1. Einleitung
Schon seit Urzeiten trauern die Menschen um ihre Verstorbenen. In manchen Kulturkreisen kann diese Trauerphase mehrere Monate oder sogar Jahre andauern. Doch trotz dieser emotional äußerst belastenden Zeit stellt sich auch immer die Frage, wie mit dem Leichnam verfahren werden soll. Ganz unterschiedliche Praktiken haben sich hierbei herausgebildet. In zahlreichen Ländern der Welt werden die Körper der Verstorbenen verbrannt, während Menschen anderer Kulturkreise es als angemessen betrachten, die Leichname zu verspeisen. Dies gilt dann als Zeichen einer großen Anteilnahme am Trauerschmerz der Hinterbliebenen und als sozial angebrachtes Verhalten.1 In zahlreichen Kulturkreisen ist es usus, den Körper des Verstorbenen in einen Sarg zu legen, um ihn anschließend in einem Loch in der Erde zu begraben.
Auch die alten Ägypter folgten dieser Tradition. Bereits aus der prähistorischen Phase ihrer Kultur lassen sich ganze Friedhöfe finden, die dies beweisen. Waren die Gräber zu Beginn noch einfache Löcher im Wüstensand, entwickelte sich diese Begräbnistradition über die Jahrtausende zu einer der faszinierendsten Totenkulte überhaupt. Großartige Prachtbauten wurden in den Fels gehauen oder im Freien errichtet, um den Körper des Herrschers nach seinem Tod aufzunehmen. Auf diese Weise entstanden die weltweit bekannten Pyramiden von Giseh, die schon Herodot zu den sieben Weltwundern der Antike zählte.2 Doch wie genau sehen die Wurzeln dieser Begräbniskultur aus? Dies soll in dieser Hausarbeit anhand des frühzeitlichen Friedhofs von Umm el-Qaab untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Grab
- Grabmythos
- Geschichtliche Entwicklung der Grabbauten in Ägypten
- Lage und Beschaffenheit der Fundstelle
- Grabungsgeschichte
- Entdeckte Grabanlagen
- Das frühzeitliche Grab U-503a
- Lage, Aufbau und Fundstücke
- Datierung und Fundinterpretation
- Das Grab U-343
- Lage, Aufbau und Fundstücke
- Kurzbeschreibung einiger Keramikfunde
- W-Ware: Gefäß U-343 / 13.
- B-Ware: Gefäß U-343/9.
- R-Ware: Gefäß U-343 / 17.
- L-Ware: Gefäß U-343/4
- Datierung und Fundinterpretation
- Das Königsgrab U-j
- Lage und Aufbau
- Fundstücke
- Keramikfundstücke
- Fundstücke aus Elfenbein und Knochen
- Anhängetäfelchen
- Datierung und Fundinterpretation
- Das frühzeitliche Grab U-503a
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den frühzeitlichen Friedhof von Umm el-Qaab, um die Wurzeln der ägyptischen Begräbniskultur zu erforschen. Sie analysiert die Entwicklung von Grabanlagen und die Bedeutung von Bestattungspraktiken im Kontext der prähistorischen und frühdynastischen Ägypten.
- Die Entwicklung von Grabtypen in Ägypten
- Die Bedeutung des Grabmythos und der Jenseitsvorstellungen
- Die Rolle von Grabanlagen im sozialen und politischen Kontext
- Die Analyse von Fundstücken und ihre Bedeutung für die Datierung und Interpretation von Grabanlagen
- Die Bedeutung von Umm el-Qaab als prähistorischer Königsfriedhof
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die historische Bedeutung des Themas und führt in die prähistorische Grabtradition in Ägypten ein. Das Kapitel "Das Grab" befasst sich mit dem Grabmythos der alten Ägypter und den geschichtlichen Veränderungen in der Architektur und Ausgestaltung von Grabanlagen. Die Lage und Beschaffenheit der Fundstelle Umm el-Qaab werden im dritten Kapitel beschrieben, während Kapitel vier einen Überblick über die Grabungsgeschichte des Friedhofs gibt. Die Entdeckungen und Fundstücke aus den einzelnen Grabanlagen werden in den folgenden Kapiteln detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Umm el-Qaab, Königsfriedhof, prähistorische Ägypten, Frühdynastische Periode, Grabmythos, Jenseitsvorstellungen, Grabarchitektur, Grabanlagen, Fundstücke, Keramik, Elfenbein, Knochen, Datierung, Fundinterpretation.
- Quote paper
- Rebecca Müller (Author), 2006, Umm el Qaab – Ein prädynastischer Königsfriedhof, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73735