Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Längst sind es nicht nur kapitalmarktorientierte Unternehmen, die ihre Konzernabschlüsse nach IFRS aufstellen. Auch für immer mehr nicht-kapitalmarktorientierten Unternehmen sowie für kleine und mittelgroße Unternehmen wird die Rechnungslegung nach IFRS immer bedeutender. Dabei hat die Anwendung der IFRS nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung der Unternehmen, sondern auch auf das Controlling. Dies führt zu einer wechselseitigen Verbindung beider Systeme: Zum einen bestehen in den IFRS-Rechnungslegungsstandards Vorschriften, die die Übernahme von Daten aus dem Controlling fordern. Durch die Bereitstellung der geforderten Informationen übernimmt das Controlling Mitverantwortung für die Finanzberichterstattung. Diese Mitverantwortung führt zum anderen zu einer neuen Nähe von internem und externem Rechnungswesen. Häufig entsteht dadurch die Forderung, beide Systeme zu integrieren.
Die wechselseitige Verbindung von Controlling und IFRS-Rechnungslegung wird in dieser Arbeit für die Segmentberichterstattung nach IAS 14 und für die langfristigen Fertigungsaufträge nach IAS 11 untersucht. Für die Segmentberichterstattung wird zunächst aufgezeigt, welche zum Teil verpflichtenden Anforderungen das Controlling vor allem durch den in IAS 14 verankerten management approach erfüllen muss. Darauf aufbauend wird dargestellt, wie durch den Verzicht bestimmter kalkulatorischer Kostenteile die interne und externe Segmentberichterstattung harmonisiert werden kann. Für die langfristigen Fertigungsaufträge erfolgt der Ablauf der Untersuchung in gleicher Weise. Zunächst wird dargestellt, wie vor allem die nach IAS 11 verpflichtend anzuwendende percentage-of-completion-Methode hohe Anforderungen an ein funktionierendes Projektcontrolling stellt. Sodann wird analysiert, unter welchen Prämissen dieser Standard eine Integration von Finanzberichterstattung und Controlling ermöglicht.
Durch eine mögliche Konvergenz mit dem amerikanischen Rechnungslegungssystem US-GAAP können auch die beiden in dieser Arbeit untersuchten Standards gravierenden Änderungen unterliegen. Aus diesem Grund wird untersucht, welche Auswirkungen auf das Controlling sich durch das mögliche Inkrafttreten des exposure draft 8 (ED 8) bei der Segmentberichterstattung bzw. durch die Realisierung des revenue recognition Projekts bei den langfristigen Fertigungsaufträge ergeben könnten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Problemstellung
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- DIE INTERNATIONALISIERUNG DER RECHNUNGSLEGUNG
- IFRS als EU-weite Rechnungslegungsnormen
- Entwicklung, Organisation und Zielsetzung der IFRS-Rechnungslegung
- VERZAHNUNG VON IFRS UND CONTROLLING
- Einleitung
- Der Management Approach in der IFRS-Rechnungslegung
- Die Relevanz der Standards
- SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
- Problemstellung
- Die Segmentberichterstattung nach IAS 14
- Anwendungsbereich
- Grundkonzepte
- Abgrenzung der Segmente
- Geschäftsfelder
- Regionen
- Abgrenzung des primären und sekundären Berichtsformats
- Bestimmung der berichtspflichtigen Segmente
- Zusammenfassung von ähnlichen Segmenten
- Prüfung der Wesentlichkeit der Segmente
- Bestimmung zusätzlicher Segmente
- Zusammenfassende Darstellung
- Inhalt der Segmentberichterstattung
- Angabepflichten für das primäre Segment
- Angabepflichten für das sekundäre Segment
- Geplante Änderungen des IASB
- Auswirkungen des IAS 14 auf das Controlling
- Abgrenzung der Segmente
- Risiken und Chancen
