Zwar wurde die Thematik der Verbesserung und Weiterentwicklung der Schulen durch die Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse und das schlechte Abschneiden deutscher Jugendlicher bei diesen Studien mit medialem Druck in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt wurde, jedoch befassen sich Politiker, Wissenschaftler und Praktiker im Schul-wesen nicht erst seit dem Jahr 2000 mit dem Thema Schulentwicklung. Dies liegt darin begründet, dass sich ständig durch demografische, gesellschaftliche und soziale Veränderungen, durch veränderte Qualifikationsanforderungen im Zuge des technischen Fortschritts und andere, extern auf die Schulen einwirkende Faktoren entwickeln müssen. Aktive Schulentwicklung geht jedoch über diese zwangsläufigen Reaktionen auf Änderungen externer Variablen hinaus und bedeutet die systematische Weiterentwicklung von Schule als Prozess der kontinuierlichen Verbesserung der Einzelschule. (Rolff, Buhren, Lindau-Bank, Müller 1999, S. 13f.)
Unter diesem (und weiteren) Aspekt(en) wurde im Bereich der beruflichen Bildung durch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) das Programm Selbst gesteuertes und kooperatives Lernen in der beruflichen Erstausbildung (SKOLA) aufgelegt, welches im Zeitraum 01.01.2005 – 31.12.2008 eine Reihe von Modellvorhaben aus dem bezeichneten Bereich fördert. (www.blk-skola.de 2007a) Zu diesen Modellvorhaben gehört u.a. das Programm: Weiterentwicklung der Eigenverantwortung Berufsbildender Schulen zur Entwicklung einer neuen Lernkultur (EiLe), dessen nähere Betrachtung Gegenstand dieser Hausarbeit ist. Kern der Betrachtung soll dabei, neben der Vorstellung des Programms und einem Beispiel der Umsetzung, die Fragestellung sein, ob das Programm EiLe als Instrument der Schulentwicklung im derzeitigen Verständnis angesehen werden kann.
Für das gegenwärtige Verständnis von Schulentwicklung in dieser Arbeit wird dabei auf das Modell des Systemzusammenhangs pädagogischer Schulentwicklung von Hans-Günter Rolff et al. (1999, S. 13ff.) Bezug genommen, welches im nächsten Kapitel zunächst in seinen Grundzügen kurz vorgestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
1 Fragestellung und Vorgehensweise
2 Systemisches Modell pädagogischer Schulentwicklung
3 EiLe als Element von SKOLA
4 Leitziele, Zentrales Anliegen & Phasen des Modellversuchs
5 Umsetzung am Beispiel der BBS Westerburg
5.1 Projektkonzeption an der BBS Westerburg
5.2 Team 1 - Entwicklung und Erprobung von Lernkonzepten
6 EiLe - ein Instrument der Schulentwicklung?
Literaturverzeichnis
Ehrenwörtliche Erklärung
Anhang
Anhang 1 - Systemzusammenhang pädagogischer Schulentwicklung
Anhang 2 - Übersicht über die Programmelemente von SKOLA
Anhang 3 - Leitziele des Modellversuchs EiLe
Anhang 4 - Phasen des Modellversuchs
Anhang 5 - Projektkonzeption an der BBS Westerburg I
Anhang 6 - Projektkonzeption an der BBS Westerburg II
Anhang 7 - Projektplanung Team 1
Anhang 8 - Präsentation zum selbstgesteuerten Lernen
Anhang 9 - Präsentation zum Lehren und Lernen in Lernfeldern
Anhang 10 - Präsentation zur Rollenvielfalt des Lehrers
1 Fragestellung und Vorgehensweise
Zwar wurde die Thematik der Verbesserung und Weiterentwicklung der Schulen durch die Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse und das schlechte Abschneiden deutscher Jugendlicher bei diesen Studien mit medialem Druck in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt wurde, jedoch befassen sich Politiker, Wissenschaftler und Praktiker im Schul- wesen nicht erst seit dem Jahr 2000 mit dem Thema Schulentwicklung. Dies liegt darin begründet, dass sich ständig durch demografische, gesellschaftliche und soziale Ver- änderungen, durch veränderte Qualifikationsanforderungen im Zuge des technischen Fortschritts und andere, extern auf die Schulen einwirkende Faktoren entwickeln müssen. Aktive Schulentwicklung geht jedoch über diese zwangsläufigen Reaktionen auf Änderungen externer Variablen hinaus und bedeutet die systematische Weiter- entwicklung von Schule als Prozess der kontinuierlichen Verbesserung der Einzelschule. (Rolff, Buhren, Lindau-Bank, Müller 1999, S. 13f.)
