Dass lesbische Frauen grundsätzlich einen Kurzhaarschnitt tragen, den Lastwagen vor der Tür parken und wahlweise im sportiven Overall oder männlichen Anzug ausgehen, ist ein überstrapaziertes Klischee. Doch was macht die lesbische Frau von heute aus? 1,4% aller Frauen bezeichnen sich als Homosexuell. (vgl. Schneider/ Rosenkranz/Limmer 1998: 96) In dem 2003er Mikrozensus gaben 58.000 Paare an, in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft zu leben. Davon waren 26.000 Frauenpaare.1
Doch nicht erst seit der amerikanischen Erfolgsserie „The L Word“ stehen nun auch lesbische Frauen im Focus des öffentlichen Interesses. Die Homo- Ehe, die Outings verschiedenster Stars wie Hella von Sinnen, Ellen de Generes oder auch Mary Cheney, die Tochter des USVizepräsidenten haben viel für die Wahrnehmung lesbischer Frauen getan. Auch das erst kürzlich in Kraft getretene Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz trug zumindest formal zur Gleichbehandlung homosexueller Lebensweisen bei. In der Öffentlichkeit hingegen, werden homosexuelle Frauen kaum wahrgenommen; selten sieht man in deutschen Großstädten, lesbische Paare, die sich außerhalb ihrer Szene als Liebespaar zeigen. Ein seltsamer Anachronismus.
Ziel meiner Hausarbeit soll es sein, sowohl die Geschichte lesbischer Lebensweisen wie auch die derzeitigen Lebenswelten lesbischer Frauen darzustellen. So soll nicht nur die lesbische Beziehung in Mittelpunkt meiner Arbeit stehen, vielmehr soll der ganze Aspekt des Lesbischseins kurz umrissen werden, über die Kindheit, das Coming- Out bis hin zu Diskriminierungserfahrungen. Flankierend möchte ich noch demografische Daten aus verschiedenen Umfragen bzw. Studien hinzufügen. Ein besonderes Augenmerk richte ich auf die zwar schon etwas „veraltete“, aber dennoch sehr interessante Studie von Akkermann, Betzelt und Daniel aus dem Jahr 1990 und auf die 2001 veröffentlichte Studie von Buba und Vaskovics.2 Den Anfang soll allerdings der derzeitige lesbische Forschungsstand machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lesbenforschung im Überblick
- Demografische Eckdaten
- Zur Geschichte
- Die lesbische Kindheit
- Das lesbische Coming-Out
- Die lesbische Beziehung
- Unsichtbarkeit und Diskriminierung lesbischer Frauen
- Kultur und Soziale Netzwerke
- Kann man von einer „Normalisierung“ des Lesbisch seins sprechen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung der Geschichte und der gegenwärtigen Lebenswelten lesbischer Frauen. Sie soll nicht nur die lesbische Beziehung beleuchten, sondern den gesamten Aspekt des Lesbischseins in den Fokus rücken, angefangen von der Kindheit über das Coming-Out bis hin zu Diskriminierungserfahrungen. Darüber hinaus werden demografische Daten aus verschiedenen Umfragen und Studien hinzugefügt.
- Geschichte lesbischer Lebensweisen
- Aktuelle Lebenswelten lesbischer Frauen
- Demografische Daten und soziale Lage
- Diskriminierung und gesellschaftliche Wahrnehmung
- Kultur und soziale Netzwerke
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit und die Relevanz des Themas „Homosexualität bei Frauen“ dar. Sie beleuchtet die gesellschaftliche Wahrnehmung von Lesben und die aktuelle Debatte um Gleichstellung.
- Lesbenforschung im Überblick: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Entwicklung der lesbischen Forschung im deutschsprachigen Raum und beleuchtet die wichtigsten Forschungsstränge und Themenfelder.
- Demografische Eckdaten: Das Kapitel analysiert demografische Daten aus verschiedenen Studien, um die soziale Lage von Lesben zu beschreiben. Es zeigt, dass Lesben in vielen Bereichen überdurchschnittliche Werte in Bezug auf Bildung, Beruf und Lebensstandard aufweisen.
- Zur Geschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Konzepts der Homosexualität, insbesondere im Hinblick auf Frauen und die gesellschaftliche Konstruktion der lesbischen Identität.
- Die lesbische Kindheit: Dieses Kapitel behandelt die besonderen Erfahrungen, die lesbische Frauen in ihrer Kindheit machen, und die Herausforderungen, die sich aus ihrer sexuellen Orientierung ergeben können.
- Das lesbische Coming-Out: Dieses Kapitel widmet sich dem Coming-Out-Prozess von Lesben und den damit verbundenen Herausforderungen wie Stigmatisierung und sozialer Druck.
- Die lesbische Beziehung: Das Kapitel behandelt die Besonderheiten und Herausforderungen lesbischer Beziehungen und beleuchtet die unterschiedlichen Beziehungsformen und Lebensentwürfe.
- Unsichtbarkeit und Diskriminierung lesbischer Frauen: Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Formen von Diskriminierung und gesellschaftlicher Unsichtbarkeit, denen Lesben im Alltag ausgesetzt sind.
- Kultur und Soziale Netzwerke: Dieses Kapitel befasst sich mit den kulturellen und sozialen Netzwerken, die Lesben in der Gesellschaft aufbauen und die ihnen als wichtige Bezugspunkte dienen.
Schlüsselwörter
Lesbenforschung, Homosexualität, Geschlechteridentität, Demografie, Diskriminierung, Coming-Out, Lebenswelten, soziale Netzwerke, Queer Theory, gesellschaftliche Wahrnehmung.
- Quote paper
- Ellen Ziegler (Author), 2007, Homosexualität bei Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73689