Der Transport von A nach B ist eine bekannte speditionelle Leistung. Doch um den Kunden zufrieden zu stellen, bietet der Spediteur zusätzliche Dienstleistungen an. Im heutigen Sprachgebrauch werden diese als logistische Dienstleistungen bezeichnet, erbracht vom Logistikdienstleister. In der Literatur lässt sich keine allgemeingültige Definition des Logistikdienstleisters finden. Aus diesem Grunde soll im folgenden versucht werden, den Logistikdienstleister anhand der zwei in diesem Begriff verknüpften Wörtern „Logistik“ und „Dienstleistung“ zu erklären.
„Der Begriff Logistik umfasst alle Tätigkeiten, durch die die raum-zeitliche Gütertransformation und die damit zusammenhängenden Transformationen hinsichtlich der Gütermengen und –sorten, der Güterhandhabungseigenschaften sowie der logistischen Determiniertheit der Güter geplant, gesteuert, realisiert oder kontrolliert werden.
Durch das Zusammenwirken dieser Tätigkeiten soll ein Güterfluss in Gang gesetzt werden, der einen Lieferpunkt mit einem Empfangspunkt möglichst effizient verbindet.“
Dienstleistungen werden als selbständige marktfähige Leistungen verstanden, die auf die Bereitstellung oder den Einsatz von Potentialfaktoren gerichtet sind. Die Faktokombination des Diensteanbieters vollzieht dabei an einem Diensteobjekt nutzenstiftende Verrichtungen. Folglich sind Dienstleistungen durch Immaterialität und Zeitbezug gekennzeichnet.
Die Aufgabe der Logistik ist die bedarfsgerechte Herstellung von Verfügbarkeit. Dabei verändert sie die Koordination bestimmter Bedarfsgegenstände in Zeit und Raum, nicht aber deren physikalische Beschaffenheit.
„Die Tätigkeit von Logistikern hat insoweit immer Dienstleistungscharakter.“
Früher war der Spediteur nur für die Transportdurchführung verantwortlich. Heute übernimmt er Aufgaben wie die Verpackung, die Lagerung, das Bestandsmanagement oder unterstützt die Auftragsabwicklung. Der Trend, dem Spediteur kontrollierende und planende Aufgaben zu übergeben, zeigt dessen Entwicklung zum Logistikdienstleister. Eine den Transport begleitende logistische Dienstleistung ist die Sendungsverfolgung.
In der folgenden Ausarbeitung wird ein Überblick über die Funktion, den Stand der Technik, die Entwicklung und den Nutzen der Sendungsverfolgung gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Kurzfassung
1 Logistikdienstleister im heutigen Sprachgebrauch
2 Sendungsverfolgung im Zuge steigender Anforderungen
3 Tracking und Tracing als Elemente der Sendungsverfolgung
4 Darstellung unterschiedlicher Sendungsauskunftssysteme
5 Komponenten der Sendungsverfolgung
5.1 Standardisierte Nummernsysteme
5.1.1 ISO - Standards ISO/ IEC 15394 und 15459 als Grundlage für genormte Nummernkreise
5.1.2 Datenstrukturen FACT und EAN 128
5.1.3 Eindeutige Transportnummer
5.2 Identifikationssysteme im Güterverkehr
5.2.1 Barcodetechnologie
5.2.2 Transpondertechnologie
5.3 Elektronischer Datenaustausch im Tracking & Tracing
5.3.1 Datenformate
5.3.2 Datenübermittlung
6 Sendungsverfolgung aus Sicht der Logistikdienstleister
6.1 Sendungsverfolgung der Kurier-, Express- und Paketdienstleister
6.2 Sendungsverfolgung der Speditionsbranche
6.3 Ein Sendungsauskunftssystem am Beispiel der Dachser GmbH & Co. KG, 87439 Kempten
6.4 Nutzen von Sendungsauskunftssystemen
7 Tracking & Tracing aus Sicht des Kunden
7.1 Zielsetzungen, Nutzen und die wirtschaftliche Bedeutung von Tracking & Tracing
7.2 Gesetzlichen Vorschriften für Tracking & Tracing
7.3 Bedeutung der Sendungsverfolgung im Internet
8 Zukunft des Tracking und Tracing
Anhang
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Die registrierten Vergabestellen der Kennungen
