Der Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz – rechtliche Konsequenzen
für die Arbeitgeber
I. Einleitung
Der Konflikt zwischen Rauchern und Nichtrauchern in Deutschland begann
schon mit dem Import der ersten Zigaretten vor ca. 400 Jahren und
dauert bis zum heutigen Tag an. Während die Einen Tabak als Genussmittel sehen, empfinden Andere nur Ekel und Abscheu beim bloßen Geruch des blauen Dunstes und befürchten, ihre Gesundheit leide darunter. Diese Debatte beschränkte sich allerdings nicht nur auf den Privatbereich, sondern drang auch in die Sphäre der Arbeitswelt ein. Probleme tauchen dabei regelmäßig auf, wenn Raucher und Nichtraucher am Arbeitsplatz gemeinsam ihre Tätigkeit verrichten. Dies wurde zwar nach rechtlichen Gesichtspunkten bereits in der Vergangenheit ausgiebig in Fachkreisen diskutiert. Die Vielfalt der betrieblichen Gegebenheiten und die Uneinheitlichkeit der medizinischen Erkenntnisse verhinderten jedoch eine allgemein gültige Lösung des Problems. Die Bundesregierung hoffte mit der Änderung der Arbeitsstättenverordnung das Thema Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz endgültig in den Griff zu bekommen.
Ziel dieser Arbeit soll ein umfangreicher Überblick über die Problematik des Rauchens am Arbeitsplatz, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, sein. Die Untersuchung soll dabei wissenschaftlich und objektiv ausgeführt werden, gerade weil in vielen Arbeiten zu dieser Thematik, je nachdem ob der Verfasser auf Seiten der Raucher oder der Nichtraucher steht, eine gewisse Emotionalität oft nicht zu leugnen ist. Obwohl das Hauptaugenmerk natürlich auf die juristische Sichtweise gerichtet ist, soll die betriebswirtschaftliche und medizinische Perspektive nicht außer Acht gelassen werden. Kernpunkt der Arbeit soll jedoch diegegenwärtige Rechtslage nach Änderung der ArbStättV sein. Dabei wird der Fokus besonders auf die Seite der Arbeitgeber gerichtet. Gegenstand der Untersuchung sind regelmäßig privatwirtschaftliche Unternehmen. Behörden und spezielle Betriebe (z. B. solche, die Umgang mit Gefahrenstoffen haben) werden wegen bestehenden Sonderregelungen und gesonderten Gesetzen, die für diese Unternehmen gelten, weitestgehend ausgeklammert.
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Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Passivrauchen und damit verbundene Folgen
- 1. Definition Passivrauchen
- 2. Folgen für die deutsche Volkswirtschaft
- 2.1 Einnahmequelle Tabaksteuer
- 2.2 Kosten des Rauchens
- 2.3 Gesamtbetrachtung wirtschaftlicher Folgen und kritische Würdigung
- 3. Folgen für die Gesundheit
- 3.1 Definition des rechtlichen Gesundheitsbegriffs
- 3.2 Akut-Wirkung des Passivrauchens
- 3.3 Gefahr einer Lungenkrebserkrankung
- 3.4 Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- 4. Passivrauchen am Arbeitsplatz – Die aktuelle Situation
- III. Die Rechtslage zum Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz
- IV. Auswirkungen aus Sicht der Arbeitgeberseite
- 1. Maßnahmen zum Einhalten der ArbStättV
- 2. Berechtigung des Arbeitgebers zum Erlass eines Rauchverbotes
- 3. Umgehung des Nichtraucherschutzes durch Freiheit der unternehmerischen Betätigung
- 4. Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates
- 5. Folgen der Verweigerung des Nichtraucherschutzes
- 6. Zulässigkeit von Nichtraucherprämien
- 7. Berücksichtigung der Interessen der Raucher
- V. Rechtliche Problemfelder in der Gegenwart
- 1. Ausgrenzung von Rauchern bei der Bewerbung
- 2. Rauchverbot des Arbeitgebers in der Freizeit
- VI. Kritische Würdigung und Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die rechtlichen Konsequenzen des Nichtraucherschutzes am Arbeitsplatz für Arbeitgeber. Ziel ist es, die aktuelle Rechtslage zu analysieren und die Auswirkungen auf Arbeitgeber zu beleuchten. Dabei werden sowohl die wirtschaftlichen als auch die gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens berücksichtigt.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Nichtraucherschutzes
- Wirtschaftliche Auswirkungen des Passivrauchens
- Gesundheitliche Folgen des Passivrauchens
- Rechte und Pflichten von Arbeitgebern
- Interessenabwägung zwischen Rauchern und Nichtrauchern
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie erläutert die Relevanz des Themas und benennt die Forschungsfrage, die im Verlauf der Arbeit beantwortet werden soll. Die Einleitung dient als Orientierungshilfe und gibt einen Überblick über die behandelten Aspekte.
II. Passivrauchen und damit verbundene Folgen: Dieses Kapitel definiert Passivrauchen und beleuchtet dessen Folgen für die deutsche Volkswirtschaft und die Gesundheit. Es analysiert die Einnahmen aus der Tabaksteuer im Verhältnis zu den durch das Rauchen entstehenden Kosten, unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Schäden wie Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der aktuelle Stand des Passivrauchens am Arbeitsplatz wird ebenfalls dargestellt, um den Kontext der nachfolgenden rechtlichen Analyse zu schaffen. Die Kapitelteile belegen den dringenden Bedarf an effektivem Nichtraucherschutz.
