Kurz nach seiner frisch gewonnenen Unabhängigkeit im Jahre 1991 befand
sich Moldawien zwei innerstaatlichen Konflikten ausgesetzt. Während der
separatistische Konflikt in Gaugasien durch Gewährung von weitreichender
Autonomie friedlich beigelegt werden konnte, brach in demjenigen um
Transnistrien ein Bürgerkrieg aus. Dieser endete mit einem faktischen Sieg
der Separatisten, welche die Region östlich der Dniestr bis heute de facto
kontrollieren, obwohl das Gebiet offiziell zum Staatsgebiet Moldawiens
gehört. Das dieser Konflikt bis heute nicht gelöst ist - und er deshalb in den
Medien und der Literatur oft als frozen conflict beschrieben wird - hat viele
Gründe. In meiner Arbeit will ich diese er¨ortern. Spezielles Augenmerk lege
ich dabei auf die Rolle der EU, die durch ihre Entwicklungen in den letzten
15 Jahren - vor allem durch die Osterweiterung und der verstärkten Koordination
der Sicherheitspolitik - eine immer wichtigere Rolle spielt. Ebenfalls
behandle ich in einem Kapitel den Einfluss Russlands. Danach werde ich
die Situation anhand einer spieltheoretischen Matrix mit den Interessen der
beiden Akteure EU und Russland analysieren und versuchen, daraus Erkenntnisse
über eine mögliche Lösung des Konflikts gewinnen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Transnistrien-Konflikt
- 2.1 Historischer Abriss
- 2.2 Gründe für den Konflikt
- 3 Die Rolle der EU
- 3.1 Bedeutung für die EU
- 3.2 Aktivitäten der EU
- 4 Die Rolle Russlands
- 5 Analyse und Interpretation
- 5.1 Spieltheoretische Analyse
- 5.2 Interpretation
- 6 Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen des anhaltenden Transnistrien-Konflikts und analysiert die Rolle der EU und Russlands in diesem Konflikt. Die Forschungsfrage lautet: „Gibt es Aussichten auf eine baldige Lösung des frozen conflicts in Transnistrien?“. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die komplexen geopolitischen und sozioökonomischen Faktoren zu beleuchten, die zu dem Konflikt beigetragen haben und weiterhin beitragen.
- Historische Entwicklung des Transnistrien-Konflikts
- Die verschiedenen Konfliktursachen (ethnische, ökonomische, geopolitische)
- Die Rolle der EU als Sicherheitspolitischer Akteur
- Der Einfluss Russlands auf den Konflikt
- Mögliche Lösungsansätze und Perspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Transnistrien-Konflikt als einen "frozen conflict" und legt die Forschungsfrage fest: Gibt es Aussichten auf eine baldige Lösung? Der Fokus der Arbeit liegt auf der Rolle der EU und Russlands im Konflikt und wird die Situation anhand einer spieltheoretischen Matrix analysieren.
2 Der Transnistrien-Konflikt: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den Transnistrien-Konflikt. Der historische Abriss beginnt mit den ersten Auseinandersetzungen 1989 und verfolgt den Verlauf bis zum Waffenstillstand 1992. Die Gründe für den Konflikt werden in ethnische, wirtschaftliche, geopolitische und kriminelle Aspekte unterteilt. Die ethnische Komponente konzentriert sich auf die unterschiedliche Bevölkerung in Transnistrien und die Befürchtungen der nicht-moldawischen Bevölkerung angesichts der Unabhängigkeitsbestrebungen Moldawiens. Die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen Transnistrien, mit seiner starken Industrie, und dem landwirtschaftlich geprägten Rest Moldawiens wird als weiterer wichtiger Faktor hervorgehoben. Der geopolitische Einfluss Russlands wird ebenfalls betont, ebenso wie die Rolle des Schmuggels und anderer illegaler Aktivitäten in der Region. Das Kapitel beleuchtet die Komplexität des Konflikts, die durch das Zusammenspiel dieser verschiedenen Faktoren entsteht.
Schlüsselwörter
Transnistrien-Konflikt, Moldawien, Russland, EU, Sicherheitspolitik, Frozen Conflict, Geopolitik, Ethnischer Konflikt, Wirtschaftliche Ungleichheit, Spieltheorie, Osterweiterung der EU, Waffenstillstand, Separatismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Analyse des Transnistrien-Konflikts
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den anhaltenden Transnistrien-Konflikt und untersucht insbesondere die Rolle der Europäischen Union (EU) und Russlands bei diesem Konflikt. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Gibt es Aussichten auf eine baldige Lösung des "frozen conflict" in Transnistrien?
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung des Konflikts, die verschiedenen Konfliktursachen (ethnische, ökonomische, geopolitische Faktoren), die Rolle der EU als sicherheitspolitischer Akteur, den Einfluss Russlands auf den Konflikt und mögliche Lösungsansätze und Perspektiven. Eine spieltheoretische Analyse wird zur Interpretation der Situation verwendet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Der Transnistrien-Konflikt (mit Unterkapiteln zu historischem Abriss und Konfliktursachen), Die Rolle der EU (mit Unterkapiteln zu Bedeutung und Aktivitäten der EU), Die Rolle Russlands, Analyse und Interpretation (mit Unterkapiteln zu spieltheoretischer Analyse und Interpretation) und Schlussfolgerungen.
Wie wird der Transnistrien-Konflikt beschrieben?
Der Transnistrien-Konflikt wird als "frozen conflict" beschrieben, ein eingefrorener Konflikt ohne endgültige Lösung. Die Arbeit untersucht die komplexen Faktoren, die zu diesem Konflikt beigetragen haben und weiterhin beitragen, darunter ethnische Unterschiede, wirtschaftliche Ungleichheiten und geopolitische Einflüsse, insbesondere durch Russland.
Welche Rolle spielen die EU und Russland im Konflikt?
Die Arbeit analysiert die Rolle der EU als sicherheitspolitischer Akteur und den Einfluss Russlands auf den Konflikt. Beide Akteure spielen eine entscheidende Rolle im Konfliktgeschehen und ihre Aktivitäten werden im Detail untersucht.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine spieltheoretische Analyse, um die komplexe Situation im Transnistrien-Konflikt zu interpretieren und mögliche Handlungsoptionen der beteiligten Akteure zu bewerten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Transnistrien-Konflikt, Moldawien, Russland, EU, Sicherheitspolitik, Frozen Conflict, Geopolitik, Ethnischer Konflikt, Wirtschaftliche Ungleichheit, Spieltheorie, Osterweiterung der EU, Waffenstillstand, Separatismus.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die einen Überblick über den Inhalt und die wichtigsten Punkte jedes Kapitels bietet. Die Einleitung beschreibt den Fokus auf die Rolle der EU und Russlands und die Verwendung der Spieltheorie. Das Kapitel zum Transnistrien-Konflikt beleuchtet den historischen Abriss und die verschiedenen Konfliktursachen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit hat zum Ziel, die Ursachen des anhaltenden Transnistrien-Konflikts zu untersuchen und die Rolle der EU und Russlands zu analysieren. Sie soll die komplexen geopolitischen und sozioökonomischen Faktoren beleuchten, die zu dem Konflikt beigetragen haben und weiterhin beitragen.
- Arbeit zitieren
- Lucius Taeschler (Autor:in), 2007, Die EU und der Transnistrien-Konflikt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75616