Die Jahre um die Jahrhundertwende vom 6. zum 5. Jahrhundert v. Chr. gelten heute als die Übergangszeit von der archaischen Tyrannis zur klassischen Demokratie im antiken Griechenland. Zwei Personen traten damals auf den Plan, die eine gewichtige Rolle in den politischen Auseinandersetzungen jener Zeit einnahmen. Zum einen der Isagoras, Wortführer einer Gruppe Adeliger; und zum anderen jener Kleisthenes, dessen Reformen so bedeutend waren für die Entwicklung der athenischen Demokratie und dessen Wirken und Exponenten der Reformen die vorliegende Arbeit in Grundzügen näher zu beleuchten versucht. Dabei widmet sich die Einleitung den grundlegenden Problemen der historischen Forschung und der Quellenproblematik sowie als Vorgeschichte der Rolle des Reformers Solon als einer der Wegbereiter der athenischen Demokratie. Kapitel zwei beleuchtet die Ereignisse der Zeitenwende in den Jahren 508/507 v. Chr. und die Auseinandersetzungen über die politische Neugestaltung in Attika nach dem Sturz der Tyrannis des Hippias im Jahre 510 v. Chr. Hier werden die Rolle von Kleisthenes sowie seine Politik und Absichten diskutiert. Kapitel drei widmet sich explizit den Reformen des Kleisthenes. Die räumliche Neugliederung des Stadtstaates, der Rat der 500, das Amt der zehn Strategen und die Militärreform werden genauso thematisiert wie die Einführung des Ostrakismos (Scherbengericht), dessen Urheberschaft Aristoteles bei Kleisthenes sieht. Nach der Entmachtung des Areopag, des alten und mächtigen Adelsrates, in den Jahren 462/461 v. Chr. lag die uneingeschränkte politische Macht für fast 150 Jahre in den Händen der gesamten athenischen Bürgerschaft. Die unbestrittene Entscheidungsgewalt des démos war fortan manifestiert in der politischen Terminologie. In diesen Jahren wurde in Athen erstmals der Begriff der demokratía, der Herrschaft des Volkes, geprägt. Die Reformen des Kleisthenes hatten diese Entwicklungen mit ermöglicht. Entsprechend widmet sich Kapitel vier in Form eines kritischen Fazits der Frage, ob Kleisthenes tatsächlich als der Begründer der Demokratie angesehen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Allgemeines und Quellenproblematik
- 1.2. Vorgeschichte
- 2. Zeitenwende – Kleisthenes und die Wege zur Reform
- 2.1. Die Ereignisse der Jahre 508/507 v. Chr.
- 2.2. Kleisthenes - Politik und Absichten
- 3. Die Reformen des Kleisthenes
- 3.1. Die räumliche Neugliederung des Stadtstaates
- 3.2. Der Rat der 500
- 3.3. Militärreform - Das Amt der zehn Strategen
- 3.4. Kleisthenes und der Ostrakismos
- 4. Fazit: Kleisthenes – Begründer der Demokratie?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Reformpolitik des Kleisthenes und untersucht deren Bedeutung für die Entwicklung der athenischen Demokratie. Sie beleuchtet die Vorgeschichte der Reformen, die Ereignisse, die zur Reformpolitik führten, und die Reformen selbst.
- Die Quellenlage zur Reformen des Kleisthenes
- Der Einfluss der Reformen Solons auf die athenische Gesellschaft
- Die politische Situation in Athen vor den Reformen des Kleisthenes
- Die einzelnen Reformen des Kleisthenes und deren Auswirkungen
- Die Rolle des Kleisthenes als Wegbereiter der Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel stellt die allgemeine Problematik der Quellenlage für die Erforschung des antiken Athen dar und beleuchtet die Vorgeschichte der Reformen des Kleisthenes, insbesondere die Reformen Solons und deren Einfluss auf die athenische Gesellschaft.
Kapitel 2: Zeitenwende – Kleisthenes und die Wege zur Reform
Kapitel 2 beschreibt die politische Situation in Athen vor den Reformen des Kleisthenes, die Ereignisse der Jahre 508/507 v. Chr. und die Rolle des Kleisthenes im Kampf gegen die Tyrannis.
Kapitel 3: Die Reformen des Kleisthenes
In diesem Kapitel werden die wichtigsten Reformen des Kleisthenes, darunter die räumliche Neugliederung des Stadtstaates, die Einrichtung des Rates der 500, die Militärreform und der Ostrakismos, detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Athen, Kleisthenes, Demokratie, Reformpolitik, Tyrannis, Solon, Quellenproblematik, Rat der 500, Ostrakismos, Militärreform, räumliche Neugliederung.
- Citation du texte
- Dr. phil. Jürgen Schäfer (Auteur), 2001, Die Reformpolitik des Kleisthenes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7465