In unserer Hausarbeit möchten wir uns mit der Fragestellung "Sprachspiele im Unterricht" auseinandersetzen. Zuerst gehen wir auf Spiele im allgemeinen ein. Hierzu behandeln wir einleitend den Spielbegriff sowie einige Spielarten, deren Merkmale und Bedingungen. Im nächsten Abschnitt schildern wir dann den Zusammenhang zwischen Spielen und Lernprozessen im Anfangsunterricht der Grundschule. Von vielen wird das Spiel selbst nur als Lückenfüller und Auflockerung zur Überbrückung von Lernphasen angesehen. Wir möchten uns mit der Frage beschäftigen, ob die Begriffe Spiel und Lernprozeß zwei unvereinbare Gegensätze sind oder ob sie sich fruchtbar ergänzen und die Lerneffektivität steigern. Zur besseren Illustration und um den Bezug zum Deutschunterricht herzustellen, greifen wir die Gruppe der Sprachspiele heraus, unterscheiden zwischen mündlichen und schriftlichen und verdeutlichen die kognitiven Leistungen, die in diesem Zusammenhang von Kindern vollbracht werden. Zum Abschluß wollen wir einige von uns für gut befundene Spiele genauer besprechen und deren Lerneffekte herausarbeiten. Hierbei unterscheiden wir zwischen Spielen des Anfangsunterrichts, die als Zielsetzung eher Konzentrationsaufbau und Ritualfunktionen haben und weiterführenden Möglichkeiten ab dem dritten Schuljahr. Abschließend möchten wir unsere persönliche Sichtweise kurz skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Expose
2. Zum Begriff des Spiels
3. Spielen als Methode schulischen Lernens
4. Sprachspiele und kognitive Leistungen
5. Konkrete Beispiele fur den Anfangsunterricht
6. Weiterfuhrung ab der dritten Klasse
7. Eigene Stellungnahme
8. Literaturverzeichnis
1. Expose
In unserer Hausarbeit mochten wir uns mit der Fragestellung „Sprachspiele im Unterricht“ auseinandersetzen. Zuerst gehen wir auf Spiele im allgemeinen ein. Hierzu behandeln wir einleitend den Spielbegriff sowie einige Spielarten, deren Merkmale und Bedingungen. Im nachsten Abschnitt schildern wir dann den Zusammenhang zwischen Spielen und Lernprozessen im Anfangsunterricht der Grundschule. Von vielen wird das Spiel selbst nur als Luckenfuller und Auflockerung zur Uberbruckung von Lernphasen angesehen. Wir mochten uns mit der Frage beschaftigen, ob die Begriffe Spiel und LernprozeB zwei unvereinbare Gegensatze sind oder ob sie sich fruchtbar erganzen und die Lerneffektivitat steigern. Zur besseren Illustration und um den Bezug zum Deutschunterricht herzustellen, greifen wir die Gruppe der Sprachspiele heraus, unterscheiden zwischen mundlichen und schriftlichen und verdeutlichen die kognitiven Leistungen, die in diesem Zusammenhang von Kindern vollbracht werden. Zum AbschluB wollen wir einige von uns fur gut befundene Spiele genauer besprechen und deren Lerneffekte herausarbeiten. Hierbei unterscheiden wir zwischen Spielen des Anfangsunterrichts, die als Zielsetzung eher Konzentrationsaufbau und Ritualfunktionen haben und weiterfuhrenden Moglichkeiten ab dem dritten Schuljahr. AbschlieBend mochten wir unsere personliche Sichtweise kurz skizzieren.
2. Zum Be griff des Spiels
Nach Udo Schuler[1] werden mit dem Begriff Spiel hauptsachlich menschliche Tatigkeiten beschrieben, die nicht unmittelbar einen existenzerhaltenden Charakter haben. Das Spiel wird eher der Erfahrungswelt des Kindes zugeordnet und grenzt sich zur zweckmaBigen arbeitsorientierten Welt des Erwachsenen ab. Er fuhrt verschiedene Spielarten an. Zu diesen gehoren Finger- und Bewegungsspiele, nachahmende Rollen- und Illusionsspiele, Glucks- und Geschicklichkeitsspiele, Wort- und Sprachspiele, Spiele des musischen Bereichs, ferner Bau-, Konstruktions- und Strategiespiele.
Seiner Meinung nach dienen Spiele zum Abbau uberschussiger Energie, zur Erholung und Sammlung neuer Krafte, zur Leistungseinubung und Funktionsausbildung, zur Wiederholung entwicklungsgeschichtlicher Erfahrungen der gesamten Art. AuBerdem fordert das Spiel die BewuBtwerdung der eigenen Existenz, Kommunikation mit anderen und Erlernen von Sozialverhalten, Verarbeitung von Informationen und Problemen, Losung und Bewaltigung praktischer Lebenssituationen, eigene Kreativitat und Ausleben von Phantasie.