Abb. 2: Verknüpfung der Codes FACT und CODE 128 am Beispiel von UPS
Abb. 3: Der Aufbau der NVE (18 - stellig)
Abb. 4: Ein EAN 128 - Transportetikett
Abb. 5: Die Konstruktion einer Licence Plate nach EN 1572
Abb. 6: Ein Beispiel eines EAN-128 Strichcode
Abb. 7: Die RFID – Struktur
Abb. 8: Die Angebote zur Statusabfrage der KEP – Dienstleister
Abb. 9: Die Sendungsverfolgung bei der Dachser GmbH & Co. KG
Abb. 10: Der Pen Key
Abb. 11: Das Sendungsauskunftssystem der Dachser GmbH & Co. KG
Abb. 12: Der Abliefernachweis der Dachser GmbH & Co. KG
Abb. 13: Die Sendungsverfolgung bei den Transportdienstleistern
Kurzfassung
Die Anforderungen der verladenden Wirtschaft an Sendungsauskunftssysteme steigen. Die Unternehmen fordern eine optimale Nutzung von Informationen, um ihre internen Prozessabläufe zu optimieren. Zu unterscheiden sind grundsätzlich aktive und passive, sowie durchgängige und innerbetriebliche Auskunftssysteme. Die Sendungsverfolgung setzt sich aus Tracking & Tracing zusammen. Das Tracking umfasst die Sendungsidentifikation an Schnittstellen, während Tracing die Möglichkeit einer nachträglichen Analyse des Transportablaufs bezeichnet. Folglich bedeutet die Zusammenführung von Tracking und Tracing die Rückverfolgung und Zielsteuerung von Warensendungen und Transporteinheiten. Ein Sendungsverfolgungssystem besteht aus drei Komponenten. Nummern, die eine Transporteinheit kennzeichnen, deren Identifikation und dem elektronischen Datenaustausch.
Den Nummernkreisen liegen Standards und Normen der ISO zugrunde. An 17 Institutionen werden Kennungen vergeben. Diese Institutionen geben Kennungen direkt an die verladenden Unternehmen weiter. An eine solche Kennung wird eine eigene Versandnummer hinzugefügt. So entsteht die weltweit eindeutige Transportnummer
Die Identifikationssysteme im Güterverkehr sind die Barcode- und die Transpondertechnologie. Der Barcode ist Standard, jedoch werden dem Transponder für die Zukunft höhere Chancen eingeräumt. Die dritte Komponente, der elektronische Datenaustausch des Logistikdienstleisters basiert auf strukturierten Daten, die per Mobilkommunikation übertragen werden.
Die KEP – Dienstleister verwenden überwiegend eigene Nummernsysteme. In der Speditionsbranche hingegen vertraut man großteils auf Standards. Die Sendungsauskunftssysteme sind als passiv zu bezeichnen, aber die Entwicklung geht zu aktiven Systemen. Tracking & Tracing wurde von den Logistikdienstleistern hauptsächlich eingeführt, um eigene Prozessabläufe zu optimieren. Doch für alle Beteiligten einer Transportkette sind zahlreiche Vorteile zu erzielen. Aus Sicht des Kunden ist der Hauptansatzpunkt für Sendungsverfolgung die Reduzierung der Lagerbestände, um Kosten zu senken. Eine genauere Planung ist die Folge. Der Kunde benötigt somit zeitnahe Informationen, um die Supply Chain zu optimieren.
So sollen in Zukunft allen Beteiligten einer Supply Chain die gleichen Informationen möglichst aktuell zur Verfügung gestellt werden. Die Optimierung der Planungsgrundlagen ist das Ziel. Die technische Realisation ist aber nur möglich, wenn sich alle Beteiligten in Zukunft auf Standards einigen, um eine firmenübergreifende Sendungsverfolgung zu schaffen. Mit dem Start des Projektes „Parcelcall“ verfolgt die EU das Ziel eines unternehmensunabhängigen Tracking & Tracing Systems.Als Folge des steigenden Informationsbedarfes wird weiter in Auskunftssysteme investiert. In welchem Umfang, ist eine Frage der Finanzierung, der Nutzenerwartungen und letztendlich der Anforderungen aus der verladenden Wirtschaft.
