Ein zentraler Wegbereiter für den Erfolg der Revolution auf Haiti war Toussaint L'Ouverture, dessen Unternehmen eines unabhängigen Haitis, das sich auf eine von ihm selbst entworfenen Verfassung gründet, aber zunächst von Napoleon – zumindest was Toussaint persönlich angeht - beendet wird. Dennoch ist Toussaint L'Ouverture vielleicht mehr als nur der Wegbereiter für die Unabhängigkeit. Auf Saint-Domingue geboren, mit afrikanischen Wurzeln und selbst ein freigelassener Sklave, vereint Toussaint in seiner Person viele Charakteristika der revolutionären Kräfte und ist selbst Teil jenes unterdrückten Haitis gewesen, das in der Revolution seine Unabhängigkeit erkämpfte. Auf der anderen Seite ist Toussaint ein Mann des Militärs, „Schwarzenführer“ , ebenso wie „Realpolitiker“ , „Diktator“ oder „black Spartacus“ , dessen Amtsausübung und Herrschaft als General und Gouverneur Haitis auch als „Diktatur“ und dessen System der landwirtschaftlichen Zwangsarbeit als „caporalisme agraire“ bezeichnet werden. War Toussaint also der Wegbereiter der Sklavenemanzipation, der Unabhängigkeit und der Freiheit im neuen Haiti oder verkörpert er bereits einen Prototyp späterer Diktatoren? Diese Arbeit soll die Rolle, die Toussaint in der Revolution auf Saint-Domingue spielt, näher beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Vorbemerkung
- 1. Die Revolution auf Saint-Domingue
- 2. Der Sklavenaufstand und Toussaints Aufstieg
- 3. Toussaint - ein Revolutionär oder Diktator?
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle von Toussaint L'Ouverture in der Revolution auf Saint-Domingue und untersucht, ob er als Wegbereiter der Sklavenemanzipation und Unabhängigkeit oder als Prototyp eines späteren Diktators anzusehen ist.
- Die soziale und politische Situation auf Saint-Domingue vor der Revolution
- Die Ausbreitung revolutionärer Ideen und ihr Einfluss auf die Sklavenbevölkerung
- Toussaints Aufstieg und seine Rolle in der Revolution
- Die Ambivalenz von Toussaints Herrschaft und die Frage nach seiner Legitimität
- Die Folgen der Revolution für Haiti und die Karibik
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Revolution auf Saint-Domingue: Dieses Kapitel beleuchtet die soziale und politische Situation auf Saint-Domingue vor der Revolution, insbesondere die heterogene Zusammensetzung der Bevölkerung und die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen sozialen Gruppen. Es werden die Ursachen des Ausbruchs der Revolution erläutert, wobei die Bedeutung der französischen Revolution und die Verbreitung revolutionärer Ideen im Vordergrund stehen.
- Kapitel 2: Der Sklavenaufstand und Toussaints Aufstieg: Dieses Kapitel beschreibt den Sklavenaufstand von 1791 und Toussaints Rolle als Militärführer. Es werden seine strategischen Entscheidungen und seine militärische Führungsstärke hervorgehoben, die maßgeblich zum Erfolg des Aufstandes beitrugen.
- Kapitel 3: Toussaint - ein Revolutionär oder Diktator?: Dieses Kapitel untersucht Toussaints Herrschaft und die Frage nach seiner Legitimität. Es beleuchtet seine Erfolge in der Organisation der haitianischen Gesellschaft und seine militärische Stärke, aber auch seine autoritären Züge und die Kritik an seinem Führungsstil. Die Bedeutung seiner Verfassung und seine Bemühungen um die Unabhängigkeit Haitis werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Revolution, Saint-Domingue, Haiti, Sklaverei, Sklavenaufstand, Toussaint L'Ouverture, Unabhängigkeit, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Diktatur, Caporalism, Militär, Politik, soziale und politische Situation, Geschichte, Französische Revolution.
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- Konstanze Wolgast (Author), 2007, Toussaint L'Ouverture und die schwarze Revolution auf Haiti, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76089