Unter diesem (und weiteren) Aspekt(en) wurde im Bereich der beruflichen Bildung durch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) das Programm Selbst gesteuertes und kooperatives Lernen in der beruflichen Erstausbildung (SKOLA) aufgelegt, welches im Zeitraum 01.01.2005 - 31.12.2008 eine Reihe von Modellvorhaben aus dem bezeichneten Bereich fördert. (www.blk-skola.de 2007a) Zu diesen Modellvorhaben gehört u.a.1 das Programm: Weiterentwicklung der Eigenverantwortung Berufsbildender Schulen zur Entwicklung einer neuen Lernkultur
(EiLe), dessen nähere Betrachtung Gegenstand dieser Hausarbeit ist. Kern der Betrachtung soll dabei, neben der Vorstellung des Programms und einem Beispiel der Umsetzung, die Fragestellung sein, ob das Programm EiLe als Instrument der Schulentwicklung im derzeitigen Verständnis angesehen werden kann.
Für das gegenwärtige Verständnis von Schulentwicklung in dieser Arbeit wird dabei auf das Modell des Systemzusammenhangs pädagogischer Schulentwicklung von HansGünter Rolff et al. (1999, S. 13ff.) Bezug genommen, welches im nächsten Kapitel zunächst in seinen Grundzügen kurz vorgestellt wird.
2 Systemisches Modell pädagogischer Schulentwicklung
Rolff et al. betrachten systematische Schulentwicklung als einen von der Einzelschule ausgehenden permanenten Prozess, der nicht Selbstzweck ist, sondern auf die Weiter- entwicklung des Unterrichts als dem Kerngeschäft der Schule ausgerichtet werden muss. (1999, S. 14) Die Elemente, an denen Schulentwicklung ansetzt, sind dabei die Unter- richtsentwicklung an sich, die personale Entwicklung der beteiligten Akteure als die- jenigen, welche den Entwicklungsprozess gestalten, umsetzen und vorantreiben müssen und die Entwicklung der Organisationsstrukturen, in welche der ganze Prozess ein- gegliedert ist.
Dabei stehen Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung nicht isoliert voneinander, sondern sind dependente Subsysteme des komplexen Systems Einzelschule, welches wiederum interaktiv eingebunden ist in die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwelt, wobei diese externen Beziehungen nur insofern in die Betrachtung einfließen sollen, als durch den Umfang der äußeren Regelungen die Handlungsspielräume und damit die Entwicklungsmöglichkeiten der Einzelschule entscheidend determiniert werden.
Bei der Entwicklung der Einzelschule gilt es somit die charakteristischen Eigenschaften komplexer Systeme zu beachten. Solche Systeme lassen sich nicht durch einfache, lineare Ursache-Wirkungs-Modelle beschreiben, sondern sind durch Vernetztheit ihrer Subsysteme, durch Intransparenz und Eigendynamik gekennzeichnet. (Dörner 2006, S. 58ff.) Es genügt somit nicht, zur Weiterentwicklung dieser Systeme isolierte Ver- änderungen vorzunehmen, vielmehr müssen die Wechselwirkungen beachtet und die Auswirkungen auf das Gesamtsystem berücksichtigt werden. (Rolff et al. 1999, S. 15) Einen Überblick über die mögliche Ansatzpunkte für Entwicklungen in den Bereichen Unterricht, Organisation und Personal gibt Abbildung 01. Dabei wird auch ersichtlich, dass durch Veränderungen in einem Bereich stets das gesamte Gebilde der Einzelschule beeinflusst wird.
Bedingt durch die Vielzahl der beteiligten Akteure und die damit verbundene pluralistische Sichtweise der Vorgänge im System Schule ist es weiterhin erforderlich, mittels einer funktionierenden Kommunikations- und Feedbackstruktur sicherzustellen, dass ein gewisser Konsens über die zu behandelnden Sachverhalte und ihre Würdigung erzielt wird. Zusammenfassend für diesen Abschnitt lässt sich somit feststellen, dass Schulent- wicklung aus den drei Bereichen Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung besteht, welche interdependent miteinander verbunden sind und mittels einer Kommunikations- und Feedbackstruktur aufeinander ausgerichtet werden müssen.