1 Logistikdienstleister im heutigen Sprachgebrauch
Der Transport von A nach B ist eine bekannte speditionelle Leistung. Doch um den Kunden zufrieden zu stellen, bietet der Spediteur zusätzliche Dienstleistungen an. Im heutigen Sprachgebrauch werden diese als logistische Dienstleistungen bezeichnet, erbracht vom Logistikdienstleister. In der Literatur lässt sich keine allgemeingültige Definition des Logistikdienstleisters finden. Aus diesem Grunde soll im folgenden versucht werden, den Logistikdienstleister anhand der zwei in diesem Begriff verknüpften Wörtern „Logistik“ und „Dienstleistung“ zu erklären.
„Der Begriff Logistik umfasst alle Tätigkeiten, durch die die raum-zeitliche Gütertransformation und die damit zusammenhängenden Transformationen hinsichtlich der Gütermengen und –sorten, der Güterhandhabungseigenschaften sowie der logistischen Determiniertheit der Güter geplant, gesteuert, realisiert oder kontrolliert werden. Durch das Zusammenwirken dieser Tätigkeiten soll ein Güterfluss in Gang gesetzt werden, der einen Lieferpunkt mit einem Empfangspunkt möglichst effizient verbindet.“[1]
Dienstleistungen werden als selbständige marktfähige Leistungen verstanden, die auf die Bereitstellung oder den Einsatz von Potentialfaktoren gerichtet sind. Die Faktokombination des Diensteanbieters vollzieht dabei an einem Diensteobjekt nutzenstiftende Verrichtungen.[2] Folglich sind Dienstleistungen durch Immaterialität und Zeitbezug gekennzeichnet.
Die Aufgabe der Logistik ist die bedarfsgerechte Herstellung von Verfügbarkeit. Dabei verändert sie die Koordination bestimmter Bedarfsgegenstände in Zeit und Raum, nicht aber deren physikalische Beschaffenheit.[3]
„Die Tätigkeit von Logistikern hat insoweit immer Dienstleistungscharakter.“[4]
Früher war der Spediteur nur für die Transportdurchführung verantwortlich. Heute übernimmt er Aufgaben wie die Verpackung, die Lagerung, das Bestandsmanagement oder unterstützt die Auftragsabwicklung. Der Trend, dem Spediteur kontrollierende und planende Aufgaben zu übergeben, zeigt dessen Entwicklung zum Logistikdienstleister. Eine den Transport begleitende logistische Dienstleistung ist die Sendungsverfolgung.
In der folgenden Ausarbeitung wird ein Überblick über die Funktion, den Stand der Technik, die Entwicklung und den Nutzen der Sendungsverfolgung gegeben werden.
2 Sendungsverfolgung im Zuge steigender Anforderungen
Sendungsverfolgung bedeutet, Informationen über den aktuellen Aufenthaltsort bzw. Abfertigungsstatus einer Sendung zur Verfügung stellen zu können. Dieser Service wird oft auf Basis moderner Informations- und Kommunikationstechnologien angeboten. Voraussetzung für eine durchgängige Sendungsverfolgung ist die Identifikation einer Sendung an jedem Sammel- und Verteilpunkt.[5]
Die Identifikation von Sendungen ist Bestandteil der Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp). Punkt 7 verpflichtet den Spediteur, an Schnittstellen „die Packstücke auf Vollzähligkeit und Identität, sowie äußerlich erkennbare Schäden und Unversehrtheit von Plomben und Verschlüssen zu überprüfen“.[6] Arbeitet ein Spediteur auf Basis der ADSp, erfüllt er durch die Sendungsverfolgung auch eine seiner Pflichten.
Der Markttrend zum Einsatz von Sendungsauskunftssystemen wurde von Konzernspeditionen, aber auch durch steigende Verladeranforderungen, gesetzt. Moderne Logistikkonzepte, wie Just - In - Time, E - Commerce und die Entwicklung zu kleineren Sendungsgrößen in engen Zeitfenstern, sind Gründe für die ständig steigenden Anforderungen an die elektronische Datenverarbeitung der Unternehmen.
Aufgrund des Trends zu immer kleineren Pufferbeständen in Industrie und Handel (siehe Kap. 7.1), wird die Qualität der Sendungsverfolgung zu einem Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines Logistikdienstleisters. Das steigende Risiko eines Produktionsstillstandes erfordert bezüglich des Status einer Sendung eine hohe Auskunftsfähigkeit des Logistikdienstleisters.