Die spielende Person bestimmt selbst uber Art, Dauer und Ablauf der Tatigkeit. Als wichtig hebt Schuler hervor, daB Spielmaterial und -organisation der Entwicklung des Kindes entsprechen sollten. Haufige Wiederholung tragt zur Festigung von Wissen bei und hilft gleichzeitig beim Sammeln neuer Erfahrungen. Der niederlandische Padagoge M.J. Langeveld[2] definiert das Spiel als die wesentlichste Beschaftigung des gesicherten Kindes mit einer Welt, die noch alle Seinsmoglichkeiten hat. Dem Spiel kommt eine entwicklungsnotwendige Bedeutung zu. Es stellt den wichtigsten Zugang des Kindes zur Welt dar, indem Vorhandenes durchbrochen, Neues entdeckt, und bereits Bekanntes bereichert wird.
In der kindlichen Spielwelt ist Raum fur neue Ideen und unkonventionelle Betrachtungen, da weder Beziehungen zu Personen, noch zu Gegenstanden festgelegt sind. Bedeutungen und Rollen sind austauschend erweiterbar, soziale Wirklichkeit und Fiktion gehen ineinander uber. Langeveld erscheint der Gegensatz von Spiel und Arbeit nicht von groBem Gewicht. Der eigentliche Unterschied liegt in der eindeutig festgelegten Bedeutung von Gegenstanden und Handlungen. Nach A. Portmann[3] ist Spiel freier Umgang mit Zeit, erfullte Zeit, in der sinnvolles Erleben jenseits von Zwangen moglich ist.
3. Spielen als Methode schulischen Lernens
Das Worterbuch der Spielpadagogik[4] unterscheidet zwischen sechs verschiedenen Formen der Nutzung des Spiels in der Schule. Zu diesen zahlen: Spielen als Uberbruckung oder Luckenfuller in Vertretungsstunden mit dem Ziel, daB Kinder sich ruhig verhalten, im Sportunterricht und Pausen zum Zweck der Bewegung, als gemeinschaftsstiftende MaBnahme, als Methode des schulischen Lernens, als eigenstandiges Curriculum (z.B. Spielen im Stuhlkreis), als Kulturangebot uber den Unterricht hinaus (z.B. AG).
Wir mochten uns besonders mit dem Spiel im Zusammenhang mit schulischem Lernen auseinandersetzen. Auf diesen ProzeB geht Dieter Spanhel in „Spielend lernen“[5] ein. Spielen ist fur ihn gleichzusetzen mit Spannung, SpaB, Kreativitat und Geselligkeit, Lernen hingegen definiert sich uber harte Arbeit, Anstrengung, Regeln und Zwange. Aus diesen Grunden wird Spiel oftmals nur in der Rolle des Ausgleichs betrachtet, der fur Erholung und Entspannung zwischen den Unterrichtseinheiten sorgt. So erhalt Spiel Belohnungscharakter.
Die Schwierigkeiten des Lernens, auf die Hermann Krings[6] eingeht liegen im fur Kinder nicht klar erkennbaren Sinn der Aufgaben, woraus folgt, daB sie nicht motiviert sind. Das erschwert den LernprozeB und macht diesen zu einem anstrengenden, langweiligen, sinnleeren und zwanghaften. Um dieser negativen Einstellung entgegenzuwirken, sollte es zum Einsatz des Spiels kommen. Spanhel, Krings und Mattenklott sind Befurworter des spielerischen Lernens, dem sie eine hohe Effektivitat beimessen. Gundel Mattenklott[7] sagt aus, daB Kinder durch Spiele angeregt werden, Sprache zu reflektieren, Theorien uber sie zu bilden. Sie stellen eine Hilfe bei Vergegenstandlichung von Sprache und Schrift dar, eroffnen den Zugang zu Literatur und Dichtung. AuBerdem werden durch Spiele Grenzen von Sprache erfahrbar, aber auch deren Uberwindung bis hin zu anderen kunstlerischen Bereichen wird angeregt. Als Beispiel fuhrt sie das Kinderbuch „Alice im Wunderland“ an, das zahlreiche Sprach- und Schriftspiele enthalt. Fur Spanhel stehen besonders Selbstfindung und Selbstverwirklichung des Kindes im Vordergrund aller spielerischen Tatigkeiten. Lerninhalte konnen mit individuellen Erfahrungen verbunden werden, Organisation und Spontaneitat, sowie Kommunikationsprozesse werden geschult. Ganzheitliche Lernziele wie z.B. Ausdauer, sprachlicher Ausdruck und Kreativitat werden nebenbei erreicht. Besondere Lernmoglichkeiten im Spiel ergeben sich durch Gleichzeitigkeit von innerer Offenheit und abgeschlossenem Handlungsrahmen von auBen, es werden immer neue Handlungsmuster im Kontext gelernt.
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[1] Udo Schuler, Technische Spielphanomene im Vorschulalter, in: Lernendes Spielen- spielendes Lernen.
[2] M.J. Langeveld, Studien zur Anthropologie des Kindes, Tubingen: Niemeyer 1968.
[3] A. Portmann, Spiel als gestaltete Zeit, Zeitschrift fur Padagogik 21 (1975).
[4] Ulrich Baer, Worterbuch der Spielpadagogik, Bd. 12, Lenus Verlag.
[5] Dieter Spanhel, Spielend lernen, Grundschulunterricht 43, (1996) 1 Beiheft.
[6] Hermann Krings, Lernendes Spielen-Spielendes Lernen, in ebenda, Hrsg. H. Frommberger.
[7] Gundel Mattenklot, Spiele mit Sprache und Schrift, Deutschunterricht 49, 1996.
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