Der 1919 gegründeten ersten deutschen Republik war eine nur 14-jährige Existenz be-schieden. Trotzdem gehört die Epoche der Weimarer Republik zu einer der am besten erforschten und am kontroversesten diskutierten Epochen innerhalb der deutschen Ge-schichte. Die Beschäftigung mit der Außenpolitik der Weimarer Republik spielte zu-nächst eine eher geringe Rolle, da der Schwerpunkt zunächst in der Betrachtung der Endphase der Weimarer Republik lag. Zur Quellenlage lässt sich feststellen, „wer sich über die Geschichte Weimar-Deutschlands und überwichtige Themenkomplexe im be-sonderen informieren will, dem stehen heute zahlreiche zuverlässige wissenschaftliche Publikationen zur Verfügung“ . In der Tat stellt die Quellen und Literaturrecherche zu diesem Thema aufgrund der vielfältigen Werke eine gewisse Schwierigkeit dar.
Die Hausarbeit befasst sich mit zwei Aspekten der Weimarer Außenpolitik. Einmal mit dem Friedensvertrag von Versailles, zum anderen mit der Revision dieses Vertrages innerhalb der „Ära Stresemann“. Eingrenzend wird auf eine intensive Beleuchtung der innenpolitischen Verhältnisse der Republik, sowie auf die Betrachtung der Endphase 1930-1933 verzichtet. Im Vordergrund steht die Betrachtung der dt. Außenpolitik im Zeitraum von 1918-1929.
Im ersten Teil, der sich mit dem Versailler Vertrag und seiner Bedeutung für die dt. Außenpolitik beschäftigt, soll zunächst die Ausgangssituation nach Kriegsende geschil-dert, sowie die Frage nach dem Neuanfang einer dt. Außenpolitik analysiert werden. Welche inhaltlichen Ziele hatten sich die alliierten Mächte nach dem Krieg gestellt und wie wurden diese während der Friedenskonferenz berücksichtigt? Welche Möglichkei-ten gab es in Deutschland nach dem Friedensvertrag, um außenpolitisch wieder tätig werden zu können? War das Dt. Reich durch die Bestimmungen des Vertrags in seiner Handlungsfreiheit beschränkt und welche Punkte riefen innerhalb Deutschlands beson-dere Bestürzung hervor?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Friedensvertrag von Versailles
- 1.1. Die europäische Ausgangssituation nach dem Krieg
- 1.2. Möglichkeiten deutscher Außenpolitik nach Kriegsende
- 1.3. Die Pariser Friedenskonferenz und der Versailler Vertrag
- 1.3.1. Die Ausgangssituation zu Beginn der Verhandlungen
- 1.3.2. Verlauf und Ergebnis der Verhandlungen
- 1.3.3. Reaktionen in Deutschland und Beurteilung des Versailler Vertrages
- 2. Revisionspolitik unter Gustav Stresemann
- 2.1. Der Beginn der dt. Revisionspolitik
- 2.2. Die dt. Revisionspolitik in der Ära Stresemann 1923-1929
- 2.2.1. Der Politiker Stresemann
- 2.2.2. Stresemanns außenpolitisches Konzept
- 2.2.3. Die außenpolitische Durchsetzung des Stresemann-Konzepts
- 2.3. Die Beurteilung der Revisionspolitik Stresemanns
- Schluss/Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert zwei zentrale Aspekte der Außenpolitik der Weimarer Republik: den Friedensvertrag von Versailles und die anschließende Revisionspolitik unter Gustav Stresemann. Im Fokus steht dabei die deutsche Außenpolitik in den Jahren 1918-1929, wobei die intensive Betrachtung der innenpolitischen Verhältnisse der Republik sowie die Endphase der Weimarer Republik von 1930-1933 ausgenommen sind. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Versailler Vertrags auf die deutsche Außenpolitik, analysiert die Ziele der alliierten Mächte und deren Umsetzung in den Friedensverhandlungen, sowie die Möglichkeiten Deutschlands, wieder außenpolitisch aktiv zu werden. Des Weiteren untersucht die Arbeit das außenpolitische Konzept Stresemanns und die Umsetzung seiner Revisionspolitik, mit dem Ziel, die Bedeutung und die Beurteilung seiner Außenpolitik im Kontext der Zeit zu ergründen.
- Der Versailler Vertrag und seine Auswirkungen auf die deutsche Außenpolitik
- Die Ziele der alliierten Mächte und deren Umsetzung in den Friedensverhandlungen
- Die Möglichkeiten Deutschlands, wieder außenpolitisch aktiv zu werden
- Das außenpolitische Konzept Stresemanns und dessen Umsetzung in der Revisionspolitik
- Die Beurteilung von Stresemanns Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Weimarer Republik und ihre Bedeutung für die deutsche Geschichte vor. Sie beschreibt die Herausforderungen der Republik und die Notwendigkeit, sich mit der Außenpolitik auseinanderzusetzen.
Kapitel 1 beleuchtet die europäische Ausgangssituation nach dem Ersten Weltkrieg, analysiert die Auswirkungen der deutschen Niederlage auf die internationale Ordnung und die Frage, wie sich Deutschland in dieser neuen Situation neu ausrichten musste. Es werden die Ziele der alliierten Mächte bei der Festlegung des Friedensvertrags von Versailles untersucht und die Auswirkungen des Vertrages auf die deutsche Außenpolitik beleuchtet.
Kapitel 2 widmet sich der Revisionspolitik unter Gustav Stresemann. Es werden sein außenpolitisches Konzept, seine wichtigsten Aktionen und die Beurteilung seiner Politik in der historischen Forschung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind der Versailler Vertrag, die deutsche Außenpolitik der Weimarer Republik, Gustav Stresemann, Revisionspolitik, internationale Beziehungen, Großmachtpolitik, Friedensvertrag, europäische Ordnung, nationale Interessen, politische Realpolitik, diplomatische Verhandlungen und die Folgen des Ersten Weltkriegs für Deutschland.
- Quote paper
- Klaus Genschmar (Author), 2003, Der Versailler Vertrag und seine Revision unter Gustav Stresemann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75967