Obwohl Kinderliteratur selten im Vordergrund der Literaturwissenschaft steht, sind es gerade Kinderbücher, welche das Leben eines jeden Lesers für immer prägen können. Vor allem die ersten Leserjahre sind entscheidend für die weitere Auseinandersetzung mit Li-teratur, insbesondere Belletristik. Die spätere Liebe oder Abneigung zu Literatur hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, u.a. Zugang zu Büchern, Haltung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten gegenüber Literatur und Lesen, Ablenkung durch andere Medien wie Computer und Fernsehen und nicht zuletzt der Einfluss von Vor- und Grund-schulunterricht. Abgesehen von frühen Erfahrungen mit dem Lesen ist aber auch die in Kinderbüchern enthaltene Botschaft eine zentrale Frage, die für das soziale Verhalten und die persönliche Einstellung des heranwachsenden Menschen eine bedeutende Rolle spielt.
Kinder sind meist – Fälle ausgenommen, in denen zu Hause nicht oder wenig gele-sen wird – im Alter von 3 bis 13 Jahren mit vielseitigen Büchern konfrontiert, zuerst schlichte Bilderbücher und später Geschichten, die diverse Werte und Normen vermitteln können. Jeder, der schon einmal einem Fünfjährigen eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hat, wird wissen, wie sehr Kinderliteratur darauf zielt, Tugenden wie Toleranz, Verant-wortungsbewusstsein, Gnade und Selbstlosigkeit zu lehren. Sei es Hans, der mit seiner Schwester die Schokolade teilen soll oder Marie, die ihren Freunden einen Streich verzei-hen muss – es sind allemal wichtige Botschaften in Kindergeschichten enthalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- La Chanson de Roland
- Handlung und historischer Hintergrund
- Zur altfranzösischen Epik
- Die mittelhochdeutsche Übertragung des Pfaffen Konrads
- Analyse des Rolandsliedes für Kinder
- Pädagogische Beurteilung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung des "guten" Eigenen und des "schlechten" Anderen im Rolandslied in einer für Kinder adaptierten Fassung. Ziel ist es, die potenziellen moralischen Konflikte aufzuzeigen, die eine solche Darstellung bei jungen Lesern hervorrufen kann, und zu analysieren, wie eine solche Opposition auf die Zielgruppe abgestimmt ist.
- Darstellung von Gut und Böse im Rolandslied für Kinder
- Potenzielle moralische Konflikte bei jungen Lesern
- Pädagogischer Wert und Kritik des Rolandsliedes als Kinderbuch
- Analyse der Charakterisierung von Christen und Muslimen
- Einfluss mittelalterlicher Werte und Normen auf die kindliche Wahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die prägende Wirkung von Kinderliteratur auf junge Leser und die Bedeutung der darin enthaltenen Botschaften für die Entwicklung des sozialen Verhaltens und der persönlichen Einstellung. Sie stellt die Frage nach dem pädagogischen Wert von Kinderbüchern, insbesondere im Kontext mittelalterlicher Heldensagen wie dem Rolandslied, und kündigt die Auseinandersetzung mit der Darstellung des Eigenen und des Anderen im Rolandslied als Kinderbuch an.
La Chanson de Roland: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Chanson de Roland, ihre Entstehung und ihren historischen Hintergrund. Es beschreibt die Handlung, die den Kreuzzug Karls des Großen gegen die Mauren und die Schlacht von Roncevaux beinhaltet. Der Fokus liegt auf der Darstellung Rolands als Held und der Gegenüberstellung der christlichen Franken und der muslimischen Sarazenen. Die Rolle Ganelons als Verräter und die strategischen Entscheidungen Rolands werden ebenfalls beleuchtet, um das Spannungsfeld des Kampfes zwischen den beiden Seiten zu verdeutlichen. Die Zusammenfassung beleuchtet, wie die historische Basis des Textes die Charakterisierung und die Handlung beeinflusst.
Schlüsselwörter
Rolandslied, Kinderbuch, Chanson de Roland, Mittelalter, Kreuzzug, Gut und Böse, Moral, Pädagogik, Christentum, Islam, Feindbild, Identität, Fremdheit.
Häufig gestellte Fragen zum Rolandslied für Kinder
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert eine für Kinder adaptierte Fassung des Rolandslieds. Im Fokus steht die Darstellung von „Gut“ und „Böse“, die potenziellen moralischen Konflikte, die daraus für junge Leser resultieren, und die pädagogische Bewertung dieser Darstellung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Christen und Muslimen im Rolandslied für Kinder, potenzielle moralische Konflikte bei jungen Lesern, den pädagogischen Wert und die Kritik des Rolandsliedes als Kinderbuch, den Einfluss mittelalterlicher Werte und Normen auf die kindliche Wahrnehmung und die Charakterisierung von Gut und Böse im Kontext des mittelalterlichen Epos.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Chanson de Roland (einschließlich Handlung, historischem Hintergrund, der mittelhochdeutschen Übersetzung und pädagogischer Beurteilung), und ein Fazit. Das Kapitel über die Chanson de Roland behandelt die Handlung, den historischen Kontext, die Charakterisierung der Figuren (Roland, Ganelon, Christen und Muslime) und die strategischen Entscheidungen im Kampf.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit möchte die moralischen Konflikte aufzeigen, die durch die Darstellung von „Gut“ und „Böse“ im Rolandslied für Kinder entstehen können. Sie analysiert, wie diese Opposition auf die Zielgruppe abgestimmt ist und bewertet den pädagogischen Wert des Kinderbuchs.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Rolandslied, Kinderbuch, Chanson de Roland, Mittelalter, Kreuzzug, Gut und Böse, Moral, Pädagogik, Christentum, Islam, Feindbild, Identität, Fremdheit.
Welche Aspekte der Chanson de Roland werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Handlung der Chanson de Roland, ihren historischen Hintergrund (der Kreuzzug Karls des Großen und die Schlacht von Roncevaux), die Rolle von Roland als Held, die Gegenüberstellung von Christen und Muslimen, die Rolle Ganelons als Verräter und den Einfluss der historischen Basis auf die Charakterisierung und Handlung.
Wie wird die Einleitung beschrieben?
Die Einleitung betont die prägende Wirkung von Kinderliteratur, die Bedeutung der darin enthaltenen Botschaften für die Entwicklung von Kindern und stellt die Frage nach dem pädagogischen Wert von Kinderbüchern, besonders im Kontext mittelalterlicher Heldensagen.
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- Andreas Mittag (Author), 2007, Das Rolandslied als Kinderbuch - die Darstellung des „guten“ Eigenen und des „schlechten“ Anderen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74489