Bei der Debatte um den Begriff der deutschen Leitkultur, im Zusammenhang mit der fortschreitenden Globalisierung, fühlte man sich zugleich an die Diskussion über Huntingtons Werk „Kampf der Kulturen“ erinnert. Mit seinem Werk entfachte Huntington ebenfalls eine rege Diskussion über die Rolle von Kulturen in der Weltpolitik. Huntingtons Theorie über die Welt rief viele Kritiker auf den Plan. Harald Müller, einen seiner schärfsten Kritiker und seine Huntingtonkritik möchte ich in dieser Arbeit genauer vorstellen. Er entwickelt in seinem Werk „Das Zusammenleben der Kulturen. Ein Gegenwurf zu Huntington“ eine eigene Theorie über die Welt, dabei kritisiert und falsifiziert er immer wieder Huntingtons Ansatz. Im Vordergrund dieser Arbeit soll Müllers Huntingtonkritik stehen, auf Müllers eigene Theorie kann im Rahmen dieser Arbeit nicht genauer eingegangen werden. Allerdings lässt sich eine Verflechtung von Müllers Kritik und Müllers Theorie nicht immer komplett vermeiden, da er die beiden Inhalte miteinander verbunden darstellt. Um seine Huntingtonkritik explizit darzustellen, müssen zuerst kurz Huntingtons Welttheorie und die in diesem Zusammenhang wichtigen Begriffe „Kultur und Globalisierung“ vorgestellt werden, um ein Grundverständnis beim Leser herzustellen. Danach werde ich auf die Person Harald Müller und sein Buch „Das Zusammenleben der Kulturen“ eingehen, um anschließend die wichtigsten Kritikpunkte aus Müllers Buch zu abstrahieren und zu erläutern. Zum Abschluss der Arbeit werde ich auch meine eigene Einstellung zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzvorstellung von Huntingtons Theorie
- Kultur und Globalisierung: Definitionsansätze
- Harald Müller und sein Werk „Das Zusammenleben der Kulturen“
- Zur Person Harald Müller
- Aufbau des Buches „Das Zusammenleben der Kulturen“
- Müllers Huntingtonkritik
- Einfachheitskult
- Zivilisations- und Kulturbegriff
- Der islamische Kernstaat?
- Gründe für kriegerische Konflikte
- Abschlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Harald Müllers Kritik an Samuel P. Huntingtons Theorie des „Kampfes der Kulturen“. Sie analysiert Müllers Gegenentwurf zu Huntingtons These, der auf einem Konzept des friedlichen Zusammenlebens der Kulturen basiert. Die Arbeit zeigt auf, wie Müller Huntingtons Ansatz in Bezug auf Kultur, Globalisierung und die Entstehung von Konflikten kritisiert und sein eigenes Konzept der „kulturellen Verständigung“ vorstellt.
- Huntingtons Theorie des „Kampfes der Kulturen“
- Müllers Kritik an Huntingtons Ansatz
- Die Rolle von Kultur und Globalisierung in der Weltpolitik
- Das Konzept der „kulturellen Verständigung“
- Die Bedeutung von Dialog und gegenseitigem Verständnis für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Debatte um den Begriff der „deutschen Leitkultur“ ein und beleuchtet den Zusammenhang mit Huntingtons Theorie des „Kampfes der Kulturen“. Das zweite Kapitel bietet eine kurze Vorstellung von Huntingtons Theorie und stellt seine Kernaussagen zur Weltordnung im 21. Jahrhundert dar. Im dritten Kapitel werden verschiedene Definitionsansätze von Kultur und Globalisierung im Kontext der Weltpolitik betrachtet. Das vierte Kapitel stellt die Person und das Werk von Harald Müller vor, dessen Buch „Das Zusammenleben der Kulturen“ als Gegenentwurf zu Huntingtons Theorie fungiert.
Das fünfte Kapitel behandelt die wichtigsten Kritikpunkte von Harald Müller an Huntingtons Theorie. Müllers Kritik zielt auf die vereinfachende Darstellung von Kultur als Konfliktfaktor, die Verwendung von Kulturbegriffen und die These vom islamischen Kernstaat ab. Darüber hinaus analysiert Müller die Gründe für kriegerische Konflikte, die er nicht auf kulturelle Differenzen zurückführt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden zentralen Themen und Begriffen: „Kampf der Kulturen“, „kulturelle Verständigung“, „Globalisierung“, „Kultur“, „Zivilisation“, „Islamischer Kernstaat“, „Frieden“, „Konflikt“. Die Arbeit analysiert die Argumentationen von Samuel P. Huntington und Harald Müller, die sich mit der Rolle von Kultur und Globalisierung in der Weltpolitik auseinandersetzen.
- Quote paper
- Lina Arnold (Author), 2005, Der Gegenentwurf zu Huntingtons „Kampf der Kulturen“ , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74201