Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges scheint sich das damalige Europa in zwei Lager geteilt zu haben. Auf der einen Seite standen die demokratischen Länder des Kontinentes, die sich gegen die territorialen Expansionsbestrebungen des autoritären Regimes zur Wehr setzen mussten. Die Rolle des faschistischen Italiens ist bei dieser dichotomen Betrachtungsweise der Lage in Europa somit schon lange vor Beginn des Konfliktes festgelegt. Auch die persönliche Nähe, das freundschaftliche Verhältnis beider Diktatoren zueinander wird in vielen Darstellungen hervorgehoben. Der gegenseitige Vorbildcharakter der faschistischen und nationalsozialistischen Bewegung und ihre gegenseitige Unterstützung scheinen bei dieser Betrachtungsweise auf eine Angleichung beider Regime und ihre Parallelisierung bezüglich innen- und außenpolitischer Interessen hinaus zu laufen.
Die Entwicklung des faschistischen Italiens in den 30er Jahren soll in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen. Zu fragen ist hierbei nach der Geradlinigkeit dieser Entwicklung in Bezug auf die Annäherung an den Nationalsozialismus mit dem Höhepunkt des Kriegseintrittes Italiens an der Seite Deutschlands, wodurch der zeitliche Rahmen gegeben ist. Beginnend mit den Vorraussetzungen des faschistischen Regimes nach dem Ersten Weltkrieg endet die Arbeit mit dem Kriegseintritt Italiens im Jahr 1940.
Diese Arbeit ist grob in zwei Teile gegliedert, wobei der Erste geographische Bedingungen holzschnittartig umreißen und auf einer deskriptiven Ebene verbleiben wird. Diese sich nicht am zeitlichen Ablauf, sondern an territorialen Schwerpunkten orientierende Darstellung bietet die Grundlage für die politische Betrachtungsweise im zweiten Teil.
Zu Beginn dieser Arbeit muss die außenpolitische und territoriale Situation Italiens nach dem Ersten Weltkrieg zusammengefasst werden, um die revisionistischen Bestrebungen der faschistischen Bewegung darstellen zu können. Hierbei seht die Frage im Mittelpunkt, welches die außenpolitischen Ziele Mussolinis waren und welche Spielräume er für ihre Verwirklichung hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Außenpolitische Voraussetzungen des Faschistischen Italiens
- Die außenpolitischen Leitlinien des faschistischen Italiens
- Das Bild des faschistischen Italien in Europa
- Der Balkan und das ungarisch-österreichische Machtvakuum
- Die Rolle Deutschlands auf dem Balkan
- Das Tiroler Problem
- Der Abessinienkonflikt
- Die erste militärische Zusammenarbeit: Der Spanische Bürgerkrieg
- Die Außenpolitische Entwicklung - Eine vorsichtige Annäherung Deutschlands und Italiens?
- Von der Verfestigung der „Achse“ und Italiens direkter Weg in den Zweiten Weltkrieg
- Von der Verfestigung der „Achse“ und Mussolinis Vorbehalte gegenüber Hitler
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die außenpolitische Entwicklung des faschistischen Italiens in den 1930er Jahren mit dem Fokus auf die Annäherung an den Nationalsozialismus und den Kriegseintritt Italiens an der Seite Deutschlands. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich vom Ersten Weltkrieg bis zum Kriegseintritt Italiens im Jahr 1940.
- Revisionistische Bestrebungen des faschistischen Italiens nach dem Ersten Weltkrieg
- Außenpolitische Ziele Mussolinis und seine Spielräume
- Gemeinsamkeiten und Gegensätze zwischen Italien und Deutschland im Balkan und im alpinen Raum
- Militärische Expansion des faschistischen Italiens in Nordafrika und Spanien
- Annäherungen und Gegensätze zwischen den beiden Diktaturen im Kontext der politischen Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die dichotome Betrachtungsweise des faschistischen Italiens im Kontext des Zweiten Weltkriegs dar und führt den Fokus auf die Entwicklung des faschistischen Italiens in den 1930er Jahren. Die Arbeit wird in zwei Teile gegliedert: einen geographischen Teil mit deskriptiver Darstellung und einen politischen Teil mit analytischer Betrachtungsweise.
- Außenpolitische Voraussetzungen des Faschistischen Italiens: Dieses Kapitel beleuchtet die außenpolitische und territoriale Situation Italiens nach dem Ersten Weltkrieg, die Enttäuschung über die Ergebnisse der Friedensverhandlungen und die daraus resultierenden revisionistischen Bestrebungen der faschistischen Bewegung.
- Der Balkan und das ungarisch-österreichische Machtvakuum: Dieses Kapitel analysiert die außenpolitischen Bestrebungen Italiens und Deutschlands im Balkan und im alpinen Raum, wobei die Gemeinsamkeiten und Gegensätze der beiden politischen Systeme herausgestellt werden.
- Der Abessinienkonflikt: Dieses Kapitel beschreibt die militärische Expansion des faschistischen Italiens in Afrika und die Durchsetzung eigener Interessen im Widerspruch zur internationalen Gemeinschaft und dem Völkerrecht.
- Die erste militärische Zusammenarbeit: Der Spanische Bürgerkrieg: Dieses Kapitel beleuchtet die Zusammenarbeit Italiens und Deutschlands im Spanischen Bürgerkrieg und deren Einfluss auf die weitere Entwicklung des faschistischen Regimes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die folgenden Themen und Konzepte: Faschistisches Italien, Außenpolitik, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Revisionismus, Expansionsbestrebungen, Balkan, Italienisch-Deutsche Achse, Militär, Kolonialismus, Völkerrecht.
- Quote paper
- Ulrich Hamenstädt (Author), 2006, Italiens Weg in den Zweiten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74138