Platons Werk hat bis heute nichts von seiner Aktualität und seiner Wichtigkeit für die abendländische Philosophie eingebüsst. Alfred North Whitehead’s berühmte Feststellung, wonach alle späteren Entwürfe der europäischen Philosophie im Grunde nur Fussnoten zu Platon seinen, spricht diesen Umstand pointiert an. Daneben genügt ein Blick auf die immense Rezeptionsgeschichte um sich den ungeheuren Einfluss des platonischen Werks vor Augen zu führen. Obwohl die antiken Dialoge ein breites Spektrum vom Themen abdecken, scheint es nicht vermessen, in Platons Ideenlehre den eigentlichen Kern seines Werkes zu suchen.
Dieser Einschätzung entsprechen die stetigen Rekurse Platons auf seine Ideenlehre, welche an ganz unterschiedlichen Stellen latent vorhanden ist, oder explizit angesprochen wird. Die Gründe für diese ausserordentliche Präsenz, lassen sich am einfachsten mit der vermeintlichen Motivation Platons zum Philosophieren verstehen. Es ist jene Frage nach der Einheit von Allem, verbunden mit der Frage nach dem Verhältnis zur Vielheit. Die Ideenlehre versucht eine Antwort auf die Frage nach dem absoluten Ursprung von Allem zu geben – die Suche nach dem höchsten, ersten oder grössten Gut. Platon als Urvater der abendländischen Philosophie, beschäftigte sich mit der Suche nach dem Grund, anhand dessen sich alles erklären lässt. Damit versuchte er einen Problemkreis zu ergründen, der - die Verallgemeinerung sei erlaubt – seit jeher den Menschen beschäftigt hat. Es sind dies Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Gott oder einem anderen Begriff, welcher der irdischen Präsenz Sinn zu geben vermag. Einen diesen Anforderungen äquivalenten Begriff findet sich innerhalb der Platonischen Ideenlehre, in seiner Konzeption der Idee des Guten wie sie sich im Sonnengleichnis findet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Platons Ideen
- Das Sonnengleichnis
- Vorbereitende Gedanken
- Das Vergleichsdritte
- Jenseits des Seins (Epekeina tes ousias)
- Negation der Seinstranszendenz
- Schluss Affirmation der Seinstranszendenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Platons Idee des Guten, die als der Ursprung von allem verstanden wird. Sie untersucht, wie sich diese Idee in Platons Philosophie manifestiert und welche Rolle sie für die menschliche Erkenntnis spielt. Die Arbeit ergründet auch die Grenzen der menschlichen Erkenntnis, indem sie den scheinbaren Widerspruch beleuchtet, der darin besteht, dass die Idee des Guten sowohl Teil des Seienden ist, als auch über das Seiende hinausgeht.
- Platons Ideenlehre und ihre Bedeutung für die abendländische Philosophie
- Die Idee des Guten als Ursprung von Allem
- Das Sonnengleichnis und seine Rolle in der Erläuterung der Idee des Guten
- Die Grenzen der menschlichen Erkenntnis
- Die Frage nach der Seinstranszendenz der Idee des Guten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung von Platons Werk für die abendländische Philosophie. Sie stellt Platons Idee des Guten als zentrales Element seiner Philosophie vor und erklärt, warum es relevant ist, diese Idee zu untersuchen.
Das zweite Kapitel beschreibt die fundamentalen Eigenschaften von Platons Ideen. Es erklärt, warum Ideen für Platon das einzig Wahre und Wirkliche sind und wie sie sich von den Gegenständen der sinnlichen Welt unterscheiden.
Das dritte Kapitel analysiert das Sonnengleichnis und dessen Bedeutung für die Erläuterung der Idee des Guten. Es erklärt, wie das Gleichnis die transzendente Natur der Idee des Guten verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Platon, Ideenlehre, Idee des Guten, Sonnengleichnis, Seinstranszendenz, Erkenntnis, Philosophie, abendländische Philosophie, Ethik, Naturphilosophie, Ursprung, Sein, Unum, ens, Verhältnis von Einheit und Vielheit.
- Quote paper
- B.A. Philosophie David Egli (Author), 2007, Die Idee des Guten - die Ideenlehre Platons, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75274