Gem. § 242 Abs. 1 HGB ist jeder Kaufmann verpflichtet, "für den Schluß eines jeden Geschäftjahrs einen das Verhältnis seines Vermögens und seiner Schulden darstellenden Abschluß ... aufzustellen". Dabei sollen nach § 246 Abs. 1 HGB sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten aufgeführt werden (Vollständigkeitsgebot), wobei Posten der Aktivseite nicht mit Posten der Passivseite verrechnet werden dürfen (Verrechnungsverbot).
Die Aktivseite der Bilanz, die auch die Kapitalverwendung darstellt, besteht aus Anlage- und Umlaufvermögen.
Unter dem Anlagevermögen sind gem. § 247 Abs. 2 nur die Gegenstände auszuweisen, die bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, während das Umlaufvermögen, als der eigentliche Gewinnträger, die Gegenstände ausweist, die nur kurzfristig dem Unternehmen dienen und am Bilanzstichtag dazu bestimmt sind verbraucht, veräußert oder einmalig genutzt zu werden.
Das Anlagevermögen gliedert sich nach § 266 HGB in folgende wichtige Positionen:
I Immaterielle Vermögensgegenstände
II Sachanlagen
III Finanzanlagen
Im folgenden wird das Umlaufvermögen nicht weiter betrachtet, da im weiteren nur die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens maßgebend für diese Arbeit sind.
In dieser Arbeit soll dargestellt werden, wie immaterielle Vermögensgegenstände mit Schwerpunkt auf den derivativen Geschäfts- oder Firmenwert nach HGB ausgewiesen und bewertet werden müssen.
An manchen Stellen, besonders bei der Betrachtung des Geschäfts- oder Firmenwertes wird ein Vergleich zur Steuerbilanz gemacht
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände
- Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
- Geschäfts- oder Firmenwert
- Geleistete Anzahlungen
- Ausweis und Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen
- Ausweis
- Aktivierungsverbot für nicht entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
- Entgeltlicher Erwerb als Voraussetzung
- Bewertung
- Ausweis
- Besonderheiten der Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwertes
- Originärer Firmenwert
- Derivativer Firmenwert
- Behandlung nach Handelsrecht
- Behandlung nach Steuerrecht
- Rechtsgrundlage des derivativen Geschäfts- oder Firmenwertes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Ausweis und der Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände im Jahresabschluss. Ziel ist es, die verschiedenen Posten immaterieller Vermögensgegenstände zu erläutern und die rechtlichen und bilanzierungsrelevanten Aspekte ihrer Behandlung nach Handels- und Steuerrecht darzustellen.
- Ausweis immaterieller Vermögensgegenstände im Jahresabschluss
- Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände nach Handels- und Steuerrecht
- Unterschiede in der Behandlung originären und derivativen Firmenwerts
- Rechtliche Grundlagen für die Bilanzierung immaterieller Vermögensgegenstände
- Aktivierungsfähigkeit immaterieller Vermögensgegenstände
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung dient als Überblick über die Thematik des Ausweises und der Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände im Jahresabschluss. Sie skizziert die Bedeutung des Themas und die Struktur der Arbeit.
Die einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die verschiedenen Posten, die unter immaterielle Vermögensgegenstände fallen, wie Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen, und den Geschäfts- oder Firmenwert. Es liefert eine systematische Kategorisierung dieser Posten und legt den Grundstein für die weitere Auseinandersetzung mit deren Ausweis und Bewertung.
Ausweis und Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen: Dieses zentrale Kapitel befasst sich mit den Regeln und Vorschriften zum Ausweis und zur Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände. Es differenziert zwischen der Aktivierungsfähigkeit (entgeltlicher Erwerb als Voraussetzung) und der Bewertungsmethode. Es beleuchtet die Bedeutung der rechtlichen Rahmenbedingungen und die praktischen Implikationen für die Bilanzierung.
Besonderheiten der Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwertes: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen bei der Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts. Es vergleicht die Behandlung nach Handels- und Steuerrecht und analysiert die zugrundeliegenden Rechtsgrundlagen. Die Unterschiede in der Behandlung und die damit verbundenen Konsequenzen für die Unternehmensbewertung werden im Detail diskutiert. Die Kapitel behandeln originären und derivativen Firmenwert separat, und verdeutlichen die unterschiedlichen Bewertungsmethoden und rechtlichen Regelungen.
Schlüsselwörter
Immaterielle Vermögensgegenstände, Jahresabschluss, Bilanzierung, Bewertung, Handelsrecht, Steuerrecht, Aktivierung, Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen, Geschäftswert, Firmenwert, originärer Firmenwert, derivativer Firmenwert.
Häufig gestellte Fragen zum Thema "Ausweis und Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den Ausweis und die Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände im Jahresabschluss. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den rechtlichen und bilanzierungsrelevanten Aspekten nach Handels- und Steuerrecht.
Welche immateriellen Vermögensgegenstände werden behandelt?
Das Dokument behandelt verschiedene Posten immaterieller Vermögensgegenstände, darunter Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, Lizenzen, und den Geschäfts- oder Firmenwert (sowohl originär als auch derivativ).
Wie werden immaterielle Vermögensgegenstände ausgewiesen und bewertet?
Das Dokument erläutert die Regeln und Vorschriften für den Ausweis und die Bewertung immateriellen Vermögensgegenständen. Ein wichtiger Aspekt ist die Aktivierungsfähigkeit, die an den entgeltlichen Erwerb geknüpft ist. Die Bewertungsmethode und die rechtlichen Rahmenbedingungen werden detailliert besprochen.
Welche Besonderheiten gibt es bei der Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts?
Die Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts wird gesondert behandelt. Das Dokument vergleicht die Behandlung nach Handels- und Steuerrecht, analysiert die Rechtsgrundlagen und diskutiert die Unterschiede in der Behandlung und deren Konsequenzen für die Unternehmensbewertung. Der originäre Firmenwert wird ebenfalls betrachtet und von der derivativen Variante abgegrenzt.
Welche Zielsetzung verfolgt dieses Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die verschiedenen Posten immaterieller Vermögensgegenstände zu erläutern und die rechtlichen und bilanzierungsrelevanten Aspekte ihrer Behandlung nach Handels- und Steuerrecht darzustellen. Es soll ein umfassendes Verständnis für den Ausweis und die Bewertung im Jahresabschluss vermitteln.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Immaterielle Vermögensgegenstände, Jahresabschluss, Bilanzierung, Bewertung, Handelsrecht, Steuerrecht, Aktivierung, Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen, Geschäftswert, Firmenwert, originärer Firmenwert, derivativer Firmenwert.
Welche Kapitel enthält das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in die Kapitel: Einführung, Die einzelnen Posten der immateriellen Vermögensgegenstände, Ausweis und Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen, und Besonderheiten der Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts.
- Quote paper
- Birguel Eslik (Author), 2002, Ausweis und Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7484