Am 16.8.2003 starb in Saudi-Arabien der frühere Diktator Ugandas Idi Amin, unter dessen Herrschaft von 1971 bis 1979 über 200.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Internationale Berühmtheit in den 1970ern erhielt er allerdings nicht nur durch diese vielen Toten, sondern durch seine bizarren öffentlichen Auftritte und persönliche Gewaltexzesse, die ihn weltweit immer wieder in die Schlagzeilen brachten und auch die Belletristik anregten. Die Zeit nach seiner Terrorherrschaft verbrachte er von der Öffentlichkeit unbehelligt im Exil in Saudi-Arabien und wurde nie vor ein Gericht gestellt.
Erst nach seinem Tod erschien sein Name wieder in verschiedenen Tageszeitungen weltweit. Insgesamt ist die Be- und Aufarbeitung des Terrors unter Amin in Uganda in der Literatur noch nicht sehr weit fortgeschritten. Die Verfügbarkeit von Quellen ist sehr schwierig und theoretische Abhandlungen der Fachliteratur beschäftigen sich in den meisten Fällen nicht mit Uganda im Speziellen, sondern stellen afrikanische Regime im Allgemeinen dar. Eine Ausnahme bildet hier der Forschungsbericht von Axel Halbach aus dem Jahr 1973, der die verschiedenen Dokumente der Anfangsmonate von Amins Herrschaft analysiert. Es ist festzustellen, dass der Großteil der Literatur, die sich speziell mit Amin und Uganda beschäftigt, noch zur Regierungszeit Amins beziehungsweise kurz nach seinem Sturz veröffentlicht wurde. Nach dieser Zeit scheint das Interesse an der Person Amins abgeebbt zu sein und die Abhandlungen werden theoretischer und untersuchen afrikanische Regime auf Gemeinsamkeiten hin. Erst mit dem Tod Amins wuchs das Interesse an seiner Person wieder an. Allerdings fand dieses Interesse bisher keinen Niederschlag in der Fachliteratur, sondern meist fanden sich Artikel, die vor allem die Biographie Amins darstellten, in verschiedenen Zeitungen weltweit wieder, die via Internet zur Verfügung stehen.
In dieser Arbeit soll versucht werden nicht nur die Person Amin in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen, sondern sowohl die räumlichen Voraussetzungen und die Geschichte Ugandas als Bedingungen für das Entstehen und Funktionieren dieses Terrorregimes zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Uganda
- Geographische Gegebenheiten und Bevölkerung
- Geschichte Ugandas
- bis zur Unabhängigkeit 1962
- von 1962 bis 1971
- Die Biographie Idi Amins
- Die Biographie Amins bis 1962
- Die Biographie Amins 1962 bis 1971
- Der Putsch am 25.1.1971 und die Reaktionen im In- und Ausland
- Konsolidierung der Macht 1971
- 18-Punkte-Programm
- Öffentlich
- Militärisch
- Rechtlich
- International
- Wirtschaftlich
- Machtausübung
- Militär und Geheimpolizei
- Opfer
- Uganda unter Idi Amin im internationalen Kontext ab 1972
- Das Verhältnis Libyen und Israel
- Das Verhältnis zu Großbritannien
- Das Verhältnis zu Tansania und der Organisation for African Unity
- Das Verhältnis zu den Supermächten und der Bundesrepublik
- Das Ende und das Exil
- Selbstdarstellung und Ideologie
- Uganda unter Amin – typisch Afrika?
- Uganda
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, nicht nur die Person Idi Amin in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen, sondern auch die räumlichen Voraussetzungen und die Geschichte Ugandas als Bedingungen für das Entstehen und Funktionieren dieses Terrorregimes zu analysieren.
- Die Biographie Idi Amins und seine Rolle im Kontext der ugandischen Geschichte
- Der Putsch von 1971 und die Konsolidierung der Macht durch Amin
- Die Machtausübung Amins, einschließlich der Rolle von Militär und Geheimpolizei
- Die Auswirkungen der Herrschaft Amins auf Uganda im internationalen Kontext
- Die Analyse der Selbstdarstellung und Ideologie Amins
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt Idi Amin und seine Herrschaft in Uganda vor. Sie befasst sich mit der Geschichte Ugandas und seiner geografischen Lage sowie der politischen und sozialen Situation vor dem Putsch von 1971.
- Hauptteil: Der Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf die Geschichte Ugandas, die Biographie Idi Amins und die Bedingungen, die zu seinem Aufstieg und seiner Machtausübung führten. Er behandelt die Konsolidierung seiner Macht, die Auswirkungen seiner Herrschaft auf die ugandische Bevölkerung und die Beziehungen Ugandas zu anderen Ländern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Themen wie der Biographie Idi Amins, dem Putsch von 1971, der Konsolidierung der Macht, der Machtausübung, den Opfern des Regimes, der internationalen Beziehungen Ugandas und der Selbstdarstellung Amins. Weitere relevante Begriffe sind Uganda, Terrorregime, Geschichte, Geografie, Politik, Militär, Geheimpolizei und Afrika.
- Quote paper
- Daniel Stelzer (Author), 2005, Idi Amin. Der Diktator und das Volk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75271