken Kursschwankungen und Blasenbildung führen. Der Fokus liegt dabei auf dem Aktienmarkt, speziell auf Emerging Markets.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: das ökonomische Modell des „homo oeconomicus“ und dessen Grenzen, Behavioral Finance und dessen Einfluss auf Anlageentscheidungen, die Entstehung und das Platzen spekulativer Blasen, irrationales Verhalten an Finanzmärkten, Anomalien an den Finanzmärkten und deren Folgen, sowie spekulative Blasen an Emerging Markets (am Beispiel der chinesischen Börse).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Erklärung menschlichen Verhaltens auf Kapitalmärkten (inklusive Behavioral Finance und der Diskussion des homo oeconomicus), ein Kapitel zum Phänomen der spekulativen Blasen (mit besonderem Fokus auf Emerging Markets) und eine Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit und die Forschungsfrage.
Was sind die zentralen Forschungsfragen der Arbeit?
Die Arbeit untersucht, inwieweit sich das Verhalten von Marktteilnehmern rational erklären lässt und ob und wie Abweichungen vom rationalen Verhalten zu spekulativen Blasen führen. Es wird untersucht, welche Rolle psychologische Faktoren bei Anlageentscheidungen spielen und wie diese zu Phänomenen wie starken Kursschwankungen beitragen.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine deskriptive und analytische Methode. Sie analysiert existierende Theorien und empirische Befunde aus der Ökonomie und Psychologie, um das menschliche Verhalten auf Kapitalmärkten zu erklären. Es werden verschiedene Modelle und Theorien herangezogen, um die Entstehung und das Platzen spekulativer Blasen zu analysieren.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für das Verständnis der Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Rationales Verhalten, Homo oeconomicus, Behavioral Finance, Spekulative Blasen, Emerging Markets, Aktienmärkte, Irrationalität, Anomalien, Kursschwankungen, Psychologie, Ökonomie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis des menschlichen Verhaltens auf Kapitalmärkten im Kontext von spekulativen Blasen zu entwickeln. Sie möchte die Grenzen des rationalen ökonomischen Modells aufzeigen und den Einfluss psychologischer Faktoren auf Anlageentscheidungen beleuchten. Die Arbeit soll dazu beitragen, die Entstehung und das Platzen von spekulativen Blasen besser zu verstehen.
- Citation du texte
- Doreen Dettmann (Auteur), 2007, Rationales Verhalten und spekulative Blasen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76417