III. Die Rechtslage zum Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz: Dieses Kapitel beschreibt die rechtliche Situation des Nichtraucherschutzes am Arbeitsplatz, sowohl vor als auch nach der Änderung der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Es analysiert die gesetzlichen Bestimmungen und deren praktische Umsetzung, beleuchtend die Entwicklung des rechtlichen Rahmens und die damit verbundenen Herausforderungen für Arbeitgeber. Es dient als Grundlage für die Beurteilung der Auswirkungen auf Arbeitgeber im folgenden Kapitel.
IV. Auswirkungen aus Sicht der Arbeitgeberseite: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit den Auswirkungen des Nichtraucherschutzes auf Arbeitgeber. Es behandelt Maßnahmen zur Einhaltung der ArbStättV, die Berechtigung zum Erlass von Rauchverboten, die Möglichkeiten der Umgehung des Nichtraucherschutzes, das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats und die Folgen der Verweigerung des Nichtraucherschutzes. Zusätzlich werden die Zulässigkeit von Nichtraucherprämien und die Berücksichtigung der Interessen von Rauchern diskutiert. Das Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der Herausforderungen und Verantwortlichkeiten von Arbeitgebern in Bezug auf den Nichtraucherschutz.
V. Rechtliche Problemfelder in der Gegenwart: Hier werden aktuelle rechtliche Problemfelder im Zusammenhang mit dem Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz beleuchtet. Es wird die Problematik der Ausgrenzung von Rauchern bei Bewerbungen und die Frage nach der Zulässigkeit von Rauchverboten in der Freizeit der Arbeitnehmer behandelt. Das Kapitel identifiziert und analysiert ungeklärte oder kontrovers diskutierte Rechtsfragen, um ein umfassendes Bild der aktuellen Situation zu zeichnen.
Schlüsselwörter
Nichtraucherschutz, Arbeitsplatz, Passivrauchen, Rechtslage, Arbeitgeber, ArbStättV, Gesundheit, Wirtschaft, Gesundheitsfolgen, wirtschaftliche Folgen, Rauchverbot, Mitbestimmungsrecht, Betriebsrat.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die rechtlichen Konsequenzen des Nichtraucherschutzes am Arbeitsplatz für Arbeitgeber. Sie analysiert die aktuelle Rechtslage und beleuchtet die Auswirkungen auf Arbeitgeber unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die rechtlichen Rahmenbedingungen des Nichtraucherschutzes, die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen des Passivrauchens, die Rechte und Pflichten von Arbeitgebern, die Interessenabwägung zwischen Rauchern und Nichtrauchern, sowie aktuelle rechtliche Problemfelder wie die Ausgrenzung von Rauchern bei Bewerbungen oder Rauchverbote in der Freizeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Passivrauchen und dessen Folgen (wirtschaftlich und gesundheitlich), die Rechtslage zum Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz, Auswirkungen aus Sicht der Arbeitgeberseite, aktuelle rechtliche Problemfelder und eine kritische Würdigung mit Ausblick.
Welche Folgen des Passivrauchens werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die wirtschaftlichen Folgen (Einnahmen durch Tabaksteuer vs. Kosten durch Rauchen) und die gesundheitlichen Folgen (Lungenkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen) des Passivrauchens.
Welche Aspekte der Rechtslage werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die rechtliche Situation des Nichtraucherschutzes am Arbeitsplatz, insbesondere die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), die Rechte und Pflichten von Arbeitgebern, das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats, die Zulässigkeit von Rauchverboten und Nichtraucherprämien, sowie die Problematik der Ausgrenzung von Rauchern bei Bewerbungen und Rauchverbote in der Freizeit.
Welche Auswirkungen auf Arbeitgeber werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Nichtraucherschutzes auf Arbeitgeber hinsichtlich der Maßnahmen zur Einhaltung der ArbStättV, der Berechtigung zum Erlass von Rauchverboten, der Möglichkeiten der Umgehung des Nichtraucherschutzes, des Mitbestimmungsrechts des Betriebsrats und der Folgen der Verweigerung des Nichtraucherschutzes. Auch die Zulässigkeit von Nichtraucherprämien und die Berücksichtigung der Interessen von Rauchern werden diskutiert.
Welche aktuellen rechtlichen Problemfelder werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Ausgrenzung von Rauchern bei der Bewerbung und die Frage nach der Zulässigkeit von Rauchverboten in der Freizeit der Arbeitnehmer.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nichtraucherschutz, Arbeitsplatz, Passivrauchen, Rechtslage, Arbeitgeber, ArbStättV, Gesundheit, Wirtschaft, Gesundheitsfolgen, wirtschaftliche Folgen, Rauchverbot, Mitbestimmungsrecht, Betriebsrat.
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- Dipl. Kfm. jur. Thomas Brehm (Author), 2007, Der Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz - rechtliche Konsequenzen für Arbeitgeber, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74085