3 EiLe als Element von SKOLA
Das Modellversuchsprogramm SKOLA wurde unter der Intention ins Leben gerufen, praxisrelevante Beiträge zur Etablierung einer zeitgemäßen Lernkultur und -organisation sowie zur Verankerung selbst gesteuerten und kooperativen Lernens in der beruflichen Erstausbildung zu erstellen. (Euler/Pätzold 2004, S. 2)
Im Rahmen dieses Programms werden Modellvorhaben gefördert die sich, neben den bereits in der Versuchsbezeichnung enthaltenen Elementen, mit den Potenzialen von e-Learning zur Unterstützung des selbstgesteuerten und kooperativen Lernens, mit der Kompetenzentwicklung der Lehrenden, mit qualitätsfördernden Unterstützungs- strukturen im Rahmen der Schulentwicklung und mit der Förderung des Transfers in Modellversuchen befassen. (www.blk-skola.de 2007a)
Als SKOLA-Projekt in Rheinland-Pfalz wird hierbei vom 01.04.2005 - 31.03.2008 der Modellversuch EiLe, unter Trägerschaft des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft Jugend und Kultur (MBWJK) des Landes Rheinland-Pfalz und der wissenschaftlichen Begleitung des Pädagogischen Zentrums Speyer sowie des Lehrstuhls für Technik und ihre Didaktik der Universität Dortmund, an vier berufsbildenden Schulen durchgeführt.
4 Leitziele, Zentrales Anliegen & Phasen des Modellversuchs
Unter Bezugnahme auf die einzelnen Maßnahmenbereiche, die das SKOLA-Programm beinhaltet, wurden für den Versuch EiLe sieben Leitziele entwickelt, anhand derer die Ausrichtung der Umsetzung erfolgen soll.2 Neben der Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von neuen Lernkonzepten und der Ausgestaltung einer neuen Lernumgebung im Hinblick auf selbstgesteuertes und kooperatives Lernen sowie der Ausrichtung auf eine Steigerung der Unterrichtsqualität sollen vor allem durch Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahmen sowie Kommunikations- und Teambildungsprozesse die zur Zielerreichung notwendigen Strukturen in der Schule entwickelt und implementiert werden.
Zentrales Anliegen stellt dabei die Erweiterung des schulischen Handlungsrahmens dar. Ausgehend von der in Wissenschaft und Literatur weit verbreiteten Annahme, dass zentrale Steuerungsmechanismen bei der Weiterentwicklung der Lernkultur zur Förderung selbstgesteuerten Lernens mehr und mehr an Wirkung verlieren, da diese Top-Down-Reformprozesse im Zentrum ihres eigentlichen Ansatzpunktes, nämlich der Verbesserung des schulischen Lernens, meist nicht angekommen sind, von den Akteuren nicht umgesetzt oder den Schülerinnen und Schülern nicht angenommen wurden (Kucharz 2005, S. 111), stellt sich für zukünftige Reformprozesse die Aufgabe der Aus- richtung auf eine Reform des Unterrichts einerseits, aber vor allem auf eine Neuordnung der schulinternen pädagogischen Team- und Organisationskultur andererseits. (EiLe 2006: 9) Dadurch soll ein Strukturwandel der Berufsbildenden Schule von einer der- zeitigen hohen staatlichen Regelungsdichte, einem hohen Anteil an administrativer Steuerung mit wenig Gestaltungsspielraum der Einzelschule und einer vor allem inputorientierten Steuerung hin zu einer Stärkung der Eigenverantwortung, einer Rück- nahme der administrativen Regelungen und einer outputorientierten Steuerung erfolgen. (MBFJ 2005: 7)
Die Erweiterung des Gestaltungsspielraums soll über mehr Eigenverantwortung der Berufsbildenden Schulen bei der Personalbewirtschaftung und bei der Sachmittelbewirt- schaftung erfolgen. Wichtig ist anzumerken, dass diese Erweiterung des schulischen Handlungsspielraums dabei nicht von höherer administrativer Stelle verordnet wurde, sondern in einem Aushandlungsprozess zwischen den Schulen, den Schulträgern, der Schulaufsicht und dem Ministerium in der ersten Phase des Modellversuchs erfolgte.
