Das Jugendalter (Adoleszenz) ist eine meist konfliktreich verlaufende Lebensphase. Im Gegensatz zu der relativ stabil verlaufenden Phase der Kindheit sieht der Jugendliche sich mit gravierenden Veränderungen konfrontiert. „Eine zunehmend kritische Auseinandersetzung mit den Lebensstilen, Normen und Werten der Erwachsenen und vor allem der Gesellschaft erfolgt mit dem Ziel, eine eigene Ich-Identität zu finden“ (Bertram et al 1994, S.109). Desweiteren muß der Jugendliche sich meist psychisch und sozial vom Elternhaus lösen. „Parallel dazu muß die Entwicklung intellektueller Fähigkeiten, sozialer Verantwortungsbereitschaft und sozialer Kompetenzen forciert und stabilisiert werden“ (Bertram et al 1994, S.109).
Infolge der sich zeitlich stärker ausdehnenden Jugendphase spricht man immer mehr von der Post- Adoleszenz. Dabei wird das Streben nach Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Autonomie in frühere Lebensjahre verlegt und die wirtschaftliche Unabhängigkeit auf spätere Lebensjahre verschoben. Die Zeit der Berufswahl ist für Jugendliche eine Zeit in der sie ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit
vorbereiten und den Prozeß der Identitätsfindung vollziehen. Die Fähigkeit zur Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes durch Arbeit und die damit verbundene wirtschaftliche Unabhängigkeit sind mit dem Erreichen des Erwachsenenstatus eng verknüpft. Dieses ermöglicht die Lösung vom Elternhaus und ebnet den Weg zur
Gründung einer eigenen Familie. Dadurch erhält der junge Erwachsenen die Anerkennung des Erwachsenenstaus und die damit verbundene soziale Wertschätzung. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Das Jugendalter als Entwicklungsabschnitt
- Einführung
- Berufswahltheorien
- Klassische Berufswahltheorie
- Neotechnische Berufswahltheorie
- Psychologisch orientierte Ansätze
- Entwicklungspsychologischer Ansatz
- Sozialpsychologischer Ansatz (Allokationsmodell)
- Entscheidungstheoretischer Ansatz
- Entscheidungsmodell
- Interaktionstheoretisches Modell
- Die Berufswahl
- Berufswünsche von Kindern
- Probewahlen (11-17 Jahre)
- Realistische Wahlen ab 17 Jahren
- Typologien der Berufswahl
- Informationsquellen für Berufswähler
- Exogene Einflußfaktoren auf die Berufswahl
- Der Einfluß der Eltern
- Peers/Schulische Einflüsse
- Einflüsse der Freizeitaktivitäten/ Hobbys auf die Berufswahl
- Gesellschaftliche Vorurteile
- Berufspräferenzen unter geschlechtsspezifischen Aspekten
- Berufspläne und allgemeine Wertorientierungen
- Verlauf der Berufsfindung
- Unzufriedenheit mit der Berufswahl
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Berufswahl von Kindern und Jugendlichen. Die Autorin untersucht die Entwicklung des Jugendalters als Phase der Identitätsfindung und der Berufswahl. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Berufswahlprozesse und der relevanten Einflussfaktoren zu erlangen.
- Entwicklung des Jugendalters als Phase der Identitätsfindung
- Relevanz der Berufswahl für die menschliche Entwicklung
- Einflussfaktoren auf die Berufswahl, z. B. Eltern, Peers, gesellschaftliche Vorurteile
- Berufspräferenzen unter geschlechtsspezifischen Aspekten
- Verlauf der Berufsfindung und mögliche Unzufriedenheit mit der Berufswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das Jugendalter als Entwicklungsphase, die geprägt ist von Veränderungen und Herausforderungen. Die Autorin beschreibt die Bedeutung der Identitätsfindung und die Herausforderungen, die Jugendliche meistern müssen. Kapitel 2 führt in das Thema Berufswahl ein und betont die Relevanz der Berufswahl für die menschliche Entwicklung. Es werden historische Aspekte der Berufswahl beleuchtet und die Bedeutung der individuellen Freiheit der Berufswahl in der heutigen Gesellschaft diskutiert. Kapitel 3 widmet sich verschiedenen Berufswahltheorien, darunter klassische, neotechnische und psychologisch orientierte Ansätze. Es werden verschiedene Modelle der Berufswahlentscheidung vorgestellt. Kapitel 4 analysiert die Berufswahl selbst, beginnend mit den Berufswünschen von Kindern und Jugendlichen und den verschiedenen Phasen der Berufswahl. Die Autorin geht außerdem auf die relevanten Einflussfaktoren ein, wie z.B. die Rolle der Eltern, Peers und gesellschaftlicher Vorurteile. Kapitel 5 befasst sich mit dem Thema der Unzufriedenheit mit der Berufswahl, einem Aspekt, der häufig im Zusammenhang mit der Berufswahlentscheidung und der späteren Arbeitswelt auftritt.
Schlüsselwörter
Berufswahl, Jugendalter, Entwicklung, Identität, Einflussfaktoren, Eltern, Peers, Gesellschaft, Berufspräferenzen, Geschlecht, Unzufriedenheit, Berufsfindung, Theorie, Entscheidungsmodell, Arbeit, Gesellschaftliche Strukturen.
- Arbeit zitieren
- Ariane Struck (Autor:in), 1999, Berufswahl von Kindern und Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7324