1. Einleitung
Im Sommersemester 2006 wurde an der Popakademie Baden Württemberg unter
der Leitung von Bernhard Heinzlmaier das Projekt „Marktforschung“ durchgeführt.
Anhand von vier Gruppendiskussionsrunden mit unterschiedlichen Zielgruppen
sollten deren Ansichten zu folgenden zwei Themen erfasst werden: Die
Möglichkeiten zum Verkauf von Musik im physischen und im digitalen
Musikgeschäft sowie die Reaktionen auf ein geplantes „All in one“ Entertainment
Gerät der Firma Warner Music Group Deutschland. Durch die praktische Arbeit
mit dem Instrument der Gruppendiskussion haben wir Studenten uns während
dem Projekt einen guten Überblick über die Methode und deren Vor- und
Nachteile verschaffen können. Die Zielsetzung dieser Semesterarbeit ist es
einerseits, die theoretischen Grundlagen zu unserem methodischen Vorgehen zu
beleuchten und andererseits die gewonnenen Erkenntnisse der Gruppendiskussionsrunden
in eine vergleichende Analyse zwischen physischem und digitalem Musikgeschäft einfließen zu lassen.
Die Arbeit ist in drei Hauptbereiche gegliedert:
1) Die Hintergründe der qualitativen Sozialforschung, 2) die Gruppendiskussion
als Instrument der Datenerhebung und 3) die Analyse zwischen
physischem und digitalem Musikgeschäft. Durch eine Abgrenzung soll als erstes
die Zuordnung der Gruppendiskussion zum Kanon qualitativer Methoden
verständlich gemacht werden. Als nächstes soll der theoretische Hintergrund und
die methodologischen Prämissen der qualitativen Sozialforschung beleuchtet
werden und die wissenschaftliche Vorgehensweise bei der Erhebung einer Studie
vorgestellt werden. Als nächster Schritt soll die Gruppendiskussion als Instrument
der Datenerhebung in terminologischer und methodologischer Hinsicht
beschrieben werden. Die in den Gruppendiskussionen behandelten Themen zum
physischen und digitalen Musikgeschäft sowie die dazu gewonnenen Erkenntnisse
sollen dann als weiterer Schritt im Rahmen einer Analyse reflektiert und vertieft
werden. Um den Rahmen der Analyse nicht zu sprengen, werden die Reaktionen
auf das Entertainment Gerät in dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Durch ein Fazit
sollen die Argumentationsstränge abschließend wieder zusammengeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen der Sozialforschung
- 2.1. Das qualitativ-interpretative vs. das quantitativ-normative Paradigma
- 2.2. Der theoretische Hintergrund der qualitativen Sozialforschung
- 2.3. Axiome des qualitativ-interpretativen Paradigmas
- 2.4. Wissenschaftliche Herangehensweise bei der Erhebung einer Studie
- 3. Die Gruppendiskussion als Instrument der Datenerhebung
- 3.1. Begriffsdefinitionen
- 3.2. Anwendungsgebiete und Relevanz der Gruppendiskussion
- 3.3. Beschreibung der Methode
- 3.4. Ziele der Gruppendiskussion
- 3.5. Die besondere Rolle des Moderators
- 3.6. Vor- und Nachteile der Gruppendiskussion auf einen Blick
- 4. Analyse zwischen physischem und digitalem Musikgeschäft
- 4.1. Erläuterungen zur Vorgehensweise und Begriffsdefinitionen
- 4.2. Produktpolitik
- 4.2.1. Betonung der Haptik als Wettbewerbsvorteil
- 4.2.2. Vom Master Recording zum digitalisierten Produkt
- 4.3. Preispolitik
- 4.3.1. Preisdifferenzierungsmöglichkeiten im physischen Tonträgerhandel
- 4.3.2. Unterschiedliche Preisstrategien im digitalen Musikgeschäft
- 4.4. Distributionspolitik
- 4.4.1. Der lange Weg einer CD vom Tonstudio ins Verkaufsregal
- 4.4.2. Wegfall von Handelsstufen in der digitalen Musikdistribution
- 4.5. Kommunikationspolitik
- 4.5.1. Kampf um Aufmerksamkeit im Zeitalter der Reizüberflutung
- 4.5.2. Massgeschneiderte Werbung für transparente Kundschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Semesterarbeit befasst sich mit der qualitativen Marktforschung, insbesondere der Gruppendiskussion, und deren Anwendung in der vergleichenden Analyse zwischen physischem und digitalem Musikgeschäft. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Methode zu beleuchten und die Erkenntnisse aus Gruppendiskussionsrunden zu analysieren.
- Qualitatives Forschungsdesign und seine Prinzipien
- Die Gruppendiskussion als Instrument der Datenerhebung
- Vergleichende Analyse von Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik im physischen und digitalen Musikgeschäft
- Die Bedeutung von Haptik und digitalen Innovationen im Musikgeschäft
- Herausforderungen und Chancen der digitalen Musikdistribution
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Anschließend werden die Grundlagen der Sozialforschung mit Fokus auf die qualitative und quantitative Methodik beleuchtet. Dabei wird das qualitativ-interpretative Paradigma und seine Axiome im Kontext des Symbolischen Interaktionismus vorgestellt. Die Gruppendiskussion als Instrument der Datenerhebung wird in den folgenden Kapiteln näher beschrieben, einschließlich ihrer Anwendungsgebiete, Ziele und der Rolle des Moderators. Die Arbeit widmet sich dann einer Analyse der Unterschiede zwischen physischem und digitalem Musikgeschäft in Bezug auf Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik. Dieser Abschnitt beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung für das Musikgeschäft ergeben.
Schlüsselwörter
Qualitative Marktforschung, Gruppendiskussion, Symbolischer Interaktionismus, Physisches Musikgeschäft, Digitales Musikgeschäft, Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik, Haptik, Digitalisierung, Musikdistribution.
- Quote paper
- Florence Müller (Author), 2007, Die Gruppendiskussion als Instrument der qualitativen Marktforschung und deren Anwendung im Rahmen einer vergleichenden Analyse zwischen physischem und digitalem Musikgeschäft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74731