Im Sommer 2004 starb Marlon Brando und etwas mehr als ein Jahr danach wurde der 50. Todestag von James Dean begangen. Hollywood-Veteran Brando wurde 80 Jahre alt, Hollywood-Newcomer Dean verunglückte mit 24 Jahren bei einem Autounfall tödlich. Trotz dieser beachtlichen Differenz prägten beide Schauspieler die fünfziger Jahre durch ihren Lebensstil und ihre Filmrollen.
Obwohl der Tod von Dean und Brando fast um ein halbes Jahrhundert variiert, tragen beide noch immer das Image des jungen, wortarmen Rebellen aus dieser Zeit. Als Stanley Kowalski und Johnny oder Cal Trask und Jim Stark wurden sie berühmt und zu Idolen der heranwachsenden Generation. Jene Figuren lassen Dean und Brando für immer weiterleben, weil die Filme bis heute in Kinos oder im Fernsehen wiederholt und als Videos oder DVDs verkauft werden.
Inzwischen werden beide Schauspieler als Legende, Ikone oder Giganten bezeichnet. Diese Arbeit möchte sich indessen mit den Begriff „Antiheld“ auseinandersetzen, mit dem beide Schauspieler ebenfalls oft versehen werden, welcher allerdings nicht so inflationär für berühmte Persönlichkeiten verwendet wird wie die genannten Begriffe. Daher ist der Antiheld im Vergleich nicht so überstrapaziert und als simples Etikett gebraucht, unter dem die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs längst verschwommen oder verschwunden ist. Es lohnt sich insofern, zu überprüfen, ob der Begriff Antiheld auf Dean und Brando zutrifft, um sie von anderen Stars abzugrenzen.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen, der erste wird eine Definition des Begriffs Antiheld erarbeiten und die politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse in den fünfziger Jahren beschreiben, in denen Dean und Brando berühmt wurden. Die Karrieren der Schauspieler werden im zweiten Teil vorgestellt und darauf untersucht, ob der Begriff Antiheld zutreffend ist. Im dritten Teil wird je ein Film von Dean ("Denn sie wissen nicht, was sie tun") und Brando ("Der Wilde") näher betrachtet und ihre Rollen auf die Merkmale des Antiheld überprüft.
Dass die Biografien von Dean und Brando sowie beispielhaft ihre Filmrollen betrachtet werden, ist auf die Feststellung zurückzuführen, dass Schauspieler ein on-screen und off-screen Image besitzen. Beide entstehen durch verschiedene Akteure und Quellen, so wird das on-screen Image überwiegend durch Filmrollen und das off-screen Image durch öffentliche Auftritte und Medienberichte bestimmt. Demnach können sich die Ergebnisse des biografischen und filmischen Teils unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Definition: Antiheld
- 1.2 Die fünfziger Jahre
- 1.2.1 Politik und Gesellschaft
- 1.2.2 Hollywood
- 2. Karrieren
- 2.1 Jugend im Mittleren Westen
- 2.2 Broadway in New York
- 2.3 Rebellen in Hollywood
- 2.4 Tod in Kalifornien
- 2.5 Fazit
- 3. Filme
- 3.1 Der Wilde
- 3.1.1 Handlung
- 3.1.2 Entstehung
- 3.2 Denn sie wissen nicht, was sie tun
- 3.2.1 Handlung
- 3.2.2 Entstehung
- 3.3 Jugendliche: Jim und Johnny
- 3.4 Erwachsene: Eltern und Bürger
- 3.5 Kleidung
- 3.6 Fazit
- 3.1 Der Wilde
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bezeichnung von James Dean und Marlon Brando als "Antihelden". Sie analysiert ihre Karrieren und ausgewählte Filmrollen, um zu überprüfen, inwiefern diese Bezeichnung zutreffend ist. Die Arbeit berücksichtigt sowohl die biografischen Aspekte als auch die filmische Darstellung der beiden Schauspieler.
- Definition des Begriffs "Antiheld" im Kontext der 1950er Jahre
- Analyse der Karrieren von James Dean und Marlon Brando
- Vergleich der on-screen und off-screen Images beider Schauspieler
- Untersuchung der ausgewählten Filme "Der Wilde" (Brando) und "Denn sie wissen nicht, was sie tun" (Dean) auf Antihelden-Merkmale
- Zusammenhang zwischen biografischen Ereignissen und filmischer Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie den Tod beider Schauspieler und deren anhaltendes Image als junge Rebellen beschreibt. Es wird die Problematik des inflationären Gebrauchs von Begriffen wie "Legende" oder "Ikone" angesprochen und die Fokussierung auf den Begriff "Antiheld" begründet. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: eine Definition des "Antihelden", eine Analyse der Karrieren von Dean und Brando und eine detaillierte Betrachtung ausgewählter Filme.