Da sich die Leistungs- und Qualitätsansprüche der an einem Transport beteiligten Partner deutlich erhöht haben, zählen Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Termintreue und Flexibilität zu den entscheidenden Leistungskomponenten des Dienstleisters. Demzufolge wird die optimale Nutzung von Informationen zu einem ausschlaggebenden Kriterium für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens in der Transportbranche.
Diese Entwicklung zeigt, dass Spediteure eine moderne und auf den Kunden zugeschnittene Sendungsverfolgung anbieten müssen, um heute und in Zukunft auf dem Markt bestehen zu können. Mit Innovationen in der Informationstechnologie versuchen Logistikdienstleister, Handel und Industrie die Sendungsverfolgung zu optimieren, um damit ihren individuellen Ansprüchen gerecht zu werden.
3 Tracking und Tracing als Elemente der Sendungsverfolgung
Der Prozess der Sendungsverfolgung setzt sich aus den Elementen Tracking und Tracing zusammen. Diese beiden Begriffe werden in diesem Kapitel detailliert dargestellt.
Um Sendungsverfolgung zu betreiben, muss an Identifikationspunkten, auch Schnittstellen genannt, die mit einem Barcode oder codierten Informationschip ausgestattete Sendung erfasst werden können. Diese Identifikation bezeichnet man als Tracking.[7] Das Tracking stellt so die lückenlose Überwachung der Warenflüsse sicher.
Als Tracing wird die Möglichkeit der nachträglichen Analyse eines Transportablaufs
bezeichnet. In diesem Zusammenhang ist es auf Basis der Transparenz über aufgetretene Fehlleistungen möglich, Fehler den Verursachern, z. B. kooperierenden Verkehrsbetrieben, eindeutig zuzuordnen. Darüber hinaus bieten regelmäßige Analysen der Sendungslegenden und Fehlermeldungen die Möglichkeit, die Qualität der erstellten Leistungen sukzessive zu verbessern oder eine systematische Leistungskontrolle der Kooperationspartner durchzuführen.[8]
Tracking & Tracing bedeutet somit die Zielsteuerung und Rückverfolgung von Warensendungen und Transporteinheiten. Im Idealfall bildet die Sendungsverfolgung alle Prozesse ab, die eine Warensendung durchläuft. Sie beginnt mit der Auftragserfassung des vom Lieferanten avisierten Transportauftrags im System und reicht über die elektronische Erfassung und Abbildung des Warenflusses beim Transportdienstleister bis zur Auslieferung an den Endempfänger. Auf dem Weg vom Verlader bis zum Endempfänger wird an jeder Schnittstelle die Sendung erfasst und damit der Sendungsverlauf dokumentiert.[9]
4 Darstellung unterschiedlicher Sendungsauskunftssysteme
Grundsätzlich gibt es zwei Arten zur Abfrage des Sendungsstatus. Ein Kunde kann sich die benötigten Informationen telefonisch beim betreffenden Dienstleister beschaffen oder er kann über eine Online - Verbindung direkt auf dessen Auskunftssystem zugreifen. Im zweiten Fall kann der Versender oder der Empfänger die angebotenen Sendungsinformationen selbst abfragen.[10] Ein Online - System genügt in der Regel verschiedenen Ansprüchen. Der Versender kann nur mit seinen Aufträgen arbeiten, und der Empfänger kann sich nur auf für ihn bestimmte Sendungen beziehen. Dem Logistikdienstleister selbst steht eine Gesamtübersicht zur Verfügung. Somit lässt sich für jeden einzelnen Nutzer des Systems eine auf ihn zugeschnittene Darstellung der Informationen ermöglichen.[11]
Grundsätzlich differenziert man zwischen der aktiven und der passiven Sendungsverfolgung. Die aktive bietet die Möglichkeit, in bestimmten Situationen, wie Terminüberschreitungen, Transportschäden und Annahmeverweigerungen einzuschreiten. Per E-Mail oder Fax werden bei Störungen automatische Nachrichten versandt. Die passive Sendungsverfolgung dient in erster Linie der Informationsbereitstellung. Möglich ist die Abfrage bezüglich des Ortes und des Status einer Sendung.[12]
Ebenso kann man zwischen durchgängigen und innerbetrieblichen Systemen unterscheiden. Durchgängige bieten eine lückenlose Verfolgung einer Sendung vom Verlader über den Transportdienstleister bis zum Empfänger. Innerbetriebliche hingegen eine Überwachung der Beteiligten einer Transportkette, von der Übernahme bis zur Weitergabe einer Sendung. Durchgängige Systeme sind in erster Linie bei den Kurier-, Express- und Paketdienstleistern (KEP - Dienstleister), sowie mittleren und großen Speditions- und Transportdienstleistern im Einsatz.[13]
Auf die innerbetrieblichen Systeme wird in dieser Ausarbeitung nicht näher eingegangen.