- Geschäftsbereiche und Regionen
- Segmentdaten
- Auswirkungen der geplanten Änderungen des IASB auf das Controlling
- Fazit
- LANGFRISTIGE FERTIGUNGSAUFTRÄGE
- Problemstellung
- Langfristige Fertigungsaufträge nach IAS 11
- Begriff und Anwendungsbereich
- Vertragstypen von Fertigungsaufträgen
- Ermittlung der Auftragskosten und Auftragserlöse
- Auftragskosten
- Auftragserlöse
- Methoden zur Bestimmung des Projektfertigstellungsgrades
- Erfassung von Schätzdatenänderungen
- Verfahren der Gewinnrealisierung
- Percentage-of-completion-Methode
- Zero-profit-margin-Methode
- Ausweis im Jahresabschluss
- Geplante Änderungen des IASB und FASB
- Auswirkungen des IAS 11 auf das Controlling
- Verfahren der Gewinnrealisierung
- Anforderungen an das Projektcontrolling
- Ermittlung der Gesamterlöse
- Ermittlung der Gesamtkosten
- Ermittlung des Projektfertigstellungsgrades
- Erfassung von Schätzdatenänderungen
- Auswirkungen der möglichen Änderungen auf das Controlling
- Fazit
- HARMONISIERUNG DES RECHNUNGSWESENS DURCH IFRS
- Problemstellung
- Dimension der Harmonisierung
- Harmonisierungsbereich
- Richtung der Anpassung
- Grad der Harmonisierung
- Zwischenfazit
- Harmonisierung der Segmentberichterstattung
- Harmonisierbarkeit kalkulatorischer Kosten
- Eigenständige versus integrierte Erfolgsrechnung
- Fazit
- Harmonisierung Fertigstellungsauftrag
- Anforderungen an eine Steuerungsrechnung
- Anreizverträglichkeit
- Analysefähigkeit
- Wirtschaftlichkeit
- Fazit
- SCHLUBBETRACHTUNG
- Zusammenfassung
- Ergebnis und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen der IFRS-Rechnungslegung auf das Controlling. Sie soll die Verzahnung von IFRS und Controlling im Rahmen der internationalen Rechnungslegung beleuchten, insbesondere die Auswirkungen auf die Segmentberichterstattung und die Bilanzierung langfristiger Fertigungsaufträge.
- Harmonisierung von IFRS und Controlling
- Segmentberichterstattung nach IAS 14 und deren Auswirkungen auf das Controlling
- Bilanzierung langfristiger Fertigungsaufträge nach IAS 11 und deren Einfluss auf das Controlling
- Anforderungen an das Controlling im Kontext der IFRS-Rechnungslegung
- Harmonisierung des Rechnungswesens durch IFRS
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel erläutert die Internationalisierung der Rechnungslegung mit einem Schwerpunkt auf den IFRS. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Verzahnung von IFRS und Controlling, insbesondere mit dem Management Approach und der Relevanz verschiedener Standards. Das vierte Kapitel fokussiert auf die Segmentberichterstattung nach IAS 14, inklusive der Anwendungsbereiche, Grundkonzepte und der Abgrenzung der Segmente. Dabei werden auch die Auswirkungen des Standards auf das Controlling betrachtet. Das fünfte Kapitel analysiert die Bilanzierung langfristiger Fertigungsaufträge nach IAS 11, inklusive der Gewinnrealisierung und der Anforderungen an das Controlling. Abschließend werden die Auswirkungen der Harmonisierung des Rechnungswesens durch IFRS, insbesondere die Auswirkungen auf die Segmentberichterstattung und die Bilanzierung langfristiger Fertigungsaufträge, beleuchtet.
Schlüsselwörter
IFRS, Rechnungslegung, Controlling, Management Approach, Segmentberichterstattung, IAS 14, Langfristige Fertigungsaufträge, IAS 11, Harmonisierung, Steuerungsrechnung, Anreizverträglichkeit, Analysefähigkeit, Wirtschaftlichkeit.
- Quote paper
- Sascha Ernst (Author), 2007, Die Auswirkungen der IFRS-Rechnungslegung auf das Controlling, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73519