In vielen Büchern, Kommentaren und Essays wird sie als typische Störung unserer Zeit beschrieben. Und es scheint tatsächlich so zu sein, dass Menschen mit dieser Persön¬lichkeitsstörung den modernen Menschen in seiner Zerrissenheit, Unbeständigkeit, Vielseitigkeit und Unberechenbarkeit widerspiegeln. Zwar gibt es auch Beispiele aus der Vergangenheit die auf eine Borderline-Persönlichkeitsstörung schließen lassen, doch in den letzten Jahren ist diese Erkrankung immer mehr in das Sichtfeld von Therapeuten und Ärzten gerückt. Einleitend sollen sich in Kapital 2. nicht nur die Begriffsdefinitionen wieder finden, sondern auch die Klassifikationssysteme DSM-IV und ICD-10 dargestellt werden. Abgeschlossen wird dieses Kapital mit der der Epidemiologie der Borderline-Persön¬lichkeitsstörung. In Kapital 3. wird sowohl die Genese als auch das Erscheinungsbild der Borderline-Persönlichkeit aus psychoanalytischer Sicht geschildert. Die dort zitierten Autoren und Autorinnen sind nur eine kleine Auswahl, da es mittlerweile sehr viele verschiedene wissenschaftliche und therapeutische Ausrichtungen und deshalb auch viele Theorien zur Entwicklung dieser Störung gibt. Gemeinsam ist allen Konzepten, dass die Entwicklung der Borderline-Persönlichkeit in den ersten drei Lebensjahren angesiedelt ist und deshalb auch als frühe Störung bezeichnet wird. Auch die konfliktbehaftete Beziehung zu den engen Bezugspersonen bildet die jeweilige Ausgangsthese. Anschließend beschreibe ich, wie sich Menschen mit der Borderline-Störung verhalten und wie sie auf andere wirken. Die Grundannahmen dabei stimmen weitestgehend mit den diagnostischen Merkmalen des DSM-IV überein. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung soll in Kapital 4. aus anthroposophischer Sicht heraus geschildert werden. Sie wird dort als Inkarnationsstörung gesehen. Dieser Ansatz ist sehr viel unbekannter als der der Psychoanalyse und gerade deshalb möchte ich auch dieses Konzept mit einbeziehen. Kapital 5. umfasst drei verschiedene Therapieansätze. Alle drei habe ich gewählt um einen möglichst breiten Überblick über die Konzeptionen und Möglichkeiten einer Behandlung zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition
- Persönlichkeit
- Persönlichkeitsstörung
- Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Die Borderline-Persönlichkeitsstörung in Klassifikationssystemen
- DSM-IV
- ICD-10
- Epidemiologie
- Ein psychoanalytischer Ansatz
- Die Genese der Borderline-Persönlichkeitsstörung aus psychoanalytischer Sicht
- Erscheinungsbild und Persönlichkeit der Borderline-Patienten
- Ein anthroposophischer Ansatz
- Die Genese der Borderline-Persönlichkeitsstörung aus anthroposophischer Sicht
- Erscheinungsbild und Persönlichkeit der Borderline-Patienten
- Therapieansätze
- Übertragungsfokussierte Therapie nach Kernberg
- Dialektisch-Behaviorale Therapie nach Linehan
- Heileurythmie nach Langerhorst
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung und untersucht sie aus psychoanalytischer und anthroposophischer Sicht. Sie analysiert die Entstehung und das Erscheinungsbild dieser Störung sowie die Anwendung verschiedener Therapieansätze.
- Begriffsdefinition und Klassifikation der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Genese und Erscheinungsbild der Störung aus psychoanalytischer und anthroposophischer Sicht
- Unterschiedliche Therapieansätze zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Vergleich und Analyse der psychoanalytischen und anthroposophischen Ansätze
- Zusammenfassende Betrachtung der Erkenntnisse und Herausforderungen im Umgang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der Borderline-Persönlichkeitsstörung in der heutigen Zeit hervorhebt. Anschließend werden in Kapitel 2. wichtige Begriffe wie Persönlichkeit, Persönlichkeitsstörung und Borderline-Persönlichkeitsstörung definiert. Außerdem werden die Klassifikationssysteme DSM-IV und ICD-10 vorgestellt und die Epidemiologie der Störung betrachtet. Kapitel 3. widmet sich der Genese und dem Erscheinungsbild der Borderline-Persönlichkeit aus psychoanalytischer Sicht. Es werden verschiedene Theorien und Konzepte vorgestellt, die die Entstehung der Störung in den ersten Lebensjahren und den Einfluss der Beziehung zu den Bezugspersonen betonen. Kapitel 4. beleuchtet die Borderline-Persönlichkeitsstörung aus anthroposophischer Perspektive, wobei sie als Inkarnationsstörung betrachtet wird. In Kapitel 5. werden drei verschiedene Therapieansätze vorgestellt: die Übertragungsfokussierte Therapie nach Kernberg, die Dialektisch-Behaviorale Therapie nach Linehan und die Heileurythmie nach Langerhorst. Die Arbeit schließt mit einem Resümee, das die wichtigsten Erkenntnisse und Herausforderungen im Umgang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind Borderline-Persönlichkeitsstörung, Psychoanalyse, Anthroposophie, Inkarnationsstörung, Genese, Erscheinungsbild, Therapieansätze, Übertragungsfokussierte Therapie, Dialektisch-Behaviorale Therapie, Heileurythmie.
- Quote paper
- Katharina Kurzmann (Author), 2007, Borderline - Grenzgänger aus psychoanalytischer und anthroposophischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76135