5 Komponenten der Sendungsverfolgung
Ein Sendungsverfolgungssystem besteht im wesentlichen aus drei Komponenten. Erstens Nummern, die eine Transporteinheit kennzeichnen, zweitens deren Identifikation und drittens der Datenaustausch. Eine ausführliche Darstellung dieser Komponenten erfolgt in diesem Kapitel.
5.1 Standardisierte Nummernsysteme
Bemühungen, eine Supply Chain aufzubauen machen eine eindeutige Bezugnahme auf eine zu steuernde, kontrollierende oder verfolgende Einheit über alle Stufen der Warenprozesskette notwendig. Der reibungslose Austausch von Geschäftsdaten erfordert überschneidungsfreie Identifikationsnummern.[14]
Für den elektronischen Austausch von Daten ist eine gegenseitige Absprache über die Darstellung und die Bedeutung der Dateninhalte nötig. Um eine Sendung zu
identifizieren ist eine eindeutige Nummerierung einer bestimmten Transporteinheit nötig. Arbeitet der Transportdienstleister nur mit eigenen Niederlassungen, kann er ein eigenes Nummernsystem verwenden. Dabei muss sichergestellt sein, dass jede Versandnummer nur einmal existiert. Für die Vergabe dieser Nummer ist in diesem Fall der Dienstleister verantwortlich. Im Bereich der KEP – Dienste erscheint diese Lösung sinnvoll, doch die Anforderungen eines komplexen, logistischen Systems sind höher. Eine Sendung wird vom Versender etikettiert, vom Spediteur gescannt und soll beim Empfänger in dessen System übernommen werden.
Begriffe wie Globalisierung und Outsourcing zeigen, dass Unternehmen immer mehr gezwungen werden, mit anderen Unternehmen Daten auszutauschen. Aus diesem Grunde werden in Industrie und Handel Standards und Normen verwendet, um kostspielige Investitionen in Soft- und Hardware zu vermeiden.[15] Die Aufgabe des Transportdienstleisters ist es, diese verschiedenen Codes zu lesen. Ist er dazu nicht in der Lage, muss er die Sendung für sein System neu etikettieren. Noch ist es Praxis, dass Spediteure mit eigenen Etiketten arbeiten. Um einen höheren Optimierungsgrad zu erreichen, dürfte eine Sendung nur noch mit einem Etikett gekennzeichnet werden.
In den Kapiteln 5.1.1. – 5.1.3. wird ein Überblick über Standards und Normen gegeben, die von den Unternehmen angewandt werden und für Sendungsauskunftssysteme von Bedeutung sind.
5.1.1 ISO - Standards ISO/ IEC 15394 und 15459 als Grundlage für genormte Nummernkreise
Die internationale Eindeutigkeit einer Versandeinheit ist Voraussetzung, um Verwechslungen im internationalen Warenverkehr zu vermeiden.Für den Transport ist die Norm ISO/ IEC 15394 gültig. Sie beschreibt Multi-Industrie-Transportetikett. Sie ist entstanden aus den CEN Standards EN 1572 und EN 1573. Diese Norm ist weltweit gültig und von allen Verbänden akzeptiert.