Der gesamte Modellversuch erstreckt sich über drei Phasen, deren detaillierte Aus- gestaltung aus Anhang 4 ersichtlich ist. Gegenwärtig erfolgt im Rahmen der zweiten Phase die Implementierung der erarbeiteten Konzepte und Konstrukte zum eigenver- antwortlichen und selbstgesteuerten Lernen in das Unterrichtsgeschehen sowie die Um- setzung der Team- und Organisationsentwicklungsmaßnahmen. (EiLe 2006, S. 15, 46)
5 Umsetzung am Beispiel der BBS Westerburg
5.1 Projektkonzeption an der BBS Westerburg
Zur Durchführung des Modellversuchs EiLe wurden durch die Lehrerinnen und Lehrer der Berufsbildenden Schule Westerburg sieben Projektteams gebildet, welche die Um- setzung der Modellversuchsvorgaben unter der Maßgabe der EiLe-Zielsetzungen3 be- wirken sollen. Die Zusammensetzung der Teams und die Einordnung des jeweiligen Arbeitsfeldes in die Leitziele von EiLe ist aus Anhang 5 ersichtlich. Anhang 6 gibt einen Überblick über die einzelnen Inhalte der Arbeitsschwerpunkte in den Teams und wie sich diese im Hinblick auf das Gesamtkonzept von EiLe ausrichten und einordnen lassen. Die Koordination der Aktivitäten übernimmt eine schulinterne Steuergruppe, welche sich aus Vertretern der sieben Projektteams zusammensetzt.
Im Rahmen eines Planungsworkshops mit Beteiligung aller Modellversuchsschulen wurden zur Vorbereitung der Zielvereinbarungen mit der Modellversuchsleitung zentrale Fragen entwickelt. Konkret ging es dabei um einen Konsens über das Verständ- nis von selbstgesteuertem Lernen als Handlungsbasis für die Umsetzung, um konkrete Ziele, die zur Förderung des selbstgesteuerten Lernens umgesetzt werden müssen und um Modelle und Strukturen, die bei der Unterrichtsplanung von Nutzen sein könnten. Dadurch wurden Klärungsprozesse hinsichtlich der übereinstimmenden Einordnung des Konstrukts „Selbstgesteuertes Lernen“, der Entwicklung eines Modellversuchs- curriculums und der Reflexion der Lehrerhaltung und des Lehrerhandelns als Teil der Lernbedingungen in Gang gesetzt. (Hegmann 2006, S. 4) Anhand der gefundenen Konsense erfolgte dann die Umsetzung in den einzelnen Projektteams an der BBS Westerburg, von denen exemplarisch die Arbeit des Team 1 Entwicklung und Er probung von Lernkonzepten kurz vorgestellt werden soll.
5.2 Team 1 - Entwicklung und Erprobung von Lernkonzepten
Das Projektteam 1 hat die Aufgabe übernommen, Lernkonzepte zum selbstgesteuerten Lernen zu entwickeln, im Unterricht zu implementieren und die Erfolgswirksamkeit zu evaluieren. Dafür wurde zunächst ein zeitlicher Ablaufplan mit der Terminierung der einzelnen Arbeitsschritte erstellt. (Anhang 7) Im Anschluss daran wurden Konzepte zum selbstgesteuerten Lernen (Anhang 8), zum Lehren und Lernen in Lernfeldern (Anhang 9) und zur Rollenvielfalt des Lehrers (Anhang 10) entwickelt und im Kollegium präsentiert und diskutiert. Nach der Sammlung und Auswertung von Lernkonzepten und der Klärung der Einsatzmöglichkeiten im Unterricht läuft derzeit die Praxisphase mit der Erprobung ausgewählter Konzepte in der täglichen Unterrichtsarbeit. Im Anschluss daran ist zum Abschluss des Schuljahres die Evaluation und Reflexion der Ergebnisse vorgesehen, welche dann in die EiLe-Gesamtevaluation einfließen und anhand derer die Transfermöglichkeit an andere Schulen geprüft wird.
