Ein Zauberer verrät seine Tricks niemals, sagt man.
Nehmen wir ausserdem an, dass der Mythos der Hexe und ihres magiehaltigen Handwerkes der Hexerei allein dem Aberglauben einer mittelalterlichen Gesellschaft und dem Wunsch der Kirche nach totalitaerer Herrschaft zuzuschreiben sei. Angesichts dieser beiden populären Anwendungsgebiete des Wortes Magie, verliert dieses ja beinahe seine Daseins-Berechtigung
Das Ziel dieser Arbeit soll sein, das Phänomen Magie und ihre Beziehung zur Sprache zu untersuchen. Es gibt Parallelen zwischen beiden Konzepten, sogar bedingen sich die beiden Begriffe teilweise gegenseitig.
Im ersten Teil dieser Arbeit soll versucht werden, dem Begriff Magie durch eine sprachliche Erklärung gerecht zu werden, damit das Wort Magie im Verlauf der Arbeit einen festen Bezug bekommt. Kapitel II beschäftigt sich mit der Zeit vor der Aufklärung, einer Phase, in der die praktische Magie eine große Rolle spielte, sogar über Leben und Tod entschied. Durch den allgemein starken Glauben an übersinnliche Kräfte, bildete sich in ihr die eindeutigste Verbindung aus Sprache und Magie: der Zauberspruch. Zum anderen bietet diese, vielleicht altertümliche Weltanschauung bereits viele bis heute überlieferte Quellen, die beim Erklären von sprachlicher Magie behilflich sind.
Die Erklärungen rund um diese Form des magischen Wirkens der Sprache sind die Vorbereitung für den in Kapitel IV folgenden, weitergefaßten begriff der Sprach-magie. Walter Benjamins Theorie über den magischen Charakter liegt diesem zu Grunde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übernatürliche Begrifflichkeiten
- Versuch einer Definition der Magie
- Die Sprache der Magie
- Der Zauber des Wortes
- Das Funktionieren des Wortzaubers
- Die Magie der Sprache
- Die Unmittelbarkeit von Sprachen
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen Magie und ihren Zusammenhang mit Sprache. Ziel ist es, die Parallelen und wechselseitigen Bedingtheiten beider Konzepte zu beleuchten. Dabei wird der Begriff "Magie" sprachlich geklärt und anhand historischer und theoretischer Ansätze analysiert.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Magie"
- Die Rolle der Sprache in der Magie vor der Aufklärung
- Der Zauber des Wortes und seine Funktionsweise
- Die Magie der Sprache im weiteren Sinne
- Die Beziehung zwischen Magie und Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung thematisiert die Vielschichtigkeit des Begriffs "Magie" und seine Anwendung auf unerklärliche Phänomene, von mittelalterlichen Vorstellungen bis hin zur modernen Verwendung des Begriffs. Sie skizziert das Ziel der Arbeit: die Untersuchung des Phänomens Magie und ihrer Beziehung zur Sprache, wobei die Parallelen und die teilweise gegenseitige Bedingtheit der beiden Konzepte hervorgehoben werden. Der Text verspricht eine sprachliche Klärung des Begriffs "Magie" und einen Rückblick auf die Rolle der praktischen Magie vor der Aufklärung, um den Zusammenhang zwischen Sprache und Magie zu beleuchten. Die Arbeit soll auf der Grundlage von Walter Benjamins Theorie über den magischen Charakter der Sprache aufbauen.
Übernatürliche Begrifflichkeiten: Dieses Kapitel beginnt mit einem Versuch, den Begriff "Magie" semantisch zu definieren, indem es auf die etymologische Herkunft des Wortes eingeht und verschiedene Perspektiven auf das Phänomen präsentiert. Es wird die Schwierigkeit einer eindeutigen Definition von Magie diskutiert, unter anderem durch die Darstellung der Schwierigkeiten, die Carlo Mongardini bei der sozialwissenschaftlichen Definition des Begriffs "Magie" beschreibt. Der Autor betont die Vielschichtigkeit und Flüssigkeit des Phänomens und veranschaulicht seine unterschiedlichen Erscheinungsformen, Funktionen und Zusammenhänge mit anderen Phänomenen. Die Problematik wird anhand des Beispiels der Schöpfung des Menschen in der Bibel verdeutlicht, um die Grenzen einer rein rationalen Erklärung aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Magie, Sprache, Wortzauber, Zauberspruch, übersinnliche Kräfte, Definition Magie, Walter Benjamin, praktische Magie, Aufklärung.
FAQ: Analyse der Beziehung zwischen Magie und Sprache
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die komplexe Beziehung zwischen Magie und Sprache. Sie beleuchtet die Parallelen und die wechselseitige Bedingtheit dieser beiden Konzepte und analysiert, wie Sprache in magischen Praktiken funktioniert und umgekehrt, wie magische Vorstellungen die Sprache beeinflussen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst eine semantische Klärung des Begriffs "Magie", eine Analyse der Rolle der Sprache in magischen Praktiken vor der Aufklärung, eine Untersuchung des "Zaubers des Wortes" und seiner Funktionsweise, sowie eine Betrachtung der "Magie der Sprache" im weiteren Sinne. Die Beziehung zwischen Magie und Sprache wird anhand verschiedener theoretischer und historischer Ansätze untersucht.
Wie wird der Begriff "Magie" definiert?
Die Arbeit geht auf die Schwierigkeiten einer eindeutigen Definition von "Magie" ein. Sie beleuchtet etymologische Aspekte, verschiedene Perspektiven auf das Phänomen und die Problematik einer rein rationalen Erklärung. Die Vielschichtigkeit und Flüssigkeit des Begriffs werden anhand von Beispielen und der Diskussion der Schwierigkeiten sozialwissenschaftlicher Definitionen (z.B. Carlo Mongardini) verdeutlicht.
Welche Rolle spielt die Sprache in der Magie (vor der Aufklärung)?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Sprache in magischen Praktiken vor der Aufklärung. Sie analysiert, wie Sprache im Kontext von Zaubersprüchen und rituellen Handlungen funktioniert und welche Rolle sie für die Wirksamkeit magischer Handlungen zugeschrieben wurde. Der Fokus liegt auf dem "Wortzauber" und seiner Funktionsweise.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit basiert unter anderem auf der Theorie Walter Benjamins über den magischen Charakter der Sprache. Diese Theorie dient als Grundlage für die Analyse der Beziehung zwischen Magie und Sprache.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über übernatürliche Begrifflichkeiten (inkl. einer Definition von Magie), ein Kapitel über die Sprache der Magie, ein Kapitel über den Zauber des Wortes, ein Kapitel über die Magie der Sprache und einen Schluss.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Magie, Sprache, Wortzauber, Zauberspruch, übersinnliche Kräfte, Definition Magie, Walter Benjamin, praktische Magie, Aufklärung.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Bereich der Sprachwissenschaft und der Geschichte der Magie.
- Quote paper
- Felix Bellermann (Author), 2006, Magie und Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73159