Im Jahr 1996 wurde mit der Harmonisierung des Multi-Industrie-Transportetiketts unter Mitwirkung von Industrie, Transporteuren und Handel eine Standardisierung erreicht. In den Normen EN 1571/1572/1573 wurden Datenstrukturen, verwendbare Symbologien und die Eindeutigkeit geregelt. Das wichtigste Element der Norm EN 1573 ist das sogenannte „License Plate“, gleichbedeutend mit der eindeutigen Kennung für Transporteinheiten für die elektronische Datenübertragung. ISO/IEC 15459 beschreibt die eindeutige Transportnummer. Diese Unverwechselbarkeit und Einmaligkeit einer Transporteinheit wird durch das niederländische Normalisierungsinstitut in Delft nach der Norm EN 1572 durch Vergabe von Kennungen an 17 Institutionen gewährleistet (s. Abb. 1). Diese Institutionen wiederum vergeben Kennungen direkt an die Etikettierer. Die eindeutige Datenstruktur ist in der Norm EN 1571 festgelegt.[16]
Unter strenger Berücksichtigung dieser Normen kann auf eine passende Datenstruktur zurückgegriffen werden. Die einzelnen Branchen verwenden auf ihre Bedürfnisse ausgelegte Strukturen, die aber miteinander kompatibel sind. Die Industrie hat sich weitgehend auf den Code FACT geeinigt. Handel und Lebensmittelindustrie greifen auf den EAN – Code zurück.[17]
5.1.2 Datenstrukturen FACT und EAN 128
Die Kennzeichnung logistisch relevanter Einheiten ist eine notwendige Grundlage moderner Warenverfolgungs- und –steuerungssystemen mit Wareneingangs-
und -ausgangsscanning sowie schnittstellenübergreifender Qualitätssicherungssystemen. Die Datenstrukturen basieren auf einer exakten Definition von Datenelementen, einer Festlegung ihrer Datenformate und einer Zuweisung qualifizierter Datenbezeichner.[18] In diesen Strukturen werden vom Versender die produkt- und transportrelevanten Daten erfasst.
[...]
[1] Engelke, M.: Qualität logistischer Dienstleistungen, in Prof. Dr. H.-Chr. Pfohl (Hrsg.):
Unternehmensführung und Logistik, S. 38
[2] Vgl. Meffert, H., Marketing, 1986, S. 43
[3] Vgl. Bretzke, W.-R.: Dienstleistung, logistische, in Bloech, J. (Hrsg.): Vahlens großes
Logistiklexikon, 1997, S. 165.
[4] Ebenda.
[5] Vgl. Städtler - Schumann, M.: Sendungsverfolgung, in Bloech, J. (Hrsg.): Vahlens großes
Logistiklexikon, 1997, S. 959.
[6] Vgl. http://www.spediteure.de/d/d_2_f_adsp.php vom 26.06.02, 13.26 h.
[7] Vgl. Städtler - Schumann, M.: Tracking, in Bloech, J. (Hrsg.): Vahlens großes Logistiklexikon, 1997,
S. 1080.
[8] Vgl. Städtler - Schumann, M.: Tracing, in Bloech, J. (Hrsg.): Vahlens großes Logistiklexikon, 1997,
S. 1080.
[9] Vgl. o. V.: Tracking & Tracing: Von der Kür zur Pflicht, in Coorganisation, 2. Ausgabe 2001, S. 32.
[10] Vgl. Städtler - Schumann, M.: Sendungsverfolgung, in Bloech, J. (Hrsg.): Vahlens großes Logistiklexikon, 1997, S. 960.
[11] Vgl. http://www.technocargo.de/pgm/help/_de/sas_views.html vom 26.06.02, 15:14 h.
[12] Vgl. o. V.: Sendungsverfolgungssysteme planen und beschaffen, in: Beschaffung Aktuell,
6. Ausgabe 2002, S. 58 f.
[13] Vgl. http://www.iml.fhg.de/~praxishb/seite323_d.html vom 29.06.02, 13:20 h.
[14] Vgl. Dr. Füßler, A.: Radiofrequenztechnik zu Identifikationszwecken (RFID) für die Automatisierung
von Warenströmen, in W. Buchholz/ H. Werner (Hrsg.): Supply Chain Solutions – Best Practices in e-Business, S. 88.
[15] Vgl. o. V.: Strichcodes in der Logistik, in UCC – EAN 128 Der Logistikcode für Handels- und
Transporteinheiten, EAN (Schweiz), S. 4.
[16] Vgl. Oehlmann, H.: Wie wird eine Versandeinheit unverwechselbar, in Multi-Industrie-Symposium
2000 „Barcode jetzt“, S. 1 ff.
17 Vgl. Dr. Oehlmann, H.: Datenstrukturen für die automatische Identifikation, in Multi-Industrie-Symposium 2000 „Barcode jetzt“, S. 1 ff.
[18] Vgl. Dr. Füßler, A.: Radiofrequenztechnik zu Identifikationszwecken (RFID) für die Automatisierung
von Warenströmen, in W. Buchholz/ H. Werner (Hrsg.): Supply Chain Solutions, S. 91.
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