Obgleich sich der Modellversuch EiLe derzeit noch in der praktischen Phase befindet und noch keine Ergebnisse hinsichtlich der Erfolgswirksamkeit vorliegen, lässt sich doch anhand der Konzeption und der bisher erfolgten Umsetzungsmaßnahmen eine kritische Untersuchung vornehmen, in wie weit EiLe als Schulentwicklungsinstrument im Sinne des in Kapitel 2 vorgestellten Modells Wirkung entfalten kann.
6 EiLe - ein Instrument der Schulentwicklung?
Nach dem von Rolff et al. erläuterten systemischen Zusammenhang zwischen der Unter- richtsentwicklung, der Personalentwicklung und der Organisationsentwicklung verändert sich die Einzelschule immer dann, wenn etwas in diesen Subsystemen einer Ver- änderung unterzogen wird. (1999, S. 15) Durch die durch die Vernetztheit dieser einzel- nen Bereiche bedingten Wechselwirkungen zwischen den Systemen (s.o., Kap. 2) ergibt sich der daraus der Umkehrschluss, dass, sobald an einem Subsystem eine Veränderung vollzogen wird, die anderen Subsysteme entsprechend angepasst und mitentwickelt werden müssen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass durch die Vernachlässigung einzelner Teilbereiche der Entwicklungsprozess des Gesamtsystems scheitert oder in die falsche Richtung verläuft.
Diesem Umstand wird im EiLe-Konzept durch die verschiedenen Leitziele (siehe Anhang 3) des Versuchsprogramms Rechnung getragen. So ist es zum einen durch die Zielsetzungen der Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von Lernkonzepten, der Erneuerung der Lernumgebung und der Ausrichtung auf eine Steigerung der Unterrichtsqualität auf die Weiterentwicklung des Unterrichts an sich ausgerichtet. Zum anderen sollen aber auch durch die Berücksichtigung der Ausbildung der erforderlichen Kompetenzen beim Lehrpersonal und durch die Implementierung von Strukturen zur Kommunikation, Kooperation und Teambildung in der Schule die personalen und organisationalen Rahmenbedingungen geschaffen werden, durch die schließlich erst die Entwicklung einer neuen Lernkultur erreicht werden kann.
EiLe geht noch einen Schritt weiter und bezieht die Schülerinnen und Schüler dergestalt in die Betrachtungen mit ein, als dass die Zielsetzung der Schaffung der erforderlichen Motivation und Akzeptanz für neue Lernkonzepte bei diesen ein Hauptkriterium der Schulentwicklungsarbeit darstellen muss. (siehe Anhang 3) Denn im Ergebnis sollen die Schülerinnen und Schüler von der Entwicklung einer neuen Lernkultur im wesentlichen durch bessere Lernergebnisse und dadurch gesteigerter persönlicher Entwicklungschancen profitieren, somit ist es erforderlich, dass sie diese Konzepte auch erfassen, annehmen und mittragen, sonst läuft jede Form der Schulentwicklung Gefahr, zum Selbstzweck ohne praktische Ergebnisrelevanz zu verkümmern.
Weiterhin stellen Rolff et al. die Forderung auf, dass der „Motor der Schulentwicklung“ die einzelne Schule sein sollte und dafür über einen gewissen Freiheitsgrad hinsichtlich der Ausgestaltung ihrer Arbeit verfügen muss: „Eine Schule kann sich nur entwickeln, wenn die Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler offen für Neues sind und lernen, ihre Probleme zu lösen, über ihr Handeln nachzudenken. Inhalte und Ziele können nicht allein angeordnet werden, sondern müssen ermöglicht werden, insofern muss die Schule innerhalb der Grenzen der Rahmenrichtlinien auch autonom sein und sich ihre Grenzen selbst geben können.“ (1999, S. 14)
[...]
1 Eine vollständige Übersicht der am Modellversuch beteiligten Programme findet sich im Anhang 1.
2 Zum genauen Wortlaut der Leitziele des Modellversuchs siehe Anhang 2.
3 Siehe oben, Pkt. 4 und Anhang 3.
- Quote paper
- Thomas Werner (Author), 2007, Analyse der Schulentwicklungsinstrumente in Rheinland-Pfalz - Der Modellversuch EiLe - Ein Instrument der Schulentwicklung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75650
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