Obwohl die Frage um die Entstehung des h aspiré bis heute noch nicht völlig geklärt wurde, bietet sie v.a. für künftige Französischlehrer ein anregendes Thema dar. Kann man als Fach-didaktiker davon ausgehen, dass das h aspiré jedes Mal fränkischen Ursprungs ist, während das h muet ein rein latein-romanisches Phänomen darstellt? Könnte man dem Schüler als „E-selsbrücke“ beibringen, dass es sich bei französischen Vokabeln, die mit einem h beginnen und dem entsprechenden deutschen Begriff orthographisch und/oder semantisch ähneln (z.B. la harpe, la halle, le harpon, hurler), automatisch um ein h aspiré handelt? Leider gibt es weiterhin keinen fundierten Beweis, dass das h aspiré seine Existenz ausschließlich dem fränkischen Superstrateinfluss zu verdanken hat.
Zahlreiche Gegenbeweise zeigen, dass Le-xeme mit dem h aspiré oft aus dem Lateinischen oder einer anderen Sprache stammen und sich höchstens dem entsprechenden germanischen Begriff angeglichen haben.
Ich werde mich jedoch nicht nur auf die Etymologie und didaktische Relevanz des h aspiré beschränken, sondern auch kurz auf dessen Bedeutung in der Phonologie eingehen, wenn es nämlich um die Opposition bestimmter Minimalpaare (z.B. les auteurs vs. les hau-teurs) geht, wo sonst ein Homonymkonflikt entstünde. Obwohl in dieser Arbeit die Herkunft des aspirierten h nicht gänzlich geklärt werden kann, werde ich versuchen, einige didaktisch wertvolle Ansätze zu finden, damit die betroffenen Lexeme einfacher erlernt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Terminologie
- Zur Entstehung des konsonantischen und vokalischen h
- Das konsonantische h
- Das vokalische h
- Die phonologische Bedeutung des konsonantischen h
- Didaktische Hinweise zum konsonantischen h
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Etymologie, phonologischen Bedeutung und Didaktik des französischen h aspiré. Ziel ist es, die Entstehung des h aspiré im Kontext der französischen Sprachentwicklung zu beleuchten, seine Bedeutung in der Phonologie zu analysieren und didaktisch relevante Aspekte für den Unterricht des Französischen aufzuzeigen.
- Etymologie des h aspiré und die Rolle des fränkischen Einflusses
- Die Unterscheidung zwischen konsonantischen und vokalischen h
- Die phonologische Bedeutung des h aspiré in Minimalpaaren
- Didaktische Ansätze zum Erlernen des h aspiré
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit untersucht die Entstehung des h aspiré im Französischen, beleuchtet die Schwierigkeiten seiner Einordnung und unterstreicht die Bedeutung des Themas für den Französischunterricht.
Zur Terminologie
Es werden die Termini "h aspiré" und "h muet" analysiert und die Bezeichnungen "konsonantisches h" und "vokalisches h" eingeführt, die auf das Verhalten des h in Bezug auf Liaison, Enchainement und Elision basieren.
Zur Entstehung des konsonantischen und vokalischen h
Das konsonantische h
Die Arbeit analysiert die Rolle des fränkischen Einflusses auf die Entstehung des h aspiré und zeigt, dass das konsonantische h nicht ausschließlich germanischen Ursprungs ist. Beispiele wie *hasard und *haut werden herangezogen, um die Kreuzungstheorie zu erläutern, die den gemeinsamen Einfluss von Lateinischem und Germanischem beleuchtet.
Die phonologische Bedeutung des konsonantischen h
Der Abschnitt beleuchtet die Bedeutung des h aspiré in der Phonologie und seinen Einfluss auf Minimalpaare wie les auteurs vs. les hauteurs. Der Fokus liegt auf der Vermeidung von Homonymkonflikten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Aspekten des französischen h aspiré, darunter Etymologie, Phonologie, Didaktik, Kreuzungstheorie, Minimalpaare, Liaison, Enchainement, Elision, fränkischer Einfluss, lateinischer Einfluss, germanischer Einfluss.
- Quote paper
- Andreas Mittag (Author), 2006, Zur Etymologie, phonologischen Bedeutung und Didaktik des französischen 'h aspiré', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74488