Die ansteigende Bedeutung der Europäischen Union für das Zusammenleben der Menschen in den europäischen Nationalstaaten und ihre wachsende Kompetenz bei der Formulierung von Leitlinien, Gesetzen und Zielen einer europäischen Politik, werfen die Frage nach einem gesamteuropäischen Konzept der E.U. zur Nivellierung der noch immer bestehenden Ungleichheitsstellung zwischen den Geschlechtern auf.
Mit dem Inkrafttreten des Amsterdamer Vertrages von 1999 ergänzte die Europäische Union, die von ihr bis zu diesem Zeitpunkt primär verfolgte Strategie von einzelnen Programmen und Maßnahmen zur Erreichung der Geschlechtergleichstellung durch einen integrierenden Ansatz, dem Gender Mainstreaming.
Die Idee einer übergeordneten Rahmenstrategie ist das zentrale Kennzeichen dieses Konzepts, angewandt auf allen Ebenen und in der alle Aktionen und Programme zusammengefasst sind, um nicht nur Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen, sondern auch Gerechtigkeit und Chancengleichheit herzustellen.
In wie weit diese Strategie tauglich ist, um ihren verfolgten Anspruch, die Herstellung von Chancengleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen, zu erfüllen, soll in den Fokus dieses Essays gestellt werden.
Dazu werde ich im Folgenden das Gender – Mainstreaming - Konzept der Europäischen Union näher erläutern und dessen Funktion, Instrumente und Zielsetzungen herausstellen, um dann kritisch hinterfragen zu können, ob sie dem selbstgesetzten Anspruch gerecht werden und welche Defizite beziehungsweise Fortschritte zu verzeichnen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Gender-Mainstreaming-Konzept der Europäischen Union
- Einordnung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert das Gender-Mainstreaming-Konzept der Europäischen Union und dessen Rolle bei der Überwindung sozialer Ungleichheiten und der Herstellung von Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern. Er untersucht, inwieweit dieses Konzept seinen Anspruch auf die Schaffung von Gleichstellung in allen gesellschaftlichen Bereichen erfüllt.
- Das Konzept des Gender Mainstreaming in der Europäischen Union
- Die Funktionsweise, Instrumente und Zielsetzungen von Gender Mainstreaming
- Kritik an den Defiziten und Fortschritten des Konzepts
- Die Relevanz von Gender Mainstreaming für die europäische Politik
- Die Herausforderungen bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung der Europäischen Union für die Gestaltung des europäischen Zusammenlebens und stellt die Notwendigkeit eines gemeinsamen Konzepts zur Bekämpfung von Geschlechterungleichheit heraus. Die Einführung des Gender-Mainstreaming-Konzepts durch den Amsterdamer Vertrag von 1999 wird als ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung beschrieben.
Das Gender-Mainstreaming-Konzept der Europäischen Union
Dieses Kapitel erläutert die Entwicklung des Gender-Mainstreaming-Konzepts und dessen Abgrenzung von früheren Gleichstellungsinitiativen. Es betont die Notwendigkeit einer systemischen Veränderung und die Anpassung von Strukturen und Rollenmustern, um eine tatsächliche Gleichstellung zwischen den Geschlechtern zu erreichen. Die Definition von Gender Mainstreaming durch den Europarat wird vorgestellt, die die Integration des Gleichstellungsprinzips in alle politischen Prozesse betont.
Schlüsselwörter
Gender Mainstreaming, Europäische Union, Gleichstellung, Chancengleichheit, Geschlechterungleichheit, soziale Ungleichheiten, Politikgestaltung, Strategie, Rahmenstrategie, Instrumente, Evaluation, Defizite, Fortschritte.
- Quote paper
- Christian Blume (Author), 2003, Das Konzept des „Gender Mainstreaming“ der Europäischen Union zum Abbau sozialer Ungleichheiten und zur Herstellung von Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74324