2. Karrieren: Dieses Kapitel beleuchtet die Lebenswege und Karrieren von James Dean und Marlon Brando. Es untersucht ihre Anfänge, ihren Aufstieg zum Ruhm, ihre Rollen auf und abseits der Leinwand und die Einflüsse auf ihr Image. Die verschiedenen Phasen ihrer Karriere werden analysiert, um zu zeigen, wie sich ihr Image und ihre Rollenwahl entwickelten und wie diese zum Bild des "Antihelden" beitragen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der "on-screen" und "off-screen" Persönlichkeiten, basierend auf der Theorie von Moos (1996), um die widersprüchlichen Aspekte ihrer öffentlichen Wahrnehmung zu verstehen.
3. Filme: In diesem Kapitel werden die Filme "Der Wilde" (Marlon Brando) und "Denn sie wissen nicht, was sie tun" (James Dean) im Detail analysiert. Die Handlung, Entstehung und die Charaktere werden untersucht, um zu ermitteln, inwiefern die Rollen Dean und Brandos auf die Merkmale eines Antihelden zutreffen. Die Analyse wird die filmischen Mittel, die Charakterentwicklung, und die Thematik (z.B. jugendliche Kriminalität) berücksichtigen, um die Darstellung der Protagonisten im Kontext des Antihelden-Konzepts zu verstehen.
Schlüsselwörter
Antiheld, James Dean, Marlon Brando, Hollywood, 1950er Jahre, Jugendkultur, Rebellion, Film, Schauspiel, Image, Karriere, "Der Wilde", "Denn sie wissen nicht, was sie tun", on-screen Image, off-screen Image.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von James Dean und Marlon Brando als Antihelden
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bezeichnung von James Dean und Marlon Brando als "Antihelden". Sie analysiert ihre Karrieren und ausgewählte Filmrollen ("Der Wilde" mit Brando und "Denn sie wissen nicht, was sie tun" mit Dean), um die Richtigkeit dieser Bezeichnung zu überprüfen. Biografische Aspekte und die filmische Darstellung werden gleichermaßen berücksichtigt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit umfasst die Definition des Begriffs "Antiheld" im Kontext der 1950er Jahre, eine Analyse der Karrieren von James Dean und Marlon Brando, einen Vergleich ihrer Leinwand- und Privatpersonen, die Untersuchung der ausgewählten Filme auf Antihelden-Merkmale und den Zusammenhang zwischen biografischen Ereignissen und filmischer Darstellung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptteile: Eine Einleitung, welche den Begriff "Antiheld" definiert und die Forschungsfrage formuliert; ein Kapitel über die Karrieren von Dean und Brando, das deren Lebenswege und die Entwicklung ihres Images beleuchtet; und ein Kapitel zur Filmanalyse von "Der Wilde" und "Denn sie wissen nicht, was sie tun", welches die Charaktere und filmischen Mittel auf Antihelden-Merkmale untersucht. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung.
Welche Filme werden analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die Filme "Der Wilde" mit Marlon Brando und "Denn sie wissen nicht, was sie tun" mit James Dean. Die Analyse umfasst Handlung, Entstehung, Charaktere und filmische Mittel, um die Darstellung der Protagonisten im Kontext des Antihelden-Konzepts zu verstehen.
Wie wird der Begriff "Antiheld" definiert?
Die Arbeit definiert den Begriff "Antiheld" im Kontext der 1950er Jahre. Die genaue Definition wird in der Einleitung erläutert und bildet die Grundlage für die Analyse der Karrieren und Filmrollen von Dean und Brando.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich explizit auf die Theorie von Moos (1996) im Kapitel über die Karrieren von Dean und Brando, um die widersprüchlichen Aspekte ihrer öffentlichen Wahrnehmung zu verstehen. Weitere Quellen sind implizit in der Analyse der Filme und Biografien enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Antiheld, James Dean, Marlon Brando, Hollywood, 1950er Jahre, Jugendkultur, Rebellion, Film, Schauspiel, Image, Karriere, "Der Wilde", "Denn sie wissen nicht, was sie tun", on-screen Image, off-screen Image.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine vergleichende Analyse der Biografien und Filmrollen von James Dean und Marlon Brando. Sie untersucht die Übereinstimmung zwischen den biografischen Fakten und der filmischen Darstellung im Hinblick auf die Merkmale eines Antihelden.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum bestimmt, welches sich mit den Themen Hollywood, Filmgeschichte, 1950er Jahre, Antihelden und den Biografien von James Dean und Marlon Brando auseinandersetzt.
- Quote paper
- Christina Quast (Author), 2007, James Dean und Marlon Brando: Filmstars als Antihelden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75829